Clans of Ninja Rats - Kämpfer des Feuers (eBook)

Spannende Tierfantasy ab 10 Jahren
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
400 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-26782-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Clans of Ninja Rats - Kämpfer des Feuers -  Gesa Schwartz
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Für seine Träume muss man kämpfen!
Als Farbratte Ferdinand aus der Sicherheit einer New Yorker Zoohandlung in den Untergrund gerät, eröffnet sich ihm eine ganz neue Welt voller Abenteuer und Gefahren. Er erfährt, dass fünf verfeindete Rattenclans die Stadt unter sich aufgeteilt haben. Sie alle sind Ninjas und verfügen nicht nur über ausgeklügelte Kampftechniken, sondern auch über besondere Waffen und Fähigkeiten.
Ferdinand brennt darauf, in den Feuerclan aufgenommen zu werden, der für die stärksten Kämpfer berühmt ist. Doch das ist kein leichtes Ziel, denn zuerst muss er beweisen, wer er ist: eine Hausratte - oder ein Krieger.

Spannende Tierfantasy mit einer heldenhaften Ratte, die sich in einem gefährlichen Abenteuer beweisen muss.

Gesa Schwartz wurde 1980 in Stade geboren. Sie hat Deutsche Philologie, Philosophie und Deutsch als Fremdsprache studiert. Nach ihrem Abschluss begab sie sich auf eine einjährige Reise durch Europa auf den Spuren der alten Geschichtenerzähler. Für ihr Debüt »Grim. Das Siegel des Feuers« erhielt sie 2011 den Deutschen Phantastik Preis in der Sparte Bestes deutschsprachiges Romandebüt. Zurzeit lebt sie in der Nähe von Hamburg in einem Zirkuswagen.

Wild und frei


Drei, zwei, eins – jetzt!

Ferdinand stieß sich mit der Kraft seiner Hinterbeine ab. Er sprang durch das winzige Loch im Deckel seines Käfigs und landete zielsicher auf dem Glasrand. So leise wie möglich huschte er über die Gehege der Kaninchen und Meerschweinchen. Diese waren lächerlich schreckhaft. Wenn mitten in der Nacht eine Ratte in ihren Stall plumpste, brachten sie Ferdinands schönen Plan garantiert mit einem entsetzten Quieken zum Scheitern. Aber solange er vorsichtig war, gab es keinen Grund zur Sorge. Um diese Zeit schliefen die meisten Bewohner von Joe’s Pet Shop. Ferdinand jedoch dachte gar nicht ans Schlafen. Er hatte Besseres vor.

Mit einem geschickten Sprung setzte er über das Goldfischbecken hinweg, kletterte an der Außenseite des Frettchenturms entlang und schaute hinüber zu Hardy und Helga, den beiden Chinchillas. Sie waren wie er selbst nachtaktiv, aber sie würdigten ihn keines Blickes. Ferdinand achtete nicht weiter auf sie. Chinchillas lebten in ihrer eigenen kleinen Welt, das wusste er. Und sie waren ungeheuer arrogant.

Er reckte sich in die Höhe und zog sich auf den schmalen Sims vor den Terrarien. Diese Ecke des Ladens ließ sein Herz schneller schlagen. Der verfluchte Sims war der schnellste Weg zu seinem Ziel, doch als er jetzt an den gläsernen Käfigen vorbeilief, fühlten sich seine Beine an wie aus Blei. Ferdinand sah aus dem Augenwinkel den Schatten einer Spinne über das Glas huschen. Aber die Achtbeiner waren nicht das Schlimmste. Hier roch es nach Leichen. Und das schmeckte Ferdinand überhaupt nicht. Er hielt den Blick starr geradeaus gerichtet. Da vorn war der Tresen. Jetzt war es nicht mehr weit.

Das Fauchen war nicht lauter als ein Flüstern, aber Ferdinand sprang vor Schreck in die Höhe. Mit rasendem Herzen wandte er den Blick und schaute in das Auge einer Schlange.

Riesenhaft ragte der Schädel von Arthur, der Boa Constrictor, vor Ferdinand auf. Er wirkte so reglos, als wäre er aus Stein. Aber dahinter lag ein mächtiger Körper und Ferdinand wusste, wie viel Leben darin steckte. Er hatte es ein ums andere Mal beobachtet, wenn seine Artgenossen von diesem Maul verschlungen worden waren. Und er dachte mit Schrecken daran, wie Arthur sich einmal aus seinem Terrarium befreit hatte.

Er war gefährlich nah an Ferdinands Käfig gelangt, bevor Joe ihn wieder eingefangen hatte. Ferdinand hatte das Zischen der Schlange nicht vergessen. Und jetzt, da sie einander ansahen, wurde ihm eines klar: Auch Arthur erinnerte sich noch ganz genau daran, wie nah er seiner Leibspeise schon gekommen war.

Ferdinand setzte seinen Weg fort. Früher hatte allein der Gedanke an diese verdammte Schlange ihn vor lauter Panik zu einer kleinen haarigen Statue gemacht. Inzwischen war das vorbei. Ferdinand hatte hart daran gearbeitet, seine Angst in den Griff zu bekommen. Er war immer wieder so nah wie möglich an Arthurs Käfig herangeschlichen. Manchmal war die Schlange blitzschnell auf ihn zugeschossen. Das hatte ihm einen Heidenschreck eingejagt. Und er war noch immer sehr wachsam, wenn er sich in Arthurs Nähe wagte. Aber sein Training hatte sich bezahlt gemacht. Er traute sich jetzt problemlos an den Käfig heran. Ganz im Gegensatz zu …

»Ferdinand!«

Im letzten Moment hielt Ferdinand das Gleichgewicht und verhinderte einen Absturz in den Käfig von Evelyn, einem überaus bissigen Opossum. Mit finsterer Miene schaute er zu seiner eigenen Behausung zurück. Nicht nur Schlangen machten ihm das Leben schwer. Auch sein Mitbewohner Kornelius brachte ihn regelmäßig an den Rand eines Nervenzusammenbruchs.

»Was tust du da?«, fragte Kornelius jetzt. Er hatte sich hinter der Glasscheibe auf die Hinterbeine gestellt, wodurch sein massiger Körper aussah wie eine ziemlich haarige Kartoffel. »Du weißt doch, dass wir im Käfig bleiben sollen!«

Ferdinand setzte seinen Weg fort. »Als wenn ich mich schon jemals daran gehalten hätte.«

»Irgendwann wird Joe dich dabei ertappen. Du landest in Arthurs Käfig und dann …«

»… dann habe ich es wohl nicht besser verdient, wenn ich mich von einem Zweibeiner erwischen lasse. Außerdem bin ich auf einer Mission. Und du weißt doch, dass ich noch nie ein Problem damit hatte, zu teilen.«

Ferdinand stellte amüsiert fest, dass die Sorge in Kornelius’ Blick von großem Appetit verdrängt wurde. »Aber sei vorsichtig«, flüsterte er noch, als würde hinter jedem Käfig eine ungeheure Gefahr lauern.

Ferdinand kletterte an einem Stapel mit Körnerfutter kopfüber nach unten. Dieses dämliche Pappfutter stank sogar durch die Verpackung hindurch mörderisch. Ferdinand schüttelte sich. Und so was sollte er essen, tagein, nachtaus? Da hatte der gute Joe die Rechnung aber ohne ihn gemacht!

Seine Krallen verursachten kaum ein Geräusch, als er über den Boden zum Tresen lief. Im Zickzack ging es die Streben des Hockers aufwärts, von dem Joe den lieben langen Tag missmutig aus der Glastür seines Ladens schaute und auf Kundschaft wartete. Mit den Vorderpfoten zog Ferdinand sich hinauf. Ein letzter Sprung – und er landete in einer halb geöffneten Schublade. Schnell tauchte er in die Dunkelheit und grub die Nase in eine Tüte Kartoffelchips. Dieser Geruch! Schmatzend machte er sich über die Chips her. Geschmacksexplosionen statt Langeweile auf der Zunge, das war die Devise! Er schnappte sich die Tüte und huschte damit zu Kornelius zurück.

»Hier«, flüsterte er und warf ein paar Krümel durch das Loch. »Besser als der Körnerfraß.«

Kornelius zögerte wie jedes Mal, wenn Ferdinand mit irgendwelchen verbotenen Leckereien um die Ecke kam. Und wie immer machte er sich dann mit entfachtem Appetit über die Köstlichkeiten her. »Hey, Ferdi«, meinte er zwischen zwei Bissen.

Ferdinand hasste es, wenn man ihn Ferdi nannte. Aber er wusste, dass Kornelius es nicht böse meinte, daher hockte er sich auf den Deckel des Käfigs, schaute auf die Straße und machte nur: »Hmhm?«

»Glaubst du, dass wir eines Tages wirklich in Arthurs Käfig landen?«

Die Angst in Kornelius’ Stimme ließ Ferdinand den Blick wenden. Als er seinen Mitbewohner so dasitzen sah, klein und pummelig und mit einem halb aufgefressenen Chipskrümel zwischen den Pfoten, bekam er Mitleid. »Du bestimmt nicht«, sagte er aufmunternd. »Du bist so süß und puschelig, dich wird bestimmt bald ein Kind aussuchen und dich bis ans Ende deiner Tage mit Chips füttern.«

»Das wäre schön«, murmelte Kornelius verträumt. Er schaute auf den Krümel zwischen seinen Krallen, als würde er darin eine rosige Zukunft sehen.

Ferdinand seufzte leise. Wie leicht Kornelius glücklich zu machen war. Bei ihm selbst war das nicht ganz so einfach.

Sein Blick schweifte wieder hinaus auf die Straße. Ihm war schon klar, dass er eigentlich wie Kornelius davon träumen sollte, von einem netten Menschen gekauft zu werden und ein gemütliches Leben zu führen – so, wie es alle anständigen Ratten taten. Aber trotz der Chips, die eindeutig ein gutes Argument waren, stellte er sich ein solches Leben schrecklich langweilig vor. Er träumte von etwas ganz anderem.

Wenn er nur daran dachte, welche Abenteuer jenseits der Glastür darauf warteten, von ihm bestanden zu werden! Aber weiter als bis zu Joes Tresen war er noch nicht gekommen. Dabei hatte er es sich oft vorgestellt, einfach heimlich hinter Joe aus der Tür zu flutschen, wenn er abends abschloss. Doch irgendetwas hatte ihn immer zurückgehalten. Und es waren nicht die Horrorgeschichten gewesen, die Kornelius ihm mit blühender Fantasie über die Stadt dort draußen erzählt hatte.

Er betrachtete sich selbst im Spiegel des Vogelkäfigs. Eine kleine grauweiß gefleckte Ratte mit einem störrischen Fellbüschel auf dem Kopf. Eine Farbratte, wie die Kinder der Zweibeiner sie sich als Spielkameraden wünschten. Vielleicht war er ja doch nicht mehr als das? Womöglich war er gar nicht so furchtlos, wie er es sich selbst gern weißmachte?

Ein Knirschen zerriss die Luft. Erschrocken fuhren die Vögel aus dem Schlaf. Sie zwitscherten aufgeregt durcheinander und die Meerschweinchen gaben ein Quiek-Konzert. Ferdinand reckte sich in die Höhe und erkannte eine dunkle Gestalt vor dem Laden. Im selben Moment gab Kornelius eine Folge von Lauten von sich, die ungefähr klang wie Ach-herrje-oh-nein-oh-jemine. Der Fremde trat gewaltsam gegen die Tür. Krachend flog sie auf. Die anderen Tiere erwachten, lautes Stimmengewirr erfüllte die Luft.

Nur Ferdinand saß reglos da. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie der Einbrecher zur Kasse stürzte. Aber vor allem sah er die Tür. Die weit geöffnete Tür. Wie oft hatte er sie angestarrt, als sie noch verschlossen gewesen war? Wie oft hatte er sich vorgestellt, durch einen kleinen Spalt zu entkommen? Ein Windstoß fuhr durch den Laden und stob Ferdinand ins Fell. Unzählige Gerüche breiteten sich vor ihm aus. Und plötzlich wusste er, dass er niemals mehr durch diese Tür gehen würde, wenn er es jetzt nicht tat.

Mit einem Satz sprang er von seinem Käfig und lief auf die Tür zu. Die Stimmen der anderen Tiere wurden noch lauter. Es war, als würde sich die Aufmerksamkeit aller nur auf ihn richten. Kurz vor der Schwelle blieb Ferdinand stehen und schaute zu Kornelius zurück.

Er hatte erwartet, dass sein Mitbewohner ihn voller Angst und Sorge ansehen würde, denn er konnte dessen Anspannung riechen. Aber Kornelius stand nur da, hoch aufgerichtet an der Glasscheibe des Käfigs, und blickte mit stiller Zuversicht zu ihm herüber. Und da begriff Ferdinand, dass Kornelius nicht aus Feigheit in seinem...

Erscheint lt. Verlag 29.3.2023
Zusatzinfo Mit s/w-Vignetten
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte 2023 • ab 10 • Ab 10 Jahre Jungen • Abenteuer-Fantasy • boys & books • Clan • deutscher phantastik preis • eBooks • fantastisches Kinderbuch • Kinderbuch • Kinderbücher • Kinderbücher ab 10 jahre • Kinderkrimi • Krieger • Mut • Neuerscheinung • New York • Ninjas • Ratte • Schule • Selbstbewusstsein • Tierfantasy • Untergrund • Warrior Cats
ISBN-10 3-641-26782-X / 364126782X
ISBN-13 978-3-641-26782-7 / 9783641267827
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