Mit einem Schlag verliebt (eBook)

Eule & Beule
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
311 Seiten
tolino media (Verlag)
978-3-7546-5695-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mit einem Schlag verliebt -  Helen E. Wolf
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Außenseiterin. Bluterguss. Erste Liebe. Einsamkeit bestimmt Eules Leben. Bis Dima das Klassenzimmer betritt. Er trägt gammelige Klamotten und stinkt nach Rauch, aber er akzeptiert Eules Wahrheitsliebe und ihren Hang zur Besserwisserei. Mit der Wucht einer neuen Freundschaft verändert sich Eules Leben. Doch Dima verbirgt ein nachtschwarzes Geheimnis hinter seiner Rüstung aus Muskeln und Blutergüssen. Mit einem Schlag verliebt eignet sich für Mädchen ab 14 Jahren und junggebliebene, die gerne in unterhaltsamer Weise über die Dramen der Jugend lesen. MOSAIK: Zuckerwatte im Hirn & Konfetti im Bauch Triggerwarnung: Mobbing, Thematisiert werden: Kindesmisshandlung, versuchte Vergewaltigung, Selbstmordabsicht und Häusliche Gewalt. Das Buch ist ein Wohlfühlbuch, die Themen werden nicht tiefgehend behandelt und gut aufgelöst, dennoch kann es für Personen mit entsprechenden Erfahrungen emotional belastend sein über solche Themen zu lesen. (Geschrieben von einer Sozialpädagogin)

Helen E. Wolf ist Autorin & Künstlerin. Sie schreibt in den Genres: Young Adult & New Adult. Außerdem veröffentlicht sie Notizbücher. Ihr Ziel ist es dir das Leben zu versüßen. Mit Familie & Katze lebt sie in der Nähe von Würzburg.

Helen E. Wolf ist Autorin & Künstlerin. Sie schreibt in den Genres: Young Adult & New Adult. Außerdem veröffentlicht sie Notizbücher. Ihr Ziel ist es dir das Leben zu versüßen. Mit Familie & Katze lebt sie in der Nähe von Würzburg.

1 | MONTAG | BEGEGNUNG


E U L E


»Morgen.« Ein Junge stand im Klassenzimmer. Er war älter als Eule, aber nicht groß, mit einem runden Kopf, abstehenden Ohren und millimeterkurzem Haar. Seine Kleider wirkten wie aus der Mülltonne gestohlen. »Ist das die 8a? Die Klasse von Herrn Müller?« Er hatte breite Schultern und kräftige Oberarme.

»Äh … Ja. Der Hasenzahn ist unser Lehrer.« Unbehagen beschlich Eule. Sie w*ar allein mit einem Typ, der aussah, wie die Kids vom Bahnhof. Dann erinnerte sie sich an ihren strubbeligen Zopf, die riesige Brille und ihre Schlabberkleider. Okay. Einen Schönheitswettbewerb gewannen sie beide nicht.

»Welcher Platz ist frei?« Sein Blick wanderte über die Tische, als wäre er hier zu Hause. »Wo sind die anderen?«, schob er eine weitere Frage nach.

Was will dieser Kerl hier?, fragte sich Eule. Er passte nicht in das Ambiente des anerkannten Gymnasiums. »Äh … meine Klassenkameraden sind auf dem Pausenhof. Sie sind dort bis die Schule beginnt.« Mit dem Daumen wies Eule über ihre Schulter in Richtung Fenster. Ihre Augen klebten auf dem Jungen. Er war kein unsicherer Teenager, der morgens Pickel ausdrückte, sondern wirkte erwachsen. »Cool«, flüsterte Eule.

»Cool? Was ist cool?« Fragend zog er die Augenbrauen zusammen.

»Äh … nix!«, presste Eule hervor. Tatarataaa! Das war eine ihrer schlechten Angewohnheiten: Sagen, was sie dachte, ohne über ihre Worte nachzudenken. Peinlich! Ich bin nicht erwachsen. Ich weiß, wie man Pickel ausdrückt!, jammerten Eules Gedanken.

»Was ist?«, fragte der Junge.

»Äh …? Was soll sein?«

»Wo ist ein Platz frei?«

»Für dich?« Verwirrt schürzte Eule ihre Lippen.

»Klar, für wen sonst?« Er setzte einen Blick auf, der fragte: Von welchem Planeten kommt die denn?

»Ich … äh …«

»Ist äh eines deiner Lieblingswörter?«

»Äh … Nein!« Eule riss die Augen von dem Jungen. Reiß dich zusammen!, ermahnte sie sich.

»Fangen wir von vorne an.« Beschwichtigend hob er die Hände. »Welcher Platz ist frei?«

»Du bist neu?«

»Und du nicht die Hellste.« Er lachte bellend. »Klar bin ich neu. Warum sollte ich sonst einen Platz wollen?«

»Aber die Ferien sind seit einer Woche vorbei!«

Er zuckte mit den Schultern. »Mein Wechsel verzögerte sich. Wo kann ich mich setzen?«

Eule atmete hektisch ein. »Neben mir«, hechelte sie. Sie schielte von ihrem Pult zu dem Jungen.

»Bei dir?«, wiederholte er.

»Äh … Die übrigen Plätze sind besetzt. Es tut mir leid!«

Er lachte, aber er kämpfte um Echtheit. »Ist kein Problem.«

Eule wusste, dass er log. Er hatte die Schnauze voll von ihr. »Die anderen sind belegt«, beteuerte sie.

»Wie gesagt: Das ist okay.« Er donnerte seinen Rucksack auf den Tisch, ein Träger war abgerissen, und ließ sich auf den Stuhl fallen.

Gestank kroch in Eules Nase. »Rauchst du?«, fragte sie.

»Training und Kippen?«, antwortete er mit einer Gegenfrage und präsentierte seinen imposanten Bizeps.

»Das verstehe ich nicht«, räumte Eule ein.

»Ich treibe Sport. Ich zerfetze mir nicht freiwillig die Lunge.«

»Und warum stinkst du nach Zigaretten?«

Das bellende Lachen, das auf ihre Frage folgte, kam aus tiefstem Herzen. »Du bist echt nett!«, gab er zurück und streckte Eule die Hand entgegen. »Ich heiße Dimitri. Aber ich werde Dima genannt.«

»Dimitri?«, fragte Eule. Argwöhnisch musterte sie seine Pranke. »Für einen Ausländer sprichst du gut deutsch.«

»Ma benannte mich nach meinem Vater. Er war weg, bevor ich geboren wurde. Schlag ein!«, fügte er hinzu. »Hände schüttelt man.«

»Tschuldigung.« Irritation flutete durch Eule, als sich seine kräftigen Finger um ihre schlossen.

»Verrate mir, wie du heißt«, führte Dima die zähe Konversation fort.

»Ich bin Eule.«

»Ungewöhnlicher Name. Ich hätte erwartet, dass die deutschen Ämter ihn verbieten.« Mit einem schrägen Grinsen schüttelte Dima den Kopf.

»Eule ist ein Spitzname«, erklärte Eule und spürte, wie ihr Hitze den Hals hinaufkroch. »Wegen der Brille«, ergänzte sie und deutete auf das große Gestell.

»Eule?« Der Ruf riss Eule aus ihrem Wachkoma und schleuderte sie in das nächste Weltwunder. Die sexy Lady, die in der Klassenzimmertür stand, hatte seit Monaten kein Wort mit Eule gewechselt.

»Mandy?«, hauchte Eule.

Gefolgt von der übrigen Klasse betrat die Dunkelhaarige den Raum, ließ Eule links liegen und sah Dima an. »Wer bist du denn?«, gurrte sie, setzte sich auf Dimas Tisch und verflocht ihre Beine zu einem Schneidersitz.

Dima riss die Augen auf und öffnete seinen Mund, aber kein Ton kam heraus.

»Wie süß! Du bist stumm wie ein Fisch!« Sie beugte sich vor und streichelte ihm über den Kopf. »Ich heiße Mandy Fischer und werfe meine Angel nach dir aus.« Sie lachte und schwang ihre langen Beine vom Tisch. »Denk in deinen feuchten Träumen an mich, Fisch«, raunte sie ihm in Zimmerlautstärke zu.

D I M A


Was für ein Schulstart! Dima hieß Fisch und saß neben einer fleischgewordenen Baustelle. Auf den ersten Blick sah Eule aus wie ein netter Hobbit, mit ihrem krassen Zwergenwuchs und dem ungepflegten Haarknoten. Ihr Gestammel hatte Dima zum Schmunzeln gebracht, ehe abgrundtiefes Fremdschämen zuschlug.

Dima schielte zu Eule. Sie verkroch sich in ihrer Tasche, kramte Bücher, Mäppchen und Hefte heraus und ignorierte die Welt. Ihr Verhalten war beschämend und unterstrich die Tragik der Situation. Der Schutzwall, den sie mit ihren Sachen errichtete, war unübersehbar.

Dima hob den Blick und sah sich um. Niemand beachtete Eule. Das geht mich nichts an, dachte er und ließ sich in seinen Stuhl zurücksinken. Er musste akzeptierten, dass Eule eine wolkenverhangene Nacht war. Mandy hingegen war eine voller Sternschnuppen. Er spähte zu der Dunkelhaarigen hinüber. Peinlich, dass sie ihn aus der Fassung gebracht hatte. Sie war bombe und er zu einem Fisch mutiert! Dima seufzte.

»Was hat der Fisch?«, rief jemand von hinten.

Dima angelte seinen Rucksack hervor und kramte einen Block und zwei Kulis heraus. Fuck! Wenn er nicht Eules Schicksal teilen wollte, sollte er sich ein anderes Vorbild suchen.

Ein Zettel landete auf seinem Tisch.

HEUTE SCHWIMMBAD?
MANDY

Verarscht die mich? Dima sah zu Mandy hinüber. Sie zwinkerte ihm zu und malte ein Fragezeichen in die Luft. Dima fuhr sich über seine Haare. Im Rucksack lagen Handtuch und Badehose, da er heute Morgen beschlossen hatte, ins Schwimmbad zu gehen. In Mandys Angebot witterte er eine Falle, aber es gab nicht viele Tage an denen er freiwillig sein Shirt auszog. Knapp nickte er Mandy zu.

D I M A


Im Unterricht wurde Eule gemieden wie kochendes Spülwasser. Es brachte einen nicht um, aber es bedeutete arbeiten in einer unangenehmen Umgebung. Ständig streckte sie den Finger in die Luft, hatte das Stottern abgelegt und fügte zu jeder Antwort eines Kollegen etwas hinzu. Sie war definitiv kein netter Hobbit.

Dimas letzter Funken Hoffnung an ihre Freundlichkeit erlosch, als sie, im Matheunterricht, über das Gleiche und dasselbe fachsimpelte. »Da ich bei meinen Mitschülern Probleme bezüglich der grammatikalisch korrekten Verwendung dieser beiden Formen bemerkte, recherchierte ich eine Eselsbrücke. Wenn sich etwas gleicht, wird das Gleiche verwendet.« Triumphierend starrte Eule den Klassenlehrer an. »Ich führe den Sachverhalt aus am Beispiel von Mandys und Fundas Hosen. Sie sind exakt gleich, da vom selben Hersteller mit dem gleichen Schnittmuster produziert. Vermutlich erwarben Mandy und Funda die Hosen im selben Geschäft.« Eule legte eine theatralische Pause ein. »Aber wäre es dieselbe Hose, könnte nur eine von beiden sie tragen, denn es gäbe lediglich eine Hose. Verstanden?«

Eules überhebliches Lächeln verblasste bei Mandys entsetztem Aufschrei: »Funda, du trägst dieselbe Hose wie ich?« Die Dunkelhaarige sprang von ihrem Platz und zerrte Fundas Tisch zur Seite. Fassungslos starrte sie das Gegenüber an. »Du trägst dieselbe Hose!«, schrie sie mit sich überschlagender Stimme. »Zieh die Hose aus. Niemand trägt dieselben Sachen wie ich.«

Dima wollte Funda helfen, aber es war nicht seine Angelegenheit. Seine Hand schloss sich zu einer Faust und sein Blick sprang zu Herrn Müller. Zur Salzsäule erstarrt, glotzte der Lehrer Mandy an. Er war überfordert, das war offensichtlich. Das ist nicht meine Aufgabe!, brüllten Dimas Gedanken ihm entgegen.

»Es ist nicht dieselbe Hose, sondern die Gleiche.«, stieß Eule mit bebender Stimme hervor.

Dimas Blick schoss herum. Spinnt die?, fragte er sich. Geschockt starrte er Eule an. Dieselbe oder die gleiche Hose, war das nicht belanglos? Eule schien das anders zu sehen. Wie weggetreten fixierte sie Mandy.

»Ist mir egal!«, keifte Mandy, holte aus und versetzte Funda einen Stoß vor die Brust. »Zieh die Hose aus!«

Dima sprang auf. Mit einem Krachen fiel sein Stuhl nach hinten und seine Augen flogen zu Herrn Müller. Wenn dieser nicht eingriff … Dima atmete auf. Der Lärm hatte den Lehrer aus seiner Starre gerissen. »Mandy! Stopp!« Herr Müller drängte sich zwischen Mandy und Funda. »Hör auf Mandy! Ihr streitet wegen einer Hose!«

»Sie verstehen das nicht!«, zeterte Mandy. »Funda trägt meine Hose!«

Dima bückte sich und hob seinen Stuhl auf. Für ihn war das Drama...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2022
Reihe/Serie MOSAIK: Zuckerwatte im Hirn & Konfetti im Bauch
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Bilderbücher
Schlagworte Außenseiterin • Bluterguss • Einsamkeit • Erste Liebe • Jugendbuch • Kinderbuch • Liebe • Liebesroman • Mädchenbuch • Mobbing
ISBN-10 3-7546-5695-3 / 3754656953
ISBN-13 978-3-7546-5695-2 / 9783754656952
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