Sammelband der gefühlvollen Sports-Romance-Trilogie (Kiss'n'Kick) (eBook)
1090 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-60971-4 (ISBN)
Nicole Alfa schrieb bereits mit elf Jahren die Erstfassung für ihre Debütreihe. Nachdem sie ihre Manuskripte auf einer Plattform für Autoren hochlud und dort Zuspruch von ihren Lesern bekam, verfestigte sich ihr Wunsch, Schriftstellerin zu werden. Oft lässt sie sich für ihre Charaktere und deren Schicksale durch ihre Umgebung, Erfahrungen, Musik oder Fotos inspirieren. Ihr Motto ist es, nicht aufzugeben, auch wenn andere sagen, dass es unmöglich ist.
Nicole Alfa schrieb bereits mit elf Jahren die Erstfassung für ihre Debütreihe. Nachdem sie ihre Manuskripte auf einer Plattform für Autoren hochlud und dort Zuspruch von ihren Lesern bekam, verfestigte sich ihr Wunsch, Schriftstellerin zu werden. Oft lässt sie sich für ihre Charaktere und deren Schicksale durch ihre Umgebung, Erfahrungen, Musik oder Fotos inspirieren. Ihr Motto ist es, nicht aufzugeben, auch wenn andere sagen, dass es unmöglich ist.
Kapitel 1
Hatte Reece recht? Würde ich wirklich den Richtigen finden, wenn ich es am wenigsten erwartete?
In dem Augenblick, in dem ich hörte, was Miles über mich sagte, dachte ich, meine Welt bricht zusammen. Dabei tat sie das nicht in diesem Moment. Miles’ Worte zogen lediglich Risse durch mein Herz. Es zerbarst erst vollständig, als Reece nicht mehr da war.
Mein Leben veränderte sich schlagartig, sodass ich es nicht mehr wiedererkannte. Innerhalb kürzester Zeit war so viel geschehen. Dinge, die mich völlig überforderten. Dinge, von denen ich geglaubt hatte, sie würden nie Realität werden. Doch das wurden sie.
Das Leben hatte mir mit voller Wucht den Boden unter den Füßen weggerissen. Es zerbrach in tausend Scherben, die mich wie eine unerwartete gewaltige Flutwelle überrollten. Sie überraschte und erdrückte mich. Raubte mir die Luft zum Atmen. Jedoch konnte ich nichts dagegen tun. Jede einzelne Erfahrung, jeder einzelne Schicksalsschlag, jedes einzelne Ereignis – auch wenn es noch so klein und unbedeutend war – brannte sich wie heißes Feuer in meine Haut. Manche Wunden verheilten. Aber ihre Narben blieben als Erinnerung.
Es war, als wäre ich aus einem Traum herausgerissen worden. Einem Traum, in dem die Welt noch in Ordnung war. Stattdessen wurde ich in die harte Realität katapultiert. So gerne ich zurück in die Vergangenheit rennen wollte, eine unnachgiebige Tür hielt mich davon ab. Diese Tür verschloss sich, bewahrte die Vergangenheit vor mir und zwang mich dazu, in der Gegenwart zu bleiben.
Alle wollten, dass ich losließ und weiterlebte. Ich lebte weiter. Loslassen konnte ich jedoch nicht. Verzweifelt klammerte ich mich an meiner Vergangenheit fest, als wäre sie der rettende Anker inmitten der stürmischen See. Niemand verstand mich. Niemand wusste, wie es war, wenn man einen geliebten Menschen verlor, der nie wieder zurückkehren würde.
Ein lautes Klingeln reißt mich aus meinen Gedanken. Blinzelnd löse ich die Finger von der Tastatur, um den Wecker auszumachen. Ich war so im Niederschreiben meiner Gefühle versunken, dass ich die Zeit ganz vergessen habe. Es ist fast fünf. In einer Stunde beginnt unser Kickboxtraining, das jeden Freitagabend im örtlichen Sportverein stattfindet.
Da ich mich noch fertig machen muss, speichere ich den geschriebenen Text in meinem Gedanken-Dokument ab. Dort halte ich all meine Überlegungen und Sorgen fest, wenn es mir nicht gut geht.
So wie heute. Denn vergangene Nacht habe ich wieder von ihm geträumt. Der Traum war eine Erinnerung. Eine Erinnerung an damals. An mein erstes Turnier im Kickboxen, als er noch gelebt und mich nach Miles’ bösen Worten getröstet hat. Sie hat die Trauer wieder hochleben lassen, weshalb ich meine Gefühle niedergeschrieben habe. Danach geht es mir immer besser.
Als Nächstes lade ich ein bereits vorgeschriebenes neues Kapitel meines Buches hoch, das ich auf einer kostenlosen Schreibplattform veröffentliche. Jeden Freitag teile ich vor dem Training ein neues Kapitel mit meinen mittlerweile fast zehntausend Lesern. Die Deadlines, die ich mir somit selbst gesetzt habe, sind motivierend. Ebenso wie das Wissen, dass die Leser jede Woche darauf warten, wie es weitergeht.
Nachdem der erfolgreiche Upload bestätigt wurde, klappe ich den Laptop zu. Dann packe ich meine Tasche zusammen und warte ungeduldig auf meinen Zwillingsbruder.
»Hast du’s endlich?!«, rufe ich entnervt und klopfe zum gefühlt hundertsten Mal gegen die Badezimmertür. Dean hält sich jetzt gefühlt seit einer halben Ewigkeit darin auf. Es ist jedes Mal dasselbe mit ihm und dem Bad.
»Gleich, ich muss noch meine Haare trocknen«, gibt er empört zurück. Ich höre, wie er den Stecker in die Steckdose steckt und den Föhn anschaltet.
Genervt schlage ich meinen Kopf gegen die Tür. Er braucht jeden Tag eine halbe Ewigkeit, um sich fertigzumachen, bevor er aus dem Haus geht. Dabei ist das Gestyle umsonst, da wir nach dem Training ohnehin total zerzaust und verschwitzt sein werden.
»Dean, mach jetzt diese verdammte Tür auf oder ich breche sie ein! Ich brauche nur schnell meinen Haargummi, dann kannst du wieder abschließen!«, rufe ich, als er sich nach fünf Minuten immer noch föhnt, und sehe erneut auf die Uhr auf meinem Handydisplay. Wenn er so weitermacht, kommen wir zu spät.
»Wozu der ganze Aufwand? In spätestens einer Stunde ist deine Frisur doch sowieso ruiniert«, schimpfe ich, als er endlich die Tür öffnet und ich ins Bad stolpere. »Warum bist du nicht angezogen?«, frage ich ihn, da er nur in seiner Unterhose bekleidet vor dem Waschbecken steht und sich im Spiegel begutachtet.
Der penetrante Duft seines übermäßig verwendeten Eau de Toilette kriecht mir in die Nase und lässt mich niesen. »Hast du in CK One gebadet, oder was?«, frage ich angewidert.
»Gerade weil ich in einer Stunde sowieso wieder schwitzen werde, habe ich in CK gebadet«, verteidigt er sich gespielt empört. »Im Gegensatz zu dir ist es mir nicht egal, was andere über mich denken.«
Kopfschüttelnd schnappe ich mir meinen schwarzen Haargummi, der auf der Ablage über dem Waschbecken liegt. Es ist mir ganz und gar nicht egal, was andere über mich denken. Aber ich sehe es nicht ein, warum ich mich extra für ein eineinhalbstündiges Training aufstylen sollte.
»Weißt du, früher haben sich die Weibchen immer das Männchen gesucht, das am meisten gestunken hat«, sage ich und gehe zurück auf den Flur.
»Das war vor vielen tausend Jahren. Außerdem gab es da noch kein Deo«, ruft mir Dean nach, als ich in mein Zimmer laufe, um meine Sporttasche zu holen.
Nachdem ich wieder zurück auf den Flur getreten bin, fällt mein Blick auf die Tür zu Reece’ ehemaligem Zimmer neben meinem, das jetzt als Gästezimmer dient. Ein Stich bohrt sich in mein Herz. Wie sehr wünsche ich mir, er wäre noch hier. Doch er ist weg. Er wird nie wieder zurückkehren und wir müssen jetzt damit leben.
Er ist schon tot. Dean könnte auch noch sterben, schießt es mir plötzlich durch den Kopf. Es ist ein reiner Zwangsgedanke, den ich seit seinem Tod häufiger habe.
Obwohl ich weiß, dass das, was ich tue, totaler Blödsinn ist, gehe ich drei Schritte zurück und konzentriere mich, aus Angst, dass der Gedanke Realität werden könnte, fest auf das Mantra, dass Dean nicht sterben wird.
Dann laufe ich nach unten und warte vor der Haustür ungeduldig auf meinen eitlen Zwillingsbruder. Da Mom und Dad noch arbeiten müssen, sind wir allein. Dean kommt fünf Minuten später endlich fertig angezogen in Jeans, T-Shirt und Jacke mit seinem Rucksack auf dem Rücken gemächlichen Schrittes nach draußen.
»Es ist so ein Klischee, dass es immer heißt, Mädchen würden länger brauchen als Jungs. Du bist das perfekte Beispiel dafür, dass es nicht so ist«, meine ich und hole mein Fahrrad aus der Garage, die ich zuvor per PIN-Eingabe geöffnet habe. Meine Sporttasche klemme ich auf den Gepäckträger, damit sie mich beim Fahren nicht stört.
»Ich will gut aussehen und riechen«, kommentiert Dean, der sein Fahrrad ebenfalls nach draußen schiebt und einen Schalter drückt, damit sich das Garagentor wieder schließt. Im Gegensatz zu mir hat er keinen Gepäckträger. Deshalb hat er seine Sportsachen in seinem Rucksack verstaut.
»Ein einfaches Deo hätte gereicht«, erwidere ich. »Außerdem sind wir viel zu spät dran.«
»Stress nicht so herum, Railey«, antwortet Dean mit einem Blick auf seine Armbanduhr. »Das Training beginnt erst in einer halben Stunde und wir brauchen nur fünf Minuten, bis wir da sind. Wir sind also super in der Zeit.«
Schließlich setzen wir unsere Helme auf und schwingen uns auf unsere Fahrräder. Dann radeln wir die Einfahrt an unserem gepflegten Vorgarten entlang durch unser Wohnviertel in River Hill – einer typischen amerikanischen Vorstadt in Arizona mit Kindergarten, mehreren Schulen, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten.
Bis auf die verschiedenen Farben der Hauswände sehen alle Häuser in unserem Viertel so gut wie gleich aus. Die Straßen sind in regelmäßigen Abständen mit Laubbäumen gesäumt. Da wir in einer ruhigen Gegend wohnen, kommen uns nur ein paar Autos entgegen. Dafür sind auf den Fußgängerwegen und auf der Straße aufgrund des sonnigen, warmen Wetters einige Spaziergänger und Radfahrer unterwegs.
Nach nur wenigen Minuten taucht vor uns die kleine Turnhalle auf, in der wir ein- bis zweimal in der Woche Kickbox-Training haben.
Wir fahren auf den Parkplatz davor, der von mehreren...
Erscheint lt. Verlag | 3.11.2022 |
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Reihe/Serie | Kiss'n'Kick | Kiss'n'Kick |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Buch Liebesroman • Bundle • college romance deutsch • highschool liebesromane deutsch • highschool romance deutsch • impressbundle • impress ebooks • Kampfsport liebesroman • new adult bücher • Sportler Liebesromane • Sports Romance • Young Adult Bücher • Zeitgenössische Liebesromane |
ISBN-10 | 3-646-60971-0 / 3646609710 |
ISBN-13 | 978-3-646-60971-4 / 9783646609714 |
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