Wir sind die Ewigkeit (eBook)

Dusk & Dawn 2

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
416 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-3302-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wir sind die Ewigkeit -  Kira Licht
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Das epische Finale der Dusk & Dawn-Dilogie von Bestsellerautorin Kira Licht

Ein Bündnis, das undenkbar ist
Eine Welt, die am Abgrund steht
Eine Liebe, die auf eine harte Probe gestellt wird

Cal hat Erins Herz gebrochen, und am liebsten möchte sie nie wieder etwas mit dem charmanten Noctua zu tun haben, für den sie doch so viel empfindet. Doch als ein altes Geheimnis gelüftet wird und die Omega die Existenz der gesamten Welt bedrohen, bleibt ihr keine andere Wahl: Sie muss sich zurück nach Obskuris begeben. Gemeinsam mit ihren Freunden hofft sie, im Kartell der Fawn Antworten zu bekommen. Doch jemand schein es auf sie abgesehen zu haben, und dann macht Erin eine Entdeckung, die alles verändern könnte. Werden die Kartelle es schaffen, ihren Zwist begraben, und die Erde vor dem Untergang retten?




Kira Licht ist in Japan und Deutschland aufgewachsen. In Japan besuchte sie eine internationale Schule, überlebte ein Erdbeben und machte ein deutsches Abitur. Danach studierte sie Biologie und Humanmedizin. Sie lebt, liebt und schreibt in Bochum, reit aber gerne um die Welt und besucht Freunde. Nach ihrer Götter-Dilogie und der magischen KALEIDRA-Trilogie folgt nun ihr neues Herzensprojekt bei ONE!

Kira Licht ist in Japan und Deutschland aufgewachsen. In Japan besuchte sie eine internationale Schule, überlebte ein Erdbeben und machte ein deutsches Abitur. Danach studierte sie Biologie und Humanmedizin. Sie lebt, liebt und schreibt in Bochum, reit aber gerne um die Welt und besucht Freunde. Nach ihrer Götter-Dilogie und der magischen KALEIDRA-Trilogie folgt nun ihr neues Herzensprojekt bei ONE!


Kapitel 1


»Tempo, Porter! Da ist ja meine Großmutter mit ihrem Rollator schneller!« Die Stimme unserer Sportlehrerin Ms Watanabe übertönte sogar das aufkommende Gelächter. »Ruhe dahinten, Hernandez und Baker, oder ihr dreht ein paar Extrarunden!«

Mein Schnaufen hallte in der darauffolgenden Stille überlaut in der Turnhalle wider. Ich war nicht nur schweißgebadet und sah bereits Sternchen, meine Beine wurden mit jedem Schritt schwerer. Und das hier war nur das Aufwärmen. Gleich würden wir in zwei Teams eingeteilt und sollten Fußball gegeneinander spielen.

Rhonda, gut drei Meter vor mir, drehte sich kurz zu mir um und wurde bei meinem Anblick langsamer. Doch Miss Watanabe schrie sie an, kaum dass sie es bemerkte.

»Was ist denn los, Erin?« Unsere Sportlehrerin joggte zu mir. »Deine Magenverstimmung ist zwei Wochen her. Geht es dir immer noch so schlecht?«

Jedes Mal, wenn irgendjemand das Thema auch nur ansatzweise auf diesen denkwürdigen Abend lenkte, kämpfte ich mit den Tränen. Es war jetzt zweieinhalb Wochen her, dass Cal mich am Abend des Herbstballs verschenkt hatte. Verschenkt! Pausenlos dachte ich darüber nach, und dennoch hatte ich es immer noch nicht begriffen. Er hatte mich überredet, ihn nach dem Herbstball meiner Schule zum Kartell der Fawn zu begleiten, weil er zu einem ihrer legendären Feste eingeladen war. Doch statt dort zu recherchieren, ob es stimmte, dass die Fawn etwas mit den Verbrechen der Zahnfeen zu tun hatten, hatte ich dort erfahren müssen, dass er mit meiner Bekannten Melissa verlobt war und ich das Hochzeitsgeschenk sein sollte.

Cal hatte mich die ganze Zeit belogen, mir etwas vorgespielt und mir zum zweiten Mal das Herz gebrochen. Ich blinzelte, um die Tränen in meinen Augen zu vertreiben.

Erst dann bemerkte ich, dass Ms Watanabe mich immer noch musterte. »Es geht schon«, presste ich hervor.

Ich spürte erneut ihren prüfenden Blick auf mir und wandte automatisch den Kopf etwas zur Seite. Hoffentlich war unser Gespräch mit meiner knappen Antwort beendet. Schließlich konnte ich ihr nicht erzählen, dass ich kaum noch schlief. Dass ich jede Nacht mit der Angst kämpfte, dass Cal oder Melissa zurückkommen würden, um mich ins Reich der Fawn zu verschleppen. Bei dem Gedanken daran, auf welch skrupellose Weise die beiden mich vorgeführt hatten, musste ich erneut hart schlucken. Meine Beine wollten mir nicht mehr gehorchen, und ich wurde immer langsamer. Rhonda sah sich erneut zu mir um und erkannte wohl die aufsteigenden Tränen in meinen Augen, denn sie blieb abrupt stehen.

Dieses Mal brüllte Ms Watanabe Rhonda nicht an. Stattdessen seufzte sie und winkte meine Freundin zu uns. »Setz dich mit Erin mal einen Moment auf die Bank, ja?« Dann sah sie zu mir. »Hast du etwas zu trinken dabei?« Ich nickte schnell, immer noch verzweifelt versucht, meine Augen nicht überlaufen zu lassen.

Ms Watanabe hatte die Hände in die Hüften gestemmt und runzelte die Stirn. »Du bist ganz blass, und du zitterst. Vielleicht solltest du mal bei einem Arzt vorbeischauen. Es scheint ja doch etwas Ernsteres zu sein.«

Ich nickte wieder. »Mache ich. Danke.«

Rhonda legte einen Arm um mich und führte mich über die Seitenlinie in Richtung einer der schmalen Holzbänke, die an den Wänden der Turnhalle aufgereiht waren.

»So geht das nicht weiter«, flüsterte sie mir im Gehen zu, während hinter uns Ms Watanabes schrille Trillerpfeife erklang. »Du stehst kurz vor einem Zusammenbruch. Wann hast du das letzte Mal mehr als zwei Stunden am Stück geschlafen?«

Ich zuckte mit den Schultern.

»Du hast doch deine drei Gamma«, flüsterte sie weiter. »Pünktchen, Herald und Otiz. Du hast mir selbst erzählt, dass sie die besten Alarmanlagen sind. Sie würden es doch merken, wenn sich ein Unbefugter deinem Zimmer nähert.«

Ich hatte schon ein paarmal versucht, meinen Freunden zu erklären, warum ich einfach keine Ruhe fand. Dass ich nicht im Schlaf überrascht werden wollte, dass ich vorbereitet sein wollte, dass ich meinem Angreifer in die Augen sehen und mich ihm stellen wollte, ohne schlaftrunken aus den Kissen hochzufahren. Und dass mein Kopf einfach nicht still sein wollte, wenn es dunkel wurde. Und dass dann alles erst recht wieder hochkam und die Erinnerungen mich verfolgten und quälten.

»Komm, setz dich.«

Meine Knie zitterten, als ich auf der Bank Platz nahm. Schnell legte ich meine Hände darüber, doch Rhonda bemerkte es. »Wir brauchen eine Lösung, und zwar so schnell wie möglich.« Sie beugte sich zu mir. »Wir alle machen uns große Sorgen um dich.«

Eine einzelne Träne lief meine Wange hinab. Ich war wie erstarrt. Schon wieder jagten Erinnerungsfetzen vor meinem inneren Auge entlang. Der Moment, in dem Melissa durch den Vorhang aus Blüten getreten war. Cals kalter Blick, mit dem er mich gemustert hatte. Meine Flucht in den verbotenen Wald, Drystan, der Hauptmann der Leibgarde, der mich verfolgt und dann gestellt hatte. Mein Schlag, der ihn außer Gefecht gesetzt hatte und die Odyssee, die darauf folgte. Die Angst, die Schmerzen, die Verzweiflung, bis Nyncis, Cals Reittier, mich gefunden und in meine Welt zurückgebracht hatte. Und hier war der Albtraum seitdem weitergegangen. Denn ich ahnte, nein, ich wusste, sie würden mich nicht aufgeben. Sie würden ...

»Erin?«

Ich zuckte zusammen. »Hm?«

»Dein Wasser.« Rhonda hielt mir meine Flasche hin. Ich hatte nicht mal bemerkt, dass sie sie geholt hatte.

»Danke.« Ich nahm ein paar Schlucke.

Es schmeckte schal und abgestanden. Ich schüttelte mich innerlich, doch ich schaffte es, die Flasche wieder zuzudrehen und Rhonda ein Lächeln zu schenken.

Ihr Blick war immer noch ernst. »Möchtest du noch mal ein paar Nächte bei mir übernachten?«

»Das ist total lieb. Aber ich weiß nicht mehr, was ich Grandma erzählen soll.« Ich hatte das Wochenende nach dem Herbstball bei Rhonda verbracht. Zu groß war meine Angst gewesen, dass Cal bei mir auftauchen würde. In der darauffolgenden Woche hatte ich erneut zwei Tage bei Rhonda übernachtet. Doch dann hatte Grandma das Gespräch mit mir gesucht, und mich eindringlich gebeten, ihr zu erzählen, was passiert war. Meine Kratzer und Wunden waren notdürftig versorgt worden, dennoch konnte ich sie nicht komplett verbergen. Und Grandma war vom Fach. Ihr konnte ich nicht erzählen, dass ich eine Treppe heruntergefallen war.

Ich hatte irgendein dummes Zeug von einer Nachtwanderung erzählt. Eine verrückte Idee von Mitschülern auf einer Party. Hätte Grandma die Geschichte auch nur ansatzweise hinterfragt, wäre mir das Kartenhaus aus Lügen über dem Kopf zusammengebrochen. Doch entweder hatte sie mir wirklich geglaubt, oder sie schien zu spüren, dass es Dinge gab, über die ich mit ihr einfach nicht reden wollte. Also hatte sie es dabei belassen – vorerst zumindest. Diese Woche waren ihre Fragen allerdings bohrender geworden. Ich hatte es auf den Druck der Abschlussklausuren geschoben. Das Schuljahr war fast vorbei, und eigentlich sollte mich der Prüfungsstress komplett vereinnahmen. Eine Klausur hatte ich bereits erfolgreich verhauen. Da ich eine gute Schülerin war, war ich von unserem Chemielehrer zu einem Gespräch gebeten und dazu befragt worden. Er wollte wissen, wie ich eine so miese Leistung hatte abliefern können. Ich schob es auf einen Magen-Darm-Infekt, der mich fest in den Klauen hatte. Das war die Lüge, die im Moment für alles herhalten musste. Aber sie brachte mir zumindest einen Nachschreibtermin ein. Bedachte man jedoch, wie es um das Schicksal der Welt stand, war es gut möglich, dass mir dieser Termin total egal sein konnte. Irgendjemand wollte vermutlich die monströs-großen Omega erwachen lassen, um unsere Welt dem Erdboden gleichzumachen. Es waren uralte, böse Kreaturen, die nichts als Zerstörung kannten. Sollte es demjenigen, der den Weltuntergang plante, tatsächlich gelingen, dass alle Menschen plötzlich wieder die Fähigkeit bekamen, die Noctua zu sehen, würden nicht nur neue Omega entstehen, die alten würden aufwachen. Der Untergang unserer Welt wäre nicht mehr aufzuhalten.

»Vielleicht können wir ...«, riss mich Rhonda aus meinen Gedanken, da erklang erneut Ms Watanabes Stimme.

»Rhonda, zurück aufs Feld, Erin kommt jetzt allein klar.«

*

Nach dem Sport trödelte ich herum. Rhonda und Jinjin warteten draußen an den Tribünen des Sportplatzes auf mich, weil es in den Umkleiden nach dem Duschen immer so stickig war. Über zwei Wochen mit kaum Schlaf machten sich erneut mit aller Macht bemerkbar. Gerade verließen die letzten zwei Mitschülerinnen den Umkleideraum, und ich winkte kurz zurück, als sie mir einen Gruß zuriefen. Sogar den Arm zu heben, fiel mir schwer.

Ich seufzte und warf meine Sportschuhe in den Spind. Mein Blick fiel auf den Hoodie, der ordentlich gestapelt in der oberen Ablage lag. Ich hatte ihn getragen, als ich mit Cal in Obskuris gewesen war. Durch mein Herz jagte ein so heftiger Stich, dass ich mich krümmte.

Ich hasse dich, Cal. Ich hasse dich aus dem tiefsten Abgrund meiner Seele. Und...

Erscheint lt. Verlag 24.2.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 14 Jahren • Aktion Kulturpass • Amerika • Cleveland • Countdown / Deadline • Dämonen • Das Reich der sieben Höfe • Demons • Dilogie • Dimension • Freundschaft • Friends to Lovers • Gold und Schatten • Herzschmerz • Junge Erwachsene • Kaleidra • kulturpass • Leylinien • Magie • Monster • Mortal Engines • nachtwesen • Narnia • Noctua • Parallelwelt • Romantasy • Romantik • sarah j maas • Second Chance • secret identity • Staub und Flammen • Urban Fantasy • YA • Young Adult
ISBN-10 3-7517-3302-7 / 3751733027
ISBN-13 978-3-7517-3302-1 / 9783751733021
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