Töchter des Mondes - Cate (eBook)

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2022 | 1. Aufl. 2022
368 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-3292-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Töchter des Mondes - Cate - Jessica Spotswood
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Cate und ihre Schwestern Maura und Tess sind Hexen. Niemand darf davon erfahren, denn Hexen drohen Verbannung und Tod. Die Gefahr, aufzufliegen, lastet schwer auf Cate. Vor allem seit Finn aufgetaucht ist, dieser Junge mit den Zimtsommersprossen und dem kupferroten zerzausten Haar. Verzweifelt sucht Cate nach einem Ausweg und stößt im Tagebuch ihrer toten Mutter auf eine rätselhafte Prophezeiung, die besagt, dass drei Schwestern mit magischen Kräften die Hexen zurück an die Macht führen werden. Handelt es sich dabei um Cate, Maura und Tess? Und kann es überhaupt eine gemeinsame Zukunft für Cate und Finn geben?

'Eine Geschichte, so fesselnd und bezaubernd, dass man hofft, sie möge niemals enden.' Andrea Cremer, New-York-Times-Bestseller-Autorin der Serie NIGHTSHADE

The Cahill Witch Chronicles - mystische Spannung und eine fesselnde Liebesgeschichte. Lass dich verzaubern!

Töchter des Mondes - Cate
Töchter des Mondes - Sternenfluch
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<p>Jessica Spotswoods Leidenschaft fürs Schreiben und für Bücher begann schon in frühester Kindheit. Bis heute liebt sie romantische Geschichten und lässt sich von ihnen und ihren Figuren verzaubern. Nach ihrem Studium versuchte sie sich zuerst am Theater, merkte aber schnell, dass ihre wahre Berufung das Schreiben ist. Zusammen mit ihrem Mann und ihrer Katze Monkey lebt die Autorin in Washington D.C. <br></p>

Jessica Spotswoods Leidenschaft fürs Schreiben und für Bücher begann schon in frühester Kindheit. Bis heute liebt sie romantische Geschichten und lässt sich von ihnen und ihren Figuren verzaubern. Nach ihrem Studium versuchte sie sich zuerst am Theater, merkte aber schnell, dass ihre wahre Berufung das Schreiben ist. Zusammen mit ihrem Mann und ihrer Katze Monkey lebt die Autorin in Washington D.C.

Kapitel 1


Unsere Mutter ist auch eine Hexe gewesen, aber sie wusste es
besser zuå verstecken.

Sie fehlt mir.

Es vergeht nicht ein einziger Tag, an dem ich mir nicht wünsche, sie könnte mir helfen. Besonders, was meine Schwestern angeht.

Tess läuft vor mir her auf den Rosengarten zu – unseren Zufluchtsort. Nur dort fühlen wir uns wirklich sicher. Ihre Schuhe gleiten über die Pflastersteine, die Kapuze des grauen Mantels rutscht ihr vom Kopf, und ihre blonden Locken kommen zum Vorschein. Ich blicke zurück zum Haus. Es ist gegen die Vorschriften der Bruderschaft, dass Mädchen draußen ohne Kopfbedeckung herumlaufen. Und Laufen an sich wird als nicht damenhaft angesehen. Doch hinter den hohen Hecken sind wir vor dem Haus verborgen. Tess ist sicher. Noch.

Sie bleibt stehen und wartet auf mich. Sie tritt nach dem heruntergefallenen Laub unter einem Ahornbaum. »Ich mag den Herbst nicht«, klagt sie und beißt sich mit ihren ebenmäßigen Zähnen auf die Unterlippe. »Alles ist so deprimierend.«

»Ich mag den Herbst.« Ich fühle mich belebt durch die Frische der klaren Septemberluft, den strahlend blauen Himmel und das Zusammenspiel von Orange-, Rot- und Goldtönen. Die Bruderschaft würde den Herbst wahrscheinlich verbieten, wenn sie es könnte. Der Herbst ist einfach zu schön. Zu sinnlich.

Tess zeigt auf die Clematis am Rankgitter, deren Blüten braun und verwelkt sind und müde nach unten hängen.

»Sieh nur, alles ist tot«, sagt sie mit Grabesstimme.

Da begreife ich erst, was sie vorhat. »Tess!«, rufe ich.

Doch zu spät. Sie blinzelt mit ihren grauen Augen, und eine Sekunde später ist es Sommer.

Tess ist für ihre zwölf Jahre schon sehr weit, viel weiter als ich in ihrem Alter war. Die verwelkten Blüten richten sich auf. Plötzlich sind sie wieder ganz weiß und üppig. Die Eichen sind voller frischer grüner Blätter. Prachtvolle Pfingstrosen und Lilien neigen sich der Sonne entgegen und scheinen über ihr Wiedererwachen zu jubilieren.

»Teresa Elizabeth Cahill«, zische ich. »Mach das sofort rückgängig!«

Sie lächelt gefällig, als sie sich vorbeugt, um den Duft der gelbroten Taglilien einzuatmen. »Nur für ein paar Minuten. Es ist viel schöner so.«

»Tess.« Der Ton meiner Stimme verrät, dass ich keinen Widerspruch dulde.

»Wozu soll dies alles denn gut sein, wenn wir es nicht nutzen können, um die Welt schöner zu machen?«

Soweit ich es beurteilen kann, ist »dies alles« zu ziemlich wenig gut. Ich ignoriere Tess’ Frage. »Tess, du machst das jetzt sofort wieder rückgängig! Bevor Mrs O’Hare oder John rauskommen!«

Tess murmelt lautlos einen Reverto-Zauberspruch vor sich hin. Was wahrscheinlich unser Glück ist. Im Gegensatz zu mir braucht sie einen Zauberspruch nicht laut auszusprechen.

Die Clematis verwelkt wieder in ihren Reben, das Springkraut zerfällt, die Blätter rascheln unter unseren Füßen. Tess sieht nicht besonders glücklich aus, aber wenigstens hört sie auf mich. Was ich von Maura nicht gerade behaupten kann.

Auf den Pflastersteinen hinter uns sind Schritte zu hören. Der schnelle, schwere Gang eines Mannes. Blitzartig drehe ich mich zu dem Eindringling um. Tess rückt näher an mich heran, und ich widerstehe dem Drang, den Arm um sie zu legen. Sie ist klein für ihr Alter, aber ich würde sie für immer so behalten wollen, wenn ich könnte. Ein seltsames, hübsches Kind ist weniger gefährdet als eine seltsame, hübsche Frau.

John O’Hare, unser Kutscher und Mädchen für alles, kommt um die Ecke getrampelt. »Ihr Vater erwartet Sie, Miss Cate«, schnaubt er. Seine bärtigen Wangen sind gerötet. »Im Arbeitszimmer.«

Ich lächele höflich und stecke eine widerspenstige Haarsträhne zurück unter die Kapuze. »Danke.«

Ich warte, bis er wieder verschwunden ist. Dann drehe ich mich zu Tess um, ziehe ihr die Kapuze über die widerspenstigen Locken und beuge mich hinunter, um den Staub von ihrem zerlumpten Spitzensaum zu klopfen. Mein Herz schlägt wie verrückt. Wenn er zwei Minuten eher gekommen wäre – oder wenn es Vater gewesen wäre oder die Bruderschaft uns einen unerwarteten Besuch abgestattet hätte –, wie hätten wir erklären sollen, dass dieser Teil des Gartens in voller Blüte stand?

Wir hätten es nicht gekonnt. Es war Magie, schlicht und ergreifend.

»Dann gehe ich mal besser. Ich bin gespannt, was Vater zu besprechen hat.« Ich bemühe mich um einen freudigen Tonfall, aber so unerwartet von ihm gerufen zu werden, beunruhigt mich doch. Er ist gerade erst seit ein paar Tagen aus New London zurück. Wird er uns bald schon wieder verlassen? Die Zeit, die er zu Hause verbringt, wird von Jahr zu Jahr kürzer.

Tess schaut sehnsüchtig zum Rosengarten am Ende des Weges. »Dann gibt es heute keine Übungsstunde?«

»Nach der Vorstellung gerade? Nein.« Ich schüttele den Kopf. »Das weißt du doch genau.«

»Es konnte uns niemand vom Haus aus sehen, Cate. Wir waren hinter der Hecke. Wir hätten es gehört, wenn jemand gekommen wäre, genauso wie wir John gehört haben.«

Ich ziehe die Stirn in Falten. »Keine Zauberei außerhalb des Rosengartens. Mutter hat die Regeln aufgestellt, um uns zu schützen«, gebe ich zurück.

»Ja, wahrscheinlich«, seufzt Tess. Sie lässt die schmalen Schultern hängen, und es tut mir unendlich leid, ihr diese kleine Freude genommen zu haben. Als ich so alt war wie sie, liebte ich es, durch die Gärten zu laufen, und ich war bestimmt genauso unvorsichtig beim Zaubern gewesen. Aber ich hatte Mutter gehabt, die auf mich aufpasste. Jetzt muss ich für Tess und Maura die Mutter spielen und das wilde Mädchen, das immer noch in mir steckt und herauswill, ignorieren.

Den Weg zurück zum Haus gehe ich voran. In der Küche angekommen, hängen wir unsere Mäntel an die hölzernen Haken an der Innenseite der Tür. Mrs O’Hare steht über einen brodelnden Topf mit ihrer furchtbaren Fischsuppe gebeugt. Dabei summt sie Bruchstücke eines alten Kirchenliedes und nickt mit ihrem grauen Lockenkopf im Takt. Sie lächelt uns an und zeigt auf einen Haufen Möhren auf dem Küchentisch. Tess macht sich sogleich an die Arbeit und fängt an, die gewaschenen Möhren zu schneiden. Sie hilft gern in der Küche. Sie liebt es, Zutaten abzumessen, miteinander zu vermengen und zu würzen. Es geziemt sich eigentlich nicht für Mädchen unseres Ranges, aber Mrs O’Hare hat es schon lange aufgegeben, uns beizubringen, was sich geziemt und was nicht.

Die schwere Eichenholztür zu Vaters Arbeitszimmer steht einen Spaltbreit offen. Ich kann ihn am Schreibtisch sitzen sehen, sein Rücken ist ganz krumm vor Erschöpfung, so als würde er am liebsten ein Nickerchen machen. Aber vor ihm liegt ein Stapel in Leder gebundener Bücher, und ich habe keinen Zweifel daran, dass er sich nach unserem Gespräch weiter mit ihnen beschäftigen wird. Und wenn er mit diesen Büchern fertig ist, warten noch Dutzende andere im Regal darauf, ihren Platz einzunehmen. Er ist zwar Geschäftsmann, aber in allererster Linie ist er doch ein Gelehrter.

Ich klopfe an und warte darauf, dass er mich hereinbittet. »John sagt, du wolltest mich sprechen?«

»Komm herein, Cate. Mrs Corbett und ich dachten, wir sollten dich mit einbeziehen, was unser neues Vorhaben angeht, denn es betrifft euch Mädchen.« Vater zeigt in die Zimmerecke, wo Mrs Corbett wie eine dicke Spinne auf dem vornehmen roten Sofa sitzt und ihre hilfreichen Pläne spinnt.

»Ein neues Vorhaben?«, wiederhole ich und trete näher an den Schreibtisch heran. Zu Mutters Lebzeiten hatte Mrs Corbett denkbar wenig Interesse an uns gezeigt, aber seit Mutter gestorben ist, hat sie immer die besten Ratschläge für ihre Nachbarn. Zuletzt hat sie vorgeschlagen, mich auf die Klosterschule der Schwestern zu schicken. Es blieb mir nichts anderes übrig, als Vaters Entscheidung dagegen zu erzwingen und seine Erinnerung daran auszulöschen. Er weiß jetzt nur noch, dass er zu dem Schluss gekommen ist, dass es nicht gut gewesen wäre, mich so schnell nach Mutters Tod fortzuschicken.

In seine Gedanken einzudringen ist das Schlimmste, was ich jemals getan habe. Aber es war einfach notwendig. Wie hätte ich sonst mein Versprechen halten können, mich um meine Schwestern zu kümmern? New London liegt zwei Tagesreisen entfernt.

»Ich denke – beziehungsweise Mrs Corbett hat angeregt …« Vater druckst herum, bis er endlich auf den Punkt kommt. »Eine Gouvernante! Eine Gouvernante wäre genau das Richtige!«

Oh nein.

Ich recke mein Kinn vor. »Das Richtige wofür?«

Vaters schmales Gesicht errötet. »Für eure Ausbildung. Ich gehe nächste Woche zurück nach New London, und ich werde den größten Teil des Herbstes fort sein. Das ist eine viel zu lange Zeit ohne Unterricht für euch Mädchen.«

Das Herz wird mir schwer. Ein paar Stunden hier und da, um unsere französische Aussprache und unsere Lateinübersetzungen zu korrigieren, das ist die einzige Zeit, die wir noch mit Vater gemeinsam verbringen. Jetzt werden wir auch darauf verzichten müssen. Ich habe schon vor Jahren gelernt, dass ich nicht auf Vater zählen kann, aber Tess? Es wird ihr das Herz brechen.

Ich wische den Staub von der Schreibtischlampe. »Maura und ich können Tess unterrichten, wenn du weg bist. Es macht mir nichts aus.«

Vater geht taktvoll darüber hinweg, dass Tess’ Latein um Längen besser ist als meins. »Wenn das das Einzige wäre – ich meine – du bist jetzt sechzehn, Cate, und –« Hilfe suchend blickt er zu Mrs Corbett, die ihm nur allzu bereitwillig zur Seite...

Erscheint lt. Verlag 28.6.2022
Reihe/Serie Cahill Witch Chronicles
Cahill Witch Chronicles - Romantasy
The Cahill Witch Chronicles
Übersetzer Stefanie Lemke
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Born Wicked
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch
Schlagworte beheartbeat • Bezaubernd • dramatisch • Emotional • Familie • Fantasy Bücher • Fesselnd • Gefahr • Große Gefühle • Große Liebe • Hexen • Hexenschwestern • Hexenverfolgung • Liebe • Liebesroman • Macht • Magie • Magische Kräfte • Neu England • New Adult • Prophezeiung • Romance • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Schicksalsschwestern • Schwestern • Spannung • Sternenfluch • The Cahill Witch Chronicles • Töchter des Mondes • Tod • Trilogie • Verbannung • Young Adult
ISBN-10 3-7517-3292-6 / 3751732926
ISBN-13 978-3-7517-3292-5 / 9783751732925
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