Im Zeichen der Zauberkugel 9: Im Tempel der Maya (eBook)

Fantastische Abenteuerreihe für Kinder ab 8 mit Spannung, Witz und Magie
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
224 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93369-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Im Zeichen der Zauberkugel 9: Im Tempel der Maya -  Stefan Gemmel
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***Der neue Band der Bestseller-Reihe 'Im Zeichen der Zauberkugel' - fantastisches Lesefutter ab 8 Jahre!***  Nachdem sich der hinterhältige Argus befreit hat, steht für Alex und Sahli fest: Sie müssen den bösen Magier unbedingt aufspüren, um Schlimmeres zu verhindern! Doch können sie seiner Schwester - der Gestaltenwandlerin Charda - wirklich trauen? Gemeinsam nehmen sie Argus' Spur auf und stecken bald schon mitten in einem gefährlichen Abenteuer, das sie bis zu einem geheimen Maya-Tempel mitten im Dschungel führt.     ***Band 9 der Dein SPIEGEL-Bestsellerreihe IM ZEICHEN DER ZAUBERKUGEL: tolle Abenteuer mit viel Witz und einer ordentlichen Prise Magie für Mädchen und Jungen!

Stefan Gemmels Kinder- und Jugendbücher wurden bereits in über 21 Sprachen übersetzt und für seine ungewöhnlichen Lesungen, Lesenächte und Workshops erhielt er viele Auszeichnungen, darunter 'Lesekünstler des Jahres 2011'. Katharina Madesta hat in Münster und an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg studiert. Mittlerweile arbeitet sie für verschiedene Buchverlage, Magazine und in der Werbung und hat nicht nur einen riesigen Schreibtisch, sondern auch eine große Sammlung an Farben, Pinseln und Papier.

Stefan Gemmel, geb. 1970 in Morbach, schreibt erfolgreiche Kinder- und Jugendbücher (übersetzt in 24 Sprachen) und leitet auch Literaturprojekte und Schreibwerkstätten für Kinder. Für seine ungewöhnlichen Lesungen, Lesenächte und Workshops, die er in Schulen und Büchereien durchführt, erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter »Lesekünstler des Jahres 2011«. Mit dem ersten Band der »Zauberkugel«-Reihe erzielte er einen offiziellen Weltrekord mit über 80 Lesungen in 13 Tagen. Katharina Madesta mochte schon immer gern malen, zeichnen und basteln. Studiert hat sie dann in Münster und an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg. Jetzt lebt sie in Berlin und teilt sich ihr Atelier mit einer Grafikdesignerin, einer Maskenbildnerin und ihrem Hund. Sie hat nicht nur einen riesigen Schreibtisch, sondern auch eine große Sammlung an Farben, Pinseln und Papier und arbeitet mittlerweile für Buchverlage, Magazine und in der Werbung.

Alex vergrub den Kopf tiefer ins Kissen.

„Wieso lege ich mich eigentlich noch ins Bett?“, brummelte er genervt vor sich hin. „Ich schlafe ja doch nicht mehr ein.“

Es war zum Verrücktwerden: Er war übermüdet, aber in seinem Kopf tobten Gedanken-Tornados umher, die sich in Sorgen-Wirbelstürme verwandelten und als Grübel-Orkane einmal aus dem linken Ohr hinauszischten und dann zum rechten Ohr wieder hereindrangen, wo sie augenblicklich erneut zu Gedanken-Tornados wurden, sodass dieses ganze Bedenken-Unwetter von vorn begann.

Alex verzog das Gesicht und boxte mit einer Faust in sein Kissen. Eine Stunde Schlaf wäre nett gewesen. Oder eine halbe. Oder auch nur ein paar Minuten.

Doch er schaffte es einfach nicht, die Augen zu schließen. Die vergangenen Stunden hatte er auf einer Decke auf dem Boden seines Zimmers gelegen und zu seinem Bett gestarrt. Er wollte Charda im Blick behalten, die darinlag und sich nicht rührte. Nachdem sie alle bis weit nach Mitternacht zusammengesessen und miteinander geredet hatten, war Alex so nett gewesen, ihr sein Bett zu überlassen, während er und Sahli sich Decken auf dem Boden ausgebreitet hatten, um die Nacht dort zu verbringen. Es ging allerdings nicht nur darum, nett zu sein. Alex wollte achtgeben auf Charda, sie gleichzeitig aber auch im Auge behalten.

Die ganze Nacht hindurch hatte er nun gegrübelt. Hatte immer wieder die Gespräche mit Charda in seinem Kopf durchgespielt und über jedes ihrer Worte nachgedacht. Er war sich unsicher, ob …

Alex stutzte. Im dämmrigen Licht, das die Straßenlaterne durch das Fenster warf, sah er, wie Sahli sich aufsetzte und vorsichtig zu Charda kroch. Lautlos stand Alex auf und trat zu seinem Freund. „Was hast du vor?“

Sahli hielt einen Finger vor den Mund. „Scht!“, zischte er kaum hörbar. „Nicht dass sie aufwacht.“

Also verfolgte Alex schweigend, wie Sahli die Zauberkugel hervorzog. Sie hatte etwa die Größe einer Faust. Sahli legte die Kugel direkt neben Chardas Kopf. Dann senkte er den Blick und begann, vor sich hinzumurmeln.

Alex kannte Sahlis Flüsterton, wenn der seine magischen Formeln sprach oder die Zauberkugel anleitete. Was hatte er bloß vor? Es fiel Alex schwer, still zu bleiben. Aber Sahli hatte recht: Lange Erklärungen hätten Charda nur geweckt. Daher musste Alex sich gedulden.

Während Sahli seine Beschwörungsformeln murmelte, erwachte das Licht in der Kugel. Als ob es aus einem tiefen Schlaf geholt würde, schien es anfangs noch sehr matt und wirkte wie von einem Nebel verhangen. Doch mit der Zeit strahlte es heller und heller, bis der ganze Raum in ein gleißendes Licht getaucht war.

Sahli hatte den Kopf weiterhin gesenkt und flüsterte seine Formeln. Und die Zauberkugel gehorchte. Ihr Licht veränderte sich. Es änderte seine Farbe. Das grelle weiße Licht ging in ein gelbes warmes Licht über, wurde erst orange und danach rötlich, bevor es über Blau und Lila in ein schimmerndes Gold wechselte. Und so, in diesem besonderen Glanz, verharrte das Licht schließlich.

Sahli wartete noch einen Moment, dann hob er den Kopf und sah sich um.

Nun konnte Alex seine Neugier nicht mehr zügeln. „Was tust du da?“, flüsterte er seinem Freund zu.

Sahli lächelte zufrieden. Was immer er gerade hatte bewirken wollen, er hatte es wohl erreicht. Er nahm die Zauberkugel wieder an sich und zwinkerte Alex zu. „Komm!“, sagte er leise und zog ihn mit einer Hand zu seiner Schlafecke voller Decken und Kissen.

„Das war ein Experiment“, erklärte er dort im Flüsterton. „Oder sagen wir so: Es war eine Prüfung für Charda.“

Alex rückte näher an Sahli heran. „Experiment?“, flüsterte er zurück. „Prüfung?“

Sahli blickte auf die Zauberkugel in seinen Händen und erklärte: „Charda und Argus besitzen die gleiche Magie. Sie haben zwar verschiedene Fähigkeiten, aber ihre Magie entstammt derselben Wurzel. Und auch meine Magie hängt mit den beiden zusammen.“

Alex nickte. „Ich verstehe. Du hast mir das schon mal erklärt: Als Argus dich verflucht hat, ging ein Teil seiner Magie auf dich über.“

„Genau. Und vorhin habe ich mir überlegt, dass ich mir diese Magie zunutze machen kann“, fuhr Sahli fort. „Ich habe die Zauberkugel gebeten, in Chardas Magie einzutauchen. Sie sollte erforschen, ob Charda uns gestern die Wahrheit gesagt hat. Ob sie wirklich von Argus ausgetrickst worden ist. Womöglich hätte das alles ja auch nur ein Trick sein können.“

Alex zog die Augenbrauen in die Höhe. „Clever!“, gab er zu und berührte mit einer Fingerspitze die Kugel. „Und das goldene Licht gerade eben? Was hatte das zu bedeuten?“

Sahli lächelte wieder zufrieden. „Charda war ehrlich zu uns. Alles, was sie sagte, entsprach der Wahrheit.“

Alex’ Blick ging zu seinem Bett, in dem Charda noch immer reglos unter der Decke lag. Sie tat ihm unendlich leid.

„Das muss schrecklich sein“, überlegte er. „Von dem eigenen Bruder, den man sehr liebt, so böse hintergangen zu werden. Und das nur zu dessen eigenem Vorteil.“

„Argus ist und bleibt eine falsche Schlange“, sagte Sahli. Dann zeigte er zur Tür. „Lass uns draußen weitersprechen. Ich möchte nicht, dass wir Charda aufwecken. Schlaf ist jetzt der beste Trost für sie.“

Das sah Alex ein. Vorsichtig erhoben sich die beiden und schlichen hintereinander nach draußen in den Flur. Doch als Alex langsam die Zimmertür hinter sich schloss, öffnete Charda ihre Augenlider und blickte den Freunden hinterher.

Sie hatte sich schlafend gestellt, weil sie Alex’ Blicke auf sich gespürt hatte.

Nun setzte sie sich auf, nahm einen von Alex’ Teddybären in die Hände, sah ihm in die Augen und flüsterte mehr zu sich: „Charda ist den Jungen sehr dankbar. Warum nur hat Charda weiter Argus vertraut und nicht gemerkt, dass sie unter seinem Fluch stand, statt diesen zwei ehrlichen, freundlichen Jungen sofort zu vertrauen?“

Es schüttelte sie, wenn sie daran dachte, dass Argus sie so übel betrogen hatte, damals in Ibrahims Höhle. Dass er sie in ein Glas gesperrt und für Jahrhunderte in einen tiefen Schlaf geschickt hatte, aus dem er sie erst hatte aufwachen lassen wollen, wenn er in Schwierigkeiten steckte. Und es schüttelte sie noch heftiger bei dem Gedanken, dass sie seinem Fluch noch immer unterworfen war. Sie selbst und ihre eigenen Wünsche spielten keine Rolle, sondern sie war einzig und allein auf dieser Welt, um Argus beizustehen, sollte er in Gefahr geraten.

„Charda fühlt sich benutzt. Charda fühlt sich betrogen. Charda muss sich wehren“, sprach sie zu dem Teddy, als die Tür sich erneut öffnete und Alex mit einem Glas Orangensaft in das Zimmer kam.

„Guten Morgen, Charda. Magst du etwas trinken?“, fragte er und Sahli, der hinter ihm hereintrat, erklärte: „Wir haben dich sprechen hören und uns gedacht, dass du wach bist und vielleicht Durst hast.“

Charda blickte erst zu dem Orangensaft, dann zu Alex und schließlich zu Sahli, bevor sie sagte: „Ihr seid so liebe, nette Menschen. Wie konnte ich mich nur so in Argus täuschen?“

Alex stellte das Glas neben seinem Bett ab. „Du hast dich nicht getäuscht, du wurdest getäuscht“, gab er zur Antwort. „Das ist ein gewaltiger Unterschied. Was mit dir geschehen ist, war total unfair.“

Sahli setzte sich auf die Bettkante neben Charda. „Wir sollten uns überlegen, wie wir mit Argus umgehen.“

„Wir brauchen einen Plan“, ergänzte Alex.

Charda legte den Teddybären zur Seite und antwortete: „Ja. Charda und ihr beide, wir müssen reden.“

„Ich muss mehr reden!“, seufzte Bim und zuckte wieder zusammen. Diese Alex-Stimme, die Sahli ihr angezaubert hatte, war ihr als eigene Stimme noch sehr fremd und gruselig. Daher hatte Bim beschlossen, Selbstgespräche zu führen, um sich allmählich an sie zu gewöhnen.

„Aber es ist ja nicht nur die Stimme“, seufzte sie erneut und schaute an sich hinab. Alles an ihr war fremd und gruselig. Sie vermisste nicht nur ihre eigene Stimme. Sie vermisste auch ihre runden Mauseohren, ihr langes Mauseschwänzchen, ihren weichen Mausepelz und ihre spitze Mausenase mit den langen Mauseschnurrhaaren daran.

Ihr Blick ging zum Spiegel. Sie sah sich als Alex auf dem Bett sitzen und flüsterte: „Aber du fehlst mir auch, Alex. Und du, Sahli. Und … ach …“ Sie seufzte ein drittes Mal, nun allerdings tief und ausdauernd, dann stand sie auf und griff nach der Jeanshose, die ihr Liv am Abend zuvor richtig herum auf den Stuhl gelegt hatte.

„Früher hätte ich daran geknabbert“, grübelte Bim. „Jetzt schlüpfe ich hinein.“ Und sie wunderte sich, wie leicht ihr das mittlerweile tatsächlich fiel. Anscheinend gewöhnte sie sich doch schon mehr und mehr an ihre Menschengestalt.

Schnell warf sie sich noch das Shirt über und stieg in die Pantoffeln, um dann als Alex hinunter in die Küche zu laufen, wo die Zwillinge bereits warteten.

„Guten Morgen, Alex“, rief Liv übertrieben laut.

„Guten Morgen, Bim“, flüsterte Sally ihr zu. Und Bim wurde klar: Dieser Tag begann verwirrend, er würde sich verwirrend fortsetzen und wahrscheinlich endete er auch in Verwirrung.

Da betrat Marianne die Küche. „Alex! Wie geht es dir denn heute? Alles wieder gut? Ich hatte mir ja schon Sorgen gemacht nach deinem Zusammenbruch in der Schule.“

„Ja, alles wieder gut“, antwortete Bim. Liv und Sally horchten auf. Sie hörten Bim zum ersten Mal mit Alex’ Stimme sprechen und das war gleichermaßen vertraut, weil sie die Stimme ja kannten, und doch neu,...

Erscheint lt. Verlag 29.6.2023
Reihe/Serie Im Zeichen der Zauberkugel
Im Zeichen der Zauberkugel
Illustrationen Katharina Madesta
Zusatzinfo Schwarz-weiß illustriert
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer Buch Kinder ab 10 • Abenteuer Buch Kinder ab 8 • Buch für Jungs ab 8 • Fantasy Bücher ab 10 • Fantasy Bücher ab 8 • Gestaltwandler Kinder • Kinderbuch Freundschaft • Kinderbuch Magie • Kinderbuch Maya • Kinderbuch Zauberer • Magische Bücher
ISBN-10 3-646-93369-0 / 3646933690
ISBN-13 978-3-646-93369-7 / 9783646933697
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