Sparkling - Maries zauberhafte Welt (eBook)

Ein magisches Fantasy-Buch für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
304 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-7336-0532-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sparkling - Maries zauberhafte Welt -  Angela Kirchner
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Marie ist ein echtes Naturtalent, wenn es ums Zaubern geht! Nur mit der Konzentration will es nicht so recht klappen ... Dabei ist die unverzichtbar, um die bunte Magie, die überall in unserer Welt verteilt ist, zu lenken und zu nutzen. Doch Marie denkt lieber an köstliche Törtchen und süße Leckereien, wodurch immer wieder sogenannte Sparkles von ihrem Zauber absplittern - kleine Funken, die für großes Chaos sorgen. Und das kann Marie jetzt so gar nicht gebrauchen. Denn ihr Adoptivvater und Lehrmeister Luuk ist spurlos verschwunden. Gemeinsam mit dem Nachbarsjungen Phillip und Gestaltwandler Alfred begibt Marie sich auf die Suche nach Luuk und lüftet dabei ein Geheimnis, das über das Schicksal aller bunten Magier entscheiden wird! Zauberhafter Lesespaß, voller neuer farbenfroher Ideen, pfiffiger Held*innen und tausend leckerer Köstlichkeiten

Angela Kirchner, Jahrgang 1982, ist gelernte Buchhändlerin und inzwischen als Autorin und Texterin tätig. Wie Maries Sparkles springen ihre bunten Ideen über die Buchseiten und verzaubern alle Leser*innen. Sie lebt mit ihrer Familie in Unterfranken.

Angela Kirchner, Jahrgang 1982, ist gelernte Buchhändlerin und inzwischen als Autorin und Texterin tätig. Wie Maries Sparkles springen ihre bunten Ideen über die Buchseiten und verzaubern alle Leser*innen. Sie lebt mit ihrer Familie in Unterfranken.

1. Verschwunden


In dem Moment, in dem Marie den Zauber aussprach, ahnte sie, dass er schiefgehen würde. Zum achten Mal an diesem Vormittag. Oder war es schon das neunte Mal? Marie hatte aufgehört zu zählen, nachdem bei einem ihrer Versuche wieder nicht die blöde Vase zu schweben begonnen hatte, sondern zwei Gardinenstangen von der Wand gefallen waren. Und weil sie lieber nicht wissen wollte, was diesmal passieren würde, sah sie gar nicht erst hin. Stattdessen ließ sie mit einem unzufriedenen Grummeln den Kopf hängen.

Kurz darauf ertönte ein Geräusch, als würde jemand Papier zerreißen, gefolgt von einem leisen PLOPP! Marie hoffte, dass der Spuk damit ein Ende hatte, doch dann bogen sich auch noch die Ecken des Teppichs nach oben. Sie flatterten einen Moment lang heftig und lösten sich schließlich in einem Schwarm bunter Schmetterlinge auf. Erst jetzt war es wirklich vorbei.

»Immerhin hast du diesmal nichts in Brand gesetzt«, sagte Luuk, und Marie hob den Blick.

Ihr Adoptivvater stand ein ganzes Stück abseits in einer Ecke des riesigen Trainingsraumes und putzte sorgfältig seine Brille. Marie wusste, dass diese Geste nur dazu dienen sollte, sie zu beruhigen. Aber das funktionierte heute genauso wenig wie an all den anderen Tagen zuvor.

»Ich versteh das einfach nicht!«, schimpfte sie ungehalten. »Diesmal hatte ich das richtige Bild im Kopf, ich hab im richtigen Moment losgelassen und hatte die richtige Handbewegung. Trotzdem kriege ich den Zauber nicht unter Kontrolle. Warum?«

»Es liegt vor allem daran, dass du unkonzentriert bist«, erwiderte Luuk. Er steckte das Putztuch weg, setzte seine Brille wieder auf und trat vor eins der Fenster, über dem dank Marie nun keine Gardinenstange mehr hing. »Wo warst du mit deinen Gedanken, nachdem du den Schwebezauber losgeschickt hast?«, fragte er. »Unten bei Alfred in der Küche? Das würde zumindest erklären, weshalb so viele Sparkles auf dem Boden gelandet sind.«

Ertappt biss sich Marie auf die Unterlippe. Sie hatte tatsächlich für den Bruchteil einer Sekunde an Alfred gedacht – oder besser gesagt an die Pfannkuchen, die der Butler gerade fürs Mittagessen zubereitete. Das waren nämlich nicht bloß irgendwelche Pfannkuchen, nein, es waren die besten Pfannkuchen der Welt! Richtig fluffige, dicke Fladen, die nach Vanille und Zimt schmeckten und sofort zerfielen, sobald man sie in den Mund steckte. Und zum Nachtisch hatte Alfred Tonkabohneneis mit Schokosoße versprochen, wenn Marie der Schwebezauber heute endlich gelang. Zu dem Zeitpunkt war sie tatsächlich auch noch ganz zuversichtlich gewesen.

»Natürlich schaffst du das, da mache ich mir gar keine Sorgen!«, hatte der Butler in ihren Optimismus miteingestimmt. »Master Luuk hat diesmal die kleine Vase ausgewählt, die bringst du bestimmt ohne Schwierigkeiten zum Schweben.«

Als Gestaltwandler hatte Alfred natürlich gut reden, dem fiel Magie so leicht wie der Sonne das Scheinen. Dennoch war Marie daraufhin voller Tatendrang nach oben in den Trainingsraum gestürmt und hatte Luuk förmlich angebettelt, mit den Übungen beginnen zu dürfen. Bisher war Alfreds Prophezeiung allerdings noch nicht einmal annähernd eingetreten …

»Marie Sophie Justine de la Borne!«

Ups. Hektisch blinzelte sich Marie zurück in die Gegenwart. Ihren vollen Namen benutzte Luuk nur, wenn er eine besonders wichtige Lektion erklären wollte. Oder wenn Marie, so wie gerade eben, mal wieder vor sich hin träumte.

»Vielleicht habe ich wirklich kurz an Alfred gedacht«, gab sie zerknirscht zu und wickelte sich dabei eine Strähne ihrer langen, strahlend weißblonden Haare um den Zeigefinger.

»Vielleicht?«, hakte Luuk nach.

»Ja, schon gut. Ich hab an ihn gedacht.«

»Und warum nicht an den Zauber, den du gewirkt hast?«

»Weil Alfred Pfannkuchen zum Mittagessen macht.«

Luuk warf einen Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk, dann hob er ganz langsam eine Augenbraue. Marie hatte bestimmt schon tausendmal versucht, ihm das nachzumachen. Es sah einfach so verdammt cool aus! Aber egal, wie sehr sie sich auch abmühte, es gelang ihr nicht. Bei ihr rutschten immer beide Brauen nach oben.

»Wir waren vor zwei Stunden bei Amélie frühstücken«, sagte Luuk nun, und Marie lächelte versonnen.

»Ja, das war super!« Wie jede Woche hatte sie schon auf den Dienstagvormittag hingefiebert, weil sie und Luuk dann immer zusammen in Amélies Gaumenfreuden an der Ecke Winterstraße frühstücken gingen. Und wie jede Woche hatte Marie nicht bloß die gemeinsame Zeit mit ihrem Adoptivvater und Magie-Lehrmeister genossen, sondern auch all die herrlichen französischen Leckereien. Was für ein Luxus!

»Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten, du könntest eine hervorragende weiße Magierin abgeben«, murmelte Luuk kopfschüttelnd. Und als Marie ihn daraufhin verständnislos ansah, fügte er hinzu: »Nun ja, manche weißen Magier sind nahezu unersättlich – und das nicht nur in Bezug aufs Essen.«

Unersättlich … Marie verzog den Mund. Dabei konnte sie doch überhaupt nichts für ihren Appetit! Es war zwar schon eine ganze Weile her, aber sie erinnerte sich noch sehr genau an die Jahre im Heim, wo es morgens immer das Gleiche zu essen gab: Müsli mit einer kleinen Schüssel Obst. Irgendwann hatte Marie das Zeug einfach sattgehabt. Deshalb gehörten das Frühstück in Amélies Gaumenfreuden und Alfreds Pfannkuchen jetzt auch ganz klar zu ihren Highlights.

In ihrer persönlichen Bestenliste kamen die beiden direkt nach dem Punkt, dass Luuk Vorlost sie an ihrem fünften Geburtstag adoptiert hatte, um ihr endlich das langersehnte Zuhause mit einer echten Familie zu schenken. Dass er sie später zu einer bunten Magierin ausbilden wollte, war für Marie ein Bonus gewesen, den sie sich nicht einmal im Traum hätte ausmalen können.

Am liebsten hätte sie zwar damals sofort mit dem Zaubern begonnen, aber die dafür notwendigen Fähigkeiten galten erst im Alter von zwölf Jahren als vollständig ausgereift. Das hieß, erst dann konnte man den Magiestrom überhaupt gefahrlos aus der Atmosphäre ziehen und verwenden. Wobei gefahrlos nicht ganz richtig war, denn die Sparkles durfte man nicht unterschätzen. Diese winzigen, unkontrollierbaren Magiefunken sorgten manchmal für ganz schön viel Chaos.

Inzwischen war gut ein halbes Jahr vergangen seit Luuk mit der Ausbildung begonnen hatte, doch so, wie er Marie in diesem Moment anschaute, hatte er sich das Ganze um einiges leichter vorgestellt.

»Ich versuche es noch mal«, entschied Marie und fühlte sich gleich viel besser, als Luuk ihr daraufhin ermutigend zunickte.

Der Magiermeister kehrte in seine geschützte Ecke zurück und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust. Marie rief sich währenddessen noch einmal alle Einzelheiten des Zaubers ins Gedächtnis. Sie musste die schwebende Vase deutlich vor ihrem inneren Auge sehen, sonst würde es nicht funktionieren. Anschließend musste sie eine Handbewegung ausführen, als würde sie in einem Sandkasten graben, um einen Zipfel Magie zwischen die Finger zu bekommen. Wie ein Fluss zog diese natürlich vorkommende Kraft ihre Bahnen durch die Atmosphäre. Und sobald Marie ein Stück davon in den Händen hielt, musste sie daran ziehen, bis sie genug Magie beisammen hatte, um sie in Richtung Vase losschicken zu können.

Eigentlich ganz einfach.

Marie straffte ihre Schultern und stellte sich vor, wie die Vase vom Tisch abhob und durchs Zimmer schwebte. Sie stellte sich Luuks Freude vor, seine Erleichterung und erneut die schwebende Vase. Danach grub sie die Magie aus dem Raum. Sie hielt den zappelnden Energiestrom mit aller Kraft fest, konzentrierte sich auf die Vase und – dann klingelte Luuks Handy. Genau im selben Augenblick, in dem Marie den Zauber losließ.

Anstatt auf die Vase zuzusteuern, zerfaserte der Zauber sofort in drei Teile. Der kleinste verpuffte rasch. Der mittlere explodierte zu einem Schauer aus Sparkles. Die Magiefunken schwirrten überall im Trainingsraum herum und sorgten dafür, dass die Bücher aus den Regalen fielen, die Lampen wild flackerten und sich die Wände neongrün färbten. Der dritte und größte Teil des Zaubers aber war derjenige, der Marie am meisten beschäftigte. Denn der raste ungebremst auf Luuk zu.

Erschrocken keuchte Marie auf. Sie musste ihrem Adoptivvater irgendwie helfen, ihn warnen oder sonst was! Doch bevor sie überhaupt reagieren konnte, hatte Luuk bereits eine Hand gehoben, kurz die Finger bewegt und den Zauber dadurch mühelos auf ein Sofakissen umgelenkt. Nun schwebte es in sachten Kreisen durch den Raum.

Das Handyklingeln erstarb.

»Tut mir leid!«, platzte Marie heraus und versuchte angestrengt, ihre Augen von dem umhertrudelnden Kissen zu lösen. Es schwebte! Der Zauber hatte funktioniert! Endlich!

»Was denn?«, erwiderte Luuk lächelnd. »Für diese Ablenkung kannst du ja nichts. Und abgesehen von den Sparkles hast du das doch ausgezeichnet hinbekommen.« Er pflückte das Kissen aus der Luft und warf es zurück aufs Sofa. »Willst du gleich noch einen Versuch wagen?«

Vor Begeisterung quietschend hüpfte Marie von einem Bein aufs andere. »Auf jeden Fall!«, rief sie, dann wandte sie sich wieder der Vase zu.

Luuk holte währenddessen sein Mobiltelefon aus der Hosentasche, wahrscheinlich um den Ton auszuschalten. Aber kaum hatte er es in der Hand, klingelte es erneut.

»Oh.« Sichtlich überrascht blickte er auf das Display, ehe er sich mit einem nervösen Räuspern übers Kinn strich. »Da … da muss ich dringend rangehen,...

Erscheint lt. Verlag 26.4.2023
Zusatzinfo 14 s/w Abbildungen
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Bücher wie Alea Aquarius • Chaosmagie • Entführung • Fantasy Buch für Mädchen • Katy Birchall Emma Charming Reihe • Kinderbuch Kinderbücher ab 10 zehn • Kira Gembri Ruby Fairygale Reihe • Mädchenbuch ab 10 • Mädchenbücher Fantasy Magie zaubern • Magisches Mädchenbuch Fantasy Freundschaft Deutsch • Tanja Voosen Die Zuckermeister Reihe • Victor Flec Band 1 2 • Zaubern
ISBN-10 3-7336-0532-2 / 3733605322
ISBN-13 978-3-7336-0532-2 / 9783733605322
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