Die Erben der Animox 3. Der Kampf des Elefanten -  Aimée Carter

Die Erben der Animox 3. Der Kampf des Elefanten (eBook)

Spiegel-Bestseller
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
288 Seiten
Verlag Friedrich Oetinger
978-3-96052-240-9 (ISBN)
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Das Abenteuer um Simon, Katarina, Suki und Kai geht weiter! Nachdem Gestaltwandler Simon Thorn und seine Freunde erfahren haben, dass der geheimnisvolle X Suki und Kai verschleppt hat, folgen sie seiner Spur nach Afrika, um die beiden zu befreien. Und natürlich wollen sie dort auch endlich den verschwundenen Raubstein finden. Auf die Hilfe seines Bruders Nolan braucht Simon dabei nicht zu hoffen, denn der wird mehr und mehr zu seinem Feind. Autorin Aimée Carter ist ein weiterer Tierfantasy-Roman mit Bestsellerpotenzial gelungen. Denn auch der neue Teil der zweiten Animox-Reihe verspricht Hochspannung pur und steckt voller aufregender Überraschungen! Aimée Carter lässt die Erben der Animox erneut in den Kampf ziehen. - Tauche ein in die Parallelwelt der Gestaltwandler und erlebe ein neues Abenteuer mit Simon Thorn. - Sprechende Tiere, echte Freundschaft, prickelnde Action, dieser Animox-Band wird dich Seite um Seite in seinen Bann ziehen. - Der Kampf des Elefanten ist die packende Fortsetzung der Bestseller-Serie von Aimée Carter. - Die Erben der Animox 3 gibt es auch zum Hören auf einer ungekürzten Audio-CD.Jetzt die anderen Bände der 'Animox'-Reihe entdecken: - Das Heulen der Wölfe - Das Auge der Schlange - Die Stadt der Haie - Der Biss der Schwarzen Witwe - Der Flug des AdlersAlle Bände von 'Die Erben der Animox': - Die Beute des Fuchses - Das Gift des Oktopus - Der Kampf des Elefanten - Die Täuschung des Kaimans (ab April 2023) - Die Rache des Tigers (ab Januar 2024)

Aimée Carter schreibt leidenschaftlich gern Bücher für Kinder und Jugendliche. Animox war ihre erste Reihe für Kinder, an die Die Erben der Animox nahtlos anknüpft.

Aimée Carter schreibt leidenschaftlich gern Bücher für Kinder und Jugendliche. Animox war ihre erste Reihe für Kinder, an die Die Erben der Animox nahtlos anknüpft.

Prolog


Während die Privatmaschine der Hüter zwölftausend Meter über dem Indischen Ozean dahinflog, verschränkte Nolan Thorn die Arme und sah aus dem Fenster, um sich von dem mürrischen Grollen auf dem Sitz hinter sich abzulenken.

Sergei Wadim hatte viele Fehler, doch seine Angewohnheit, Selbstgespräche zu führen, fand Nolan besonders unerträglich. Der europäische Hüter war ein bulliger Mann mit blonden Stoppelhaaren und verblassenden Blutergüssen im Gesicht, und obwohl er eigentlich aussah, als müsste er eher der starke, schweigsame Typ sein, murmelte er seit ihrer Abreise aus Australien vor einigen Stunden pausenlos vor sich hin. Was nicht so schlimm gewesen wäre, wenn Nolan wenigstens das eine oder andere hätte aufschnappen können, so öde es vermutlich war, aber Wadim tat ihm nicht mal den Gefallen, auf Englisch zu murmeln. Es war vollkommen absurd – Nolan konnte sich mit allen Tieren der Welt verständigen, von der Hauskatze bis zum Löwen, von der Ameise bis zum Wal. Doch Wadim, sein einziger Begleiter auf diesem quälend langen Flug, war ein Mysterium für ihn.

»Das nervt total!« Nolan drehte sich um und funkelte ihn über die Sitzlehne böse an. »Ich verstehe kein Wort, und das wissen Sie auch, oder?«

Wadim zog die blonde Augenbraue hoch und schrieb etwas in sein kleines Notizbuch, bevor er aufblickte. »Na und?«, sagte er mit seinem starken Akzent. »Du bist fast vierzehn. Dich muss man nicht mehr bespaßen, Erbe

Das letzte Wort spuckte er angewidert aus. Nolan grub die Finger in das weiche Leder seiner Lehne. Es war offensichtlich als Beleidigung gedacht.

»Ich kann jederzeit in eine Fliege animagieren und Ihnen um den Kopf schwirren«, gab er scheinbar unbekümmert zurück. »Dann hätte ich wenigstens ein bisschen Spaß.«

»Kein Problem«, entgegnete Wadim und hielt sein Notizbuch hoch. »Das hier eignet sich wunderbar als Fliegenklatsche.«

»Probieren Sie’s ruhig aus! Wenn ein Bär in Ihrem Schoß landet, vergeht Ihnen das Lachen.« Nolan gab sich alle Mühe, seine Wut zu beherrschen, schaffte es jedoch kaum noch. »Ich habe noch nie gesehen, wie ein Luchs mit einem Grizzly kämpft. Ich glaube nicht, dass Sie gewinnen würden.«

Wadim kniff ärgerlich die Lippen zusammen. Nolan grinste. Er hatte recht, und das wussten sie beide. In Menschengestalt mochte Wadim Nolan fast dreißig Jahre und fünfzig Kilo Muskeln voraushaben, aber wenn es drauf ankam, hätte er keine Chance gegen ihn. Denn Nolan war ein Erbe und konnte Wadim blitzschnell die Kehle durchbeißen.

Was er nur zu gern getan hätte. Wadim hatte es nicht verdient zu leben. Er hatte nicht die Luft zum Atmen verdient, nicht den Raum, den er einnahm, und die Gedanken, die er nicht für sich behalten konnte. Er war ein Mörder – von der Sorte, die unschuldige Menschen umbrachte, nur weil sie seine schlimmsten Befürchtungen verkörperten. Jemand, der sich immer im Recht glaubte und allen gesunden Menschenverstand und jedes Mitgefühl ausblendete. Wenn Nolan ihm hier und jetzt den Garaus machte, würde er der gesamten Animox-Welt einen Gefallen tun.

Als könnte Wadim Gedanken lesen, hob er herausfordernd das Kinn. Wollte er Nolan dazu anstacheln, die Finger in Krallen zu verwandeln und ihm die Haut aufzureißen wie Papier? Nolans Hand zuckte, er packte die Sitzlehne fester.

»Ich habe mich noch gar nicht bei dir bedankt«, sagte der europäische Hüter mit rauer Stimme.

»Wofür?«, fragte Nolan. Es wäre ganz leicht, und er würde damit unzählige Leben retten!

»Für Australien. Dass du mich in diesem Rattenloch entdeckt und gerettet hast. Wobei sich meine Dankbarkeit in Grenzen hält. Schließlich bin ich nur dort gelandet, weil mich dein Bruder angegriffen hat.«

»Wenn Simon Sie umbringen wollte, hatte er bestimmt einen guten Grund.« Natürlich wusste Nolan, was vorgefallen war. Wadim hatte Simon gefoltert und beinahe umgebracht. Erst in letzter Sekunde hatte ihm ein anderer Erbe geholfen. Eigentlich kein Wunder. Schließlich war Nolans Zwillingsbruder in den vergangenen zwei Jahren unzähligen aussichtslosen Situationen entkommen. Aber dieses Glück würde nicht ewig anhalten. Sogar eine Katze hatte nur neun Leben.

Wadim glotzte ihn an, und das Motorengedröhn schien in Nolans Ohren immer lauter zu werden. Er brauchte nur die Tür aufzureißen, Wadim hinauszustoßen, in einen Vogel zu animagieren und davonzufliegen. Niemand würde ihm je auf die Schliche kommen. Nicht mal der Pilot. Die anderen Hüter würden sich ihren Teil denken, aber ohne Wadims Leiche hätten sie keine Beweise. Und Nolan konnte in dem Wissen nach New York heimkehren, dass er das Richtige getan hatte.

Aus dem Augenwinkel nahm er über sich etwas Kleines, Braunes wahr. Eine Spinne. Eine von denen, mit denen sich Nolan früher unterhalten hatte, wenn er einsam gewesen war. Nichts Farbiges, Auffallendes. Die Spinne fügte sich so gut in die beigefarbene Ausstattung der Kabine ein, dass Nolan kurz überlegte, ob es sich nur um einen Fussel handelte. Doch als er noch einmal hinsah, verkroch sich der kleine Achtbeiner in eine Ritze. Nolan verkniff sich ein Grinsen.

»Darf ich fragen, warum du mich gerettet hast?«, riss ihn Wadim aus seinen Gedanken. »Es ist schließlich kein Geheimnis, dass du meine Mission nicht gutheißt.«

»Sie machen Jagd auf Animox! Keine Ahnung, wie die Gesetze da sind, wo Sie herkommen, aber in Nordamerika ist so was strafbar.«

Wadim ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Ich mache keine Jagd auf Animox. Ich mache Jagd auf Erben.«

»Erben sind ebenfalls Animox, auch wenn das nicht in Ihr Spatzenhirn will. Wir alle besitzen die Gabe, Tiergestalt anzunehmen.«

»Ich besitze die Gabe, in einen Luchs zu animagieren, weil ich ein Animox bin«, entgegnete Wadim barsch. »Du und deinesgleichen seid dagegen widernatürlich und eine ernste Gefahr für unsere Lebensweise.«

»Sie sind doch bloß neidisch!«

Zu Nolans Befriedigung verschlug das Wadim die Sprache. Dabei war diese Vermutung durchaus begründet. Während Wadim und alle anderen sogenannten normalen Animox nur eine einzige Tiergestalt besaßen, konnten Erben in jedes beliebige Tier animagieren. Beziehungsweise in Nolans Fall in fast jedes. Trotzdem – wer würde ihn nicht darum beneiden?

»Ich kann’s ja verstehen«, redete Nolan weiter, obwohl ihm klar war, dass er sich auf dünnes Eis begab. »Wenn ich nur eine einzige Tiergestalt hätte, würde mich das auch ankotzen. Vor allem, wenn es ein Luchs wäre.« Er rümpfte die Nase. »Das wäre nicht meine erste Wahl.«

»Lieber ein Luchs als ein Monster.« Wadims Ton war beherrscht, doch an seiner Schläfe pochte eine Ader.

»In diesem Flieger sitzt nur ein Monster«, erwiderte Nolan, »und das bin nicht ich.«

Diesmal dauerte das anschließende Schweigen länger. Wadim griff wieder nach seinem Stift. Seine Hand zitterte ein bisschen. Erwog er, den Stift als Waffe zu benutzen, so wie Nolan mit dem Gedanken gespielt hatte, Wadim aus dem Flugzeug zu stoßen und zuzuschauen, wie er ins Meer stürzte?

Wahrscheinlich. Doch Wadim mochte noch so schnell sein, Nolan war schneller.

»Warum?«, wiederholte Wadim. »Du hättest mich sterben lassen und mit deinem Bruder fliehen können. Dann wärst du längst wieder bei deiner Mutter und deinem Onkel in Amerika. Trotzdem hast du mir das Leben gerettet, obwohl du anscheinend überzeugt bist, dass ich es nicht verdient habe.«

Das entsprach so exakt Nolans Gedanken, dass es ihm kalt den Rücken hinunterlief. »Lassen Sie meine Familie aus dem Spiel! Sonst überlege ich es mir vielleicht anders.«

»Was denn?«, fragte Wadim unbeeindruckt. »Könnte es sein, dass du mich noch brauchst? Vielleicht hast du ja nicht gern Konkurrenz. Vielleicht wärst du gern der einzige Erbe auf der Welt. Vielleicht«, seine eisblauen Augen funkelten, »wäre es dir sogar ganz recht, wenn ich deinen Bruder umbringe.«

Nolan bohrte die Nägel so tief in das Leder, dass die Abdrücke ganz bestimmt nicht mehr weggehen würden. Natürlich wünschte er Simon nicht den Tod! Auch wenn sie lange nichts von ihrer jeweiligen Existenz gewusst hatten – sie waren dennoch Brüder. Simon gehörte zur Familie, und die Familie stand für Nolan immer an erster Stelle.

Wobei Wadim, ohne es zu ahnen, der Wahrheit sehr nahekam. Bevor Nolan zum ersten Mal animagiert hatte, hatte sich das Wissen, ein Erwählter zu sein, mit der Furcht verknüpft, seiner Aufgabe nicht gerecht zu werden. Und als er dann erfuhr, dass er einen Bruder hatte, mit dem er sein Erbe womöglich teilte – alles, was Nolan aufgrund seiner Abstammung verdient zu haben glaubte –, hatte das ihre Beziehung beinahe zerstört, bevor sie überhaupt begonnen hatte.

Es ging um die Fähigkeiten des Bestienkönigs. Dieser entfernte, definitiv bösartige Vorfahre hatte die Erbenkräfte, die man ihm verweigert hatte, geraubt und Nordamerika damit von der übrigen Animox-Welt abgespalten. Die Thorn-Brüder stammten zwar von ihm ab, doch dass sie beide seine Fähigkeiten geerbt hatten, war reines Glück. Es hätte auch fürchterlich und unwiderruflich schiefgehen können.

Dann hätte Wadim vielleicht recht gehabt.

»Was labern Sie da eigentlich die ganze Zeit vor sich hin?« Nolan deutete mit dem Kinn auf Wadims Notizbuch. »Sind das Gedichte? Oder eine Einkaufsliste? Das irre Gekläff eines tollwütigen Hundes?«

»Es sind Pläne.« Wadim schlug eine vollgeschriebene Seite auf. »Die afrikanische Abteilung des Imperiums ist auf unsere Ankunft vorbereitet, und trotz unserer Schlappe in Australien bin ich zuversichtlich, dass sich das Blatt wenden wird.«

»Echt?« Nolan tat gleichgültig. Wadim...

Erscheint lt. Verlag 2.6.2022
Reihe/Serie Die Erben der Animox
Mitarbeit Cover Design: Frauke Schneider
Übersetzer Ilse Layer
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • Abenteuer • Abenteuergeschichten • Afrika • Animagie • Clique • Elefant • Familie • Fantasy • Freunde • Freundschaft • Geheimnis • Gestaltwandler • Internat • In Tiere verwandeln • Jungen • Kinderbande • Kinderbuch • Kraft • magische Welten • Mut • Nachfolgerreihe • Parallelwelt • Phantastik • Rettung • Selbstvertrauen • spannende Kinderbücher • Spannung • sprechende Tiere • starke Kinder • Superkräfte • Tierfantasy • Tiergeschichten • verwandeln
ISBN-10 3-96052-240-1 / 3960522401
ISBN-13 978-3-96052-240-9 / 9783960522409
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