Star Switch ? Mein (Dein) Leben steht Kopf (eBook)
304 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-0452-3 (ISBN)
Alesha Dixon wurde zunächst als Mitglied der Popgruppe Mis-teeq berühmt, mit der sie 7 Top-Ten-Hits erzielte, bevor sie auch als Solokünstlerin erfolgreich war. 2007 gewann sie bei Strictly Come Dancing (der englischen Version von Let's Dance) und wirkte im Anschluss für mehrere Staffeln als Jurorin mit. Seitdem hat sie in Großbritannien viele TV-Shows moderiert. Sie ist außerdem eine äußerst beliebte Jurorin bei der Castingshow 'Britain's Got Talent'. Zusammen mit Katy Birchall hat Alesha Dixon mehrere Kinderbücher geschrieben, die in Großbritannien sehr erfolgreich sind. »Star Switch« ist das erste Buch der beiden, das auf Deutsch erscheint.
Alesha Dixon wurde zunächst als Mitglied der Popgruppe Mis-teeq berühmt, mit der sie 7 Top-Ten-Hits erzielte, bevor sie auch als Solokünstlerin erfolgreich war. 2007 gewann sie bei Strictly Come Dancing (der englischen Version von Let's Dance) und wirkte im Anschluss für mehrere Staffeln als Jurorin mit. Seitdem hat sie in Großbritannien viele TV-Shows moderiert. Sie ist außerdem eine äußerst beliebte Jurorin bei der Castingshow "Britain's Got Talent". Zusammen mit Katy Birchall hat Alesha Dixon mehrere Kinderbücher geschrieben, die in Großbritannien sehr erfolgreich sind. »Star Switch« ist das erste Buch der beiden, das auf Deutsch erscheint. Katy Birchall lebt nach einem Studium der Englischen Literatur- und Sprachwissenschaft wieder in ihrem Geburtsort London, England, und ist als Schriftstellerin und freiberufliche Journalistin tätig. Mit der Serie »Plötzlich It-Girl« gelang Birchall ihr erfolgreiches Debüt als Jugendbuchautorin. Katy Birchall liebt ihre drei Labradore, begeistert sich für Marvel-Comics ebenso wie für Jane-Austen-Romane und würde zu gerne einmal als Elfe die magische Welt aus »Der Herr der Ringe« hautnah erleben.
KAPITEL EINS RUBY
Manchmal träume ich davon, ein berühmter Popstar zu sein.
Dann tauche ich in den immer gleichen verrückten Tagtraum ab, in dem ich jemand ganz anderes bin, jemand Glamouröses und Selbstbewusstes. Ich stelle mir vor, wie ich im Scheinwerferlicht eine gewaltige Bühne betrete, unter den Blicken Tausender Fans, die kreischen und jubeln, während ich mir das Mikro schnappe und in der Bühnenmitte in Position gehe. Meine Backgroundtänzerinnen formieren sich hinter mir, und dann verdunkelt sich die Bühne. Die Band spielt die ersten Takte, Musik erfüllt das Stadion. Begeisterter Jubel brandet auf, als die Fans den Anfang ihres Lieblingssongs erkennen. Die Scheinwerfer gehen an, und ich lege eine unglaubliche Tanzchoreographie hin, perfekt synchron mit meinen Tänzerinnen. Dann hebe ich das Mikro an die Lippen und …
PLATSCH.
»AHHH!«, schreie ich und springe auf, weil mich ein großer Klecks Kartoffelbrei mitten im Gesicht getroffen hat. »WAS SOLL DAS?!«
»Ups.« Mein Bruder Roman kichert. »Sorry, Ruby. Ich hatte eigentlich auf Reggie gezielt.«
Unsere zottelige Hündin Daisy kommt von ihrem Körbchen herübergetänzelt und springt fröhlich bellend an mir hoch. Offenbar hofft sie darauf, dass mir der Kartoffelbrei vom Gesicht tropft und sie ihn vom Boden schlecken kann.
»War trotzdem ein guter Wurf«, kommentiert John vom anderen Ende des Tisches. Er hebt gerade lange genug den Kopf aus seinem Buch, um anerkennend meine kartoffelverschmierte Visage zu betrachten. »Du hast Ruby wirklich mitten ins Gesicht getroffen, nicht schlecht.«
»Danke, John«, antwortet Roman grinsend und belädt seinen Löffel mit dem nächsten Klecks Kartoffelbrei.
»Kann mir mal jemand eine Serviette geben?«, frage ich und zeige auf einen Stapel Papiertücher, der außerhalb meiner Reichweite liegt, während Daisy mich weiter anbellt. »Der Kartoffelbrei läuft mir ins Auge!«
»Der Wurf war grottenschlecht«, widerspricht Reggie, der neben mir sitzt. »Was eigentlich niemanden überraschen sollte. Roman war schon immer der schlechteste Werfer der Familie.«
»Geht das schon wieder los«, sagt Roman seufzend. »Neid ist keine schöne Eigenschaft, Reggie. Find dich endlich damit ab, dass ich der mit Abstand erfolgreichere, talentiertere und intelligentere von uns beiden bin. Von meinem besseren Aussehen ganz zu schweigen.«
Reggie verdreht die Augen. »Wir sind eineiige Zwillinge. Wo siehst du denn besser aus?«
»Meine Augen sind schöner«, verkündet Roman schulterzuckend.
»Sagt wer?«
»Mum.«
»Könnte mir BITTE jemand eine Serviette geben?«, übertöne ich Daisys Bellen und versuche, mir den Kartoffelbrei mit den Händen abzuwischen. Damit mache ich aber alles nur noch schlimmer, verschmiere den Brei im ganzen Gesicht und verklebe mir die Wimpern.
»Mum«, ignoriert mich Reggie einfach, »hast du Roman wirklich gesagt, er hätte schönere Augen als ich?«
»Was ist, mein Schatz?«, fragt Mum vom Kopfende des Tisches und blickt verwirrt von dem Manuskript auf ihrem Schoß auf. »Ja, du kannst gern noch mehr Kartoffelbrei haben. Bedien dich einfach. Daisy, könntest du bitte aufhören zu bellen, meine Süße?«
»Das war nicht meine Frage, Mum!« Reggie lacht und schüttelt den Kopf, als Daisy noch lauter zu bellen beginnt. »Findest du, dass Roman schönere Augen hat als ich?«
»Ihr habt beide wunderschöne Augen«, versichert ihm Mum und wendet ihre Aufmerksamkeit wieder dem Manuskript zu. »Wie alle meine Kinder. Die habt ihr von mir.«
»Serviette! Bitte! Ich habe Kartoffelbrei im Auge!«, rufe ich verzweifelt.
»Gar nicht wahr, Mum. Jeroame hat total komische Glupschaugen«, stichelt Roman und zieht seinen Löffel nach hinten, bereit, die nächste Ladung Kartoffelbrei über den Tisch zu katapultieren.
»Ich besitze die Augen eines griechischen Gottes«, erwidert Jeroame würdevoll und tippt weiter auf dem Handy herum. »Das ist übrigens das wortwörtliche Zitat von einem Modelagenten, der mich mal in der Fußgängerzone angesprochen hat.«
Reggie schnaubt. »Na klar.«
»Mum, mache ich nicht alle crazy mit meinem Modellook?«, fragt Jeroame und grinst verschmitzt.
»Ja, Schatz, Daisy ist ein Knuddelhund«, antwortet Mum geistesabwesend.
»KANN MIR BITTE ENDLICH JEMAND EINE SERVIETTE GEBEN?«, brülle ich und haue mit der Hand auf den Tisch.
»Ist ja schon gut, beruhig dich«, sagt John und wirft das Päckchen Servietten über den Tisch. »Du hättest nur danach fragen brauchen.«
»Ja, da muss man wirklich nicht so herumbrüllen, Daisy. Äh, Ruby, meinte ich. Entschuldige, ich verwechsle euch immer«, murmelt Mum und kritzelt mit konzentriert gerunzelter Stirn etwas an den Rand des Manuskripts.
»Aber, Mum!«, protestiere ich verzweifelt und wische mir den Kartoffelbrei aus den Augen. »Ich habe total oft darum gebeten, und niemand hat mir zugehört! Das hat mich echt …«
PLATSCH!
»Ups.« Roman kichert, während ein weiterer Klecks Kartoffelbrei meine Wange hinunterrutscht.
Daisy bellt verzückt und springt so heftig an mir hoch, dass sie mich fast vom Stuhl wirft.
»Irgendjemand müsste mal dringend diesen Hund erziehen«, merkt John an und blättert eine Seite in seinem Buch um.
»Damit ist es offiziell«, verkündet Reggie kopfschüttelnd. »Roman, du bist der schlechteste Werfer aller Zeiten.«
»Und was war damals, als du den Ball in den See geworfen hast, Reggie?«, fragt Jeroame.
»Das war nicht meine Schuld!«, verteidigt sich Reggie.
Ich greife nach einer weiteren Serviette und quittiere das Chaos um mich herum mit einem langgezogenen Seufzen.
So geht es bei uns jeden Tag zu.
Als jüngstes von sechs Kindern bin ich den ständigen Lärm von klein auf gewöhnt. Beim Abendessen ist es am schlimmsten. Meine Brüder sind zum Glück absolute Morgenmuffel, weshalb das Frühstück deutlich angenehmer verläuft. Aber abends, wenn wir alle von der Schule zurück sind, fühle ich mich manchmal an eine David-Attenborough-Doku über einen Erdmännchenclan erinnert, den ich mal gesehen habe.
Der meiste Lärm geht normalerweise von Roman und Reggie aus, die eineiige Zwillinge und siebzehn Jahre alt sind. Beide sind extrovertiert, energiegeladen und echte Sportskanonen. Ständig wetteifern sie darum, Kapitän irgendeines Teams zu werden, und mit ihren verschiedenen Mannschaften haben sie bisher genau gleich viele Pokale mit nach Hause gebracht. Weil sie sich gegenseitig leidenschaftlich gern aufziehen, verbringen sie viel Zeit damit, dem jeweils anderen Streiche zu spielen oder ihn zu Dummheiten herauszufordern, die regelmäßig in einer Katastrophe enden. So wie gestern, als Reggie Roman dazu brachte, in einem Wäschekorb die Treppe hinunterzurutschen.
Bei der Aktion ging nicht nur der Korb kaputt, nein, Roman schaffte es außerdem, mit dem Fuß im Treppengeländer stecken zu bleiben. Daraufhin warf Reggie den Kopf zurück, um in lautes Gelächter auszubrechen, und stieß dabei versehentlich eine Lampe um, deren Scherben überall herumflogen.
Jeroame lachte nicht. Er stürmte aus seinem Zimmer und brüllte die beiden an, warum sie so laut seien, dass er seinen Chef am Telefon nicht verstehen könne. Jeroame ist neunzehn, mit der Schule fertig und macht gerade ein Praktikumsjahr an einer Forschungseinrichtung, bevor er in Oxford Chemie studiert. Freitagabends sucht er oft irgendeine Dokumentation im Fernsehen aus, die wir uns dann zusammen ansehen. Irgendwie schafft er es, sich jedes kleine Detail zu merken, das er einmal gehört hat. Ich finde es schön, dass er noch eine Weile zu Hause wohnt, vor allem jetzt, da Isabella weg ist.
Isabella ist die Älteste von uns. Sie ist einundzwanzig und studiert Medizin, tritt also in Dads Fußstapfen. Er ist Chirurg. Ich vermisse Isabella sehr, weil es schön war, ein zweites Mädchen im Haus zu haben. Sie hat die Jungs regelmäßig ausgeschimpft, wenn sie wieder einmal ihre stinkenden Socken herumliegen ließen, und meistens haben sie sogar auf sie gehört. Auf mich hört keiner, außer vielleicht manchmal John.
John ist altersmäßig am nächsten an mir dran, mit seinen fünfzehn Jahren ist er nur zwei Jahre älter. Als Zweitjüngster weiß auch er, wie man sich am Ende der Nahrungskette fühlt. Ihm scheint es allerdings nicht so viel auszumachen, ignoriert zu werden, er zieht einfach sein Ding durch und ist damit zufrieden. John ist ein Bücherwurm und eher ruhig, das hat er von Mum. Genau wie sie lebt er in seiner eigenen Welt. Letztes Jahr hat er mit einer seiner Geschichten einen Schreibwettbewerb der BBC gewonnen und war deswegen sogar im Fernsehen. Er will auch Lektor werden und hat bereits Mums Angewohnheit übernommen, auf Schritt und Tritt ein Buch mit sich herumzuschleppen, sogar am Abendbrottisch. Die beiden haben sogar die gleichen Gesten und Ticks. Echt unheimlich.
Tja, das ist sie also, meine große, durchgeknallte Familie voller Erfolgsmenschen: Dad, der Chirurg; Mum, die renommierte Lektorin und Herausgeberin; Isabella, die zukünftige Ärztin; Jeroame, das Chemie-Wunderkind; Roman und Reggie, die Sportasse; John, das Literaturgenie und schließlich … na ja … ich.
Ich bin eigentlich gar nichts. Weder die Beste in irgendeinem Schulfach noch besonders gut in Sport. Und ich habe keine Ahnung, was ich später mal werden möchte.
Irgendwie scheine...
Erscheint lt. Verlag | 26.4.2023 |
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Übersetzer | Verena Kilchling |
Verlagsort | Frankfurt am Main |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Kinderbücher bis 11 Jahre |
Schlagworte | Berühmt • Bodyswitch • Britan's Got Talent • Körpertausch • lustiges Kinderbuch • Mädchenbuch ab 10 • Mädchenbuch ab 11 • Magisches Mädchenbuch • Musik • Plötzlich unsichtbar • Plötzlich vertauscht • Popstar • Rollentausch • Tanzen • Verwechslungs-Komödie |
ISBN-10 | 3-7336-0452-0 / 3733604520 |
ISBN-13 | 978-3-7336-0452-3 / 9783733604523 |
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