KNIGHTS - Eine erbarmungslose Macht (eBook)

Das Finale der packenden Urban-Fantasy-Trilogie

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
416 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-25754-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

KNIGHTS - Eine erbarmungslose Macht -  Lena Kiefer
Systemvoraussetzungen
14,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Kämpfe gegen die Dunkelheit - oder sie wird dich vernichten!
Charlotte und die Knights haben ihren letzten Kampf gegen Morgana nur mit Mühe und Not überstanden und stehen vollkommen unter Schock. Denn Noel wurde von Morganas Kräften übermannt und ist spurlos verschwunden. Keiner weiß, ob er noch er selbst ist oder ob ihn die Dunkelheit bereits vollkommen vereinnahmt hat. Als KORT beschließt, Jagd auf Noel zu machen, setzen Charlotte und Team Stanham alles daran, ihn vor den anderen zu finden. Ein erbarmungsloser Wettlauf mit der Zeit beginnt, bei dem nicht nur Charlottes und Noels Liebe auf dem Spiel steht, sondern das Schicksal der ganzen Welt ...

Das actiongeladene Finale der großen Fantasy-Trilogie von Spiegel-Bestsellerautorin Lena Kiefer!

Alle Bände der Knights-Trilogie:
Knights - Ein gefährliches Vermächtnis (Band 1)
Knights - Ein gnadenloses Schicksal (Band 2)
Knights - Eine erbarmungslose Macht (Band 3)

Lena Kiefer war schon als Kind eine begeisterte Leserin und Geschichtenerfinderin. Einen Beruf daraus zu machen, kam ihr jedoch nicht in den Sinn. Nach der Schule verirrte sie sich in die Welt der Paragrafen, fand dann aber gerade noch rechtzeitig den Weg zurück zur Literatur und studierte Germanistik. Bald darauf reichte es ihr nicht mehr, die Geschichten anderer zu lesen - da wurde ihr klar, dass sie Autorin werden will. Heute lebt Lena Kiefer mit ihrem Mann in der Nähe von Bremen und schreibt in jeder freien und nicht freien Minute. Nach ihrem erfolgreichen Debüt mit der Fantasy-Trilogie »Ophelia Scale« stürmt sie regelmäßig die Bestsellerlisten.

1


Noel


Die Dunkelheit war überall. Genau wie die Kälte.

Mittlerweile wusste ich, warum Morganas Element das Feuer war – sie hatte es gebraucht, um nicht zu erfrieren. Denn die Düsternis, die sie in sich getragen hatte, war wie eine Million Eiszapfen, die sich jetzt in mein Innerstes bohrten. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das auch nur einen weiteren Tag überstehen sollte. Aber das hatte man davon, wenn man sich in den Kopf setzte, eine jahrhundertealte Hexe ihrer Kräfte zu berauben.

Über mir sah ich durch das Sprossenfenster schemenhaft die Baumkronen im Mondlicht, das durch die Wipfel drang, in meinem Rücken spürte ich das Holz der Außenwand, Feuer brannte im Kamin, um die Kälte zu vertreiben. Es half nicht. Wenn ich diese Kräfte beherrschen wollte, musste ich einen anderen Weg finden, als dagegen zu kämpfen, aber gerade wusste ich nicht, welcher das sein sollte. Also hatte ich mich erst einmal in Sicherheit gebracht. Nein, falsch. Ich hatte alle anderen in Sicherheit gebracht, indem ich mich so weit wie möglich von ihnen entfernte.

Die Jagdhütte meiner Familie war das erste Ziel, das mir eingefallen war, nachdem ich aus London hatte verschwinden müssen. Wie ich das geschafft hatte, wusste ich nicht. Alles, woran ich mich erinnerte, war eine grauenhafte Leere, die mich verschluckt und wieder ausgespuckt hatte. Schatten, Nebel, Finsternis. Und plötzlich wieder Licht, zu viel Licht, zu viel Schmerz. Also hatte ich mich darauf konzentriert, einen sicheren Ort zu finden. Und war hier gelandet.

Ich erhob mich vom Boden, zittrig und schwankend. Dabei war ich nicht schwach, ganz im Gegenteil – ich konnte die gewaltige Macht in mir kaum kontrollieren. Merlin war davon ausgegangen, dass ich nicht in der Lage sein würde, Morganas Kräfte auf mich zu übertragen, ohne dabei umzukommen. Und doch hatte ich es geschafft. Nur um jetzt dem letzten Funken meines Selbst beim Sterben zuzusehen. In mir war kaum noch Licht. Kaum noch Wärme. Ich wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis die Dunkelheit vollständig übernahm. Bis von mir nichts mehr übrig sein würde. Deswegen hätte ich nur ein Ziel haben müssen: es zu beenden. Mein Leben zu beenden, um die Welt zu beschützen. Aber da war diese ganz leise Stimme, die mir zuflüsterte: Es gibt noch Hoffnung.

Sie klang wie die von Charlotte.

Nur an sie zu denken, tat so weh, dass ich glaubte, der letzte Funken in mir würde erlöschen. Alles in mir kämpfte gegen diese hellen Gefühle für sie, gegen die Reste dieser Liebe, die den Namen kaum noch verdiente. Ich wollte sie vergessen, damit es nicht mehr schmerzte. Gleichzeitig wusste ich jedoch, dass sie alles war, was mich noch am Rande der Klippe hängen ließ, bevor ich in die Tiefe stürzte.

Ich ging zur Küchenzeile hinüber, nahm eine Tasse und füllte etwas von dem heißen Tee hinein, den ich vor ein paar Minuten gemacht hatte. Der erste Schluck tat gut, der zweite weh, der dritte war unerträglich. Morganas Magie, ihre ganze Existenz war gegen die Natur gewesen, und nun spürte ich deutlich, wie ich mich ebenfalls in diesem Zwiespalt befand. Kalt und heiß, lebendig und tot, hell und dunkel. Alles zerrte an mir, um mich auf eine Seite zu ziehen, und ich fühlte mich zerrissen. Unendlich zerrissen.

Konzentrier dich. Du musst eine Lösung finden.

Das war schließlich mein Ding, oder? Rational denken, klug entscheiden, mich nicht von dem beherrschen zu lassen, was in mir tobte. Aber wie sollte ich auch nur einen klaren Gedanken fassen, wenn alles mir befahl, meine Macht auszuleben? Hass kroch wie Gift durch meine Adern, auf niemand Bestimmten, einfach auf die Welt.

Jedes Mal, wenn ich daran dachte, wie ich Charlotte vor einer Stunde auf dieser Jacht verlassen hatte, loderte in mir etwas auf, aber es war nicht, weil ich sie hasste. Es war das Gegenteil. Nur würde diese Liebe bald verschwunden sein, wenn ich nichts unternahm. Na und, fragte eine Stimme, die sehr nach meiner bösartigen Vorfahrin klang. Dann ist sie eben weg. Du wirst dich viel besser fühlen, wenn du akzeptierst, was du jetzt bist. Liebe ist nichts für Leute wie uns.

Vielleicht stimmte das sogar. Charlotte hatte jetzt Oscar, und wenn ich nicht zu ihr zurückkehrte, würde sie mich irgendwann vergessen. Aber ich erinnerte mich nur zu gut daran, wie ich in dieser Zwischenwelt gefangen gewesen war, weder tot noch lebendig, und mitbekommen hatte, wie tief erschüttert Charlotte gewesen war, weil sie gedacht hatte, ich wäre gestorben. Sie liebte mich immer noch. Und wenn es etwas gab, woran ich mich festhalten konnte, um nicht die Kontrolle zu verlieren, dann war es das.

Merlin hatte mir nicht gesagt, was passierte, wenn ich es tatsächlich schaffte, Morgana die Kräfte zu nehmen und sie auf mich selbst zu übertragen. Wie ich damit umgehen, wie ich sie wieder loswerden konnte. Da war jedoch etwas, das mir sagte, dass mein Tod das Problem nicht lösen würde – denn selbst wenn ich es schaffte, mir das Leben zu nehmen, konnte ich nicht sicher sein, dass die Kräfte verschwinden würden. Was, wenn sie sich einen neuen Wirt suchten, einen Spaziergänger hier draußen im Wald, einen Knight oder, noch schlimmer, einen der Darks? Morganas Kräfte in Killians Händen, das wäre das Ende der Menschheit. Mein Bruder würde keine Sekunde zögern, uns alle dem Erdboden gleichzumachen. Vor allem, nachdem die Frau gestorben war, deren Ideologie er sich verschrieben hatte.

Ich musste also versuchen, die Kräfte zu vernichten. Oder einen Weg finden, wie ich sie mit ins Grab nehmen konnte. Allerdings gab es nur eine Person auf dieser Welt, die eventuell wusste, wie ich das schaffen sollte – genau die, die mir auch gesagt hatte, wie ich Morgana besiegen konnte.

Das war es also, was ich nun tun musste: Merlin aufsuchen. Er hatte von den Armreifen gewusst, mit denen die Macht übertragen werden konnte, er musste auch wissen, wie sie zu neutralisieren war. Er hatte so viel Zeit mit Morgana verbracht und war selbst einmal der größte Magier von allen gewesen. Und zum Glück konnte ich ihn ohne Probleme finden. Gerade hielt er sich irgendwo in Schottland auf, um es genauer sagen zu können, musste ich näher heran. Allerdings würde ich dafür den Jeep nehmen, der in der Garage des Jagdhauses parkte. Zwar war ich ohne Transportmittel hierhergekommen, aber es war mir nicht geheuer, diese Methode noch einmal anzuwenden. Und außerdem musste es Grenzen geben, sonst hätte sich Morgana jederzeit in meine oder Charlottes Nähe teleportieren können. Solange ich so instabil war wie jetzt, war es besser, kein Risiko einzugehen.

Ein Ziel zu haben, half ein wenig, die widerstreitenden Mächte in mir zu beherrschen. Ich warf Sand auf das Feuer im Kamin, ging nach oben und nahm ein paar Klamotten aus dem Schrank, die dort für alle Fälle lagerten. Nachdem ich sie hastig in eine Tasche gestopft hatte, wollte ich die Hütte verlassen, war schon fast draußen, als ich etwas spürte. Eine Präsenz, obwohl kein Geräusch zu hören war. Ich versteifte mich, ließ die Türklinke los und stellte die Tasche ab. Da draußen in der Dunkelheit war jemand.

Ich hatte keine Angst vor dem, was dort wartete – man konnte keine Angst haben, wenn man über diese Kräfte verfügte. Mein Gefühl sagte mir, dass es kein anderes Wesen auf dieser Welt gab, das mir momentan etwas anhaben konnte. Allerdings war da trotzdem Unbehagen, als ich die möglichen Besucher durchging. Killian und die Darks. Mein Vater. Mein ehemaliges Team. Charlotte.

Charlotte.

Als wäre ihr Name das Einzige, was mich aus meiner Starre lösen konnte, trat ich eilig ans Fenster und schob den Vorhang ein kleines Stück beiseite. Draußen war nichts zu sehen, aber in der Dunkelheit wäre es auch schwer gewesen, jemanden zu erkennen. Ich streckte meine Gnaden nach den Besuchern aus, um herauszufinden, wer dort war. Charlotte jedenfalls nicht, das hätte ich gespürt, oder bildete mir zumindest ein, dass es so wäre. Der Schmerz und die Kälte hätten sich bestimmt abgeschwächt, wenn sie da gewesen wäre. Aber durch den Schleier der Dunkelheit drang nicht viel Licht. Nur eine Stimme.

Komm zu mir, Lancelot.

Okay, nun war ich tatsächlich wahnsinnig geworden. Schneller als erwartet, aber wenn ich ehrlich war, gab es wohl keine strikten Zeitangaben dafür, wann man den Verstand verlor, weil man sich Morganas Kräfte angeeignet hatte.

Komm zu mir. Die Stimme war sanft und lockend, sie legte sich auf diesen fürchterlichen Schmerz in meinem Inneren, und ich hatte plötzlich das Gefühl, wieder freier atmen zu können. Wer war das? Die Stimme war weiblich, aber sie gehörte niemandem, den ich kannte. Nicht Charlotte oder einem der anderen Mädels aus dem Team, auch nicht Morgana, die mich aus dem Jenseits rief. Dennoch wollte ich dem Aufruf folgen. Wer dafür sorgen konnte, dass das Chaos und der Schmerz in meinem Inneren leiser wurden, war vielleicht auch in der Lage, dafür zu sorgen, dass beides ganz verschwand.

Wo bist du?, fragte ich in Gedanken, so als wäre es vollkommen normal, sich mit jemandem auf diese Weise zu unterhalten. Ich hatte mich ja eh schon von meinem Verstand verabschiedet, dann konnte ich es auch durchziehen.

Aber es kam keine Antwort.

Ich wartete noch eine Minute, dann öffnete ich den Wagen und warf die Reisetasche auf den Rücksitz. Meine Eltern kamen so gut wie nie hierher, wahrscheinlich würde also nur dem Verwalter auffallen, dass der Jeep fehlte. Etwas sehnsüchtig schaute ich in die Richtung, in der Mayfield Manor lag. Ein Teil von mir, der sehr viel jünger war als ich jetzt, wünschte sich, meine Mutter besuchen zu können. Aber zum einen war sie in...

Erscheint lt. Verlag 24.5.2023
Reihe/Serie Die KNIGHTS-Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte 2023 • ab 14 • Alana Falk • Artus • Camelot • cursed • Don't Love Me • eBooks • Fantasy • Fantasy Bücher Jugendliche • Fantasy Neuerscheinung 2022 • Guinevere • Jennifer Benkau • Jugendbuch • Kinderkrimi • Lanzelot • Liebe • Märchenbuch • Merlin • Morgana • Neuerscheinung • Nina Blazon • Ophelia Scale • Romantasy • Sara Wolf • Spiegel-Bestseller-Autorin • starke Heldin • Urban Fantasy • Westwell • Young Adult
ISBN-10 3-641-25754-9 / 3641257549
ISBN-13 978-3-641-25754-5 / 9783641257545
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,8 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich