Die Arboritos: Band 1: Auf den Spuren der Diebe (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
160 Seiten
tolino media (Verlag)
978-3-7546-5167-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Arboritos: Band 1: Auf den Spuren der Diebe -  Ylvie Wolf
Systemvoraussetzungen
3,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Auf ins Abenteuer! Nachdem die Forschungspapiere ihres Vaters gestohlen wurden, erleben die daumengroßen Arbolde Fabia und Kion gemeinsam mit ihrem Freund Tamo in ihrem Heimatwald ihr erstes Abenteuer. Bei ihren Ermittlungen geraten sie nicht nur in ein altes Höhlensystem und werden von Ohrenkneifern gejagt, sie verfolgen auch einen Verdächtigen mit dem Mäuse-Express in die nächste Baumstadt. Letztendlich führt sie ihre Spur zu einem Bekannten.

Ylvie Wolf ist das Pseudonym der 1989 geborenen Jessica Jübermann und wird für den Selfpublishing-Bereich genutzt. Sie lebt in Leverkusen und arbeitet als Lehrerin für die Fächer Mathematik, Kunst und Informatik. Das Thema Schreiben lässt sie bereits seit ihrer Jugend nicht los. In den letzten Jahren sind viele unterschiedliche Werke entstanden. Schwerpunktmäßig findet man die junge Mutter im Bereich Fantasy und Kinderromanen.

Ylvie Wolf ist das Pseudonym der 1989 geborenen Jessica Jübermann und wird für den Selfpublishing-Bereich genutzt. Sie lebt in Leverkusen und arbeitet als Lehrerin für die Fächer Mathematik, Kunst und Informatik. Das Thema Schreiben lässt sie bereits seit ihrer Jugend nicht los. In den letzten Jahren sind viele unterschiedliche Werke entstanden. Schwerpunktmäßig findet man die junge Mutter im Bereich Fantasy und Kinderromanen.

Frühlingsferien


»Mein Bruder und ich werden eine Exkursion in die Wildnis machen! Wir wollen Ameisen jagen. Wusstet ihr, dass Ameisen total stark sind und man sie nur erlegen kann, indem man sie von Weitem mit Dornspeeren bewirft? Also ich mein nicht die normalen Waldameisen. Sondern die großen, die mir bis zur Hüfte gehen! Man muss höllisch darauf achten, dass sie einen nicht mit ihrer Säure treffen.«

Fabia lauschte mit gespitzten Ohren und wippenden Fühlern der abenteuerlichen Geschichte ihres neuen Mitschülers. So eine Entengrütze! Sie schüttelte den Kopf. Wenn auch nur die Hälfte von Tamos Geschichten der Wahrheit entsprach, hatte er mehr erlebt als alle Bewohner ihrer Buche zusammen.

Es war unhöflich und doch mischte sie sich in das Gespräch ein. »Na klar, du Spinner! Wir dürfen zwar erst in zwei Jahren auf den Boden, aber du warst natürlich schon draußen! Erzähl das jemand anderem.«

»Falsch!« Tamos Fühler wippten belustigt auf und ab. »Ich werde ein Jahr früher Vierzehn als ihr Kinderchen und darf nächstes Jahr schon.«

»Ich weiß nicht so genau, was daran witzig ist, wenn man wurzeln geblieben ist.«

Fabia wandte sich hochnäsig ab und erhielt von ihrem Zwillingsbruder Kion einen strafenden Blick. Das war wohl zu viel des Guten gewesen. Was machte das schon? Bevor sie sich entschließen konnte, ob sie weiter dem Märchen lauschen oder lieber mit Kion den Klassenraum verlassen sollte, hörte sie Kajas bissige Stimme hinter sich.

»Was redet die denn dazwischen?«

Fabia biss sich auf die Zunge, um nicht aus der Haut zu fahren. Das hatte sie davon, sich andauernd einzumischen. Ein Punkt mehr auf der Unbeliebtheitsskala. Mit heißem Gesicht hockte sie nieder und gab vor, ihre Schuhe zuschnüren zu müssen. Dabei bekam sie den Abschluss von Tamos Geschichte mit.

»Danach machen wir einen Abstecher zum Bach hinunter. Dort gibt es riesige Tunnelsysteme von Wühlmäusen. Vielleicht finden wir einen Schatz. Den zeig ich euch dann nach den Frühlingsferien.«

Die anderen gaben beeindruckte Laute von sich. Nach und nach gingen die letzten Schüler plaudernd aus dem Raum.

Fabia wartete, bis der Pulk an ihr vorbeigezogen war und richtete sich auf. Inzwischen waren außer ihr nur noch Kion, Tamo und die Lehrerin anwesend.

Die lächelte sie an. »Raus mit euch! Genießt das Wetter und habt eine schöne Zeit.«

Die drei Kinder nickten und verabschiedeten sich. Sie traten aus dem Klassenzimmer hinaus in den dämmrigen Korridor. Wie alle Gänge in Buchenhain war er röhrenförmig angelegt. Die Pilze in den kleinen Nischen zu beiden Seiten leuchteten in einem schummrigen Grün. Das Licht reichte aus, denn Fabia und Kion besaßen wie alle Arbolde gute Augen. Sie verließen den Baum und traten auf Plattform Siebzehn an die frische Luft.

Kion reckte sich herzhaft. »Endlich Ferien.«

Er schaute unter halb geschlossenen Lidern zum Blätterdach hinauf. Jetzt, da sie unter sich waren, sprach Kion mehr als einen Satz am Stück. »Das Wetter ist schön und soll auch so bleiben, meinen die Wetterfrösche.«

Er hatte recht, es war herrlich: Die Sonne schien durch das Blattwerk, es wehte eine leichte Brise und die Zweige in der Krone der Eiche bewegten sich sanft hin und her. Weit unter ihnen konnten sie den Waldboden sehen und Fabia blickte wie immer neugierig hinab. War das dort hinten ein Eichhörnchen?

Kions Stimme riss sie aus der Beobachtung. »Sollen wir dann los?«

Sie nickte und wandte sich nach links. Verblüfft wäre sie beinahe in Tamo hineingelaufen und blieb abrupt stehen. Finster blickte sie ihn an. »Was soll das?«

»Ich wollte fragen, ob ich mitkommen kann.« Tamos Stimme klang höflich und nicht so angeberisch und aufgeblasen wie sonst, wenn er eins seiner Märchen erzählte.

Irritiert fragte sie: »Mitkommen? Wohin?«

»Ihr wollt doch euren Vater besuchen, das habe ich in der Pause vorhin mitbekommen.« Tamo druckste herum. Er wirkte wie ausgewechselt, auf eine fremde Weise scheu. Sein Blick war zum Blätterdach gerichtet.

»Er hat meiner Mutter diesen mechanischen Webstuhl gebaut, mit dem sie endlich wieder arbeiten kann. Ich möchte mich persönlich bei ihm bedanken.«

Erstaunt wusste Fabia nicht, was sie darauf entgegnen sollte. Tamo sah sie nochmals an und ein spitzbübisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht. »Ich habe dich noch nie sprachlos gesehen.«

»Ah, da ist ja der Tamo wieder, den wir kennen. Hab ihn fast vermisst«, sagte Fabia mit bemüht hochnäsiger Stimme.

Tamo lachte. »Und da ist die Fabia, wie wir sie kennen.«

Sie holte Luft, um etwas Passendes zu kontern, da mischte sich Kion ein. »Du kannst gerne mitkommen.«

Die Situation entspannte sich spürbar.

Fabia stieß die Luft aus und kratzte verlegen an ihrem Fühler. Ohne ein weiteres Wort drängte sie sich an Tamo vorbei. Sie folgten den vielen Stufen der Spindeltreppe um den Baum herum.

Tamo ging neben Kion her und erzählte ihm eine seiner Geschichten. Sie handelte von einem Eichhörnchen und einem unfreiwilligen Ritt. Kopfschüttelnd warf Fabia einen Blick zu ihrem Bruder und näherte sich dem Aufzug. Um im Inneren des Baumes mehr Platz zu haben, erreichte man die oberen Plattformen ausschließlich über den Krabbelzug: Große Insekten, die den Stamm auf und abliefen und dabei Arbolde trugen.

Die drei reihten sich in die kurze Warteschlange ein und geduldeten sich, bis sie an der Reihe waren. Derweil folgte Fabias Blick den Tieren, die kontinuierlich in die Höhe krabbelten.

Endlich war sie dran und erklomm den breiten Rücken eines Allzeitenkäfers. Sie nahm mit ihren Fühlern Kontakt auf und der Käfer freute sich über ihre nett gemeinten Gedanken.

Auf Ebene Dreiundzwanzig stieg sie aus, bedankte sich bei dem Insekt und wartete auf die Jungen. Hier in der Nähe der Krone bewegte sich die Eiche leicht im Wind. Die dünnen Äste waren mit Verbindungswegen und Plateaus verbunden, sodass man das halbe Blattwerk ohne Hindernisse überqueren konnte. Doch so mühelos konnten sie das Labor ihres Vaters nicht erreichen.

Fabia ging voran und näherte sich einer Abzweigung. Der Weg links führte zum Wissenschaftszentrum, in dem ihr Großvater arbeitete. Rechts ging es zu den Lagerhäusern der Wässerer, die oben im Laubwerk das Tau- und Regenwasser sammelten. Sie entschied sich für keinen der beiden Wege. Stattdessen stieg sie auf eine Strickleiter, die halb über dem Abgrund baumelte und kletterte fix einige Fuß nach oben. Die Zweige wurden stetig dünner und das Blätterdach lichtete sich, eine Bö ließ die Leiter arg hin und her schaukeln. Da Fabia das gewohnt war, machte es ihr nichts aus. Oben angekommen, erklomm sie ein Plateau, auf dem ein kleines Haus stand. Die Wände waren aus Ästen zusammengebunden und das flache Dach bestand aus Heu und Zweigen.

»Astrein!« Tamo klang begeistert.

Fabia drehte sich um und beobachtete ihren Klassen-kameraden, der sich auf der Plattform ein paar Mal drehte und alles anschaute. Dann fiel sein Blick auf das Haus und er grinste. »Richtig klasse.«

»Das hat Papa selbst gebaut«, erklärte sie stolz.

Auch Kion hatte die Ebene erreicht und ein feines Lächeln umspielte seine Lippen. »Wir haben geholfen.«

Er ging an Tamo vorbei. »Lasst uns reingehen, Papa wartet bestimmt schon.«

Gemeinsam betraten sie das kleine Haus. Der Raum war vollgestopft mit rätselhaften Maschinen, deren Zweck man nur erahnen konnte. Fabia kannte viele Dinge von früheren Besuchen. Mehrere mechanische Webstühle standen in einer Ecke. Im Fruchtbecher einer Buchecker waren mehrere Drähte verknotet und Fabia hatte immer noch keine Idee, wozu das gut sein sollte. Rechts von ihr befand sich ein Sammelsurium von Gegenständen, bei denen die Funktionsweise nicht einmal ansatzweise verständlich war. Etwas Neues fing ihren Blick ein: Über die halbe Rückwand erstreckte sich eine seltsam anmutende Apparatur. Was das wohl war?

»Ah, da seid ihr ja!«, ertönte eine Stimme, aber man konnte niemanden sehen. Fabia drehte sich um die eigene Achse, dann deutete Kion nach oben. Sie legte den Kopf in den Nacken und sah über sich eine geöffnete Luke zum Dach. Ein Kopf mit wirren Haaren war dort erschienen.

»Hallo, Papa.« Fabia lächelte.

Das Gesicht verschwand aus der Öffnung. Eine Strickleiter wurde hinabgelassen, deren Ende auf den Boden plumpste. Ein Bein erschien, dazu ein zweites und letztendlich schob Ruprecht Buchwald seinen gesamten Körper durch die Luke und kletterte behände hinab. Unten angekommen, drehte er sich lächelnd zu den drei Neuankömmlingen um. »Willkommen.«

Er wirkte genauso wirr wie seine Haare. »Ich muss euch etwas zeigen, wir sind endlich fertig! Das ist die Erfindung des Jahrhunderts!«

Sie folgten ihm in die hintere Ecke zu der riesigen Anlage. »Schaut her. Ist das nicht klasse?«

Da keiner etwas sagte, schnaubte Rup vernehmbar. »Banausen. Na gut, ich erklär es euch.«

Er deutete auf ein langes Rohr, das durch die Decke in den Raum hineinragte und etwa in Kopfhöhe endete. Darunter war ein Wasserrad, von dem aus Drähte zu einem metallenen Gerät verliefen.

»Also: Durch das Rohr fließt Wasser hindurch, das wir weiter oben im Blattwerk mittels eines Trichters sammeln. Das Wasser treibt das Rad an, dadurch entsteht Energie. Das ist ja nichts Neues, so werden immerhin unser Hauptaufzug und die Gondeln angetrieben. Aber diese Energie wird hier in diesem Gerät in Blitzenergie umgewandelt. Also dieselbe Kraft, die bei einem Blitzeinschlag während eines Gewitters entsteht. Auch das hat es schon einmal gegeben, habt ihr bestimmt in der Schule gelernt. Doch mit diesem Gerät hier ist es endlich möglich, diese Blitzenergie zu...

Erscheint lt. Verlag 19.4.2022
Reihe/Serie Die Arboritos
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Bilderbücher
Schlagworte Abenteuer • Dieb • erstes Lesealter • Familie • Freundschaft • Jugendbuch • Kinderbuch • Krimi • Urban Fantasy • Vorlesebuch
ISBN-10 3-7546-5167-6 / 3754651676
ISBN-13 978-3-7546-5167-4 / 9783754651674
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 278 KB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich

von Stefanie Rietzler; Nora Völker-Munro; Fabian Grolimund

eBook Download (2023)
Hogrefe AG (Verlag)
14,99

von Stefanie Rietzler; Nora Völker-Munro; Fabian Grolimund

eBook Download (2023)
Hogrefe AG (Verlag)
14,99