Die Pan-Trilogie: Alle Romane des Pan-Universums in einer Mega-Box! (eBook)
1411 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-60981-3 (ISBN)
Sandra Regnier ist in der Vulkaneifel geboren und aufgewachsen. Nach der Schule und einer Ausbildung zur Beamtin wollte sie lange nach Frankreich auswandern. Stattdessen heiratete sie einen Mann mit französischem Nachnamen und blieb zu Hause. Nachdem sie acht Jahre lang im Tourismus tätig war, übernahm sie die Leitung einer Schulbibliothek und konnte sich wieder ganz ihrer Leidenschaft widmen: den Büchern. Heute schreibt sie hauptberuflich und ist nebenher viel mit dem Fahrrad unterwegs, um Ideen zu sammeln, oder träumt beim Wandern von fantastischen Welten.
Sandra Regnier ist in der Vulkaneifel geboren und aufgewachsen. Nach der Schule und einer Ausbildung zur Beamtin wollte sie lange nach Frankreich auswandern. Stattdessen heiratete sie einen Mann mit französischem Nachnamen und blieb zu Hause. Nachdem sie acht Jahre lang im Tourismus tätig war, übernahm sie die Leitung einer Schulbibliothek und konnte sich wieder ganz ihrer Leidenschaft widmen: den Büchern. Heute schreibt sie hauptberuflich und ist nebenher viel mit dem Fahrrad unterwegs, um Ideen zu sammeln, oder träumt beim Wandern von fantastischen Welten.
FELICITY
DER AUFTRITT
Es war Montag, der dritte September. Der Tag begann wie viele andere auch. Ich kam zu spät zur Schule. Wer hätte gedacht, dass sich an diesem Tag alles in meinem Leben ändern sollte? Wenn ich es auch nur ansatzweise geahnt hätte, hätte ich auf jeden Fall mehr auf mein Aussehen geachtet. Oder wäre im Bett geblieben.
Die Gänge des Horton College hatten sich schon ziemlich geleert, als ich an mein Schließfach hechtete und mein Geografiebuch zwischen einem mit Saft und Pudding befleckten T-Shirt und anderen Schulbüchern suchte. In meiner Hektik fielen ein Deospray, ein paar lose Blätter und ein zerfledderter Roman auf den Boden. Umständlich raffte ich alles auf, knallte den Kram achtlos zurück in den Spind und versuchte abzuschließen. Dabei brach mein Schlüssel ab. Na toll. Wenn was schiefging, dann richtig. Und ausgerechnet zur Doppelstunde bei Ms Ehle musste ich zu spät kommen!
»Ah, Miss Morgan beehrt uns«, sagte sie auch prompt, als ich mich in den Klassenraum schleichen wollte. »Haben Sie eine gute Ausrede parat oder soll ich eine für Sie erfinden?"
»Schreiben Sie ins Klassenbuch ›starker Verkehr‹«, antwortete ich liebenswürdig.
»Sie wohnen direkt hinter dem College«, meinte sie trocken. Sie trat einen Schritt näher und schnupperte. »Rieche ich an Ihnen etwa Alkohol?«, fragte sie streng.
Oh, Mist. Das hatte ich vergessen. »Ja, Miss Ehle«, antwortete ich und senkte meinen Blick. Nicht weil ich verlegen war, sondern um ein Grinsen zu unterdrücken.
»Sie betrinken sich und sind noch nicht einmal einundzwanzig?«
»Ich bin achtzehn«, klärte ich sie unnötigerweise auf.
»Und trinken mitten in der Woche Alkohol? Sie wissen, dass ich das der Schulleitung melden muss, nicht wahr?«
Ich nickte.
»Setzen Sie sich auf Ihren Platz. Ich möchte endlich mit dem Unterricht beginnen.«
Schnell befolgte ich ihre Anweisung und huschte zu meinem Tisch. Während ich Federmäppchen, Block und Buch auspackte, kam von hinten ein Zettel auf meine Bank geflogen.
Mittwochsmotto: Ehle in Strapsen mit Bunnyöhrchen stand darauf. Ich drehte mich um und grinste Phyllis zu. Sie zwinkerte und Corey neben ihr wackelte mit seinen buschig roten Augenbrauen und einem anzüglichen Grinsen.
Als ich mich nach den anderen Mitschülern umsah, stellte ich fest, dass alle den wissend grinsenden Gesichtsausdruck trugen. Auch sie stellten sich also Ms Ehle in aufreizenden Dessous mit Hasenohren vor. Bei der ein Meter sechzig großen und mindestens neunzig Kilo schweren Ms Ehle mit ihren kurzen, fettigen Haaren ohne erkennbare Frisur war diese Vorstellung mehr als absurd – und machte somit die Stunde erträglich. Öl- und Gasvorkommen in Aserbaidschan. Wer zur Hölle brauchte das? Ich versuchte mein Gähnen so gut wie möglich zu verstecken und überlegte, dass an dem mächtigen Hinterteil von Ms Ehle ein Hasenschwänzchen glatt untergehen würde. Bridget Jones war eine Sexbombe im Vergleich zu ihr.
Als der Gong schlug, sprangen wir auf, als hätte uns jemand Nadeln in den Hintern gestochen, und rannten hinaus.
»War’s wieder spät gestern Abend?«, fragte Phyllis im Flur. Sie war meines Erachtens das schönste Mädchen der Schule. Ihre Haut hatte die Farbe von Milchkaffee, sie hatte eine Figur und Haare wie Naomi Campbell und ein ebenmäßiges Gesicht mit hohen Wangenknochen und schokoladenbraunen Augen. Neben ihr fühlte ich mich oft ziemlich unscheinbar und plump. Aber das Schönste an Phyllis war: Ihr war das Aussehen egal. Mein Glück, denn sonst wäre ich bestimmt nicht ihre beste Freundin.
»Ziemlich«, antwortete ich. »Wer hat sich denn das Mittwochsmotto heute ausgedacht?« Corey war mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht zu uns aufgerückt. »Ach, was frag ich überhaupt. Hast du dir mal überlegt, dass die Vorstellung von Lehrern in Strapsen etwas Furchterregendes hat?«
Er zuckte die Schultern. »Kommt drauf an. Bei Mr Singer stimme ich dir zu.«
»Uäh!«, riefen Phyllis und ich einstimmig.
»Was habt ihr denn für ein Problem?« Jayden hatte uns eingeholt. Dadurch keuchte er ein wenig.
»Wann speckst du endlich mal ab?«, fragte Corey ihn missbilligend. »Denk dran, Dicke leben nicht lang.«
Jayden ignorierte ihn und wandte sich an mich. »Felicity, du stinkst, als wärst du gestern Abend in ein Fass Glenfiddich gefallen. Und so k. o. siehst du auch aus. Hat deine Mutter dich schon wieder im Pub eingesetzt?«
Ich lächelte ihn dankbar an. Wenigstens meine Freunde konnten sich denken, weshalb ich oft zu spät war und manchmal nicht ganz taufrisch aussah.
Jayden mochte zwar eins achtzig groß sein, hatte aber definitiv zwanzig Kilo zu viel. Gepaart mit seinem furchtbaren Geschmack in Sachen Klamotten wirkte er auf den ersten Blick wie eine billige Chris-Tucker-Imitation. Allerdings hatte Jayden einen messerscharfen Verstand. Keiner an der Schule konnte ihm im Unterricht das Wasser reichen.
»Sorry. Ich habe den Geruch gar nicht bemerkt, als ich mich heute Morgen angezogen habe«, erklärte ich schnell. »Vielleicht sollte ich in der Mittagspause nach Hause flitzen und mir ein frisches T-Shirt anziehen.«
»Ich habe noch eins in meinem Spind«, bot mir Corey an.
»Äh, ich auch«, meinte ich zaghaft. Schließlich kannte ich Corey gut genug, um zu wissen, dass er mit seinen Sachen noch sorgloser umging als jeder andere von uns. »Meines ist mit Speiseresten bestückt. Und deines?«
»Sauber. Ich hab‘s als Ersatz.«
»Oh. Wenn das so ist … Prima, danke.«
Ruby und Nicole schlossen vor Coreys Schließfach zu uns auf.
»Morgen, Felicity, geht es dir gut?«, fragte Ruby mitfühlend.
Ich sah, wie ihre Nase bebte, weil sie den verschütteten Whiskey auf meinem Shirt roch. »Schon okay. Ich geh mich nur gerade umziehen. Danke, Corey.«
Ich nahm das T-Shirt entgegen und eilte in das nächste Mädchenklo. Erst als ich frisch umgezogen in den Spiegel blickte, sah ich, was auf dem Shirt stand: Sexgott.
Aber ich sagte mir, besser das, als nach Pub zu stinken.
Trotzdem atmete ich ein paarmal tief durch, ehe ich in den Gang trat.
Meine Freunde warteten noch immer vor Coreys Schließfach auf mich.
Nicole, Jayden und Phyllis brachen in lautes Gelächter aus, als sie mich sahen. Nur Ruby sah mich stirnrunzelnd an.
Die elfenhafte Ruby konnte einem Witz wie immer nichts abgewinnen. Corey allerdings amüsierte sich köstlich.
Ich lächelte gequält. »Danke, Corey. Ich weiß nicht, was schlimmer ist. Der Whiskeygeruch oder dieses Shirt. Mal abgesehen davon, dass ich hier drin versinke.«
»Ich finde, es steht dir«, grinste Corey frech und stierte auf meine Oberweite. »Du füllst es zumindest besser aus als ich.«
»Denkst du eigentlich auch mal an was anderes als Sex?«, fragte Nicole.
»Selten«, gestand Corey.
Ich musste zweimal hintereinander niesen. Der Geruch des Weichspülers kitzelte in meiner Nase. Dadurch bekam ich die Aufregung um mich herum etwas verspätet mit.
»Guter Gott, wer ist denn das?«, hörte ich Nicole atemlos fragen. Ich musste wieder niesen. Erst da sah ich ihn. Er kam an der Seite der Direktorin auf uns zu. Selbst die Direktorin Mrs Haley-Wood schaute schmachtend zu ihm auf. Er war schlank und wirkte äußerst sportlich. Seine Haare waren dunkelblond, dicht, verwuschelt, als würde er ständig darin wühlen, und an den Seiten so lang, dass sie die Hälfte seiner Ohren verdeckten. Zudem war er groß. Sehr groß. Größer als alle anderen Jungs an unserem College. Und er hatte das schönste Gesicht, das ich je bei einem Mann gesehen hatte.
Zugleich bewegte er sich mit einer Lässigkeit, die Corey sich seit Jahren anzueignen versuchte. Bislang ohne Erfolg.
»Meine Güte, Alex Pettyfer ist seit eben auf unserer Schule«, hauchte Nicole ehrfürchtig. Ihr und Phyllis stand der Mund weit offen.
»Quatsch. Der Typ dahinten ist viel größer«, korrigierte Corey. Er klang betroffen. Ruby hatte die Augenbrauen bis zum Haaransatz hochgezogen. Einzig Jayden wirkte unbeeindruckt.
Mrs Haley-Wood und der Neue kamen näher.
»Nur noch ein paar Meter«, flüsterte Nicole beschwörend. »Nur noch ein paar Meter. Komm her. Hierher. O verdammt.«
Letzteres rief sie ebenso empört wie laut. Wir wussten, weshalb. Felicity Stratton, die Edelzicke, und ihre Anhänger hatten sich geschickt der Direktorin in den Weg gestellt. Felicity und ich teilten uns den gleichen Vornamen, aber damit endete jegliche Ähnlichkeit. Felicity wurde immer mit ihrem vollen Namen angesprochen, sie war groß, schlank und topmodisch gekleidet. Ich hieß bei allen, mit Ausnahme von Phyllis und den Lehrern, die Stadt oder schlicht City. Den Spitznamen hatten Felicity und ihre illustren Freundinnen mir verpasst. Nicht nur, um uns zu unterscheiden, sondern mit der Begründung, ich sei so kantig und schmutzig wie die City of London.
Wir konnten hören, wie Mrs Haley-Wood Felicity vorstellte und ihr erklärte, es handele sich bei dem Unbekannten um einen neuen Mitschüler.
»Warum ausgerechnet immer sie?«, stöhnte Nicole. »Wie eine Spinne, die ihre Fühler ausstreckt.«
»Spinnen haben aber keine Fühler«, meinte Ruby irritiert.
Corey rollte mit den Augen. »Das ist eine Metapher, Ruby.«
»Oh, verstehe. Hättest du dann nicht besser gesagt, ihre Netze auslegt oder so was?« Ruby war bildhübsch, sah aber oft die Dinge etwas anders als wir anderen. Ihre Aussage bewies wieder einmal, dass sie mit...
Erscheint lt. Verlag | 20.10.2022 |
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Reihe/Serie | Die Pan-Trilogie | Die Pan-Trilogie |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Bundle • Elfen Fantasy Roman • Fantasy Liebesromane • Fantasy Liebesromane Erwachsene • fantasy romance deutsch • impressbundle • impress ebooks • Romantasy Bücher • romantische Fantasy Bücher • Urban Fantasy Liebesromane • Urban Fantasy Romance deutsch • Zeitreise Liebesromane |
ISBN-10 | 3-646-60981-8 / 3646609818 |
ISBN-13 | 978-3-646-60981-3 / 9783646609813 |
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