Millenia Magika - Der Schlüssel zur Vergangenheit (eBook)

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2023 | 1. Auflage
SchneiderBuch (Verlag)
978-3-505-15046-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Millenia Magika - Der Schlüssel zur Vergangenheit - Falk Holzapfel
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Beste Pferdefreundinnen für immer!

Lina ist im Glück! Sie darf ihr geliebtes Pony Flo weiterhin sehen und reiten, und sie hat durch ihn sogar eine tolle neue Freundin gefunden. Stella ist ein echtes Pferdemädchen, mit der sie durch dick und dünn gehen kann. Wenn die beiden nicht gerade ausreiten, sitzen sie zusammen in der kleinen Sattelkammer, putzen und fetten das Sattelzeug, trinken Kakao und kennen nur ein Thema: die Ponys! Als Stella plant, mit ihrem Pony Carlos am großen Wettreiten teilzunehmen, ist klar, dass Lina und Flo sie dorthin begleiten. Doch das Rennen verläuft ganz anders als gedacht ...


Realistische Ponyreihe für junge Pferdefans, voller Freundschaft und Ponyglück



Zapf, alias Falk Holzapfel, wurde 1980 in Berlin geboren. Er studierte Kunst und Deutsch auf Lehramt und lebt heute als freischaffender Illustrator, Comiczeichner und Autor in Berlin und Wien. Seine Roman-Reihe 'Millenia Magika' ist ebenfalls bei Schneiderbuch erschienen.

Arkens Äpfel

Als sich die Ladentür öffnete, bereute Adrian spontan, mit Juri befreundet zu sein.

Die Milchglasscheibe der Eingangstür ließ nur einen verschwommenen Blick auf die Gestalt hinter der Tür zu. Doch die Silhouette war Adrian von seinen Botengängen vertrauter, als ihm lieb war.

Vielleicht konnte er sich noch verstecken? Wenn er sich augenblicklich zu Boden fallen ließe, hinter der Verkaufstheke abtauchte … Doch es war zu spät. Die Frau, die über die Schwelle stapfte, hatte ihn bereits erspäht. Schon schob sie das Kinn vor, straffte ihre Schürze und hielt mit der Entschlossenheit eines Panzers auf ihn zu. Die Comics, Brettspiele und Bücher, die sich in den Regalen des Seetrolls bis zur Decke türmten, würdigte sie keines Blickes.

Adrian unterdrückte ein Stöhnen und machte sich eine mentale Notiz, nie wieder für Juri einzuspringen.

Jeder in Arken kannte und fürchtete die widerborstige Apfelverkäuferin. Adrian hatte mit eigenen Augen gesehen, wie sie den riesigen Björn Eriksson mit einem einzigen Blick auf die andere Straßenseite zwang. Und nun war der einen Meter fünfzig große »Albtraum von Arken« hier im Seetroll. Adrians Blick schoss durch den Verkaufsraum. Es gab nur den einen Eingang, zwei Tische, auf denen sich Miniaturen und Manga-Neuheiten sammelten, und meterhohe Regale, die den ovalen Raum säumten. Vielleicht könnte er sich in den angrenzenden Raum flüchten, in dem sich Juris Rollenspielrunde jeden Samstag traf?

Du könntest auch einfach einen Herzanfall vortäuschen, Kleiner. Bleich genug dafür bist du jedenfalls.

Wenn Katze Kommentare wie diese machte, bedauerte Adrian es, nicht von einem anderen Totem auserwählt worden zu sein.

Du glaubst doch nicht etwa, dass sich irgendwer sonst mit dir abgegeben hätte?

Adrian rollte nur mit den Augen. Dass Katze seine Gedanken lesen konnte, machte es nicht einfacher.

Ein Blick in das verkniffene Gesicht der Alten machte klar, dass sie das Augenrollen missverstand. Um ihren Zorn nicht herauszufordern, hob Adrian beschwichtigend die Hände und kämpfte sich ein falsches Lächeln ab:

»Äh, Frau Giersch-Grantowitz, was kann ich …«

»Du gefährdest dein Seelenheil, Bursche!«

Adrian klappte den Mund zu und blinzelte zweimal. Die Alte richtete den gekrümmten Zeigefinger wie eine Waffe auf ihn. Der pralle Jutebeutel an ihrem Handgelenk pendelte gefährlich.

»Wie könnt ihr dieses Teufelszeug zum Verkauf anbieten? Wisst ihr denn nicht, wie gefährlich das ist?«

Adrians künstliches Lächeln erstarb vollends. Sein Blick glitt von dem faltigen Gesicht der Frau über die Regale voller Brettspiele, die in der Luft schwebenden Plastikraumschiffe, den Tisch mit den Miniaturdrachen und schließlich zu den Elfenohren aus Latex. Schräger Krempel sicherlich, aber Teufelszeug?

»Ich glaube, Sie haben sich in der Tür geirrt«, versuchte er es vorsichtig, »das Geschäft mit den Lavalampen ist eine Tür weiter.«

Die Alte trat näher an die Verkaufstheke, was Adrian einen Schritt zurückweichen ließ. Sie roch nach sauren Äpfeln, Mottenkugeln und Kohl.

»Halt mich nicht zum Narren, Bursche. Meinst du, ich habe mir die Zaubersprüche im Schaufenster etwa eingebildet? Zauberei ist Teufelszeug und hat in Arken nichts verloren!«

Siehst du, deshalb essen Katzen keine Äpfel. Die weichen nur das Hirn auf.

Ausnahmsweise musste Adrian Katze zustimmen. Um die Frau davon abzuhalten, noch näher zu kommen, sagte er:

»Tut mir echt leid, aber wir verkaufen keine Zaubersprü …« Adrian unterbrach sich selbst, als ihm etwas einfiel. Er konnte ein Grinsen kaum unterdrücken.

»Ach, Sie meinen die Zaubersprüche des Schwarzen Auges?«

Als sich das Gesicht der Frau weiter verfinsterte, beeilte sich Adrian hinzuzusetzen: »Das ist ein Regelbuch für ein Rollenspiel.«

Ihr Blick wurde nicht milder.

»Ähm, also so was wie ein Brettspiel.«

Sie zuckte mit keiner Wimper.

»Verstehen Sie, das sind keine echten Zaubersprüche, die gehören zu einem Spiel.«

Die Begeisterung, das Missverständnis aufgeklärt zu haben, schien die Alte nicht zu teilen. Ihre beiden Brauen verbanden sich zu einer, während sich ihre Augen zu Schlitzen verengten.

»Du glaubst also, das Spiel mit dem Teufel ist ein Zeitvertreib für Kinder? Du setzt dein Seelenheil aufs Spiel, Bursche! Nimm diesen Unsinn aus dem Schaufenster, bevor es jemanden ins Verderben reißt!«

Adrian wich einen weiteren Schritt zurück und hob die Hände.

»Ähm, hören Sie. Ich arbeite hier eigentlich gar nicht. Ich bin nur für einen Freund eingesprungen …«

Aber die Alte hatte sich schon umgedreht, stiefelte auf das Schaufenster zu und ließ ihn mit Worten, unverrückbar wie Pflastersteine, wissen: »Du kannst mir später danken, Bursche.«

Schon beugte sie sie sich hinab zur Ware in der Auslage.

»Warten Sie! Sie können doch nicht einfach Sachen aus dem Schaufenster nehmen.«

Adrian wedelte wenig elegant mit den Armen, während er sich hinter der Theke hervortraute. Doch noch bevor sich die Alte das Buch über die Zaubersprüche Aventuriens unter den Arm klemmen konnte, schwang die Eingangstür erneut auf.

Ein kleiner dreibeiniger Hund stolperte schwanzwedelnd in den Laden, gefolgt von einem zottligen braunen Haarschopf.

»Adrian, du wirst nicht glauben, was ich gerade von der Post …«

Der Junge, der schon einen Fuß in den Laden gesetzt hatte, erstarrte. Seine breiten Schultern füllten den Türrahmen beinahe aus. Eine Strähne seines langen braunen Haars löste sich hinter gewundenen Hörnern und fiel ihm in die Stirn.

Die Alte fuhr herum. »Ah, da ist er ja! Wie ich schon deinem begriffsstutzigen Spielkameraden erklärt habe, könnt ihr nicht Zaubersprüche und anderes Teufelswerk verkaufen!«

Pampelmuse wich zurück und versteckte sich unter einem Tisch. Juri schluckte und schob sich, als würde er einen unsichtbaren Widerstand überwinden, vollends in den Comicladen.

»… Wir gefährden unser Seelenheil. Ja, das habe ich schon beim letzten Mal verstanden und eigentlich auch schon bei dem Mal davor.«

Die Alte stemmte ihre Fäuste in die Hüften und streckte den Kopf angriffslustig nach vorne. Adrian fragte sich, wie sie wohl reagiert hätte, wenn sie die Hörner auf Juris Stirn hätte sehen können. Wahrscheinlich hätte sie einen wütenden Mob versammelt, um den gesamten Seetroll abzufackeln.

»Und warum steht dieser Unfug dann immer noch hier herum?« Die Frau machte eine Geste, die den gesamten Laden und Adrian einschloss. »Gerade von der Jugend Arkens hätte ich mehr erwartet. Statt euer Hirn mit Teufelskram zu vergiften, solltet ihr euer Taschengeld für etwas Gesundes ausgeben!«

Und wie aus dem Nichts erschien ein roter Apfel in ihrer rechten Hand.

Zwanzig Minuten später verließ Giersch-Grantowitz mit einem deutlich leichteren Beutel den Laden.

Juri biss in einen roten Apfel und stützte sich schwer auf den Tresen, der protestierende Laute von sich gab. Pampelmuse traute sich unter dem Tisch hervor und warf misstrauische Blicke in Richtung Tür.

»Ich bin jetzt völlig pleite.« Juri schob sich die wilde Mähne hinter die Hörner und blickte auf den Haufen Äpfel vor sich. »Immerhin schmecken die nicht übel.«

Adrian packte seinen Freund bei den breiten Schultern.

»Wieso hast du mich nicht vorgewarnt, dass die Giersch-Grantowitz hier vorbeikommen könnte?«

Juri wandte den Blick ab. Die vielen Medaillons auf seiner Brust klimperten.

»Äh ja, hätte ich wohl machen können …« Er wischte sich die Hände an seiner von Aufnähern übersäten Weste ab und spähte aus den Augenwinkeln zu Adrian. »… aber dann wärst du ja nie für mich eingesprungen.«

Adrian nickte heftig. »Ganz genau! Also verdrückst du dich, um mal eben zum Postamt zu gehen, und lässt mich mit dem Albtraum von Arken allein?«

»Ach was.« Juri klopfte ihm auf den Arm, dass es Adrian fast umwarf. »Für einen Katzenschamanen ist so eine Giersch-Grantowitz doch eine Kleinigkeit.«

Adrian wollte erwidern, dass er lieber mit einem siechen Ghul diskutieren würde als mit der irren Apfelverkäuferin. Doch Juri kam ihm zuvor. Er schob seine breite Hand in eine Tasche seiner löchrigen Jeans und machte ein angestrengtes Gesicht. »Ah, da ist er ja.«

Als er die Hand wieder hervorzog, hielt sie einen zerknitterten, fleckigen Briefumschlag. Er sah aus, als hätte er eine Weile in einem Mülleimer gelegen und sich dann von einem Bus überfahren lassen. Erst auf den zweiten Blick bemerkte Adrian, dass der Umschlag aus Papierresten zusammengeklebt war. Er beugte sich weiter vor, um ihn genauer in Augenschein nehmen zu können. Der zerknitterte fleckige Umschlag hatte keinerlei Briefmarke.

»Von wem ist der?«, wollte Adrian wissen.

Der Troll hob nur die kräftigen Arme. »Keinen Schimmer. Steht kein Absender drauf. Ich wollte ihn mit dir zusammen aufmachen.«

»Warum?«

»Darum!«

Juri hielt ihm grinsend das fleckige Stück Papier vor die Nase. Die Schrift war etwas ausgeblichen, und Adrian brauchte einen Moment, um die schiefen Buchstaben zu Worten zu verknüpfen. Dann klappte sein Mund auf, und er las die Adresse noch mal. In handgeschriebenen Buchstaben stand dort:

Juri, Adrian und Jazz

...

Erscheint lt. Verlag 24.1.2023
Reihe/Serie Millenia Magika
Millenia Magika
Illustrationen Falk Holzapfel
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Hexe • Jugendbuch ab 12 • Jugendbücher ab 12 • Jugendbücher Fantasy • jugendbücher fantasy ab 12 • jugendbücher jungs • Jugendbücher Mädchen • Jugendbuch Fantasy • Jugendbuch Reihe • Magie • Magier • Zapf • Zauberer
ISBN-10 3-505-15046-0 / 3505150460
ISBN-13 978-3-505-15046-3 / 9783505150463
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