Immer Zirkus mit Familie Petrelli: Ab in die Schule! (eBook)

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2023 | 1. Auflage
160 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-01562-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Immer Zirkus mit Familie Petrelli: Ab in die Schule! -  Maren von Klitzing
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Der zweite Band der Vorlesereihe über die hinreißende Zirkusfamilie Petrelli - farbenfroh illustriert Juhu, die Schule beginnt! Elisa und Jonas freuen sich auf die erste Klasse. Doch schon bei der Einschulungsfeier wird es turbulent - Familie Petrelli rückt mit allen Zirkustieren an, die auch gleich mit den Erstklässlern auf die Bühne stürmen. Als sich herausstellt, dass die Klassenlehrerin schon am ersten Tag krank ausfällt, springt Oskar Petrelli als Lehrer ein. Die Kinder finden es großartig, denn was kann lustiger sein, als das Rechnen mit leckeren Gummischlangen zu lernen? Oder in der Turnstunde unter Leoras Anleitung die waghalsigsten Buchstaben zu springen? Außerdem bringt ihnen Papagei Lorenzo wüste Flüche bei. So geht das natürlich nicht, findet Direktor Jansen! Und als sich die Schulinspektion ankündigt, würde er die Petrellis am liebsten so schnell wie möglich loswerden ... Doch die Prüfer stehen früher als gedacht vor der Tür, und Oskar und Leora Petrelli müssen alles geben, um zu beweisen, dass der Zirkus immer noch die allerbeste Schule ist!

Maren von Klitzing wurde in Hamburg geboren. Sie hat als Redakteurin für ein Kinder-Umweltmagazin gearbeitet und schreibt seit 2001 Bücher für Kinder und Jugendliche. Mit ihrer Familie lebt sie in Hamburg.

Maren von Klitzing wurde in Hamburg geboren. Sie hat als Redakteurin für ein Kinder-Umweltmagazin gearbeitet und schreibt seit 2001 Bücher für Kinder und Jugendliche. Mit ihrer Familie lebt sie in Hamburg. Christian und Fabian Jeremies erblickten Ende der 1970er in Kassel das Licht der Welt. Der Wunsch, «irgendetwas mit Kunst oder Grafik» zu machen, reifte schon früh in ihnen heran, und so studierten sie Design mit Schwerpunkt Illustration an der FH Münster. Seit 2007 arbeiten die beiden mit großer Begeisterung als Kinderbuchillustratoren für verschiedene Verlage.

2. Kapitel Das Einschulungsfest 


In der großen Aula der Grundschule war bereits fast jeder Stuhl besetzt. In allen Sitzreihen saßen Eltern und Großeltern, Patenonkel und -tanten und natürlich die Erstklässler mit ihren Schultüten. Ihr aufgeregtes Stimmengemurmel füllte den Saal.

Direktor Jansen stand auf der Bühne und klammerte sich an das Rednerpult. Seine Stirn glühte, in seinen Ohren brauste es, und seine Füße waren eiskalt. Unter den Lehrern ging die Grippe um, und nun hatte es wohl ihn erwischt. Am liebsten wäre er im Bett geblieben und hätte sich die Decke über den Kopf gezogen, aber das ging nicht. Seine Aufgabe als Schuldirektor war es, eine Rede zu halten und die Erstklässler an seiner Schule willkommen zu heißen. Dazu war er nun mal da. Er schob sich unauffällig ein weiteres Hustenbonbon in den Mund und räusperte sich dann mehrmals laut und vernehmlich. Immerhin, die Stimme war noch vorhanden.

«Liebe Kinder, liebe Eltern, ich freue mich …» Direktor Jansen verstummte, denn da betrat eine äußerst seltsame Familie die Aula – und nicht nur das, sie brachten auch einen halben Zoo mit! Ein Mann mit Schnurrbart, Zylinder und einer sehr roten Jacke schritt vorweg. Er führte ein Alpaka am Strick, das mit bunten Schleifen geschmückt war. Hintendran tänzelten drei Ziegen. Begleitet wurde der Mann von einer Frau, die einen langen bunten Rock trug und sehr viel Schmuck; Ohrringe groß wie Untertassen und Armreifen, die fast bis zum Ellenbogen reichten und bei jedem Schritt leise klirrten. Auch sie hatte ein Tier dabei. Auf ihrer Schulter saß ein Papagei, der sich neugierig umsah. Den Schluss bildete ein Mädchen mit einem Schulranzen auf dem Rücken und einer großen Tuba in den Armen.

Der Schuldirektor fasste sich nervös an die Stirn. Das war bestimmt ein Fiebertraum, oder?

«Hände hoch, ihr Dösköppe», krächzte der Papagei, aber da blies das Mädchen kräftig in die Tuba.

«Noch einen Pieps, und ich binde dir eine von Pablos Schleifen um den Schnabel», sagte Leora. Dann lächelte sie entschuldigend in die Runde. «Lorenzo ist leider nicht besonders gut erzogen, aber keine Sorge, wir passen auf, dass er sich benimmt.»

«Habe die Ehre, Messjöh!» Oskar Petrelli lüpfte den Zylinder in Richtung des Direktors. Dann stellte er sich auf die Fußspitzen und sah sich im Publikum um. «Ah, da sind ja unsere Freunde!», rief er, bevor er schnurstracks auf die Stuhlreihe zusteuerte, in der Jonas mit seinen Eltern und Opa Werner saß. Sie hatten der Zirkusfamilie Plätze freigehalten, so wie es Jonas und Elisa am Morgen besprochen hatten. Die Ziegen galoppierten freudig los, überholten Oskar Petrelli und sprangen auf die freien Sitzflächen. Der ganze Saal brach in Gelächter aus.

«Wuunderbaar!», rief Oskar und verbeugte sich in alle Richtungen. «Verehrte Madams und Messjöhs, Applaus für unsere Ziegen Penne, Fusilli und Makkaroni!»

Das Publikum klatschte.

«Manno, Papa, wir sind hier nicht in der Manege», raunte Elisa ihrem Vater zu. «Das ist meine Einschulung, keine Zirkusvorstellung.»

«Aber was hast du denn, mein Liebes? Das war doch ein gelungenes Kunststück», entgegnete Oskar Petrelli, ging zu den Ziegen und kraulte ihnen das Fell. «Gut gemacht, ihr drei. Und nun wäre es nett, wenn ihr ein bisschen zusammenrücken würdet, damit wir uns ebenfalls setzen können.»

Makkaroni und Penne stellten sich nebeneinander, und Leora nahm Fusilli, die kleinste Ziege, auf den Schoß. Elisa quetschte sich mit der Tuba in die Mitte, und ihr Vater nahm außen Platz. Er hielt den Strick des Alpakas, das neben ihm stand. Um auf einem Stuhl zu sitzen, war es eindeutig zu groß.

Direktor Jansen hatte das Geschehen mit offenem Mund verfolgt. Als er weitersprechen wollte, hatte er den Faden verloren und blätterte hilflos in seinen Zetteln. Am besten fing er einfach noch einmal von vorne an. Also begrüßte er zum zweiten Mal alle Kinder und Eltern.

«Und was ist mit den Tieren?», murmelte Oskar Petrelli beleidigt. «Sind die etwa nicht hier und sollten erwähnt werden?»

«Psst!» Der Herr, der vor Oskar saß, drehte sich zu ihm um und legte den Zeigefinger auf die Lippen.

«Die Schüler der vierten Klassen werden nun etwas für die Ziegen … äh, Pardon, für die Erstklässler singen», stotterte Direktor Jansen. Aus den Augenwinkeln sah er, wie die Ziegen den ausladenden Hut einer Dame anknabberten, die in der Stuhlreihe vor den Petrellis saß. Die merkte aber nichts davon, denn sie hörte interessiert zu.

Die Viertklässler betraten die Bühne und stellten sich in mehreren Reihen auf. Ganz vorne stand Rosa. Mit ihrer roten Clownsnase stach sie aus der Gruppe heraus. Rosa nahm die rote Nase nie ab, nicht einmal nachts zum Schlafen. Schließlich war sie ihr Markenzeichen! Nun rückte sie die Clownsnase ein wenig zurecht. Das machte sie immer, wenn sie aufgeregt war. Sie trat mit zwei großen Schritten nach vorn und – wäre beinahe von der Bühne gefallen! In letzter Sekunde zog sie das Bein zurück und ruderte wild mit den Armen, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. «Stopp! Stooopp!», rief sie. «Meine Füße machen immer, was sie wollen, aber jetzt müssen sie hierbleiben, denn ich möchte etwas ankündigen.»

Gelächter erklang. Als die Ziegen Rosas Stimme hörten, spitzten sie die Ohren.

«Wir singen jetzt ein Lied für die Schulanfänger, ähm, und natürlich auch für alle anderen, die hier sind», sagte Rosa.

Oskar Petrelli nickte zufrieden und tätschelte den Hals des Alpakas. «Hörst du, Pablo? Auch du bist gemeint.»

Lorenzo begann, aufgeregt mit den Flügeln zu schlagen. «Na, Puppe, wie wär’s mit uns beiden», krächzte er. «Hände hoch, Döskopp, oder es knallt!»

Die Dame, deren Hut von den Ziegen schon halb aufgegessen war, drehte sich erschrocken um. Leora versuchte, dem Papagei den Schnabel zuzuhalten, aber der riss sich los und flog eine Runde durch den ganzen Saal. Nun waren auch die Ziegen nicht mehr zu halten. Makkaroni und Penne rannten nach vorn zur Bühne. Fusilli sprang von Leoras Schoß und trabte den beiden anderen eilig hinterher. Freudig sprangen die drei Ziegen an Rosa hoch, während Lorenzo auf ihrer Schulter landete.

«Nanu?» Rosa lachte. «Ihr tut ja beinahe so, als hätten wir uns seit Monaten nicht mehr gesehen und nicht erst zum Frühstück!»

Jetzt lachten die Leute noch mehr und fingen an zu klatschen. Penne, Fusilli und Makkaroni stellten sich auf die Hinterbeine und tänzelten um Rosa herum. Sie waren schließlich Zirkustiere, und wenn sie Applaus hörten, machten sie Kunststücke. So hatten sie es gelernt. Nun hielt es auch Oskar Petrelli nicht länger auf seinem Stuhl, denn wenn seine Tiere Applaus bekamen, musste er sich dafür bedanken, so hatte er es gelernt. Er eilte mit dem Alpaka am Strick nach vorn.

«Madams und Messjöhs, das waren noch einmal unsere Ziegen! Applaus für Fusilli, Penne und Makkaroni und auch für Lorenzo, unseren Papagei.»

«Und was ist mit mir?», fragte Rosa und verschränkte beleidigt die Arme.

«Pardon, und natürlich einen Applaus für Clownin Rosa!», rief Oskar und verneigte sich.

Direktor Jansen tupfte sich mit einem riesigen Stofftaschentuch den kalten Schweiß von der Stirn. Seine Beine fühlten sich wie Wackelpudding an. Was machte bloß dieser Vater mit der sehr roten Jacke auf der Bühne? Und wieso tanzten dort ein paar Ziegen herum? Ob das alles doch am Fieber lag? Egal, er hatte seinen Auftrag erfüllt. Bei nächster Gelegenheit würde er sich unauffällig entfernen, um sich endlich ins Bett zu legen. Die Viertklässler begannen zu singen, und der Schulleiter verschwand mit letzter Kraft durch den Hinterausgang.

Nachdem das Lied geendet hatte, betrat die Lehrerin der ersten Klasse die Bühne. Eigentlich war so eine Einschulung auch für Frau Seifert etwas Besonderes. Nur leider fühlte sie sich ebenfalls nicht wohl. Sie zog ein Taschentuch hervor, um sich erst mal gründlich zu schnäuzen. Dann blickte sie mit glasigen Augen ins Publikum.

«Liebe Erstklässlerinnen und Erstklässler», sagte sie mit verschnupfter Stimme. «Ich bin Mathilde Seifert, eure Klassenlehrerin, und freue mich sehr auf die Zeit mit euch. Ich rufe jetzt nacheinander eure Namen auf, und dann dürft ihr zu mir auf die Bühne kommen, bis die Klasse 1a versammelt ist.» Sie faltete einen Zettel auseinander und setzte ihre Lesebrille auf die Nase. Die Buchstaben verschwammen vor ihren Augen. «Anna Winter?» Sie starrte auf den Zettel. «Anka Willer? Anja Wühler?»

Erschöpft ließ sie die Hand mit dem Zettel sinken. «Ich fürchte, ich bin krank. Im Kollegium geht die Grippe um. Könnte jemand das Vorlesen für mich übernehmen?»

«Mit Vergnügen, Madam», sagte Oskar und nahm ihr den Zettel aus der Hand. Rosa schleppte schnell einen Stuhl für die Lehrerin herbei, und Frau Seifert setzte sich mit einem erleichterten Seufzer.

«Anna Wickler, du kannst jetzt gern hierherkommen», sagte Oskar und schaute neugierig ins Publikum. Ein blondes Mädchen stand auf und begab sich mit seiner Schultüte nach vorn.

«Aber, aber verehrte Madams und Messjöhs, warum ist es denn so still hier?» Oskar hielt sich die Hand ans Ohr. «Anna hat doch wohl einen ordentlichen Applaus verdient!»

Da begannen die Leute zu klatschen, und Anna wurde knallrot. Als sie die Bühne erklommen hatte, gab Frau Seifert ihr die Hand und überreichte ihr eine Sonnenblume. Zum Glück hatte jemand die Vase vor Frau Seiferts Stuhl abgestellt, denn es war Brauch an der Grundschule Ahornweg, dass jedes Kind...

Erscheint lt. Verlag 13.6.2023
Reihe/Serie Immer Zirkus mit Familie Petrelli
Illustrationen Christian und Fabian Jeremies
Zusatzinfo Mit Abbildungen
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Vorlesebücher / Märchen
Schlagworte Band 2 • Buch für Jungen • Buch für Mädchen • Einschulung • Einschulung Buch • Einschulung Junge • Einschulung Mädchen • Einschulungsgeschenk • Geschenk Grundschule • Immer Zirkus mit Familie Petrelli • Kinderbuch ab 5 Jahre • Kinderbuchreihe • Kinderbuch zum Vorlesen • Oskar Petrelli • Schulanfang • Schule • Vorlesebuch • Vorlesebuch ab 5 Jahre • Vorlesen • Zirkus • zirkusfamilie • zirkusprinzessin
ISBN-10 3-644-01562-7 / 3644015627
ISBN-13 978-3-644-01562-3 / 9783644015623
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