Madame Kunterbunt, Band 3: Madame Kunterbunt und das Rätsel des Mitmachzaubers (eBook)

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2023 | 1. Auflage
192 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51171-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Madame Kunterbunt, Band 3: Madame Kunterbunt und das Rätsel des Mitmachzaubers -  Thilo
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Wenn Schule schöner ist als Ferien! Gemeinsam mit Madame Kunterbunt planen die Schüler der 3a etwas ganz Besonderes: ein eigenes Theaterstück! Eifrig schreiben sie Texte, nähen Kostüme und bauen sogar das Bühnenbild selbst! Nur Klara darf nicht mitmachen, denn ihre Eltern finden Diktate schreiben wichtiger als Kunst. Das sieht Madame Kunterbunt entschieden anders und schreitet zur Tat - mit den Schimmerschuppen ihrer magischen Chamäleons Rosso und Cilly ... Entdecke alle Abenteuer rund um Madame Kunterbunt: Band 1: Madame Kunterbunt und das Geheimnis der Mutmagie Band 2: Madame Kunterbunt und das Abenteuer der Wunderwünsche Band 3 erscheint im Frühjahr 2023

THiLO verbrachte den Großteil seiner Kindheit in der elterlichen Buchhandlung zwischen Pippi Langstrumpf und Räuber Hotzenplotz - die optimale Vorbereitung auf seine spätere Laufbahn als Kinderbuchautor. Nach dem Studium der Publizistik machte er zunächst mit seiner Kabarettgruppe 'Die Motzbrocken' von sich reden. Daneben arbeitete er für Funk und Fernsehen und schrieb unter anderem Drehbücher für 'Sesamstraße' und 'Bibi Blocksberg'. Seine Bücher schreibt er fast alle unter seinem Vornamen Thilo. Heute lebt er in Mainz.

THiLO verbrachte den Großteil seiner Kindheit in der elterlichen Buchhandlung zwischen Pippi Langstrumpf und Räuber Hotzenplotz - die optimale Vorbereitung auf seine spätere Laufbahn als Kinderbuchautor. Nach dem Studium der Publizistik machte er zunächst mit seiner Kabarettgruppe "Die Motzbrocken" von sich reden. Daneben arbeitete er für Funk und Fernsehen und schrieb unter anderem Drehbücher für "Sesamstraße" und "Bibi Blocksberg". Seine Bücher schreibt er fast alle unter seinem Vornamen Thilo. Heute lebt er in Mainz.

2. Wie das Kaninchen aus dem Hut


In der Turnhalle herrschte großes Gemurmel. Vom Boden, auf dem sie sonst Rad schlugen oder Bälle herumkickten, war kein Fitzelchen mehr zu sehen. Überall hockten kleine und große Schüler im Schneidersitz und wussten gar nicht, wohin mit ihrer Aufregung. Die Bühne am Kopf der Halle war hinter einem langen Vorhang versteckt. Dieser Vorhang war wohl schon immer dort gewesen, aber niemand hatte ihn je bemerkt. Auch Nicky nicht. Seit sie in die Schule ging, hatten auf der Bühne kaputte Tische, alte Landkarten und ein armer ausgestopfter Iltis mit abgebrochenem Vorderbein gestanden, doch keine Schauspieler, Musiker oder Zirkusakrobaten.

Endlich fand Nicky ihre Freundin und stakste wie ein Storch im Salat zu Josi, ohne jemandem auf die Hand oder das Knie zu treten. Und das war in dem Gewusel eigentlich bereits ein Kunststück, mit dem man vor Publikum auftreten konnte. Kaum hatte Nicky sich gesetzt, schlug der Plümpe vorne neben der Bühne einen Gong.

Sofort war es still.

Ihr Rektor kicherte.

»Wenn das doch immer so leicht ginge, euch ruhig zu bekommen!«, sagte er. »Vielleicht sollte ich für jeden Klassenraum einen Gong anschaffen. Aber darüber kann ich morgen nachdenken. Heute bin ich dafür viel zu aufgeregt. Denn hinter dem Vorhang wartet er schon, der groooße Maldiniii!«

Nicky biss sich zum zweiten Mal an diesem Morgen auf die Lippe. Auf einen Zauberer zu warten, war sogar noch spannender, als eine Bank zu überfallen.

Ganz von alleine begannen ihre Hände zu klatschen und alle anderen klatschten auch.

Rektor Plümpe auf der einen Seite und Frau Sauerteig von der 2b auf der anderen zogen schwungvoll den Vorhang auf. Und in diesem Moment war bereits das erste Wunder passiert – der arme Iltis und das restliche Gerümpel waren von der Bühne verschwunden. Stattdessen standen dort ein Tisch, dessen Tischdecke bis zum Boden reichte, und mehrere seltsame Geräte, die nicht verrieten, wozu man sie gebrauchen konnte. Im Hintergrund war ein riesiges Plakat gespannt mit einem aufgedruckten Zylinder, aus dem ein weißes Kaninchen schaute. Daneben stand in goldenen Buchstaben: Der große Maldini! Am neugierigsten machte aber ein von einem schwarzen Tuch verhüllter Apparat. Das Ding ragte etwa zwei Meter in die Höhe und war so breit wie Fawad mit ausgestreckten Armen. Was es war, ließ sich allerdings beim besten Willen nicht erahnen.

Eines jedoch war klar: Wer Sorgen gehabt hatte, dass Berthold Plümpe einen sterbenslangweiligen Bekannten aus seinem Briefmarkenklub eingeladen hatte, der hatte sich umsonst gesorgt. Mit hundertzwölfprozentiger Sicherheit würde es gleich keine öden Kartentricks oder lahmen Witze geben. Auf die Schülerinnen und Schüler der Klassen eins bis vier wartete ein unvergesslicher Morgen. Damit konnte man rechnen wie mit Durst in der Kalagobi-Wüste.

Ja, und dann kam er! Als die Spannung wirklich beinahe nicht mehr auszuhalten war, stolzierte er herein. Der große Maldini machte so rasche Schritte, dass sein schwarz-roter Umhang wie eine Fahne hinter ihm her wehte. Wie es sich für einen Zauberer gehörte, zierte ihn ein gezwirbelter Schnurrbart und – selbstverständlich – ein ebenso pechschwarzer Zylinder. Kaum hatte er drei Schritte auf die Bühne gesetzt, donnerte ein Trommelwirbel los und plötzlich schmetterten Trompeten. Die Erstklässler reckten ihre Köpfe, um das dazugehörige Orchester zu suchen. Doch für diese Töne gab es keine passenden Instrumente. Der große Maldini hatte sie einfach mit einem Schnipsen aus der Luft zu ihnen hergezaubert!

»Bravo!«, rief Lew und andere stimmten mit ein.

Nach einer tiefen Verbeugung begann der große Maldini mit seiner Vorstellung.

Während der nächsten neunzig Minuten klappte Nickys Unterkiefer mehrmals vor Staunen herunter. Der große Maldini zog sich eine Wolldecke aus dem Ohr. Er verschluckte einen prall aufgeblasenen Luftballon am Stück und fischte mit seiner Angelrute eine Brezel aus dem müffelnden Korb mit den vergessenen Socken.

Am meisten Applaus und Lacher bekam er aber, als er das Rechenbuch aus der Aktentasche von Frau Sauerteig verschwinden ließ. Trotz großer Mühe konnte es niemand wiederfinden.

»Tja …!«, murmelte der große Maldini und verzog dabei das Gesicht wie ein trauriger Clown. »Dann gibts wohl leider keine Hausaufgaben heute …«

Alle jubelten erneut, besonders die Klasse von Frau Sauerteig.

Nicky dachte schon, dass es nicht mehr besser werden könnte, da trat der große Maldini an den Bühnenrand.

»Für meine nächste Nummer benötige ich einen Freiwilligen …«, begann er.

Sofort sprang Kemal auf und auch Max, Tom und ein paar andere rissen ihre Arme hoch. Djamila und Lenja-Marley zeigten leise auf, nur nutzte ihnen das nichts, wie sich sofort herausstellte.

»So viele, hmmm«, murmelte der große Maldini in sich hinein. Dann grinste der Zauberer, als hätte er eben einen genialen Einfall gehabt.

»Gibt es vielleicht ein Geburtstagskind im Saal?«, wollte er nun wissen.

Erst schüttelten alle die Köpfe. Kemal stöhnte enttäuscht und ließ sich wieder auf den Holzboden fallen. In der 3a war Paula die Nächste, die Geburtstag hatte, das war jedoch noch über zwei Wochen hin. Schließlich aber dämmerte es jedem nach und nach.

»Der Plümpe!«, brüllte Lew. »Der Plümpe hat Geburtstag!« Als er merkte, dass alle ihn anstarrten, wurde er rot und räusperte sich. »Also, unser Rektor Berthold Plümpe, der hat Geburtstag. Und er wird achtzig.«

Der Plümpe grinste. Das konnten alle sehen, denn er war aufgestanden und hatte sich zu den Zuschauern umgedreht. »Ja, das hoffe ich auch, dass ich achtzig werde. Mindestens«, sagte er. »Heute ist allerdings erst mein Sechzigster!«

»Das reicht!«, rief der große Maldini zu ihm hinunter und gab seinem Freund die Hand. Der Plümpe nahm sie und war mit einem Satz neben ihm auf der Bühne. Dort oben angekommen schien ihm aber doch mulmig zu werden. Seine Stirn glänzte schwitzig und er hob ständig die Hand, als würde er seine Oma im Publikum grüßen.

»Du musst dir keine Sorgen machen, ich lasse dich am Leben«, beteuerte der große Maldini. »Jedenfalls, wenn alles gut geht …«

Der Saal lachte, nur ein paar Erstklässler schienen dem Braten nicht zu trauen.

»Zunächst einmal brauche ich etwas zum Schreiben von dir«, bat der Zauberer.

Der Plümpe strahlte. »Mein Notizbuch!«, rief er erleichtert. »Wie gut, dass ich das immer bei mir habe …«

Er griff in die Tasche seiner Strickjacke, wie er es schon tausendmal zuvor gemacht hatte. Doch nachdem er seine Hand wieder herauszog, war sie leer. Rektor Plümpe starrte seine eigenen Finger an, als wären sie Spinnen vom Mars oder so was. Er steckte sie in die Tasche auf der anderen Seite – mit demselben Ergebnis.

»Ich verstehe nicht …«, stammelte Berthold Plümpe. »Heute Morgen muss ich es vor Aufregung in meinem Büro vergessen haben …«

Voller Tadel sah der große Maldini seinen Freiwilligen an. Der Plümpe konnte einem fast leidtun.

»Na, das habe ich gerne«, schimpfte der Zauberer ein bisschen mit dem Rektor. »Erst große Sprüche klopfen und dann mit leeren Händen dastehen. Aber zum Glück habe ich für solche Notfälle ja selbst ein bisschen Papier bei mir!«

Der große Maldini nahm seinen Zylinder ab, griff hinein und zog etwas Schwarzes, Eckiges daraus hervor.

»Mein Notizbuch!«, rief der Plümpe verblüfft und grapschte nach seinem Eigentum.

»Ja, wie kommt das denn in meinen Hut?«, empörte sich der Zauberer. »So schlampig darf man doch nicht mit seinen Sachen umgehen, Herr Rektor!«

Alle im Saal lachten. Esma hatte Tränen in den Augen, Leon musste sich den Bauch halten und Josi krümmte sich halb auf Nickys Oberschenkel. Das verdutzte Gesicht ihres Rektors war einfach unschlagbar komisch. Gegen den großen Maldini mit seinen geschickten Fingern hatte er nie eine Chance gehabt – das dämmerte ihm mittlerweile. Also legte er seinem Freund den Arm um die Schultern und lachte mit.

»Dass du meinen Zylinder als Schreibtischschublade benutzt, nehme ich dir übel«, mahnte der große Maldini und wedelte mit seinem Zeigefinger wie ein strenger Nikolaus. »Aber du kannst es wiedergutmachen.«

Mit bedächtigen Schritten stiefelte der Zauberer zu dem großen geheimnisvollen Dings, das von dem schwarzen Tuch verhüllt war. Mit einem Ruck zog er es fort. Darunter kam eine bunt bemalte Bretterwand zum Vorschein, in die unzählige Kerben geschlagen waren. Drei Messer steckten in dem Holz, ihre Klingen blitzten.

»Lieber Berthold, ich suche einen Assistenten für meine neue Nummer im Messerwerfen. Da ich noch nicht besonders gut zielen kann, werde ich dich nun an der Wand festbinden und …«

Weiter kam er nicht. Berthold Plümpe zeigte seinem Freund einen Vogel und stürmte von der Bühne. Als beide schallend lachten, lachten auch alle anderen mit. Die Sache mit dem Messerwerfen war selbstverständlich ein Scherz gewesen und der Plümpe war nicht darauf reingefallen.

Alle waren sich sicher, dass dies der Höhepunkt der Show gewesen sein musste. Lustiger und spannender konnte es einfach nicht mehr werden. Doch da hatten sich die Schüler so was von geirrt. Die große Schlussnummer wartete noch auf sie.

»Vielen Dank für den großzügigen Applaus, meine kleinen Damen und Herren«, schmetterte der große Maldini mit seiner tiefen Stimme von der Bühne herunter. »Wir kommen nun zum Ende meiner Vorstellung. Denn was wäre der...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2023
Reihe/Serie Madame Kunterbunt
Illustrationen Bille Weidenbach
Mitarbeit Cover Design: Bille Weidenbach
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Alltag • Antolin • Buch • Bücher • Chamäleon • Frech • für Jungs ab 8 Jahren • für Jungs und Mädchen • für Mädchen ab 8 Jahren • Geschenk • Geschenkidee • kinder beschäftigung • Kinderbuch • Lesen • Literatur • lustig • Magie • Mary Poppins • Miss Braitwhistle • Schulalltag • Schule • Vielfalt • Zauber
ISBN-10 3-473-51171-4 / 3473511714
ISBN-13 978-3-473-51171-6 / 9783473511716
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