Die Marveller – Magie aus Licht und Dunkelheit - Das gefährliche erste Jahr (eBook)

Der Start der fantastischen Abenteuerreihe ab 10 Jahren
eBook Download: EPUB
2022
480 Seiten
cbj (Verlag)
978-3-641-28582-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Marveller – Magie aus Licht und Dunkelheit - Das gefährliche erste Jahr - Dhonielle Clayton
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Fünf Sinne - fünf Paragone. Drei Freunde, zwei Welten und eine Magie so vielfältig wie das Leben.
Ella Durand hat es geschafft: Als erste Fabuliererin erhält sie einen Platz am Arkanum, dem magischen Marveller-Internat über den Wolken. Doch sie merkt schnell, wie schwer es ist, gegen die alten Vorurteile anzukommen, die die Marveller ihrem Volk gegenüber haben.
Als Ellas Lieblingsmeister auf mysteriöse Weise verschwindet und die Fabulierer in Verdacht geraten, muss Ella eine schwere Entscheidung treffen. Zusammen mit ihren neuen Freunden Jason und Brigit macht sie sich auf eine gefährliche Suche zwischen Licht und Dunkelheit. Um die Unschuld ihrer Familie zu beweisen und ihren Mentor zu retten - bevor es zu spät ist ...
Ein packender Reihenstart, der Fantasy-Fans atemlos zurücklassen wird.

Dhonielle Clayton ist die New York Times-Bestsellerautorin der Belles-Serie und Co-Autorin der Dilogie Tiny Pretty Things, die auf Netflix verfilmt wurde. Sie stammt aus einem Vorort von Washington, D.C. und ist die COO der Nonprofit-Organisation We Need Diverse Books und Co-Gründerin der CAKE Literary-Agentur.

KAPITEL 1
Die Glückswurzel


Marvelhaft.

So nannte man die glücklichen Kinder. Ein Lob wie auf warme Brötchen geträufelter Honig. Aber in Ellas Familie hielt man nichts davon, jemanden für Kleinigkeiten zu überhöhen. Hast du deine Kleider gebügelt? Dein Bett gemacht? Den Tisch abgeräumt? Und am allerwichtigsten: Kümmerst du dich um deine eigenen Angelegenheiten, damit sich niemand um dich kümmern muss?

Und sogar jetzt, bei der großartigsten … der fantastischsten … der spektakulärsten Sache, die in den bislang elf Jahren von Ella Durands Leben jemals passiert war, kabbelten sich ihre Eltern ununterbrochen und sagten ihr, was sie tun sollte.

»Hast du alles auf Kleiderbügel gehängt? Granny hat deine Mäntel selbst gebügelt, nachdem das alte Bügeleisen den Geist aufgegeben hat«, sagte Mama. »Ich will keine einzige Falte darin sehen.«

Drei Juju-Truhen schwebten mitten im Wohnzimmer der Durands, gefüllt mit Ellas ordentlich zusammengelegter und fein säuberlich gepackter Kleidung. Sie würden jeder Inspektion standhalten. Ihr seidenes Innenfutter glühte warm, als sich eine Glücksbeschwörung in Ellas Sachen flocht.

»Ja, Mama«, erwiderte sie genervt.

»Hast du den Fabulier-Anhänger?«, fragte Papa.

»Ja, Papa.« Ella fasste sich an die Brust, wo das kunstvoll geschliffene Medaillon mit den Gesichtern ihrer Eltern unter ihrer Bluse ruhte.

»Und die Flechthände?«

Ella deutete auf den Kosmetikkoffer, in dem sich eine Wachsnachbildung der Hände ihrer Mutter befand. »Natürlich.«

Mama zog an einer von Ellas langen Twists. »Ich werde nicht zulassen, dass meine Kleine so weit von zu Hause weg ist und ihr Kopf wie ein Vogelnest aussieht. Ich habe deine Lieblingsfrisuren in die Hände beschworen. Weißt du noch, wie du sie benutzt? Erinnerst du dich an das Wecklied?«

»Ja …«

»Aubrielle, mein Schatz, sie hat alles, was sie braucht.« Papa lugte hinter seiner Zeitung, dem Fabulier-Kurier, hervor. Er tippte sich an den schwarzen Zylinder, und die winzigen Schädelimitationen rund um die Krempe lächelten Ella an. »Wir sollten aufbrechen.«

Mama seufzte. »Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das wirklich eine so gute Idee ist, Sebastien.«

Damit löste sie den ungefähr achtzigmillionsten Streit der beiden über Ellas Schulwechsel an das Arkanum-Trainingsinstitut für marvelhaftes und mysteriöses Streben aus.

Ella steckte sich die Finger in die Ohren. Sie stritten sich deswegen schon den ganzen Sommer. Mama und Granny wollten, dass sie zu Hause blieb und weiter Madame Collettes Fabulierschule besuchte. Praktisch die ganze Gemeinde hatte eine Meinung dazu, ob sie gehen oder bleiben sollte. Aber Papa war der Ansicht, dass es Zeit für ein neues Abenteuer war, und Ella war mehr als bereit, sich kopfüber darauf einzulassen.

Mama und Papa verstummten urplötzlich, als Grannys Hahnen-Gefährte Paon mit einem lauten Krähen von der Veranda ins Wohnzimmer stolzierte.

»Hört ihr endlich auf mit dem Geschrei?«, brüllte Granny durchs Fenster herein. »Ihr ruiniert mir den Sonnenuntergang. Die zweite Garde ist schon laut genug! Sie übertreiben es dieses Jahr wirklich mit der Parade.«

Ella versteckte ihr Grinsen. »Können wir die Truhen jetzt ins Auto laden?«

»Ich komme auch mit! Ich komme auch mit! Ich komme auch mit!« Ellas jüngere Schwester Winnie stürmte ins Wohnzimmer. Ihre eigene winzige Juju-Truhe schwebte hinter ihr her und platzte vor Spielsachen beinahe aus allen Nähten.

Ella bedachte sie mit einem strengen Blick. »Das haben wir doch schon mindestens tausend Mal durchgekaut. Du bist zu klein.«

»Na schön, aber kann ich wenigstens deinen Brief noch mal sehen?« Winnie blickte flehend zu ihr auf.

»Nur, wenn du ihn mir vorliest.«

»Aber ich mag Lesen nicht«, jammerte Winnie.

»Dann darfst du ihn auch nicht sehen.«

»Ich will ihn mir nur kurz angucken.« Winnie schmollte.

»Abgemacht ist abgemacht.«

»Na gut!« Sie stampfte mit ihrem winzigen Fuß auf. »Na gut!«

Ella gab ihrer Schwester mit einem Seufzen den Brief. Winnie schnappte nach dem nachtschwarzen Umschlag, als wäre er ein Kolibrikuchen, bei dem ihr so sehr das Wasser im Munde zusammenlief, dass sie ihn am liebsten mit einem Happs verschlingen würde. Sie kippte den Umschlag nach links und rechts, damit er glitzerte, und quietschte vor Begeisterung, als die fünf Symbole darauf leuchteten: Das Auge zwinkerte, der Mund lächelte und streckte die Zunge heraus, das Ohr wackelte, die winzige Hand winkte und das kleine Herz pulsierte. Diese Details gefielen auch Ella am besten.

Die fünf Paragone des Marvelns.

Sie konnte es kaum erwarten, zu erfahren, was an ihr marvelhaft war, und dann anhand ihrer Talente einer der fünf Gruppen zugeteilt zu werden.

Winnie schob einen Finger unter das Sternenstaub-Siegel, zog den Brief heraus und begann zu lesen.

Ella würde sich nie daran gewöhnen, wie unglaublich die Worte klangen – die Worte ihrer ganz persönlichen Einladung. Ihrer ganz persönlichen Chance, eine Marvellerin zu werden.

»Wie bekommt man eigentlich ein Marvel?«, wollte Winnie wissen.

»Du wirst damit geboren. Du bekommst es von deiner Familie oder deiner Gemeinde.«

Papa räusperte sich. »Ich kenne viele Marveller, die sich ihr Marvel auch selbst ausgesucht haben.«

Ella wirbelte herum. »Davon hab ich nirgends gelesen!«

»Du musst noch viel lernen, mein Kleines.« Papa widmete sich wieder der Zeitung.

»Und was wird mein Marvel sein?« Das war Ella den ganzen Sommer nicht aus dem Kopf gegangen.

»Ein Fabulier-Marvel natürlich«, antwortete Mama, als stellte sich diese Frage überhaupt nicht.

»Im Umschlag sind auch Gutscheine drin, hast du gesehen? Sie bewegen sich und die Zahlen verändern sich ständig. Auf dem hier steht, dass dieser Laden die billigsten Wettergläser anbietet – WARTE! Nein, jetzt ist es der hier!« Winnies Augen weiteten sich vor Begeisterung.

Auch Ella staunte über die zappelnden Gutscheine. Sandhyas Sensationeller Schnickschnack-Shop pries gerade die günstigsten Astrolabien an, woraufhin die Preise von Woodfolks Wunderbare Waren wütend flackerten.

»Ich will auch mit«, jammerte Winnie. »Und ich will auch ein Marvel. Vielleicht kann ich ja mit Meermenschen sprechen!«

Ella riss ihrer Schwester die Einladung wieder aus der Hand. »Mach mir nicht alles kaputt, okay?«

Papa warf Ella einen scharfen Blick zu und nahm Winnie auf den Arm, als wäre sie so leicht wie eine Kugel Schokoladeneis. »In nur fünf Jahren packen wir auch deine Sachen, Grille. Sobald du elf bist.«

»Wenn alles gut läuft«, murmelte Mama leise, aber Ella beschloss, es zu ignorieren.

Natürlich würde alles gut laufen. Besser als gut. Spektakulär, um genau zu sein. Absolut marvelhaft!

Winnie schniefte und drückte das Gesicht an Papas Brust. Greno, seine Ochsenfrosch-Gefährtin, quakte laut, kletterte aus seiner Hemdtasche und verfing sich in seinen langen Locs, während Mamas dicklicher Alligator Gumbo ins Zimmer getrottet kam und in Ellas offenen Juju-Truhen herumschnüffelte, als wäre er das Einzige, was darin noch fehlte.

»Ist die Schule wirklich im Himmel? Wie kann sie denn schweben? Ist sie nicht viel zu schwer?«, fragte Winnie. »Und wie sind die Marvellischen so? Können wir uns das mal anschauen?«

»Das wirst du schon sehen, mein Schatz«, versuchte Papa, sie zu beruhigen. »Das wirst du schon sehen.«

Ella warf einen Blick auf ihren Beutel, der vor all den Büchern und Manuskripten überquoll, die sie in diesem Sommer in der Grioterie gelesen hatte. Sie hatte unzähligen Geschichten gelauscht und die Griots endlos damit genervt, ihr alles zu erzählen, was sie über die Marveller und ihr Arkanum-Trainingsinstitut wussten. Mama und Papa hatten kaum etwas mit den Marvellern zu tun, deshalb wusste auch Ella nicht so viel, wie sie gerne wissen würde.

»Fabulieren ist nicht marveln, das ist sicher«, rief Granny mit einem Lachen von der Veranda. »Und so hoch oben im Himmel zu wohnen, kann nicht natürlich sein.«

Ella schloss die Augen und ließ ihrer Fantasie freien Lauf. Sie hatte oft davon geträumt, wie es am Arkanum wohl sein würde. Doch genauso, wie es alljährlich seinen Standort wechselte – auch das hatte sie gelesen –, sah es auch in keinem Jahr wieder so aus wie in dem zuvor. In alten Broschüren erinnerte es manchmal an ein Kunstmuseum, manchmal an ein Grandhotel und hin und wieder an ein Ferienlager. Aber meistens schien es ein Internat zu sein. Ella hatte keine Ahnung, was sie bei der Ankunft erwartete.

Ihre Eltern hatten ihr so viel über das Arkanum erzählt, wie sie konnten, obwohl sie selbst nie dort gewesen waren. Kein Fabulierer war jemals zuvor ein Marveller gewesen.

Ella würde die Erste sein.

Marveller kamen mit einem Marvel zur Welt – einem Licht in ihrem Inneren, das sie magische Meisterleistungen vollbringen ließ. Sie lebten über allen anderen, hoch oben im Himmel, weit entfernt von den magielosen Simplen … und den Fabulierern.

Marveller waren ganz eindeutig anders als Fabulierer, die mit einem starken Zwielicht in sich geboren wurden, das es ihnen ermöglichte, Beschwörungen zu wirken und sich um die Verstorbenen in der Dunkelwelt zu kümmern.

Ella würde die erste Fabuliererin sein, die das Arkanum...

Erscheint lt. Verlag 26.4.2022
Reihe/Serie Die Marveller-Reihe
Die Marveller-Reihe
Die Marvellers-Reihe
Übersetzer Doris Attwood
Zusatzinfo Mit s/w Vignetten
Sprache deutsch
Original-Titel The Marvellers #1
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte 2022 • ab 10 • Ab 10 Jahre Jungen • Abenteuer • Bücher • Bücher Neuerscheinungen 2022 • Buch Junge 10 Jahre • Buecher • Diversität • eBooks • Familie • Freundschaft und Zusammenhalt • Geschenk • Geschenke • Geschenk Junge 10 Jahre • Geschenk jungen 10 jahre • Harry Potter • keeper of the lost cities • Kinderbuch • Kinderbücher • Kinderbücher ab 10 jahre • Kinderkrimi • Mädchen Geschenke • mädchen geschenke 11 jahre • Magie • magisches Internat • Neuerscheinung • School for Good and Evil • Schule über den Wolken • Sinne • Weihnachten • Weihnachtsgeschenke • Weihnachtsgeschenke für Kinder • weinachtsgeschenke • Zaubern • Zauberschüler
ISBN-10 3-641-28582-8 / 3641285828
ISBN-13 978-3-641-28582-1 / 9783641285821
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