Akademie Fortuna - Das Geheimnis der Vergangenheit (eBook)

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2022 | 1. Auflage
272 Seiten
SchneiderBuch (Verlag)
978-3-505-15019-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Akademie Fortuna - Das Geheimnis der Vergangenheit -  Sarah M. Kempen
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Die Verschwörung der Wahrsager

Nachdem Sorry und ihre Freunde den Nekromatenjungen Ben aus den Fängen seines Vaters Mal Chievous und des Sterndeuters Taurus Astra befreit haben, ist die Gefahr, die von den Männern ausgeht, keineswegs gebannt. Schließlich planen die beiden nichts Geringeres, als die Akademie Fortuna zu zerstören und sich über die gesamte Wahrsagerwelt zu erheben. Das wollen Sorry und ihre Freunde unbedingt verhindern. Kurz darauf finden sie eine geheimnisvolle Prophezeiung von Sorrys verstorbenen Vaters, die besagt, dass vier Kinder die Welt der Wahrsager retten werden. Aber welche vier sind gemeint?

Ein grandioses Schulabenteuer voller geheimnisvoller Vorhersagen, dunkler Machenschaften und überraschender Wendungen - perfekt geeignet für Jungen und Mädchen



Sarah M. Kempen lebt in Hamburg und schreibt Geschichten für Kinder und die, die es noch werden wollen. So verfasst sie neben Kinderbüchern am liebsten Drehbücher für Kinofilme oder für Animationsserien, die vielfach ausgestrahlt wurden. 2022 wurde ihr der Literaturpreis der Hamburger Kulturbehörde in der Kategorie 'Kinder- und Jugendbuch' verliehen. Am meisten liebt sie es beim Schreiben, sich außergewöhnliche Namen auszudenken.

Sorry hatte in den letzten Wochen vielen Gefahren getrotzt: Sie war fast von einem riesigen Pendel erschlagen worden und hatte Taurus Astra, das ehemalige Familienoberhaupt der Sterndeuter, einer kriminellen Tat überführt. Erst vor wenigen Stunden war es ihr gelungen, ihren Freund Ben Dulum aus den Händen seines eigenen Vaters zu befreien, der ihn entführt hatte. Doch nie hatte sie in diesen Wochen so viel Angst gehabt wie jetzt, als sie im Büro ihrer Mutter saß.

Gerade hatte sie zusammen mit ihren Freunden Ben, Missy Hap und Estrella Astra der Schulleiterin alles erzählt, was sich in den letzten Tagen ereignet hatte.

Euphoria Fortune saß hinter ihrem Schreibtisch und ließ den Blick zwischen den vier Kindern hin und her wandern. Es war unmöglich zu erraten, was sie dachte.

Sorry schielte zu den anderen neben ihr. Missy saß im Schneidersitz und hatte den Blick auf den Schraubenschlüssel gerichtet, den sie um ihren Zeigefinger kreisen ließ. Ein Zeichen dafür, wie nervös sie war. Estrellas Gesichtsfarbe war so weiß wie ihre Haare, doch sie bemühte sich, kerzengerade zu sitzen und die Schulleiterin direkt anzusehen. Es musste enorm anstrengend für sie sein – Sorry sah, dass Estrellas Hände in ihrem Schoß leicht zitterten. Im Gegensatz zu der Sterndeuterin machte Ben keinen Hehl daraus, wie sehr ihm die Situation zu schaffen machte. Die Kratzer und Schrammen in seinem Gesicht waren zwar versorgt worden, aber noch deutlich zu sehen. Auch sein blasses Gesicht und die dunklen Augenringe zeugten davon, dass er die letzten Tage in einem dunklen Kellerverlies verbracht und Schreckliches erlebt hatte. Er saß zusammengesunken in seinem Sessel, hatte den Blick zu Boden gerichtet und ließ sein goldenes Pendel in den Fingern hin und her surren.

Sorry selbst krallte sich in die Sitzfläche des Sessels und hoffte, dass niemand ihren lauten Herzschlag hören konnte. Sie versuchte immer wieder, ihre Mutter anzusehen, doch sie schaffte es nicht. Zu groß war die Angst, dass Euphoria ihren Blick erwiderte.

Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis die Schulleiterin endlich sprach. »Also, nur dass ich das richtig verstehe: Ihr habt mir einen Brief untergeschoben, in welchem ihr behauptet, dass Ben bei seiner Tante ist. Tatsächlich wurde er aber entführt – von seinem Vater. Ihr habt mich glauben lassen, dass Ben eine Waise ist. In Wahrheit ist sein Vater aber niemand anderes als Malvin Fortune, der lang verschwundene Cousin meines verstorbenen Mannes, der sich nun Mal Chievous nennt. Und weil der Ben im Sterndeuterviertel unter dem Haus von Orbis Astra gefangen hielt, seid ihr drei zusammen mit den Pentacle-Zwillingen heute Morgen dort eingedrungen und habt euch mit Mal angelegt, um Ben zu befreien. Dabei habt ihr herausgefunden, dass Mal plant, einen mysteriösen Ort namens Spirit’s End zu finden, den Nekromanten zu ihrer früheren Macht zu verhelfen und die anderen Wahrsager zu unterwerfen. Und das alles gemeinsam mit Taurus Astra, der ihm zur Flucht verholfen hat, sodass die beiden sich jetzt Fortuna weiß wo herumtreiben und ihre nächsten Schritte planen?«

Sorry schluckte. Sie hoffte, dass einer ihrer Freunde darauf antwortete, aber leider tat ihr niemand diesen Gefallen. »Ja, das kommt ungefähr hin«, murmelte sie also.

Euphoria nahm einen Stift in die Hand und drehte ihn mit solcher Kraft zwischen ihren Fingern, dass es aussah, als würde er jeden Moment zerbrechen. »Und warum seid ihr nicht ein einziges Mal auf die Idee gekommen, einen Erwachsenen einzuweihen? Mich einzuweihen? Ist euch klar, wie gefährlich das war?«

»Na, wegen Ben!«, sagte Missy. »Weil er doch ein Chievous ist und das niemandem erzählt hat. Und da hatten wir Angst, wenn Sie das wüssten, würden Sie ihn von der Akademie Fortuna schmeißen.«

Sorry sah aus dem Augenwinkel, wie Ben sich verkrampfte. So lange hatte er alles dafür getan, dass man ihn eben nicht für einen Chievous hielt, und nun war sein Geheimnis doch herausgekommen. Sorry fühlte sich wie eine Versagerin. Ihr Plan war gewesen, Ben zu befreien, ohne dass es jemand merkte. Doch dann hatte sich Orbis Astra bei Euphoria verplappert und ihr erzählt, dass die Kinder bei ihm gewesen waren. Natürlich war sie misstrauisch geworden, und Ben, Estrella, Missy und sie selbst hatten sich schließlich dafür entschieden, der Schulleiterin alles zu beichten. Missy hatte vorgeschlagen, Euphoria nur einen Teil der Geschichte zu erzählen, doch es war ausgerechnet Estrellas Wunsch gewesen, nichts auszulassen. Die Sterndeuterin wusste, welche Gefahr von ihrem Vater ausging und dass man ihn unbedingt aufhalten musste. Deshalb musste Euphoria die ganze Wahrheit kennen. Auch wenn Estrella sich selbst damit vermutlich in Schwierigkeiten brachte. Immerhin ging es um ihren Vater.

Euphoria lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und wirkte jetzt ernsthaft erschrocken. »Ihr glaubt wirklich, dass ich so etwas tun würde? Natürlich müssen wir überlegen, wie wir mit dieser Situation umgehen, aber das ist doch kein Grund, jemanden der Akademie zu verweisen.« Sie blickte Sorry an. »Hältst du mich wirklich für so ein Monster?«

Diesmal erwiderte Sorry den Blick ihrer Mutter und hielt ihm stand. Sie presste die Lippen aufeinander. Was sollte sie darauf antworten? Auch wenn Euphoria ihre Meinung, was den Ruf ihrer Familie und der Akademie Fortuna anging, in letzter Zeit überdacht hatte, so war die jetzige Situation doch etwas anderes. Immerhin ging es hier um Nekromantie, eine Wahrsagekraft, die alle für böse hielten, nachdem die Nekromanten vor Hunderten von Jahren versucht hatten, die Macht über alle Wahrsager und Nichtseher an sich zu reißen. Die Gesichtszüge ihrer Mutter wurden weich, und Sorry sah, dass Euphoria ihr Schweigen verstand.

»Natürlich würden Sie das tun«, sagte Estrella in diesem Moment. Ihre Stimme war ein Flüstern und klang ungewohnt zittrig. »Und sei es nur, damit die anderen Wahrsager nicht herausfinden, dass Sie jemanden in der Familie haben, der von den Chievous abstammt.«

Alle starrten Estrella an, sogar Ben hatte den Kopf gehoben. »Sie wussten doch davon, nicht wahr? Und hatten Angst vor den Konsequenzen.« Es war still im Raum geworden.

Langsam, ganz langsam legte Euphoria den Stift ab. Doch sie sah nicht Estrella an, sondern Ben, als sie antwortete: »Ja, ich wusste es. Ich wusste, dass dein Vater Mal Chievous beziehungsweise Malvin Fortune von Nevil Chievous abstammt.«

Zwar hatte Sorry es bereits geahnt, doch als ihre Mutter die Worte nun aussprach, machten sie das Ganze auf einmal real. Euphoria hatte gewusst, dass ihre Familie mit dem bösesten Wahrsager aller Zeiten verwandt war. Dem Mann, der die Nekromanten damals angeführt hatte und mit seiner Niederlage dafür verantwortlich war, dass diese Wahrsageart verschwunden war und seitdem geächtet wurde.

Euphoria musterte nun Estrella. »Ich gebe zu, dass ich die anderen Familienoberhäupter über diesen Teil unserer Familiengeschichte im Dunkeln gelassen habe. Auch deswegen wird nun sicherlich einiges an Überzeugungsarbeit nötig sein, wie mit dieser Sache zu verfahren ist.«

Sorry wollte etwas sagen, doch da vernebelte sich ihr Blick: das Zeichen dafür, dass eine Vision begann. Sie sah, wie die Tür aufflog und jemand hereinstürmte. Leider konnte sie nicht erkennen, wer, denn schon löste sich die Vision auf.

Obwohl Sorry es bereits gewusst hatte, zuckte sie genau wie alle anderen zusammen, als die Zimmertür nur Sekunden später an die Wand donnerte, und wirbelte herum.

Karo Pentacle, Oberhaupt der Tarotkartenleser, stürmte in das Schulleiterinnenbüro. Ihr weiter gelber Mantel wehte hinter ihr her, während sie zielstrebig auf Euphoria zumarschierte, ohne die Kinder eines Blickes zu würdigen. Bei Euphoria angekommen, schlug sie mit den flachen Händen auf deren Schreibtisch. Dabei beugte sie sich so nah zu Euphoria, dass diese mit ihrem Stuhl ein wenig zurückrutschte. »Der Junge geht nirgendwohin!«, rief Karo.

Es war totenstill im Raum. Das einzige Geräusch war das leise Quietschen der Tür, die langsam wieder zufiel. Sorry, Missy, Ben und Estrella warfen sich erstaunte Blicke zu, und auch Euphoria wusste wohl nicht recht, wie sie auf diesen dramatischen Auftritt reagieren sollte. Erst, als die Tür mit einem leisen Klicken ins Schloss fiel, sprang sie auf und stemmte sich ebenfalls auf den Tisch, sodass die Nasen der beiden Frauen sich jetzt beinahe berührten.

»Du kannst nicht einfach ohne Ankündigung hier hereinplatzen, Karo! Ich bin mitten in einem wichtigen Gespräch!«

»Und ob ich das kann. Du wirst diesen Jungen nicht von der Akademie ausschließen.«

»Das habe ich nie vorgehabt.«

»Ach, ist das so?«

»Äh, können wir jetzt gehen?«, fragte...

Erscheint lt. Verlag 24.5.2022
Reihe/Serie Akademie Fortuna
Illustrationen Alica Räth
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Anniversary Fortune • Club der Heldinnen • Der Welten-Express • Die Duftapotheke • Die Schule der magischen Tiere • Die Zuckermeister • Fantasy Kinderbuch • Horror's Cope • Im Zeichen der Zauberkugel • Internat • Kinderbuch 10 Jahre • Kinderbuch Abenteuer • Kinderbücher • kinderbücher 10 jahre • kinderbücher fantasy • Kinderbuch Fantasy • Kinderbuch magisch • Kinderbuch spannend • Magie • Mitternachtsstunde • Nekromant • Nevil Chievous • Schule der magischen Tiere • Sorry Fortune • Visionist • Visionistin • Wahrsagen • Wahrsagerschule • Zauberei • Zauberschule
ISBN-10 3-505-15019-3 / 3505150193
ISBN-13 978-3-505-15019-7 / 9783505150197
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