Die Cogheart-Abenteuer: Ozean der Schatten (eBook)

Eine fantastische Reise voller Mysterien und verborgener Gefahren

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
432 Seiten
Lago (Verlag)
978-3-95762-332-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Cogheart-Abenteuer: Ozean der Schatten -  Peter Bunzl
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Lily, Robert und Malkin werden in das bunte Treiben von New York hineingezogen und entdecken, dass sich unter der schillernden Oberfläche dunkle Geheimnisse verbergen. Denn in ihrem Hotel gehen unheimliche Dinge vor sich: Ein seltsamer Junge, der von einem unterseeischen Geheimnis heimgesucht wird, wird gefangen gehalten. Auf der Suche nach Hinweisen tauchen Robert und Lily in tiefe Gewässer ein, aber können sie die tödliche Wahrheit aufdecken, bevor die Geheimnisse sie in die Tiefe ziehen? Begleite Lily, Robert und Malkin im vierten und letzten Cogheart-Abenteuer auf einer mysteriösen Reise voller verborgener Gefahren.

Peter Bunzl ist ein preisgekrönter Trickfilmzeichner, Autor und Filmemacher. Er wuchs als Sohn eines Antiquitätenhändlers und einer Künstlerin mit seiner Schwester in einem großen viktorianischen Haus auf. Wie Lily und Robert liebt er Abenteuer und Groschenromane und hätte zu gern auch einen mechanischen Fuchs. Das ewige Herz ist sein Debütroman und wurde für zahlreiche Auszeichnungen nominiert.

Peter Bunzl ist ein preisgekrönter Trickfilmzeichner, Autor und Filmemacher. Er wuchs als Sohn eines Antiquitätenhändlers und einer Künstlerin mit seiner Schwester in einem großen viktorianischen Haus auf. Wie Lily und Robert liebt er Abenteuer und Groschenromane und hätte zu gern auch einen mechanischen Fuchs. Das ewige Herz ist sein Debütroman und wurde für zahlreiche Auszeichnungen nominiert.

VORGESCHICHTE


Zuerst war da nur Dunkelheit.

Dann Flecken wässrig grünen Lichts.

Dann Fische, ganze Schwärme davon.

Mit leuchtenden Flossen, glänzend wie Messer, strahlenden Schuppen, die wie eine Rüstung schimmerten.

Sie schwammen am Schatten einer U-Boot-Basis vorbei, die sich an den Rand einer Klippe schmiegte, neben einem bodenlosen, sich wie eine Narbe über den Grund ziehenden Graben.

Die U-Boot-Basis hatte die Form eines gigantischen rostigen Rads, mit Speichen, die sich von seiner Außenseite bis zur Mitte zogen. Sie war noch nicht ganz fertiggestellt - die Verankerung im Meeresboden befand sich noch im Bau. Mit Seilen und Kabeln anstelle von Eisenträgern vertäut, wippte die Basis sachte in der Strömung. In ihrer Mitte befand sich ein Turm, an dessen Spitze sich eine Turbine langsam drehte.

Durch das einzige Bullauge des Turms konnte man einen dreizehnjährigen Jungen mit blondem Haar und strahlenden, wissbegierigen Augen sehen, der auf dem Boden eines Raums saß. Der Junge summte eine Melodie vor sich hin - eine Melodie, die zum Surren in den Wänden passte - und bastelte an einer kleinen Spielzeugkutsche. Die Räder der Kutsche bestanden aus Marmeladenglasdeckeln, die Karosserie aus einer platt gedrückten Dose. Die Kutsche hatte Bleistifte als Achsen, und ihr Joch war aus Draht.

Als er fertig war, zog er eine weiße Maus aus seiner Hosentasche und band sie vor die Kutsche. Er setzte die Maus auf den Boden und feuerte sie an, als wäre sie ein Pony mit langen Schnurrhaaren und rosa Schnäuzchen. Die Maus schwankte auf winzigen rosigen Pfoten voran und zog die Kutsche hinter sich her.

Gleich darauf rannte sie los und sauste unter einen Tisch, an dem zwei Erwachsene, ein Mann und eine Frau mit dem gleichen blonden Haar und den gleichen wissbegierigen Augen wie der Junge saßen und arbeiteten.

Der Junge jagte der Maus hinterher, unter den Tisch und dann zur Tür hinaus.

Dicht auf ihren Fersen rannte er den Gang entlang.

Die Maus flitzte an Gittern und Lüftungsschächten vorbei, duckte sich unter Rohren hindurch und hielt sich nah an der Wand. Klappernd zog sie ihre Kutsche an bauchigen, feuchten Taucheranzügen vorbei, die nach Meer stanken, und stolperte quer durch die Küche und den Speiseraum, wo die Mitglieder der Crew gerade beim Essen zusammensaßen.

Noch immer jagte ihr der Junge hinterher.

Schließlich rannte sie durch den Spalt einer angelehnten Tür.

Im dahinterliegenden Zimmer stapelten sich Käfige, in denen Mäuse krabbelten.

Inmitten des blitzblank geschrubbten Bodens hielt die weiße Maus inne.

Der Junge kroch mit halb geöffnetem Mund auf sie zu und streckte eine Hand nach ihr aus, um sie aufzuheben.

Dann: das Rascheln eines Rocks.

Ein glänzender Lederschuh trat ihm in den Weg.

Der Junge blickte auf. »Hi, Tante Matilda!«

Eine Frau mit hagerem Gesicht und kurzem zurückgekämmten Haar, die einen weißen Laborkittel trug und eine Schutzbrille, die sie auf ihrem Kopf zurückgeschoben hatte, streifte sich ein Paar Gummihandschuhe über. »Für dich noch immer Professorin Milksop.«

Professorin Milksop hob die Maus auf und ließ die Kutsche unsanft zu Boden fallen. »Dieser Nager ist wertvoll. Du hättest ihn nicht aus dem Labor nehmen dürfen.«

»Er sah traurig aus«, sagte der Junge. »Ich habe ihn Spook getauft, wegen der Farbe seines Fells. Er sieht aus wie ein Geist, findest du nicht auch?«

Der Junge sah zu der Maus, die in der Hand der Professorin zappelte. Sie quiekte leise.

»Du sollst ihnen keine Namen geben«, sagte die Professorin. »Gibt man etwas einen Namen, fängt man an, Gefühle dafür zu entwickeln.« Sie drehte sich weg und machte eine abrupte Ruckbewegung mit der Hand.

Das Quieken verstummte.

»Geh zurück in eure Unterkunft, Dane. Du solltest überhaupt nicht hier sein. Könnte sich negativ auf deine Gesundheit auswirken.«

Die Professorin trat die Kutsche mit dem Fuß zur Seite und ging zu einer zweiten, bleibeschlagenen Tür am anderen Ende des Raums.

Auf der Tür stand:

Über den Worten war eine Schlange abgebildet, die sich zu einem Kreis eingerollt hatte und sich in ihren eigenen Schwanz biss.

Dane wischte sich eine brennende Träne aus dem Gesicht, als er seiner Tante hinterherblickte.

Dann verengte er seine Augen und starrte auf die Tür.

»Nein«, sagte er leise. »Werde ich nicht.«

Er machte einen Schritt nach vorn, drückte sachte gegen das Schild und spähte durch die Tür.

Im Raum dahinter, einem großen weißen Labor, stellte eine Mechan-Krankenschwester mit einem roten Kreuz auf der Brust eine viereckige Metallmaschine auf einem Tisch bereit. Ein Phonograph auf einem Servierwagen in der Ecke des Raums spielte geisterhafte Opernmusik von einem Wachszylinder.

»Bereit, die Toten zum Leben zu erwecken, Miss Buckle?« Professorin Milksop stellte sich zu der Mechanerin an den Tisch und überprüfte die vier Glaslinsen, die an der Vorderseite der viereckigen Maschine angebracht waren.

Mit gerunzelter Stirn betrachtete Miss Buckle ein Wirrwarr aus Kupferdrähten, das aus der Rückseite der Maschine hervorquoll. Die Drähte reichten bis zu einem Kontrollfeld und einer Buchse in einer bleiverkleideten Überwachungskabine auf der gegenüberliegenden Seite des Raums. »Ist das einer ihrer Scherze, Professor?«, fragte sie. »Ich bin mir da nie ganz sicher. Mein Uhrwerk kann Humor nicht so gut verarbeiten ...«

»Vergessen Sie es.« Professorin Milksop legte Spook auf ein Tablett auf den Tisch vor der Maschine und rückte einen blau glitzernden Diamantsplitter in ihrem Inneren zurecht. Dann, als sie sich davon überzeugt hatte, dass alles bereit war, zog sie ihre Schutzbrille herunter und trat von der Maschine zurück und in die bleiverkleidete Kabine. Miss Buckle folgte ihr.

Dane spähte weiter durch die Tür und beobachtete durch das Fenster in der Kabine, wie Professorin Milksop sich und Miss Buckle darin einsperrte.

Dann drückte die Professorin eine Reihe von Knöpfen auf einem Kontrollfeld.

Bald schon erwachte die Maschine, durch die jetzt eine Flutwelle an Elektrizität floss, summend zum Leben.

Miss Buckle sah aus dem Fenster und erblickte Dane, der sich in das Labor schlich.

»STOP!«, brüllte sie, halb an ihn gerichtet, halb an die Professorin.

Doch es war zu spät ...

Aus den vier Linsen der Maschine schossen bereits knisternde blaue Lichtblitze. Wie ein verschlungenes Knäuel wütender Stromschlangen zischten sie durch das Labor. Sie ergriffen Spooks Körper und hüllten ihn ein.

Die kleine Maus wand sich und zuckte im Takt der Blitze, dann öffnete sie die Augen, wackelte mit ihren Schnurrhaaren und krabbelte wie ein Neugeborenes zurück auf alle Viere.

Kurz darauf hatten die Blitze Dane ausgemacht ...

Sie wandten sich um ihn herum wie ein Schlangennest ...

Bissen seine Haut mit elektrischen Zähnen.

Sein Körper verkrampfte sich.

Seine Füße tanzten in einem willkürlichen Rhythmus.

Silberne Flammen brannten in seinen Augen.

Seine Gliedmaßen zuckten und wackelten.

Er ging in die Knie ...

Kippte vornüber ...

Und lag still.

Die Blitze prasselten weiter, durch die geöffnete Tür, den Flur der Basis hinunter ... dann glitten sie schlangengleich um jedes Besatzungsmitglied herum und ließen einen nach dem anderen dem gleichen zuckenden Tod entgegentanzen.

Bald war alles wieder in Dunkelheit getaucht. Und zwei letzte Gestalten, Professorin Milksop und Miss Buckle, eilten aus der Beobachtungskabine und knieten sich neben Dane nieder.

Funken flogen von Miss Buckles Metallkörper, als sie Dane an den Schultern schüttelte. »Master Milksop!«, rief sie mit wankender Blechstimme. »Wacht auf!«

Professorin Milksop wahrte Abstand. Sie wollte sich keinen elektrischen Schlag einfangen.

»Dane«, fragte sie. »Bist du noch da drinnen? Lebst du noch?«

KAPITEL 1


Als Lily am Weihnachtsmorgen erwachte, fand sie sich nicht zu Hause wieder, wie sie geträumt hatte, sondern in der obersten Koje eines Stockbetts in der Kabine eines Nacht-Zeps, der den Atlantik überquerte.

Sie blinzelte mit ihren grünen Augen und rieb sich ihr sommersprossiges Gesicht, bis sie sich ganz und gar wach fühlte. Dann begann sie, die schlimmsten Knoten in ihrem zerzausten feuerroten Haar mit den Fingern auszukämmen.

Über den Lärm der Motoren des Luftschiffs hinweg konnte sie das Schlagen ihres Cogheart hören: ein mechanisches Herz aus Zahnrädchen und Federn, das ihr Papa ihr eingepflanzt hatte. Wie ein überdrehter Reisewecker saß es in ihrer Brust und tickte. Da es ein Perpetuum mobile war, würde es womöglich ewig weiterlaufen. Lily wusste nicht so genau, was das bedeutete, doch eines war ihr sonnenklar: Ohne es hätte sie den heutigen Tag nicht erlebt. Und sie hätte sich auch nicht auf diese Reise begeben können.

Ihr Papa, Professor John Hartman, lag in der mittleren Koje unter ihr. Er trug ein Nachthemd und eine Schlafmütze und schnarchte leise. Seine Füße ragten über das Bettende hinaus, da er auch im Liegen ziemlich groß war.

Robert Townsend, Lilys bester Freund auf der ganzen weiten Welt, ihr Kampfgefährte, ein erstklassiger Uhrmacher und ihr Komplize bei allem, was mit Abenteuern zu tun hatte, schlief in seinem blau gestreiften Pyjama in der untersten Koje. Wie ein auf den Kopf gestelltes Fragezeichen krümmte sich eine kohlrabenschwarze Haartolle auf seiner Stirn.

Malkin, Lilys Mechan-Haus-Fuchs und ihr engster Vertrauter, ein rotpelzgesichtiger Alleswisser, hatte sich neben Roberts Kissen zusammengerollt. Lily war...

Erscheint lt. Verlag 18.9.2022
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Abenteuer Buch • Abenteuer für Kinder ab 10 • Abenteuer Roman • Fantasybuch • für Kinder ab 10 • jugendbuch ab 10 • Jugendbuch ab 12 • Jugendbuch Bestseller • Jugendbuch Fantasy • Jugendbuch Jungen ab 12 • jugendbuch mädchen ab 12 • Jugendroman • Kinderbuch ab 10 • Roman für Kinder ab 10 • Steampunk
ISBN-10 3-95762-332-4 / 3957623324
ISBN-13 978-3-95762-332-4 / 9783957623324
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