Ausgerechnet Adelheid! - Alles für die Katz? (eBook)

Fortsetzung der witzigen Kinderbuch-Reihe von Bestseller-Autorin Sabine Ludwig

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022
192 Seiten
cbj (Verlag)
978-3-641-27863-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ausgerechnet Adelheid! - Alles für die Katz? - Sabine Ludwig
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Beste Freunde halten zusammen!
Adelheids bester Freund Benni hat mal wieder nichts als Blödsinn im Kopf. (Blödsinn hoch zwei, wie Adelheids große Schwester immer sagt.) Und Adelheid hat alle Hände voll zu tun, das Schlimmste zu verhüten. Doch das geht oft gründlich schief. Wie zum Beispiel bei Bennis Versuch, seinen Opa mit Adelheids Oma zu verheiraten. Oder als Benni es sich in den Kopf gesetzt hat, Klassensprecher zu werden. Wofür er natürlich Adelheids Hilfe braucht. Genau wie bei dem dummen Vorfall, als Bennis Fußball völlig unabsichtlich in Frau Brösels Fenster landet ... Und dann ist da noch die Sache mit dem Lesen, das Benni so gar nicht kann. Aber dafür hat Adelheid eine Idee und die ist diesmal richtig gut.

Sabine Ludwig wurde in Berlin geboren. Nach dem Studium arbeitete sie kurze Zeit als Gymnasiallehrerin. Danach war sie Rundfunkredakteurin, bis sie sich als Autorin selbstständig machte. Sie hat zahlreiche Kinder- und Jugendbücher geschrieben, die mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt wurden. Sie selbst übersetzt aus dem Englischen und wurde dafür u.a. für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. 2010 wurde sie zur »Lesekünstlerin des Jahres« gewählt. Sabine Ludwig lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Frau Schmelzekopf kann noch was lernen


Und obwohl ich so schnell gerannt bin, komme ich zu spät.

Als ich in die Klasse stürze, sitzen alle schon auf ihren Plätzen und alle drehen sich zu mir um. Nur Benni nicht, der liegt mit dem Kopf auf dem Tisch. Wahrscheinlich ist er wieder müde. Das ist er oft. Aber dass Benni vor mir in der Schule ist, das hat es noch nie gegeben.

Frau Schmelzekopf zeigt auf die Uhr über der Tür. Aber die kann ich nicht sehen, weil ich unter der Tür stehe.

»Adelheid, du bist genau zehn Minuten zu spät. Das gibt einen Eintrag ins Klassenbuch.«

»Aber wenn Sie … keuch … ins Klassenbuch schreiben, dass ich … keuch … zehn Minuten zu spät gekommen bin, dann … keuch … dann müssen Sie auch dazuschreiben, dass ich jetzt weiß, dass … keuch … Spitzmäuse gar keine echten Mäuse sind. Es sind Insektenfresser und echte Mäuse sind Vegetarier!«

Ich bin so außer Atem, dass ich gar nicht richtig sprechen kann.

»Blödsinn!«, ruft Tarek. »Mäuse fressen Käse.«

Tarek isst am liebsten rohes Gemüse. Aber wenn es im Hort Fischstäbchen gibt, dann isst er die auch.

»Es gibt Vegetarier, die auch Käse essen!«, ruft Emilia dazwischen. »Meine Mutter nämlich.«

»Vegetarier essen aber bestimmt keinen Speck«, sagt Moritz. »Warum heißt es dann Mit Speck fängt man Mäuse?«

Frau Schmelzekopf seufzt. »Setz dich auf deinen Platz, Adelheid, und dann darfst du uns erzählen, was du heute über Mäuse herausgefunden hast. Aber ruhig und der Reihe nach. Und keiner unterbricht!« Das Letzte sagt sie ganz laut, so laut, dass Benni erschrickt und den Kopf hebt.

Ich erzähle, wie ich die tote Maus gefunden habe und dass ich Angst hatte, dass Lotte sie frisst, und dass Herr Wenzel von nebenan erzählt hat, dass es gar keine Maus ist, sondern ein Insektenfresser und dass man das gut am Rüssel erkennen kann.

»Ne Maus mit Rüssel!«, brüllt Nick. Und die anderen lachen.

Nur Benni nicht, der schaut mich böse an. »Wieso hast du die nich mitgebracht?«

»Wir haben doch gar keinen Friedhof mehr«, sage ich.

Benni schlägt sich die Hand vor den Kopf. »Mann, bist du blöd, die hätte ich in meine Gestanksgranate stecken können.«

Gestanksgranate? »Meinst du eine Stinkbombe?«

Benni kann nicht antworten, denn Frau Schmelzekopf sagt, wir sollen unsere Deutschbücher rausnehmen, weil wir jetzt nämlich Deutsch haben und nicht Mäusekunde. Aber sie nickt mir zu und meint, dass mein Bericht sehr interessant war. »Und wenn du alles, was du uns erzählt hast, schön ordentlich zu Hause aufschreibst, dann verzichte ich auf den Eintrag im Klassenbuch.«

Auweia, das wird Lexi nicht gefallen. Meine Matheaufgaben macht sie richtig gern, aber Deutsch findet sie blöd und Aufsatzschreiben erst recht. »Dann muss ich mir immer so viel Mühe geben, um wie eine zurückgebliebene Fünfjährige zu schreiben«, sagt sie jedes Mal.

Und dabei können Fünfjährige gar nicht schreiben. Egal, ob sie zurückgeblieben sind oder nicht. Die Einzige, die mit fünf schon schreiben konnte, war natürlich Lexi. Mama und Papa haben sie mal testen lassen und dabei kam raus, dass sie superschlau ist. Das hätte man eigentlich auch ohne Test merken können.

Ich brauche keinen Test, um zu merken, dass ich nicht superschlau bin, aber das mit der Spitzmaus, die keine Maus ist, das hat sogar die Schmalzkopf nicht gewusst!

»Benni!«, ruft sie jetzt. »Wo ist dein Deutschbuch?«

»Weiß nich«, brummt Benni. Er ist jetzt wach und hat schlechte Laune. Das kenne ich von Nettchen. Wenn ich die wecke, obwohl sie viel lieber noch schlafen möchte, hat sie auch schlechte Laune.

»Das ist jetzt das dritte Mal, dass du es nicht dabeihast«, sagt Frau Schmelzekopf.

Benni zuckt mit den Schultern. »Muss mir einer geklaut haben.« Das ist keine gute Ausrede. Wer klaut schon ein langweiliges Deutschbuch?

Hab ich schon gesagt, dass Frau Schmelzekopf die letzten Wochen richtig nett zu Benni war wegen ihrem schlechten Gewissen? Jetzt hat sie jedenfalls keins mehr.

»Du bringst mir morgen dein Deutschbuch und –«

»Hab doch gesagt, das wurde geklaut«, unterbricht sie Benni.

»Wenn es dir gestohlen wurde, dann müssen deine Eltern dir eben ein neues kaufen.«

Das ist jetzt aber echt gemein von Frau Schmelzekopf. Sie weiß genau, dass Bennis Vater weg ist. »Hat die Fliege gemacht«, wie Benni immer sagt.

»Meine Mutter hat aber kein Geld für so ein beknacktes Buch!«, ruft Benni laut.

»Nicht dieses Wort!«, ruft Frau Schmelzekopf noch lauter.

»Ich hab ja gar nich be-kackt gesagt, ich hab be-knackt gesagt!«, ruft Benni am allerlautesten zurück.

»Ich hab aber bekackt gehört«, sagt Sarah-Michelle.

»Stimmt nicht, Benni hat beknackt gesagt«, meint Kimberley. Die beiden sind heute wieder verkracht. Das merkt man daran, dass sie ihre Bücher auf dem Tisch so weit auseinandergeschoben haben, wie es nur geht. Und wenn die eine Ja sagt, sagt die andere Nein.

»Bekackt ist das Gleiche wie beschissen, aber was heißt eigentlich beknackt?«, fragt Tarek.

Und Moritz sagt: »Beknackt gibt’s nicht, das hat sich der Spast bloß ausgedacht.«

Frau Schmelzekopf tut mir leid, denn jetzt reden alle durcheinander und benutzen noch viel, viel schlimmere Wörter als Benni. Sie brüllt: »Ruhe! Wer jetzt noch was sagt, bekommt mündlich eine Fünf!«

Ich möchte Benni helfen und rufe in die Klasse: »Beknackt gibt’s wohl! Nettchen hat das neulich im Scrabble gelegt und Bella hat gemeint, das gäb’s nicht, aber Papa hat im Scrabble-Wörterbuch nachgeschaut und da steht’s drin und Nettchen hatte 19 Punkte und gewonnen!«

Frau Schmelzekopf schaut mich finster an. »Was hab ich eben gesagt, Adelheid?«

»Aber ich meinte doch nur, dass es –«

»Schluss! Aus!«, ruft Frau Schmelzekopf. »Nehmt eure Hefte, wir schreiben ein Diktat.«

Wenn Frau Schmelzekopf nicht mehr weiterweiß, schreiben wir immer ein Diktat.

Kimberley dreht sich zu mir um. »Ihr habt echt ein Scrabble-Wörterbuch?«, flüstert sie.

»Ja, haben wir, weil ich oft Wörter lege, die es nicht gibt.«

»Typisch!«, sagt Kimberley.

»Typisch!«, sagt auch Sarah-Michelle, und ich kann hören, wie sie leise tuscheln. Jetzt haben sie sich also wieder vertragen. Das tun sie immer, wenn sie sich über mich aufregen können.

Das Diktat ist sehr schwer. Ich muss lange nachdenken über den Satz: Jakob wandert mit seinem Onkel auf einen Berg und zu einer Burg, dort setzen sie sich auf eine Bank in den Burghof.

Schreibt man Berg hinten mit G oder K? Bank hat hinten ein K, aber Burg? Womöglich CK?

Und weil ich so lange darüber nachdenken muss, hab ich die nächsten Sätze nicht mitgekriegt. Und bevor ich irgendwelchen Quatsch schreibe, höre ich lieber gleich auf.

Benni hat gar nicht erst angefangen. Seine Patrone ist nämlich leer. Und sein Bleistift ist abgebrochen, weil er gestern versucht hat, Moritz damit in die Hand zu piksen, aber der hat die Hand schnell weggezogen und Benni hat die Tischplatte gepikst, die ist aber härter als der Bleistift. Denn Blei ist ganz weich, sagt Papa, aber auch giftig und deshalb heißen die Bleistifte nur noch so, es ist aber gar kein Blei mehr drin. Ich bin froh, dass mir das eingefallen ist, und möchte es Frau Schmelzekopf gern sagen.

Bestimmt weiß sie das genauso wenig wie die Sache mit der Spitzmaus. »Frau Schmelzekopf?«

»Bist du schon fertig, Adelheid?«

»Nein, aber wussten Sie, dass im Bleistift gar kein Blei mehr ist, das ist nämlich giftig, und wenn man dran lutscht, weil einem nichts einfällt, dann könnte man sterben, aber das tut man nicht, weil da jetzt was anderes drin ist!«

Alle ziehen ihre Bleistifte aus den Federtaschen und gucken, ob sie giftig sind oder nicht, als ob man das sehen könnte. So blöd sind die in meiner Klasse. Jetzt weiß ich wieder, warum ich eigentlich in die vierte gehöre und nicht in die dritte.

»Die sind nicht giftig!«, rufe ich. »Ihr könnt ruhig dran lutschen.«

Emilia lutscht auch gleich an ihrem Stift, aber das ist gar kein Bleistift, sondern ein Buntstift, und plötzlich ist ihr Mund ganz grün.

An das Diktat denkt keiner mehr.

Und das ist auch gut so, denn ich hab nur einen halben Satz im Heft stehen und Benni gar keinen.

Es klingelt zur Pause und wir springen alle auf und laufen aus der Klasse. Nur Emilia bleibt drin und heult, weil sie grüne Farbe am Mund hat. Aber dafür kann ich ja nichts.

Auf dem Hof zieht mich Benni gleich zum Schulgarten. »Es ist so weit!«

»Was ist so weit?«, will ich wissen.

»Wir holen sie jetzt raus.«

»Wen?«

Benni schaut mich an, als wäre ich bekloppt. Ich denke das Wort aber nur, denn es ist auch eins der Wörter, die wir nicht in den Mund nehmen dürfen.

»Na, die Gestanksgranate.«

...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2022
Reihe/Serie Die Ausgerechnet-Adelheid!-Reihe
Die Ausgerechnet-Adelheid!-Reihe
Illustrationen Barbara Jung
Zusatzinfo Mit zweifarbigen Illustrationen
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte 2022 • ab 8 • beste Freunde • Bücher • Bücher Neuerscheinungen 2022 • Buecher • Der kleine Nick • Die schrecklichsten Mütter der Welt • eBooks • Freundschaftsgeschichten • Geschenk • Geschenke • Geschenke für Mädchen • Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft • Kinderbuch • Kinderbücher • Mädchen Geschenke • Miss Braitwhistle • Neuerscheinung • Schulabenteuer • Schulgeschichten • Selbstwert • Treue Freunde • Weihnachtsgeschenke • Weihnachtsgeschenke für Kinder • weinachtsgeschenke • Zusammenhalten
ISBN-10 3-641-27863-5 / 3641278635
ISBN-13 978-3-641-27863-2 / 9783641278632
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