Töchter des Mondes - Sternenfluch (eBook)

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2022 | 1. Auflage
384 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-3293-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Töchter des Mondes - Sternenfluch -  Jessica Spotswood
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Als eine der letzten Hexen schwebt Cate in großer Gefahr: Ihresgleichen wird von der Gesellschaft gefürchtet und gejagt. Um ihre Schwestern Maura und Tess und ihren Verlobten Finn zu schützen, tritt Cate der Schwesternschaft bei - einem geheimen Bund von Hexen, der einen Aufstand plant. Und dazu ist ihnen jedes Mittel recht. Als die Schwesternschaft Maura und Tess ebenfalls in ihre Obhut nimmt, spitzt sich die Lage zu: Denn Maura würde alles dafür tun, die Hexen an die Macht zu bringen. Selbst wenn das bedeutet, ihre Schwestern zu verraten ...

'Eine Geschichte, so fesselnd und bezaubernd, dass man hofft, sie möge niemals enden.' Andrea Cremer, New-York-Times-Bestseller-Autorin der Serie NIGHTSHADE

The Cahill Witch Chronicles - mystische Spannung und eine fesselnde Liebesgeschichte. Lass dich verzaubern!

Töchter des Mondes - Cate
Töchter des Mondes - Sternenfluch
Töchter des Mondes - Schicksalsschwestern

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<p>Jessica Spotswoods Leidenschaft fürs Schreiben und für Bücher begann schon in frühester Kindheit. Bis heute liebt sie romantische Geschichten und lässt sich von ihnen und ihren Figuren verzaubern. Nach ihrem Studium versuchte sie sich zuerst am Theater, merkte aber schnell, dass ihre wahre Berufung das Schreiben ist. Zusammen mit ihrem Mann und ihrer Katze Monkey lebt die Autorin in Washington D.C. <br></p>

Jessica Spotswoods Leidenschaft fürs Schreiben und für Bücher begann schon in frühester Kindheit. Bis heute liebt sie romantische Geschichten und lässt sich von ihnen und ihren Figuren verzaubern. Nach ihrem Studium versuchte sie sich zuerst am Theater, merkte aber schnell, dass ihre wahre Berufung das Schreiben ist. Zusammen mit ihrem Mann und ihrer Katze Monkey lebt die Autorin in Washington D.C.

Kapitel 1


Ich komme mir vor wie die letzte Schwindlerin.

Alice Auclair, Mei Zhang und ich stehen auf dem düsteren, engen Flur eines Mietshauses, in dem es nach gekochtem Rindfleisch und Kohl stinkt. Wir tragen schwarze Wollumhänge über steifen schwarzen Kleidern aus Bombasin, dazu schwarze Absatzstiefel, die unter den bodenlangen Röcken hervorschauen. Unsere Haare sind, unter den Kapuzen verborgen, schlicht und ordentlich zurückgesteckt. Es ist die Tracht der Schwesternschaft. Auch wenn bis jetzt keine von uns ein vollwertiges Mitglied des Ordens ist, sind wir hier, um die Wohltätigkeitsarbeit der Schwestern zu verrichten. Wir haben Körbe voller Brot dabei, gebacken in der Klosterküche, und Gemüse aus dem Keller des Klosters. Unser Blick ist stets gesenkt, die Stimme gedämpft.

Niemals darf auch nur der leiseste Verdacht aufkommen, was wir wirklich sind.

Alice klopft an die Tür. Von ihren kleinen, muschelförmigen Ohren schwingen feine Ohrringe aus Onyx. Sogar auf einer Mission wie der Armenspeisung schafft sie es, den gesellschaftlichen Status ihrer Familie zur Schau zu stellen. Ihr Stolz wird ihr eines Tage noch zum Verhängnis werden.

Der Gedanke gefällt mir beinah.

Die Tür geht auf, und vor uns steht Mrs Anderson, eine fünfundzwanzigjährige Witwe mit blondem Haar, eine Nuance heller als meines. Als sie uns hereinwinkt, ist ihr Gesichtsausdruck gehetzt wie immer. Im düsteren Novemberlicht flattern ihre Hände wie blasse Motten. »Vielen Dank, dass Sie gekommen sind, Schwestern.«

»Sie brauchen uns nicht zu danken. Es ist Teil unserer Mission, denen, die weniger vom Glück gesegnet sind, zu helfen«, sagt Alice, doch als sie die vollgestopfte Zweizimmerwohnung sieht, verzieht sie das Gesicht.

»Ich bin Ihnen trotzdem sehr dankbar.« Mrs Anderson nimmt meine Hand. Ihre Hände sind eisig. Obwohl ihr Mann bereits drei Monate tot ist, trägt sie nach wie vor den goldenen Ehering. »Mein Frank hat uns immer gut versorgt. Nie hat es uns an etwas gefehlt. Ich lebe nicht gerne von Almosen.«

»Natürlich nicht.« Unsicher lächle ich sie an. Angesichts ihrer Dankbarkeit habe ich ein noch schlechteres Gewissen wegen unserer Unaufrichtigkeit.

»Sie hatten eben großes Pech. Aber es werden auch für Sie bald wieder bessere Tage kommen«, versichert ihr Mei. Mrs Andersons Mann und ihr ältester Sohn sind dem Fieber erlegen, das die Stadt im August fest im Griff hatte, und nun muss Mrs Anderson selbst für ihre zwei verbleibenden Kinder aufkommen.

»Es ist nicht leicht, als Frau auf sich allein gestellt zu sein. Ich würde ja mehr im Laden arbeiten, wenn ich könnte.« Mrs Anderson stellt den Krug Milch in den Eisschrank. »Aber es wird jetzt immer schon so früh dunkel, und ich gehe im Dunkeln nicht gern allein nach Hause.«

»Es ist auch viel zu gefährlich, als Frau abends unterwegs zu sein.« Mei ist klein und stämmig; sie muss sich auf Zehenspitzen recken, als sie ein Glas Apfelkraut auf das Regalbrett mit dem eingemachten Gemüse stellt.

»Es gibt so viele Ausländer in diesem Stadtteil. Die meisten können noch nicht einmal richtig Englisch.« Alice’ Kapuze rutscht ihr vom Kopf, und das goldene, aus der blassen Stirn gekämmte Haar, das sich in hübschen Wellen eng an ihren Kopf schmiegt, kommt zum Vorschein. Sie sieht aus wie ein Engel, und doch ist sie eine richtige Ziege. »Wer weiß, was das für Leute sind!«

Mei wird rot. Ihre Eltern sind schon vor Meis Geburt aus Indochina hierhergekommen, aber sie sprechen zu Hause immer noch Chinesisch. Mei ist die einzige Chinesin im Kloster, was ihr ein bisschen unangenehm ist. Ich schätze, Alice weiß das; sie hat ein Talent dafür, in anderer Leute Wunden herumzustochern.

Die alte Cate Cahill hätte Alice zur Rede gestellt, aber Schwester Catherine hilft Mei bloß, Süßkartoffeln und Birnenkürbisse auszupacken und auf den abgenutzten Küchentisch zu legen. Als Angehörige der Schwesternschaft dürfen wir es uns nicht erlauben, wütend zu werden – jedenfalls nicht außerhalb der Klostermauern. In der Öffentlichkeit müssen wir ein Beispiel für tadelloses, damenhaftes Benehmen sein.

Diese Besuche sind mir zuwider.

Nicht, weil ich kein Mitgefühl mit den Armen hätte. Ich habe jede Menge Mitgefühl. Ich frage mich nur immer, was die Leute wohl von uns denken würden, wenn sie über uns Bescheid wüssten.

Die Schwesternschaft gibt vor, ein Orden zu sein, in dem Frauen ihr Leben der Wohltätigkeitsarbeit im Dienste des Herrn opfern. Wir bringen den Armen Essen und kümmern uns um die Kranken. Das ist sogar wahr – aber es ist ebenso wahr, dass wir Hexen sind, die sich vor aller Augen unter der Schwesterntracht verstecken. Und zwar jede Einzelne von uns. Wenn die Leute erführen, was wir wirklich sind, würde sich ihre Dankbarkeit mit Sicherheit in Angst verwandeln. Sie würden uns für sündhaft, rücksichtslos und gefährlich halten und wollen, dass man uns ins Irrenhaus sperrt – oder Schlimmeres.

Doch dafür können sie nichts. Es ist das, was die Bruderschaft jeden Sonntag in der Kirche predigt. Niemand würde es riskieren, sich gegen die Bruderschaft aufzulehnen, und die Armen haben es ohnehin schon schwer genug.

Wie freundlich Mrs Anderson auch sein mag, sie würde sich von uns abwenden. Das müsste sie, allein schon um ihrer Kinder willen. Alle würden sich von uns abwenden.

»Schwester Cathrine!« Ein kleiner Junge kommt aus dem Schlafzimmer gerannt, in den Händen hält er Jacks. Wie jedes Kind ist er vollkommen fasziniert von diesem Geschicklichkeitsspiel, und sein Mund ist mit Johannisbeermarmelade beschmiert, die wir letzte Woche aus Schwester Sophias Keller mitgebracht haben. Alice schreckt vor seinen klebrigen Fingern zurück.

»Guten Tag, Henry.« Dies ist erst mein dritter Besuch bei den Andersons, und doch sind Henry und ich schon fast richtig befreundet. Ich glaube, er ist ziemlich einsam. Jetzt, da seine Mutter Lavinia jeden Tag arbeiten geht, verbringen Henry und seine kleine Schwester, die noch ein Säugling ist, den ganzen Tag bei einer älteren Nachbarin. Es muss unglaublich langweilig für ihn sein.

»Henry, lass Schwester Catherine in Ruhe«, schimpft seine Mutter.

»Schon in Ordnung. Er stört mich nicht.« Ich beuge mich zum Korb hinunter, um die letzte Sache herauszunehmen – ein Glas mit eingemachten Tomaten, deren Kerne im roten Saft schwimmen –, und als ich an Henry vorbei ins Schlafzimmer blicke, sehe ich die mit Stroh gepolsterten Pritschen. Bei meinem ersten Besuch standen dort noch ein schönes Schlittenbett aus Mahagoni, ein dazu passendes Kinderbett auf Rollen und ein Kleiderschrank, doch Lavinia musste die Möbel verkaufen. Jetzt ist ihr hübscher blauer Hochzeitsquilt ordentlich über der Bettdecke festgesteckt, und die Kleider sind in Pappkartons verstaut.

Henry setzt sich auf den Boden, wirft die Jacks und grinst mich mit einem Mund voller Zahnlücken an. Ich bin etwas aus der Übung, aber früher habe ich bei diesem Spiel immer gewonnen. Da blitzt eine Erinnerung auf: Paul McLeod, der mir an einem heißen Sommertag auf dem gepflasterten Weg unseres Gartens gegenüberhockt, um uns herum der Geruch von frisch gemähtem Gras.

Vor gar nicht allzu langer Zeit hätten mich solche Erinnerungen an meinen Kindheitsfreund noch zum Lächeln gebracht, aber das ist vorbei. Ich habe Paul wirklich schlecht behandelt, und ich werde mich niemals dafür entschuldigen können.

Dabei ist er noch nicht einmal derjenige, den ich am tiefsten verletzt habe. Die Gedanken verfolgen mich seit Wochen erbarmungslos.

»Ich habe geübt«, verkündet Henry und zupft an seinen schmutzigen, ursprünglich weißen Ärmeln, die die dünnen Unterarme nur unzureichend bedecken. »Gestern hab ich neun geschafft. Ich gewinne bestimmt.«

»Na, dann wollen wir mal sehen.« Ich setze mich ihm gegenüber, während Alice und Mei sich mit Mrs Anderson auf das fleckige braune Sofa quetschen, die Hände falten und die Köpfe zum Gebet neigen. Ich sollte eigentlich mit ihnen beten, aber meine Beziehung zum Herrn ist in letzter Zeit etwas angeschlagen. Ich bin zwar bei guter Gesundheit und vor den wachsamen Blicken der Bruderschaft sicher, aber es ist trotzdem schwer, dankbar zu sein, wenn die von mir geliebten Menschen alle zu Hause in Chatham sind, während ich hier in New London ganz auf mich gestellt bin.

Ich vermisse meine Schwestern. Ich vermisse Finn. Die Einsamkeit ist wie eine alles verschlingende Leere tief in meinem Inneren.

Henry und ich sind beide schon bei sieben Jacks, als plötzlich ein wildes Hämmern an der Tür ertönt. Das Geräusch lässt mich erstarren, der rote Gummiball fällt an meiner ausgestreckten Hand vorbei zu Boden.

Auf dem Weg zur Tür beugt Mrs Anderson sich kurz über die hölzerne Wiege, denn der Säugling ist durch den Lärm aufgewacht. »Schhhh, Eleni«. Die Sanftheit ihrer Stimme lässt mich meine eigene Mutter schmerzlich vermissen.

Als Mrs Anderson die Tür öffnet, steht dort ein Albtraum aus schwarzen Umhängen und ernsten Mienen. Die zwei Mitglieder der Bruderschaft betreten ohne ein Wort die Wohnung.

Mein Herz setzt aus. Was haben wir getan? Wodurch haben wir uns verraten?

Alice und Mei sind schon auf den Beinen. Ich rapple mich auf und stelle mich neben die beiden, während Henry zu seiner Mutter läuft.

Der kleinere, kahlköpfige der zwei Männer tritt vor. Er hat ein längliches Gesicht, blaue Augen und einen stechenden Blick. »Lavinia Anderson? Ich bin Bruder O’Shea vom New Londoner Rat. Das hier ist Bruder Helmsley«, sagt er und deutet auf den riesigen rotbärtigen Mann neben sich. »Uns wurde von...

Erscheint lt. Verlag 28.6.2022
Reihe/Serie Cahill Witch Chronicles
The Cahill Witch Chronicles
Übersetzer Stefanie Lemke
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Star cursed
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch
Schlagworte 19. Jahrhundert • All Age • Aufstand • Bezaubernd • Bund • CATE • Charmed • Familie • Fantasy Bücher • Fesselnd • Gefahr • geheimer Bund • Hexen • Hexenschwestern • Hexenverfolgung • Jane Austen • Liebe • Macht • Magie • Magische Kräfte • Maura • Neu England • Prophezeiung • Romantik • Schicksalsschwestern • Schwestern • Schwesternschaft • Spannung • Tess • The Cahill Witch Chronicles • Töchter des Mondes • Tod • Trilogie • Verbannung • Verrat • Zauber
ISBN-10 3-7517-3293-4 / 3751732934
ISBN-13 978-3-7517-3293-2 / 9783751732932
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