Moonlight Sword 1: Klingenherz (eBook)

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2023 | 1., Auflage
480 Seiten
Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
978-3-522-65533-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Moonlight Sword 1: Klingenherz - Asuka Lionera
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»Ein absolutes Must Read für alle, die auf mutige Kriegerinnen, heiße Romanzen und witzige Dialoge stehen. Ich liebe, liebe, liebe es!« Stella Tack, SPIEGEL-Bestsellerautorin Die Söldnerin Delmira nimmt nahezu jeden Auftrag an. Selbst den des Heilers Garreth, für den sie das sagenumwobene Schwert Caligram aus dem Stein befreien soll. Als es ihr tatsächlich gelingt, geht sie nicht nur einen gefährlichen Handel mit einer Hexe ein, sondern vernimmt auch eine längst in Vergessenheit geratene Stimme, der sie sich nicht mehr entziehen kann ... Varyans Geist fristet sein Dasein seit Jahrhunderten in der Klinge des magischen Schwerts. Darin gebannt durch einen grausamen Fluch - bis sanfte Hände ihn plötzlich zurück ins Licht führen. Ein Licht, mit dem er niemals mehr gerechnet hätte ... Gelingt es den beiden, das Schicksal selbst zu überlisten und sich gegen den Willen der Götter zu stellen? Der atemraubende Auftakt von Asuka Lioneras neuer High Romantasy-Serie: episch, fantastisch und voller Herzschmerz - für alle Fans mythischer Fantasy! //Dies ist der erste Band der »Moonlight Sword«-Dilogie. Alle Romane der magisch-mitreißenden Liebesgeschichte im Planet!-Verlag: -- Band 1: Klingenherz -- Band 2: Vss. Herbst 2023//

Hinter dem Pseudonym Asuka Lionera verbirgt sich eine im Jahr 1987 geborene Träumerin, die schon als Kind fasziniert von Geschichten und Comics war. Bereits als Jugendliche begann sie, Fan-Fictions zu ihren Lieblingsserien zu schreiben und kleine RPG-Spiele für den PC zu entwickeln, wodurch sie ihre Fantasie ausleben konnte. Ihre Leidenschaft machte sie nach einigen Umwegen und Einbahnstraßen zu ihrem Beruf. Heute ist sie eine erfolgreiche Autorin, die mit ihrem Mann und ihrem Fellnasenkind in einem kleinen Dorf in Hessen wohnt, das mehr Kühe als Einwohner hat.

PROLOG


Delmira


Ungeduldig wippe ich auf Vaters Schoß hin und her. »Erzähl mir die Geschichte, Papa!«

Eigentlich bin ich mit meinen fast sechs Jahren zu groß, um auf seinem Schoß zu sitzen, und zu alt, um mir Geschichten erzählen zu lassen.

Aber seit ich zurückdenken kann, ist es diese eine Geschichte, die mich immer wieder in ihren Bann zieht und mich nicht loslässt.

Vater seufzt, lächelt dabei aber, obwohl ich seine Lippen in dem dichten, dunklen Bart kaum ausmachen kann. Ich erkenne es an seinen grünen Augen, die gutmütig funkeln, und an den feinen Fältchen, die sich darum bilden.

Ich höre auf zu zappeln und warte darauf, dass Vater mit seiner Erzählung beginnt. Hinter mir knistert und knackt Holz im Kamin, dessen Feuer uns trotz der Kälte jenseits unseres Hauses eine behagliche Wärme spendet.

Meine Eltern gehören zwar nicht dem alten Adel des Reiches Bellvor an, trotzdem fließt blaues Blut in den Adern meiner Mutter, das uns einiges an Ansehen und Reichtum eingebracht hat. Wir bewohnen eine kleine Burg auf einem Hügel mit Sicht auf unsere Ländereien und beschäftigen ein paar Hausangestellte. Obwohl ich noch jung bin, weiß ich, dass es uns gut geht. Dass wir zu den Glücklichen gehören, die von der harten, kalten Welt da draußen, jenseits unserer Burgmauern, nicht viel mitbekommen. Genauso weiß ich, dass meine Eltern viel von mir abschirmen. Ich merke es, wenn sie plötzlich aufhören zu reden, sobald ich den Raum betrete, und sie nicht schnell genug ihre Mimik unter Kontrolle haben.

Was es ist, das ihnen solche Sorgen bereitet, weiß ich jedoch nicht.

»Vor langer, langer Zeit«, beginnt Vater endlich und vertreibt damit alle Sorgen, die sich sogar in meinem Kinderkopf festsetzen, »lebte ein stattlicher Prinz, dessen Namen heute niemand mehr kennt. Schon in seiner Jugend wusste er, dass er zu Höherem bestimmt war. Auch weil …«

»… weil seine Weissagung so lautete, nicht wahr?«, platze ich heraus.

Ich bettele nahezu jeden Tag bei Vater um diese Geschichte. Natürlich kann ich sie bereits auswendig, aber ich will sie trotzdem hören. In ihr liegt etwas, was die unterschwellige Angst vertreibt, die langsam Besitz von unserer Burg und allen, die darin leben, ergreift – und sei es nur für die Minuten, die die Geschichte dauert. Doch während dieser Zeit mache ich mir keine Gedanken über Mutters sorgenvolle Miene oder mein Verbot, unter keinen Umständen die Burgmauern zu verlassen.

Vater lächelt mich an, während er mir über den Schopf streicht. »Genau so ist es, meine Mira. Die Priesterinnen sagten ihm eine große Zukunft voraus. Niemand kennt den genauen Wortlaut seiner Weissagung, die er – wie wir alle – mit sechzehn Jahren empfing, aber es muss damit zu tun haben.«

»Werde ich auch mit sechzehn eine Weissagung erhalten?«, frage ich.

»Natürlich, mein kleiner Spatz. Jeder hört ein Mal in seinem Leben, was die Götter für uns bereithalten. Welchen Weg sie sich für uns ausgedacht haben. Und sobald du sechzehn Jahre alt bist, wirst auch du verstehen, was der Wille der Götter ist und welchen Schicksalsgebundenen sie für dich ausgewählt haben.«

Vater hat das Wort »Schicksalsgebundenen« bereits öfters erwähnt, aber ich habe nie völlig verstanden, worum es sich dabei handelt. Es kümmerte mich auch nie.

Ich springe von seinem Schoß, husche durchs Zimmer hinüber zur Ecke hinter der Kommode, wo ich meinen wertvollsten Schatz aufbewahre: ein hölzernes Schwert, das mir Vater zu meinem letzten Geburtstag geschenkt hat – sehr zum Verdruss meiner Mutter, die der Meinung ist, ich würde nie lernen, mich wie eine Dame zu benehmen. Das Holzschwert ist perfekt auf meine Größe angepasst; in Vaters Händen sähe es eher aus wie ein zu großes Buttermesser.

Bewaffnet mit meinem Schatz eile ich zurück zu Vater und klettere wieder auf seinen Schoß, wo ich stolz das Holzschwert vor mich halte.

»Ich werde eine große Weissagung erhalten, ebenso wie der Prinz«, verkünde ich.

Nicht für eine Sekunde wankt Vaters Lächeln, als er mir über mein rostrotes Haar streicht. »Da bin ich mir sicher. Und wenn du erst, wie der Prinz, ein besonderes Schwert findest, wird deiner glorreichen Zukunft nichts mehr im Weg stehen.«

Auch diesen Teil der Geschichte kenne ich auswendig.

»Der Prinz hat ein magisches Schwert gefunden, nicht wahr?«

Vater nickt.

»Ein Schwert der Götter, gefüllt mit magischer Kraft, das ihn zu großen Taten beflügelt hat. Das Schwert trug den Namen Caligram. Viele Männer führten Caligram in der Vergangenheit. Herrscher. Könige. Eroberer. Sie alle erlangten wahre Größe mithilfe des Schwertes. Aber keiner von ihnen hatte solch ambitionierte Pläne wie der Namenlose Prinz. Denn er setzte sich in den Kopf, alle Reiche zu einen, die bis dahin von einem nicht enden wollenden Krieg verzehrt wurden. Caligram half ihm bei seinem Vorhaben.«

Mein Herz klopft bei der bloßen Erwähnung des Schwertnamens schneller.

»Wo ist Caligram jetzt? Ich könnte damit auch Großes vollbringen! Lass es uns holen, Papa!«

Diesmal wirkt sein Lächeln traurig, was ich nicht verstehe.

Ich runzele die Stirn. »Oder ist das Schwert noch im Besitz des Prinzen?«

Ein Seufzen erklingt von der Tür. Mutters Schritte werden von den dicken, dunkelroten Teppichen verschluckt, während sie auf uns zukommt und sich hinter Vaters Sessel stellt. Ihr rotes Haar, das eine Spur heller ist als meines, schimmert im Feuerschein des Kamins. »Du musst ihr die gesamte Geschichte erzählen, Liebling.«

»Dafür ist sie noch zu klein«, verteidigt Vater sich.

Entrüstet plustere ich die Wangen auf. »Ich bin nicht klein!«

Mutter streckt die Hand nach mir aus und streichelt mir über die Stirn. »Die Geschichte des Prinzen, den du so sehr verehrst, nimmt kein gutes Ende.«

Verwirrt schaue ich von Mutter zu Vater und wieder zurück. »Aber er ist ein Prinz! Geschichten über Prinzen und Prinzessinnen enden immer gut.«

»Diese nicht«, gibt Vater zu. »Ich habe es nie über mich gebracht, dir das Ende zu erzählen, weil du den Prinzen so toll fandest.«

»Macht«, sagt Mutter, »hat immer einen Preis. Eine große Macht, wie der Besitz eines magischen Schwerts, verlangt nach Opfern und Schmerz. Erst recht, wenn derjenige, der diese Macht für sich beansprucht, seinen Teil der Abmachung nicht erfüllt.«

Meine Verwirrung wächst. »Ich verstehe nicht …«

»Der Namenlose Prinz hat das Schwert der Götter nicht einfach irgendwo gefunden«, sagt Vater. »Es gehörte einer Hexe, einer direkten Nachfahrin der Götter, die unsere Welt vor unzähligen Jahren verlassen haben. Die Hexe gab dem Prinzen das Schwert nur unter einer Bedingung.«

»Und welcher?«, will ich wissen.

Mutter schüttelt den Kopf. »Das weiß niemand. Es ist nur bekannt, dass der Prinz seinen Teil des Handels – ob bewusst oder unbewusst – nicht erfüllte. Und dafür wurde er bestraft.«

»Bestraft?«, echoe ich.

»Der stattliche Prinz mit großen Ambitionen wurde besiegt und starb«, antwortet Mutter. »Die Erinnerung an ihn verschwand aus den Köpfen der Menschen, als hätte es ihn nie gegeben, und mit ihr verschwand auch sein Wunsch, die vier Reiche zu einen. Seitdem wird er bloß noch als der Namenlose Prinz bezeichnet, weil niemand mehr seinen Namen kennt.«

»Verstehst du das, Mira?«, fragt Vater, während er mich aufmerksam betrachtet. »Selbst ein angesehener Prinz muss seine Versprechen halten. Einen Eid zu brechen, bringt nur Kummer und Schmerz. Du darfst niemals etwas versprechen und es dann vergessen. Versprechen sind heilig.«

Ich nicke ernst. »Ich verstehe es, Papa.«

Doch ich habe es nicht verstanden. Das wurde mir erst später klar.

Als ich in jener Nacht keinen Schlaf fand, da mein Held sich als Eidbrecher entpuppte, schlich ich mich aus der Burg, um zu dem See zu gehen, an dem ich oft gespielt hatte, bevor meine Eltern mir verboten, das Anwesen zu verlassen. Es war eine wolkenlose Vollmondnacht und ich erinnere mich heute noch klar und deutlich an das leuchtende Spiegelbild des Mondes auf der bewegungslosen Wasseroberfläche. Dieser Anblick schenkte mir in diesem Moment eine Ruhe, die ich mit meinem kindlichen Verständnis nicht in Worte fassen konnte. Er vertrieb die Wut auf meinen einst verehrten Prinzen, der, solange ich zurückdenken konnte, mein Held war und dem ich nacheifern wollte, obwohl ich ein Mädchen war und wahrscheinlich nie ein anderes Schwert als mein Spielzeugschwert aus Holz führen würde.

Ich weiß nicht mehr, wie lange ich am See saß, ehe ich mich auf den Rückweg durchs Dorf hinauf zur Burg machte. Vielleicht ein paar Stunden.

Doch es reichte aus, um das Verderben über uns zu bringen.

Die Erzählungen meines Vaters und die Vertrautheit meiner Eltern sind die letzten warmen Erinnerungen, die ich an...

Erscheint lt. Verlag 24.3.2023
Reihe/Serie Moonlight Sword
Moonlight Sword
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Bookstagram • Excalibur • Fantastische Welten • Fantasy Bücher • Fluch • Große Liebe • Herzschmerz • Hexe • König Artus • Königreich • Liebesroman • Love Story • Magie • Prinz • Prophezeiung • romance books • Starke Frauen • Verbotene Liebe • Young Adult
ISBN-10 3-522-65533-8 / 3522655338
ISBN-13 978-3-522-65533-0 / 9783522655330
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