Whisperworld 1: Aufbruch ins Land der Tierflüsterer (eBook)

Eine spannende Lesereise für Kinder ab 9 in eine unbekannte Welt - mit wilden Tieren, Fantasiewesen, Prüfungen und ganz viel Abenteuer

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
304 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93539-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Whisperworld 1: Aufbruch ins Land der Tierflüsterer -  Barbara Rose
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Lesespaß mit Sogwirkung - auf nach Whisperworld! In Whisperworld, einem Land fernab der Zivilisation, werden Kinder zu Tierflüsterern.  Sie wachsen über sich hinaus, retten bedrohte Arten und finden Freunde fürs Leben.    Eine aufregende Reise für Leser*innen ab 9 in eine unbekannte Welt - voll mit wilden Tiere, Fantasiewesen und spannenden Prüfungen! Coco, Chuck, Amy, Mohit und Paul wurden gerufen. Sie dürfen nach Whisperworld, wo vom Aussterben bedrohte Tierarten und seltene Fabelwesen leben. Sie wandern allein durch grünen Dschungel, schlafen in riesigen Baumhäusern und lernen jeden Tag Neues über die Natur und die Tiere um sich herum. Wer wird als Erstes das Flüstern hören? Wer wird als Erstes auserwählt, eine Art zu schützen als ihr Tierflüsterer?   Ein Buch voller Fantasie und Abenteuer, das Kindern auch das Thema Artenschutz näherbringt

Barbara Rose ist Kinder- und Jugendbuchautorin und Journalistin. Bevor sie mit dem Schreiben anfing, hat sie Sendungen für Kinder und Jugendliche im Radio moderiert und sich Geschichten fürs Fernsehen ausgedacht. Sie wohnt mit ihrem Mann, vier Kindern, Hund Molly und vielen anderen Tieren in der Nähe von Stuttgart. Aber häufig ist sie auch an einem anderen Ort anzutreffen ... in Whisperworld!

Barbara Rose ist Kinder- und Jugendbuchautorin und Journalistin. Bevor sie mit dem Schreiben anfing, hat sie Sendungen für Kinder und Jugendliche im Radio moderiert und sich Geschichten fürs Fernsehen ausgedacht. Sie wohnt mit ihrem Mann, vier Kindern, Hund Molly und vielen anderen Tieren in der Nähe von Stuttgart. Aber häufig ist sie auch an einem anderen Ort anzutreffen … in Whisperworld! Alina Brost, geboren 1996, studierte Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Illustration. Sie ist fasziniert von magischen Welten und stets auf der Suche nach neuen Abenteuern in Büchern aller Art. Sie lebt mit ihrem Partner und vier Katzen in Augsburg.

Coco presste ihre Nase ans Fenster. So fest, dass es beinahe wehtat. Aber sie nahm den Schmerz gar nicht richtig wahr, sie war völlig fasziniert von der Aussicht. Einfach gigantisch!

Die Propellermaschine flog niedrig, sodass Coco von ihrem Platz im vorderen Teil des Flugzeugs alles, was sich unter ihr erstreckte, durch die Cockpitscheibe deutlich erkennen konnte.

 

 

Es war noch früh am Morgen. Gerade ging die Sonne wie ein orangefarbener Ball am Horizont auf und tauchte die Umgebung in goldenes Licht.

Coco blinzelte. Sie musste mehrere Stunden geschlafen haben, denn gegen Abend waren sie von Beagle Cove gestartet. Coco erinnerte sich noch daran, dass sie lange übers flache Land, über zahlreiche Flüsse und irgendwann über ein riesiges Gebirge geflogen waren. Rechts und links hatten sich die Bergspitzen so nah ans Flugzeug gedrückt, dass Coco gemeint hatte, sie berühren zu können. Vor Angst hatte sie die Augen geschlossen … und war dann wohl eingenickt.

Immer noch flogen sie über stark zerklüftetes und dicht bewaldetes Bergland. Aber die Berge waren längst nicht mehr so hoch, die Landschaft hatte sich völlig verändert. Ein grünes Meer aus Pflanzen lag nun unter dem Flugzeug. Kräftiger Dunst stieg aus den hohen Bäumen auf. Coco hatte beinahe das Gefühl, die feuchte Erde und die Pflanzenwelt zu riechen. Schnell schlug sie eine Seite in ihrem Notizheft auf und kritzelte etwas hinein. Seit sie in die sechssitzige Maschine gestiegen war, machte sich Coco immer wieder Notizen. Sie hatte ein Buch über seltene Pflanzen, außerdem eng beschriebene Hefte über Länder, Wetterphänomene und Landschaftsformen. Auch zahlreiche Notizbücher über vom Aussterben bedrohte Tierarten.

 

 

Gerade blätterte sie in einem davon. Doch schon bald musste sie wieder aus dem Fenster schauen. Der Ausblick war einfach zu schön. Die Bäume leuchteten in den unterschiedlichsten Grüntönen, durchzogen von einem silberfarbenen, sich schlängelnden Band.

„Das ist der Krokodilfluss“, rief Silvester, der Pilot, nach hinten, ohne den Blick vom Steuerhorn zu nehmen. „Er durchzieht die ganze Gegend, ist aber nur ein kleiner Teil von Whisperworld. Der Fluss ist nicht ganz ungefährlich. Es sind jede Menge Krokodile drin und andere Viecher …“ Doch wenn er erwartet hatte, dass Coco oder die vier anderen Jungen und Mädchen im Flugzeug sich davon beeindrucken ließen, hatte er sich getäuscht.

„Keine Sorge, ich weiß, wie gefährlich Krokodile sein können“, erwiderte einer der Jungen trocken.

Coco drehte sich zu ihm um. Er hieß Chuck, saß direkt hinter ihr und war Coco schon beim ersten Treffen auf dem kleinen Flughafen Beagle Cove aufgefallen. Chuck war der coolste Junge, den sie je gesehen hatte. Seine Snapback-Kappe über den kurzen braunen Haaren trug er lässig nach hinten, dazu Jogginghose und Sneakers.

Chuck gähnte und rekelte sich. „In dieser Gegend müsste’s auch zahlreiche Raubtiere, gefährliche Schlangen und giftige Spinnen geben. Ich find, die sind schlimmer als Krokodile.“

Während er redete, bemerkte Coco seine zappelnden Beine und seinen umherhuschenden Blick. Außerdem nahm er immer wieder die Kappe ab, strich sich geistesabwesend über den Kopf und setzte die Snapback dann wieder auf. Vielleicht war Chuck ja doch nicht so locker und entspannt, wie er sich gab.

„Du kennst dich wohl mit Tieren aus, oder? Wann hast du deine Einladung nach Whisperworld bekommen?“, wollte ein Junge mit tiefer Stimme wissen. Er trug eine Strickmütze über den blonden Haaren und eine enorm dicke Uhr am Handgelenk, die ziemlich teuer aussah. Coco wunderte sich darüber, denn Technik, so hatte es in der Einladung gestanden, war in Whisperworld nicht erlaubt.

Er saß schräg hinter Chuck, und jetzt erinnerte sich Coco auch, dass er Paul hieß. So hatte er sich dem Piloten auf dem Flughafen vorgestellt. Und dann hatte er davon gequasselt, wie super er sich auf das Abenteuer vorbereitet habe.

„Wann ich meine Einladung bekommen hab? Is vier Wochen her … ungefähr“, antwortete Chuck und guckte aus dem Fenster. Das Flugzeug ruckelte plötzlich einmal kurz und sackte dann spürbar ab – Cocos Magen und sicher die der anderen Passagiere ebenfalls.

„Keine Panik!“, rief Silvester. „Sind nur ein paar Luftverwirbelungen. Verdammte Scherwinde, liegt an dem letzten Berg vor uns. Geht gleich vorbei.“

„Mr Silvester, darf ich eine Frage stellen? Dauert es noch lange?“, hörte Coco eine gepresste Stimme.

Als sie sich umsah, nickte ihr der Junge mit dem indischen Namen kurz zu. Er saß in der Reihe neben Chuck. Wie hieß er noch mal? Coco überlegte. Ach ja, Mohit. Ein netter Typ, auf jeden Fall unheimlich höflich. Auf dem Flughafen, auf dem sich die neuen Schüler getroffen hatten, hatte sie sich kurz mit ihm unterhalten, aber das war ihr sofort aufgefallen.

Mohit war nicht besonders groß, hatte dunkle Augen und schwarze Haare. Ziemlich zusammengepresst kauerte er in seinem Sitz und gab ein unterdrücktes Stöhnen von sich.

Coco runzelte die Stirn. Irgendwas stimmte nicht mit ihm. Ob sie ihm helfen sollte? Immerhin hatte sie für Whisperworld extra noch einen Erste-Hilfe-Kurs besucht.

Coco sah sich im Flugzeug um. Die anderen Kinder schienen sich nicht sonderlich dafür zu interessieren, wie Mohit sich fühlte. Vielleicht sollte sie ihn auch einfach in Ruhe lassen und … Coco biss sich auf die Unterlippe … Nein! Sie wollte doch endlich nicht mehr so schüchtern sein. Also los!

Sie beugte sich nach hinten. „Sag mal … äh … Mohit … kann ich dir irgendwie helfen?“, flüsterte sie.

„Dem is schlecht“, antwortete Chuck an seiner Stelle, sah zu Mohit und grinste schief. „Blöd gelaufen, Kumpel. Beim nächsten Mal solltest du dir vielleicht überlegen, ob du in so’ n Flugzeug steigst.“

Zu gern hätte Coco etwas erwidert, aber sie war nicht besonders schlagfertig. Leider.

Mohit war blass, die Haare klebten ihm am Kopf, seine dunklen Augen hielt er halb geschlossen. Mohits eine Hand umklammerte eine Kotztüte, die er aus dem Fach im Sitz vor sich gefischt hatte. Er machte ein komisches Geräusch und drückte sich die andere Hand auf den Bauch.

„Brauchst du Hilfe?“, fragte Coco noch einmal. „Also wenn dir schlecht ist, dann …“

„… kotz bitte nich auf meine Sneakers“, fuhr Chuck dazwischen. „Die sin nämlich neu.“

Coco verdrehte die Augen.

Mohit schüttelte den Kopf. Wie eine einzige wabernde Masse hing er im Sitz. Coco sah, wie er an seinem Kragen zerrte und mit verschwommenem Blick versuchte, einen Punkt vor sich zu fixieren. Guter Plan. Genau das hätte Coco ihm auch gegen die Übelkeit geraten.

Im Flugzeug war es drückend heiß, trotzdem hatte Mohit seine Jacke bis zum Hals zugeknöpft. Er schüttelte sich.

„Leg mal deinen Kopf an die Scheibe“, meinte Coco. „Das hilft.“

„Danke, vielen Dank“, presste Mohit hervor.

Coco beobachtete, wie sich sein Gesicht am kühlen Fenster etwas entspannte.

Mit möglichst fester Stimme fragte er: „Äh … darf ich noch mal stören? Sind wir bald da, Mr Silvester?“

„Viertelstunde vielleicht noch, höchstens zwanzig Minuten“, gab Silvester zurück. „Ihr könnt mich einfach Silvester nennen. In Whisperworld sind wir eine große Familie.“

Erneutes Stöhnen von Mohit, dann Schweigen.

Coco seufzte leise. Der Junge tat ihr so leid! Reiseübelkeit war wirklich das Letzte!

In diesem Moment bemerkte sie, wie Silvester das Steuer langsam nach unten zog. Waren sie schon angekommen?

„Da gibt es doch hoffentlich auch eine Stelle zum Landen? Das sieht alles ziemlich dicht bewachsen aus. Ich habe keine Lust, gegen Bäume zu knallen.“

Was war der Typ denn so negativ? Paul erinnerte Coco an ihren nervigen Bruder Ben. Der musste auch immer rumnörgeln.

Sie drehte sich wieder nach hinten und beobachtete eine Weile, wie Paul skeptisch den Blick über die Dschungellandschaft schweifen ließ. Am Flughafen hatte er Silvester erzählt, dass er sich schon lange auf die Reise nach Whisperworld vorbereitet hatte. Paul hatte in den Tagen vor der Abreise wohl mehrere dicke Ratgeber zum Überleben in der Wildnis verschlungen.

Paul wirkte auf Coco nicht gerade wie eine Bücherratte. Eher wie ein ziemlich verwöhntes Kind. Darauf deuteten auch seine Klamotten und die teure Uhr hin.

„Entspann dich, Kumpel“, mischte sich jetzt Chuck ein und gähnte. Aus seiner Hosentasche fummelte er ein Päckchen Kaugummi und stopfte sich einen in den Mund. „Silvester fliegt hier nich zum ersten Mal rum, schätze ich. Bestimmt sehn wir gleich den Flughafen.“

Vom Piloten vernahm Coco ein unterdrücktes Lachen.

„Entspannt?“, brummte Paul in Chucks Richtung. „Ich bin entspannt. Entspannter geht es nicht.“

„Könnte ich bitte auch einen Kaugummi haben?“, flüsterte Mohit. „Das hilft vielleicht, meinen Magen zu beruhigen.“

„Logisch.“ Chuck wühlte noch einmal in seiner Tasche und fischte die Kaugummis heraus. „Nimm, was du brauchst. Und gib den andern auch einen“, setzte er großzügig hinzu.

„Kannst du das Päckchen auch zu mir nach vorn geben?“, sagte Coco leise. Und als sie merkte, dass keiner sie beachtete, wiederholte sie laut: „Ich will auch einen!“

„Hoppla, du musst mir nicht gleich so ins Ohr brüllen“, knurrte Silvester und drehte sich kurz zu ihr.

Coco lief rot...

Erscheint lt. Verlag 24.2.2022
Reihe/Serie Whisperworld
Whisperworld
Illustrationen Alina Brost
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer ab 9 • Artenschutz • Artensterben • Diversität • Dschungel • Entdecker • Fantastische Tierwesen • Fantasy • Freunde • Freundschaft • magische Tiere • Magische Tierwesen • Pferdeflüsterer • Spannung • Tiere • Tierflüsterer • Tierschutz • Umweltschutz • Urwald
ISBN-10 3-646-93539-1 / 3646935391
ISBN-13 978-3-646-93539-4 / 9783646935394
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