Madame Kunterbunt, Band 1: Madame Kunterbunt und das Geheimnis der Mutmagie (eBook)

(Autor)

Ravensburger Verlag GmbH (Herausgeber)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
224 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51112-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Madame Kunterbunt, Band 1: Madame Kunterbunt und das Geheimnis der Mutmagie -  Thilo
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Wenn Schule schöner ist als Ferien! Die Schüler der 3a lieben ihre neue Klassenlehrerin! Madame Kunterbunt trägt Kleider in allen Farben des Regenbogens, wenn sie spricht, klingt es wie eine schöne Melodie, und sämtliche Sorgen werden in ihrer Gegenwart ein bisschen kleiner. Das liegt auch an ihren Chamäleons Cilly und Rosso, die immer herrlich viel Blödsinn anstellen und auch ansonsten echt fantastisch sind. Denn ihre schimmernden Schuppen haben Zauberkräfte! Entdecke alle Abenteuer rund um Madame Kunterbunt: Band 1: Madame Kunterbunt und das Geheimnis der Mutmagie Band 2: Madame Kunterbunt und das Abenteuer der Wunderwünsche Band 3 erscheint im Frühjahr 2023

THiLO verbrachte den Großteil seiner Kindheit in der elterlichen Buchhandlung zwischen Pippi Langstrumpf und Räuber Hotzenplotz - die optimale Vorbereitung auf seine spätere Laufbahn als Kinderbuchautor. Nach dem Studium der Publizistik machte er zunächst mit seiner Kabarettgruppe 'Die Motzbrocken' von sich reden. Daneben arbeitete er für Funk und Fernsehen und schrieb unter anderem Drehbücher für 'Sesamstraße' und 'Bibi Blocksberg'. Seine Bücher schreibt er fast alle unter seinem Vornamen Thilo. Heute lebt er in Mainz.

THiLO verbrachte den Großteil seiner Kindheit in der elterlichen Buchhandlung zwischen Pippi Langstrumpf und Räuber Hotzenplotz - die optimale Vorbereitung auf seine spätere Laufbahn als Kinderbuchautor. Nach dem Studium der Publizistik machte er zunächst mit seiner Kabarettgruppe "Die Motzbrocken" von sich reden. Daneben arbeitete er für Funk und Fernsehen und schrieb unter anderem Drehbücher für "Sesamstraße" und "Bibi Blocksberg". Seine Bücher schreibt er fast alle unter seinem Vornamen Thilo. Heute lebt er in Mainz.

1. Ein Regenbogen um Mitternacht


Nicky saß aufrecht im Bett, ihr Herz klopfte wild. Rund und dick schien der Vollmond in ihr Zimmer, alles war in ein gespenstisches blaues Licht getaucht. Einen Augenblick lang war Nicky sich nicht sicher, ob sie überhaupt schon geschlafen hatte. Aber das musste sie wohl, denn an die letzten Stunden hatte sie keine Erinnerung. Und es war …

Nicky drehte den altmodischen Wecker mit den zwei Schellen zu sich, eines der wenigen Andenken an ihre Eltern.

… es war kurz vor Mitternacht und draußen heulte der Sturm wie ein hungriger Wolf. Gestern Abend war es unglaublich stickig gewesen, das Atmen war ihr richtig schwergefallen. Deshalb hatte Nicky das Fenster ihres Dachzimmers offen gelassen. Nun schlug der eine Flügel gleichmäßig gegen den Fensterrahmen. Klonk, klonk, klonk. Dieses Geräusch musste sie geweckt haben.

Ein mulmiges Gefühl machte sich von ihrem Bauch aus in Nickys ganzem Körper breit. So, als würde gleich etwas ganz Außergewöhnliches passieren. Sie musste dringend zu Nick!

Als Nicky schon mit den Zehen den Teppich berührte, gab es plötzlich einen Knall. Nicky zuckte zurück und zog sich die Decke bis zum Kinn. Beinahe hätte sie laut aufgeschrien.

Nicky brauchte einen Augenblick, um zu verstehen, was passiert war: Der andere Flügel des Fensters war ebenfalls aufgeflogen und hatte kräftig gegen die Wand geschlagen. Klonk, klonk, klonk klapperte nun auch er.

Nicky atmete tief aus. „Seit wann bist du so schreckhaft, Nicky?“, flüsterte sie sich selbst Mut zu.

Aber der Weg ins Nachbarzimmer zu ihrem Cousin Nick schien ihr trotzdem mit einem Mal viel zu weit zu sein. Wenn sie ganz still liegen blieb, schlief sie bestimmt schnell wieder ein!

Doch dafür fegte der Wind viel zu wild durch Nickys Zimmer. Er wirbelte alles auf ihrem Schreibtisch durcheinander, blätterte die Seiten in ihrem Lieblingsbuch um und rüttelte an den Pferdepostern an der Wand. Nicky sah staunend zu. Jetzt packte er auch noch das knallbunte Bild, das Nicky in der vergangenen Woche gemalt hatte. Es erhob sich vom Tisch und wirbelte im Zickzackflug nach oben, Richtung Fenster.

Nicky sprang aus dem Bett. Das Bild sollte ein Geschenk für ihre neue Klassenlehrerin sein und morgen – nein, heute! – waren die Sommerferien zu Ende. Sie musste es retten!

Zweimal sprang Nicky in die Höhe, konnte das Blatt aber nicht erreichen. Also stieg sie auf den Tisch und warf das Fenster zu. Eine Sekunde lang stand das Bild neben ihr in der Luft, dann segelte es langsam zu Boden.

In diesem Moment zuckte draußen der Blitz los. Ein gewaltiger Lichtstrahl teilte den Nachthimmel und schlug gegenüber im Garten der Villa Rosenrot ein. Er war so grell, dass Nicky die Augen schließen musste. Gleichzeitig spürte sie, wie ihr Herz noch schneller zu schlagen begann. Bestimmt brannte das Haus, sie musste sofort die Feuerwehr rufen!

Nicky zählte die Sekunden, bis der Donner loskrachte. Doch der Donner kam nicht.

Als sie die Augen wieder öffnete, war da auch kein Feuer. Zum Glück! Der Garten der Villa war so dunkel wie immer. Nicky atmete ein paar Mal heftig ein und aus. Puh! Was für eine seltsame Nacht!

Nicky wollte gerade vom Tisch klettern, als sie den Schatten sah. Ein Mensch kniete genau da, wo der Blitz eingeschlagen hatte. Die Villa stand leer, solange Nicky denken konnte. Einmal waren sie und Nick an den Rosenranken hochgeklettert und hatten neugierig durch ein staubiges Fenster gespäht. Die früheren Bewohner hatten Möbel, Bücher und alle anderen Gegenstände dort gelassen, als wären sie bloß in einen langen Urlaub gefahren.

Was also tat ein Mensch um Mitternacht bei Gewitter in diesem Garten? Und warum kniete er dort? War er vor dem Blitz in Deckung gegangen? War es ein Einbrecher? Dann würde er eine Eisensäge brauchen, denn die Tür der Villa war mit einer dicken Kette gesichert.

Nicky presste ihr Gesicht so fest an das Fenster, dass ihre Nase ganz platt wurde. Sie rieb ein paar Mal kräftig ihre Augen, doch der Schatten blieb, wo er war. Er richtete sich lediglich auf, streckte sich und drehte dann den Kopf, als würde er sich umsehen.

Nicky sprang vom Tisch und lief in den Flur. Es fiel ihr schwer, leise zu sein. Aber Tante Jo und Onkel Kalli sollten sie nicht hören. Die beiden schliefen im Zimmer unter ihrem und mochten es nicht, wenn ihr Sohn Nick oder ihre Nichte nachts durch das Haus spazierten.

Sie hatten ja keine Ahnung davon, wie viele Dinge Neunjährige zu besprechen hatten, die nicht bis zum nächsten Morgen warten konnten! Zum Beispiel Schatten in Gärten von leer stehenden Villen …

Nicky legte ihre Hand auf die Türklinke, drückte sie herunter und quetschte sich durch den Spalt in Nicks Zimmer. Weiter ging die Tür nicht auf, denn jede Menge Kleider, Sportsachen, Bücher und elektronischer Kram lagen auf dem Boden verteilt. Nick hasste Ordnung. Wie ein Storch stieg Nicky über alles hinweg.

„Nick!“, flüsterte sie. „Wach auf!“

Als Nick ruhig weiterschnaufte, packte Nicky ihren Cousin an der Schulter und schüttelte ihn. „Nick!“

Nach zwei Grunzern war Nick endlich wach.

„W-w-was …?“, stammelte er, doch Nicky legte ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen.

„Psst!“, flüsterte sie. „Da schleicht jemand um die Villa!“

Nick kannte Nicky lange genug. Er wusste, wenn sie ihn mitten in der Nacht aus dem Bett scheuchte, gab es einen guten Grund. Also stand er leise auf.

Nicky nahm seine Hand und führte ihn zum Fenster.

„Bist du dir sicher?“, wollte Nick wissen.

Statt einer Antwort zeigte Nicky in den Garten der Villa. „Da, neben dem hohlen Baum!“, flüsterte sie.

Der Schatten war tatsächlich immer noch da. Es schien, als würde er auf irgendetwas warten. Er hatte den Kopf gehoben und blickte zum Himmel.

„Was macht der denn da?“, flüsterte Nick zurück.

Nicky zuckte mit den Schultern. „Bisher nichts außer rumstehen. Ich habe ihn auch nur durch Zufall gesehen, weil es geblitzt hat“, berichtete sie.

„Die Kaninchen scheinen ihn jedenfalls zu mögen“, murmelte Nick.

Nicky sah, was ihr Cousin damit meinte: Zwei kleine Schatten wuselten um den Menschen herum. Von der Größe her konnten es tatsächlich Kaninchen sein. Allerdings bewegten sie sich anders, irgendwie eckiger. Vielleicht hatten auch sie schon geschlafen. Jetzt stupste eines von ihnen dem anderen seinen Kopf in die Seite. Dafür bekam es einen Tritt und kullerte auf den Rücken.

Der Mensch bückte sich, schimpfte mit dem einen und stellte das andere wieder auf die Beine. Nein, Kaninchen waren das sicher nicht. Denn nun passierte etwas ganz Merkwürdiges: Das Tier leuchtete im Dunkeln rot auf, als hätte der Mensch eine Lampe angeknipst. Nicky konnte kurz das Gesicht sehen – und war überrascht. Es war eindeutig eine Frau! Zwei Herzschläge später erlosch das Licht wieder.

„Was … was war das jetzt …?“, wunderte Nick sich.

Die Frau richtete sich auf und streckte den Arm aus. Von ihrem Handteller erhob sich ein glühender Punkt Richtung Himmel. Wie eine rote Schneeflocke. Höher und höher stieg die Flocke. Der Wind wurde wieder kräftiger, doch die Flocke behielt ihren Kurs bei, schnurgerade nach oben. Genau in dem Moment, als sie die Wolken erreicht hatte, zuckte ein weiterer Blitz los.

Nicky hielt sich schützend die Hand vor die Augen.

„Das glaube ich jetzt nicht …“, flüsterte Nick neben ihr.

Nicky blinzelte – und hielt den Atem an. Ein Lichtstrahl zog sich vom Himmel hinunter bis in den Garten der Villa. Es war gar kein Blitz, es war ein Regenbogen, mitten in der Nacht! Nicky konnte deutlich die Farben Rot, Orange, Gelb, Grün, Hellblau, Dunkelblau und Violett erkennen. Deshalb hatte es auch vorhin keinen Donner gegeben! Kein Blitz, kein Donner. Dort, wo der Regenbogen die Erde berührte, stand ein großer Koffer.

„War der eben schon da?“, fragte Nick.

Nicky zuckte wieder mit den Schultern. Langsam kam sie bei all diesen seltsamen Dingen mit dem Denken nicht mehr hinterher.

Die Frau öffnete den Koffer, holte einen kleinen Stab heraus und klopfte damit gegen den Regenbogen. Lautlos zerplatzte er in Tausende von bunten Schnipseln. Kreuz und quer segelten sie durch die Luft und verteilten sich im gesamten Garten, auf der Terrasse und den Wänden und Dächern der Villa. Überall leuchtete und glitzerte es in allen Farben.

Die Frau sah dem Konfetti eine Weile zu. Dann nickte sie zufrieden, schloss den Koffer wieder und stieg mit ihm die drei Stufen zur Villa hinauf. Vor der Tür zog sie einen Schlüssel aus der Tasche und schob ihn ins Schloss. Rasselnd fiel die dicke Kette auf die Holzterrasse. Die Frau öffnete die Tür und trat ein.

Zwei Atemzüge lang war sie im Inneren verschwunden. Dann tauchte ihr Arm noch einmal auf und sie schnipste mit den Fingern. Die beiden kleinen Schatten reckten die Köpfe und liefen ihr nach. Das eine Tierchen versuchte dabei, das andere wieder die Treppe hinunterzustupsen. Die Frau hob drohend den Finger und sprach zu den Tieren – wahrscheinlich ein paar ernste Worte. Es schien zu wirken, denn beide flitzten nun nebeneinanderher in die Villa. Kaum waren sie drin, wurde die Tür zugezogen.

Nick und Nicky warteten noch ein paar Minuten ab, doch mehr passierte dort drüben nicht. Kein Licht wurde angeschaltet, kein Fenster geöffnet, kein Laut war zu hören. Langsam verblassten auch die Regenbogenschnipsel. Die Villa lag scheinbar so still und einsam...

Erscheint lt. Verlag 28.2.2022
Reihe/Serie Madame Kunterbunt
Illustrationen Bille Weidenbach
Mitarbeit Cover Design: Bille Weidenbach
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 8 Jahren • Alltag • Antolin • Beschäftigung • Buch • Bücher • EM • Frech • für Jungen und Mädchen • für Jungs ab 8 Jahren • für Jungs und Mädchen • für Lese-Schwache • für Mädchen ab 8 Jahren • Fußball • Geschenk • Geschenkidee • Humor • Kinder beschäftigen • kinder beschäftigung • Kinderbuch • Kinder-Buch • Lachen • Langeweile • Lesen • Literatur • lustig • Magie • Mary Poppins • Miss Braitwhistle • Quatsch • Schulalltag • Schule • Spaß • Torwart • Vielfalt • Weltmeisterschaft • Witze-Buch • witzig • WM • Zauber • Zeitvertreib
ISBN-10 3-473-51112-9 / 3473511129
ISBN-13 978-3-473-51112-9 / 9783473511129
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 10,2 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich