Together on Tour. Eine regenbogenbunte Reise (eBook)

von Coupleontour

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
192 Seiten
Community Editions (Verlag)
978-3-96096-238-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Together on Tour. Eine regenbogenbunte Reise -  Coupleontour
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Die Reise von 'Coupleontour' geht weiter!
In ihrem Buch 'Love on Tour. Ein Buch übers Suchen, Finden und Festhalten' erzählten Vanessa und Ina ehrlich und bewegend von ihrem Coming-Out als lesbisches Liebespaar und davon, wie viel Mut es sie gekostet hat, zu sich und einander zu stehen. Mittlerweile haben Vanessa und Ina geheiratet und ihre Hochzeit gefeiert. Nun stellen sie sich der Herausforderung, sich als gleichgeschlechtliches Paar in Deutschland ihren Kinderwunsch zu erfüllen.



Mit fast 3 Millionen Followern auf TikTok und über 1,3 Millionen Fans auf Instagram gehören Vanessa und Ina mit ihrem Account Coupleontour zu den beliebtesten LGBTQ-Influencerinnen Deutschlands. Das Paar setzt sich gegen Diskriminierung ein und ermutigt Jugendliche dazu, zu sich und ihrer eigenen Sexualität zu stehen.

Mit fast 3 Millionen Followern auf TikTok und über 1,3 Millionen Fans auf Instagram gehören Vanessa und Ina mit ihrem Account Coupleontour zu den beliebtesten LGBTQ-Influencerinnen Deutschlands. Das Paar setzt sich gegen Diskriminierung ein und ermutigt Jugendliche dazu, zu sich und ihrer eigenen Sexualität zu stehen.

WAS
BISHER
GESCHAH


Wir


In unserem ersten Buch Love on Tour haben wir euch auf unsere Lebensreise mitgenommen. Wie unsere Kindheit und Pubertät war, welche Erfahrungen wir mit Homosexualität gemacht (oder leider auch nicht gemacht) haben. Wie wir anfingen, uns zu fragen, ob mit uns etwas falsch sei. Von unterdrückten und geheim gehaltenen Gefühlen, Scham, Unsicherheit und Selbstzweifel. Wie wir uns schlussendlich kennen- und lieben gelernt haben. Eine riesige Palette an Ereignissen und Gefühlen also!

Für alle, die uns noch nicht kennen: Wir verwenden Spitznamen füreinander. Vanessas vollständiger Name ist Vanessa Madeleine (nach ihrer Mama) Monika (nach ihrer Oma väterlicherseits). Genannt wird sie aber meistens »Nessi«. Inas tatsächlicher Vorname ist Katharina, den Spitznamen »Ina« hat Nessi ihr im Sommer 2016 gegeben. Ein Wort, das euch in diesem Buch außerdem ins Auge fallen wird, wenn ihr uns noch nicht folgt, ist der Name »Bubu«.

Das ist unser liebster gegenseitiger Kosename füreinander. Das kam daher, dass wir, noch bevor wir zusammengekommen sind, uns immer Bebi und Baby genannt haben. Im Herbst 2016 hat Ina dann das erste Mal Bubu als Kosenamen geschrieben und dabei sind wir dann einfach geblieben – wir haben uns den Namen sogar beide tätowieren lassen.

Ina erblickte am 2. April 1996 das Licht der Welt und wuchs in einem Dorf in Brandenburg auf. Beim Spielen mit Puppen oder anderen Kindergartenkindern gab es nur die Familienkonstellation »Mama, Papa, Kind«. Sie kam in keinerlei Kontakt zu dem Thema LGBTQ* oder Regenbogenfamilien. Deswegen möchte sie heute umso mehr dafür sorgen, dass die Kinder nach ihr weltoffener aufwachsen.

Vanessa wurde am 27. September 1996 auf Mallorca geboren. Ihre Eltern hatten sich auf der Insel erst kennen- und dann lieben gelernt. Sie führten jahrelang gemeinsam ein Restaurant – direkt am Ballermann 3. Doch als Nessi acht Jahre alt war, trennten sich ihre Eltern, daher zog sie dann mit ihrer Mama und ihrer Schwester nach Brandenburg. Nach der Scheidung ihrer Eltern malte sie sich aus, wie sie später mal ihr Leben gestalten würde. Da sie aus einer Familie kam, in der viele Familienmitglieder geschieden waren, setzte sie sich schon in jungen Jahren ein großes Ziel: Sie wollte sich irgendwann in einen wundervollen Menschen verlieben, um dann für immer mit dieser Person zusammenzubleiben. Über Homosexualität wurde in ihrer Familie nie gesprochen. Im schulischen Biologieunterricht wurde zwar standardmäßig aufgeklärt, aber dort wurde ihrer Erinnerung nach nicht ein einziges Wort zum Thema gleichgeschlechtliche Liebe verloren. Den ersten Kontakt mit dem Thema bekam sie erst durch das Buch Love Simon, das im Englischunterricht in der zehnten Klasse gelesen wurde.

Menschen aus der LGBTQ*-Community und auch wir bekommen oft die Frage zu hören: »Wann hast du das erste Mal gemerkt, dass du ›anders‹ bist?« Aber bei Ina gab es diesen Tag nicht. Bis sie verstand, dass sie lesbisch war, war es ein langer Weg und ein richtiger Prozess, der viel Zeit brauchte. So ahnte sie erst im Alter von zwanzig Jahren, dass sie lesbisch sein könnte, als sie sich zum ersten Mal so richtig in eine Frau verliebte: in Vanessa. Wäre sie sich über ihre sexuelle Orientierung viel früher bewusst gewesen, wenn das Thema LGBTQ* in der Schule, der Familie, in Film und Fernsehen oder im Freundeskreis aufgetaucht wäre? Das können wir natürlich nicht wissen, aber die Vermutung liegt schon ziemlich nahe. Denn lesbisch sein ist nicht etwas, das man sich im Laufe seines Lebens aneignet oder »antrainiert«. Man wird damit geboren. In Inas Pubertät drehten sich die Gespräche unter Gleichaltrigen vor allem nur um ein Thema: Jungs. Für wen man schwärmte, wen man alles gern daten würde, wie es wäre, mit einem zusammen zu sein usw. Während andere um sie herum schon die ersten festen Freunde mit nach Hause brachten, musste sie sich die Nachfragen ihrer Familie anhören. Verbunden mit dem Wunsch, diese Frage nicht mehr gestellt zu bekommen, wäre es einmal sogar fast dazu gekommen: Als Ina fünfzehn Jahre alt war, hatte sie das Gefühl, sich in einen Jungen verliebt zu haben, weil er scheinbar alles mitbrachte, was Jungs in diesem Alter so haben sollten. Er gefiel ihr, sie mochte ihn und er hatte einen Bad-Boy-Charakter. Als er ihr einen Korb gab, weil er mehr Interesse an ihrer besten Freundin hatte, war das ein herber Schlag für sie. Die von dieser Ablehnung ausgelöste Verletzung lässt sich schnell mit Liebeskummer verwechseln. Aber so müsste sich ja Liebeskummer schließlich anfühlen, oder? Sie fühlte sich als Außenseiterin, die selbst schuld daran war, noch immer keinen Freund zu haben. Vor allem in dieser Zeit war ihr Leben von Selbstzweifeln geprägt: Sie fühlte sich hässlich, unkommunikativ und schüchtern. Erst im Rückblick konnte sie bestimmte Situationen viel besser einordnen und erkannte zum Beispiel als Erwachsene mithilfe eines Tagebucheintrags von damals, dass sie mit sechzehn Jahren in ihre Biologielehrerin verliebt gewesen war.

Vanessa hingegen küsste bei einem Partyspiel zum ersten Mal ein Mädchen: ihre damals beste Freundin. Doch das löste in ihr nicht die Frage aus, ob sie nun lesbisch sein könnte – es war für sie einfach aufregend und mit Spaß verbunden. Genau wie Ina dachte sie während ihrer Pubertät, dass sie sich in einen Jungen verliebt haben könnte. Sie saß mit ihm gemeinsam im Schulbus und es kam zum ersten Flirt in Nessis Leben. Doch mehr konnte und wollte sie sich nicht vorstellen. Während es bei Gleichaltrigen ebenfalls nur um das Thema Jungs ging und sie immer mehr zur Außenseiterin in der Schule wurde, war sie froh, dass sie parallel zur Schule in der Systemgastronomie jobbte. Hier traf sie auf offene und freundliche Kolleg*innen, die so etwas wie eine zweite Familie für sie wurden.

Die beiden lernten sich zum ersten Mal in der Schule kennen, aber hatten eigentlich keinen Kontakt miteinander: Sie sahen sich nur auf dem Schulhof oder im Schulbus und – wie man das damals eben mit allen machte, die man irgendwann mal kennengelernt hatte – verknüpften sich auf Facebook. Am 20. März 2016 fand Vanessa dann Ina durch Zufall auf Instagram. Ihr gefiel ein Bild von Inas neuer Frisur und den jetzt blond gefärbten Haaren (vorher waren sie leuchtend rot). Sie beschloss daher, sie anzuschreiben: »Heftig, wie schön du bist! « Und so begann die gemeinsame Kennenlernreise:

Wir chatteten eine Woche lang, sprachen über blondierte Haare, unseren Alltag, Gott und die Welt, bis wir uns am 27. März 2016 bei einem Treffen das erste Mal nach langer Zeit wieder persönlich sahen. Danach wurde unsere Freundschaft sehr schnell sehr intensiv. Wir telefonierten oder schrieben täglich, trafen uns jedes zweite Wochenende, gingen auf Partys und kamen uns immer näher. Dank eines Partyspiels fanden wir außerdem gleich am Anfang heraus, dass wir beide schon einmal eine Frau geküsst hatten. Nach nur zwei persönlichen Treffen schrieb Vanessa am 3. April 2016 in ihr Tagebuch: »Ich habe mich verliebt. Allerdings in den falschen Menschen. Sie heißt Katharina und kommt aus Prenzlauer Berg.« Und obwohl sich das wie eine Offenbarung liest und Nessi spätestens nach diesem Eintrag hätte klar werden können, dass sie lesbisch war, brauchte es doch noch mehr Zeit, bis ihr diese Erkenntnis kam. Sie war einfach überzeugt davon, dass es bloß Neugierde war, dass sie es mit einem Mädchen einfach mal ausprobieren musste und die Neugierde dann verschwinden würde. Wir sind uns heute sicher, dass das jeweils ein Schutzmechanismus war. Man hat tief in sich drin schon eine genaue Ahnung, was das bedeuten könnte, will sich das aber nicht eingestehen und verschließt die Ohren vor dieser inneren Stimme. Denn bis zu diesem Zeitpunkt gingen wir beide davon aus, dass wir Mädchen einfach nur schön fanden und irgendwann der Mann fürs Leben um die Ecke kommen würde. Und genau diese Erwartungen hatten ja auch alle anderen Menschen um uns herum.

Der Schutzmechanismus begleitete uns noch eine ganze Weile und war intensiv ausgeprägt. Vanessa redete zum Beispiel anfangs Ina vor ihren Freund*innen schlecht. Sie wollte im Freundeskreis um das Thema einen möglichst großen Bogen machen – damit niemand Verdacht schöpfen würde und Nessi sich nicht damit auseinandersetzen müsste. Wir gingen beide nicht einfach nur zusammen feiern, wir küssten uns dort auch regelmäßig – anfangs aber nur im betrunkenen Zustand. Das haben wir einfach als normal für uns abgetan. Wir waren uns sehr lange nicht über unsere Gefühle und sexuelle Orientierung im Klaren – oder wollten die Gedanken daran nicht zulassen. Ein richtiger innerer Kampf, das könnt ihr euch vermutlich vorstellen … Vielleicht erkennt sich ja jemand auch darin wieder, lernt aus unseren Fehlern und verschwendet so selbst weniger Kraft in diesen Kampf. Wir verbrachten sehr viel Zeit miteinander und wenn wir uns mal nicht sahen, vermissten wir uns arg. Hatte eine von uns eine Verabredung mit jemand anderem, wurden wir...

Erscheint lt. Verlag 24.6.2022
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Kinder- / Jugendbuch
Technik
Schlagworte Beziehung • bunte familie • Coming out • Ehe für alle • Gefühle • Geschlechtsidentität • Gleichgeschlechtliche Ehe • gleichgeschlechtliche Eltern • Heirat • Hochzeit • Homosexualität • Instagram • Junge Erwachsene • Lesbisch • LGBT • lgbti • LGBTQ • Liebe • Mitmachbuch • Outing • Ratgeber • Regenbogenfamilie • Regenbogenfamilien • Regenbogenfamlie • Sexuelle Identität • Sexuelle Orientierung • TikTok • youtube
ISBN-10 3-96096-238-X / 396096238X
ISBN-13 978-3-96096-238-0 / 9783960962380
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