Aru gegen die Götter, Band 1: Die Wächter des Himmelspalasts (Rick Riordan Presents) (eBook)

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Rick Riordan (Herausgeber)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
448 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51139-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Aru gegen die Götter, Band 1: Die Wächter des Himmelspalasts (Rick Riordan Presents) -  Roshani Chokshi
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Wer die Götter herausfordert, dem ist echt nicht zu helfen ... Aru Shah kann es kaum fassen: Eigentlich wollte sie ihren Klassenkameraden nur beweisen, dass die antike Öllampe im Museum ihrer Mutter tatsächlich verflucht ist - und nun soll sie durch das Entzünden der Lampe das Ende des Universums eingeläutet haben?! Um das Schlimmste zu verhindern, bekommt sie von den Wächtern des Himmelspalasts einen geheimen Auftrag. Zum Glück wird ihr auch ein mächtiger Beschützer an die Seite gestellt - der allerdings im Körper einer Taube gefangen ist ... Persönlich empfohlen von 'Percy Jackson'-Autor Rick Riordan! Entdecke alle Abenteuer aus der Reihe 'Rick Riordan Presents': 'Zane gegen die Götter' von J. C. Cervantes Band 1: Sturmläufer Band 2: Feuerhüter Band 3: Schattenspringer 'Ren gegen die Götter' von J. C. Cervantes Band 1: Nachtkönigin Band 2: Jaguarmagie 'Sikander gegen die Götter' von Sarwat Chadda Band 1: Das Schwert des Schicksals Band 2: Der Zorn der Drachengöttin 'Aru gegen die Götter' von Roshani Chokshi Band 1: Die Wächter des Himmelspalasts Band 2: Im Reich des Meeresfürsten Band 3: Das Geheimnis des Wunschbaums Band 4: Die Magie der goldenen Stadt Band 5: Der Trank der Unsterblichkeit 'Tristan gegen die Götter' von Kwame Mbalia Band 1: Mythenweber

Wenn man umgeben von hochgefährlichen Gegenständen aufwächst, werden sie blöderweise irgendwann selbstverständlich.

Seit Aru denken konnte, wohnte sie im Museum für Altindische Kunst und Kultur. Und sie wusste sehr wohl, dass man die Lampe hinten im Göttersaal nicht anfassen durfte.

Sie redete ganz lässig von der „Lampe der Zerstörung“, so wie ein Pirat ein Seeungeheuer, das er gezähmt hat, „mein Monsterchen“ nennen könnte. Doch obwohl die Lampe für sie selbstverständlich geworden war – angezündet hatte sie sie noch nie. Das wäre gegen die Vorschriften gewesen und die ging sie schließlich jeden Samstag mit den Teilnehmern der Nachmittagsführung durch.

Die meisten Leute hätten sich geweigert, am Wochenende zu arbeiten, aber für Aru war es keine Arbeit.

Es war ein Ritual.

Etwas Geheimnisvolles.

Dafür zog sie die frisch gebügelte rote Weste mit den drei Bienenknöpfen an und ahmte den Museumsleiterinnen-Tonfall ihrer Mutter nach. Und die Leute (das war das Allerbeste daran!) hörten ihr zu. Sie hingen an ihren Lippen – vor allem, wenn sie über die Lampe sprach.

Gab es ein faszinierenderes Thema als eine Lampe, auf der ein Fluch lastete? Das war ja wohl hundertmal spannender als zum Beispiel ein Zahnarzttermin. Wobei der auch supergruselig sein konnte.

Aru kannte das Museum in- und auswendig. Für sie war es ganz normal, sich unter den riesigen Steinelefanten in der Eingangshalle zu setzen und zu lesen oder Hausaufgaben zu machen. Wenn im Vorführraum das Erklärvideo lief, döste sie oft ein und wachte rechtzeitig wieder auf, wenn die knisternde Stimme verkündete, dass Indien im Jahr 1947 von Großbritannien unabhängig geworden war. Sie hortete sogar einen Süßigkeitenvorrat im Maul einer Statue im Westflügel. Die Figur war vierhundert Jahre alt und stellte ein Seeungeheuer dar. Aru hatte es Steve getauft. Ja, sie wusste alles über sämtliche Ausstellungsobjekte, außer über …

Die Lampe. Die war ihr immer noch ein Rätsel.

„Eigentlich ist es keine richtige Öllampe“, hatte ihre Mutter, die bekannte Museumsleiterin und Archäologin Dr. K.P. Shah, ihr erklärt, als die Vitrine aufgestellt worden war. „Man nennt so etwas eine Diya.“

Aru hatte neugierig die Nase an die Scheibe gedrückt, aber die „Lampe“ sah wie ein langweiliger Tonklumpen aus, fand sie. Das sollte ein verwunschenes Artefakt sein? Die Diya ähnelte einem eingedrückten Eishockeypuck. Am Rand hatte sie kleine Kerben, als hätte jemand daran geknabbert. Trotzdem kam es Aru vor, als würden sich die Statuen im Göttersaal leicht zurücklehnen, weil sie der Lampe lieber nicht zu nahe kommen wollten.

„Warum darf man sie denn nicht anzünden?“, hatte sie gefragt.

„Weil manches besser im Dunkeln bleibt“, hatte ihre Mutter ausweichend erwidert. „Außerdem weiß man nie, ob einen jemand beobachtet.“

Mit Beobachten kannte Aru sich aus. Das tat sie schon ihr Leben lang.

Jeden Tag nach der Schule hängte sie ihren Rucksack an den Rüssel des Steinelefanten und ging in den Göttersaal.

Bei den Besuchern war der Saal der beliebteste Raum. Hier waren an die hundert Statuen von Hindu-Göttern ausgestellt. An den Wänden hatte Arus Mutter hohe Spiegel anbringen lassen, damit die Besucher die Figuren von allen Seiten betrachten konnten. Die Spiegel waren „antik“. (So hatte Aru auch die grünlich verfärbte Pennymünze genannt, für die sie Burton Prater sage und schreibe zwei Dollar und einen halben Schokoriegel abgeknöpft hatte). Weil draußen vor dem Saal hohe Bäume standen, fiel durch die Fenster nur gedämpftes Tageslicht herein und es sah aus, als würden die Statuen Kronen aus Licht tragen.

Meistens blieb Aru am Eingang stehen und betrachtete ihre Lieblingsfiguren: Indra, den Götterkönig und Herrn über die Himmelswelt mit seinem Donnerkeil, Krishna mit seiner Flöte, Buddha, der mit übergeschlagenen Beinen kerzengerade dasaß und in Meditation versunken war. Doch irgendwann wurde Arus Blick unweigerlich von der Vitrine mit der Diya angezogen.

Sie beobachtete die Lampe minutenlang und wartete auf … Ja, worauf eigentlich? Auf irgendetwas, wodurch der nächste Schultag spannender würde. Oder auf etwas, das endlich klarstellen würde, dass sie, Aru Shah, keine normale Siebtklässlerin war, sondern etwas Besonderes.

Aru wartete jeden Tag darauf, dass etwas Magisches geschehen würde.

Und sie wurde jeden Tag enttäuscht.

„Macht endlich was!“, raunte sie den Götterstatuen zu. Es war Montagmorgen und sie war noch im Schlafanzug. „Ihr habt jede Menge Zeit, mir eine tolle Show zu bieten. Es sind nämlich Herbstferien.“

Die Statuen reagierten nicht.

Aru zuckte die Achseln und schaute aus dem Fenster. Hier in Atlanta, Georgia, hatten die Bäume noch nicht richtig mitgekriegt, dass es Oktober war. Nur die Blätter an den obersten Ästen waren rotgolden gefärbt, sodass es aussah, als hätte man die Bäume in einen Behälter mit Feuer getunkt und dann wieder aufgestellt.

Heute passiert bestimmt wieder nichts Aufregendes, dachte Aru. Schon dieser Gedanke hätte sie warnen sollen. Das Leben hat eine Vorliebe dafür, uns Menschen zu täuschen. Es wiegt uns im Glauben, dass ein Tag so zäh wird wie sonnenwarmer Honig, der in ein Glas tropft …

Und dann schlägt es zu.

Kurz bevor die Besucherklingel schrillte, war Arus Mutter in der vollgestellten Dreizimmerwohnung über dem Museum schwer beschäftigt gewesen. Sie blätterte in drei Büchern gleichzeitig und telefonierte dabei in einer fremden Sprache, die sich anhörte, als würden lauter Glöckchen läuten. Aru dagegen lag bäuchlings auf dem Sofa und warf mit Popcorn, um sich bemerkbar zu machen.

„Du brauchst nichts zu sagen, Mom, aber können wir ins Kino gehen?“

Die Mutter lachte melodiös ins Telefon. Nicht zum ersten Mal ärgerte sich Aru, dass sie nicht so lachen konnte. Bei ihr hörte es sich immer an, als bekäme sie keine Luft.

„Du brauchst nichts zu sagen, aber kriege ich einen Hund? Einen Pyrenäenberghund. Wir könnten ihn Beowuff nennen!“

Arus Mutter schloss konzentriert die Augen und nickte. Leider galt ihre Konzentration nicht Aru.

„Du brauchst nichts zu sagen, aber …“

Rrrrring!

Rrrrring!

Rrrrring!

Arus Mutter zog die schön geschwungene Augenbraue hoch und sah ihre Tochter auffordernd an. Du weißt, was du zu tun hast. Ja, das wusste Aru. Sie hatte bloß keine Lust dazu.

Sie unternahm einen letzten Versuch, die Aufmerksamkeit ihrer Mutter zu erlangen, indem sie wie Spider-Man über den Fußboden krabbelte. Was gar nicht so leicht war, weil der Boden mit Büchern und Chai-Bechern übersät war. Doch als sie den Kopf wandte, notierte sich ihre Mutter etwas auf einem Block. Widerstrebend zog Aru Schuhe an und ging die Treppe hinunter.

Normalerweise war montags kaum etwas los. Nicht mal Sherrilyn – die Oberaufseherin des Museums und an den Wochenenden zusätzlich Arus leidgeprüfte Babysitterin – arbeitete montags. An allen anderen Tagen, außer sonntags, wenn geschlossen war, half Aru mit, den Besuchern die Sticker zu überreichen, die als Eintrittskarten dienten. Sie erklärte den Leuten auch, wie sie zu den einzelnen Ausstellungen und den Toiletten kamen. Einmal hatte sie sogar mit jemandem geschimpft, der die Elefantenfigur gestreichelt hatte, obwohl ein unübersehbares BITTE NICHT ANFASSEN-Schild davorstand (das nach Arus Meinung für alle außer ihr selber galt).

Montags verirrten sich meistens nur bei schlechtem Wetter ein paar Leute ins Museum, weil sie Schutz vor dem Regen suchten. Oder sie wollten (ganz höflich) ihre Befürchtung äußern, dass im Museum für Altindische Kunst und Kultur der Teufel verehrt wurde. Manchmal kam auch nur der Paketdienst und brauchte eine Unterschrift.

Wen Aru nicht erwartet hatte, als sie die Tür aufmachte, waren drei ihrer Mitschüler. Plötzlich hatte sie ein Gefühl im Magen, als stünde sie in einem Aufzug, der – wusch! – abwärts sauste. Die drei musterten sie und ihren Spider-Man-Schlafanzug von oben bis unten.

Poppy Lopez verschränkte die gebräunten, sommersprossigen Arme. Sie trug die dunklen Haare in einem Ballerinadutt. In Burton Praters ausgestreckter Hand lag eine unansehnliche grün angelaufene Münze. Burton war klein und blass und sah in seinem gelb-schwarzen Ringelshirt wie eine missglückte Hummel aus. Und Arielle Reddy – mit ihrer dunklen Haut und den schwarz glänzenden Haaren das hübscheste Mädchen der Klasse – machte einfach nur ein mürrisches Gesicht.

„Ich hab’s gewusst!“, sagte Poppy triumphierend. „In der Mathestunde hast du allen erzählt, dass du die Ferien mit deiner Mutter in Frankreich verbringst.“

Das hatte mir Mom ja auch versprochen, dachte Aru, sagte aber nichts.

Im Sommer war ihre Mutter wieder mal von einer langen Reise zurückgekehrt. Todmüde hatte sie sich aufs Sofa fallen lassen, aber bevor sie eingeschlafen war, hatte sie zu Aru gesagt: „Vielleicht können wir ja im Herbst mal nach Paris fliegen. An der Seine gibt es ein wunderschönes Café. Da kann man den Sternen lauschen, wenn sie über den Nachthimmel tanzen. Wir könnten durch die Museen ziehen, aus winzigen Tassen Kaffee trinken und stundenlang durch die Parks spazieren.“

An diesem Abend hatte Aru...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2022
Reihe/Serie Aru gegen die Götter
Mitarbeit Cover Design: Melanie Korte, Miriam Wasmus
Übersetzer Katharina Orgaß
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte action • beschäftigung für unterwegs • Beschäftigung für Zuhause • Bilderbuch • Buch • Bücher • Fantasy Bücher • für Jungs ab 10 • für Mädchen ab 10 • Geschenk • Geschenkidee • Humor • Kinderbücher • Kindergarten • kindgerechte Spiele • Lesen • Literatur • lustig • Mythologie Buch • Neuerscheinugen Bücher 2022 • OwenVoices • ownvoices • Pappbilderbuch • Rick Riordan • Rick Riordan presents • Sikander gegen die Götter • Soundbuch • Spielerisch lernen • Suchen und Entdecken • tiptoi-bücher • Von Rick Riordan empfohlen • witzig • Wortschatz erweitern • Zane gegen die Götter
ISBN-10 3-473-51139-0 / 3473511390
ISBN-13 978-3-473-51139-6 / 9783473511396
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