Kaleidra - Wer die Liebe entfesselt (eBook)

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
560 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-0169-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kaleidra - Wer die Liebe entfesselt -  Kira Licht
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Das packende Finale der Urban-Fantasy-Trilogie: Spannend bis zur letzten Seite

Nachdem Emilia und Ben aus Kaleidra zurück sind, ist nichts mehr so, wie es einmal war. Die Hohepriesterin Ishtar ist wie vom Erdboden verschluckt, und die Crux greifen unter der Herrschaft der Quecks die Menschen an. Städte werden ins Chaos gestürzt, und auch Rom bleibt nicht unversehrt. Emilia und ihre Freunde versuchen händeringend, einen Ausweg zu finden. Und dann ist da auch noch die Sache mit Emilias wahrer Herkunft, die sie nicht loslässt. Zusammen mit alten und neuen Verbündeten will sie der Sache auf den Grund gehen. Schließlich offenbart sich ihr ein gut gehütetes Geheimnis, das nicht nur das Schicksal aller Alchemisten, sondern auch die Zukunft der gesamten Menschheit verändern könnte ...



Kira Licht ist in Japan und Deutschland aufgewachsen. In Japan besuchte sie eine internationale Schule, überlebte ein Erdbeben und machte ein deutsches Abitur. Danach studierte sie Biologie und Humanmedizin. Sie lebt, liebt und schreibt in Bochum, reit aber gerne um die Welt und besucht Freunde.

Kira Licht ist in Japan und Deutschland aufgewachsen. In Japan besuchte sie eine internationale Schule, überlebte ein Erdbeben und machte ein deutsches Abitur. Danach studierte sie Biologie und Humanmedizin. Sie lebt, liebt und schreibt in Bochum, reit aber gerne um die Welt und besucht Freunde.


Kapitel 1


»Wir müssen weg von hier, schnell!«

Bens Stimme ließ mich zusammenzucken. Dennoch konnte ich meine Augen nicht von dem Bild losreißen, das sich uns vom Dach des Pergamonmuseums hoch über Berlin bot. Die ganze Stadt schien von den Crux überrannt worden zu sein. Häuser brannten, Alarmsirenen heulten, und in der Ferne stieg eine Schuttwolke in den Himmel, nachdem nur Sekunden zuvor ein mehrstöckiges Gebäude eingestürzt war. Die graue Rauchsäule verdunkelte die Sonne und das umliegende Blau.

»Emilia.« Der Klang meines Namens ließ mich den Kopf drehen. Auch Ben wirkte schockiert und beunruhigt, doch im Gegensatz zu mir schien ihn diese apokalyptische Situation nicht zu lähmen. Im Gegenteil, er wirkte entschlossen und kampfbereit. Doch was sollten wir gegen so eine Übermacht ausrichten können? Allein dieses Gebäude zu verlassen, ohne in Gefahr zu geraten, schien mir in diesem Moment unmöglich. Doch dann breitete sich ein anderer Gedanke in meinem Bewusstsein aus, und Panik ergriff mich.

»Meine Mutter«, stieß ich hervor. Wenn dieses Horrorszenario die Lage der gesamten Welt widerspiegelte, dann musste ich sofort ...

Ben legte beide Hände um meine Oberarme. Ich keuchte überrascht. Er berührte mich, verstieß damit erneut gegen eine der härtesten Regeln der Orden.

»Zuerst müssen wir eine Loge erreichen«, unterbrach er meine Gedanken. »Dann sehen wir weiter. Ich habe keine Ahnung, warum das Ishtar-Tor uns nach Berlin und nicht nach London gebracht hat und ...« Er schien erst jetzt zu bemerken, wie groß meine Angst um Mamma war, denn seine Stimme wurde sanfter. »Ich bin mir sicher, deiner Mutter geht es gut.«

Doch ich hörte den aufgesetzten Optimismus in seinen Worten.

»Hast du mal nach unten gesehen?« Ich deutete mit dem Finger in die Straßenschlucht unter uns. »Die Zombie-Apokalypse ist in vollem Gange, und du willst erst in eine Loge und dann was? Einen Bericht über unsere Mission schreiben?« Ich war außer mir vor Sorge, und der Gedanke an meine Mutter, meine Angst um sie, war jetzt alles, an das ich denken konnte.

Ben ließ die Hände sinken und blieb immer noch ruhig. »Wir Fechtmeister trainieren für alle Katastrophenszenarien. Und du wirst vermutlich lachen, aber ja, auch für so etwas wie eine ›Zombie-Apokalypse‹. Wir leben seit Jahrhunderten mit den Crux und haben jeden noch so abstrusen Gedanken ernstgenommen und jede noch so unwahrscheinliche Situation durchdacht und dafür trainiert. Der erste Schritt in einer Situation wie dieser ist: Bringe dich in einer Loge in Sicherheit, informiere dich über die aktuelle Lage, und dann plane dein weiteres Handeln.«

So gerne ich weiter auf meinem Standpunkt beharrt hätte, seine Worte klangen vernünftig. Dennoch konnte ich mich nicht bremsen und riss Ben das Handy des Wachmanns aus der Hand. Ich würde Mamma anrufen. Jetzt sofort. Ich würde mich nur kurz erkundigen, ob es ihr gut ging. Ich musste einfach ihre Stimme hören. Wie selbstverständlich wollte ich die Nummer in das Zahlenfeld tippen, doch dann wurde mir klar, dass ich ihre Handynummer nicht auswendig wusste. Das Festnetz hatten wir schon vor Jahren abgeschafft.

»Emilia, sei vernünftig.« Jetzt klang Ben nicht mehr so beherrscht. »Auch ich habe Angst um meine Leute, aber wir sollten nicht überstürzt handeln.«

Ich hörte ihm kaum zu. Ich hatte zwar nicht Mammas Handynummer parat, aber ich würde einfach die Telefonnummer von Giovannis Pizzeria googeln. Die würde ja wohl im Internet zu finden sein. Wenn es hier Tag war, standen die Chancen gut, dass ich Mamma dort erreichte. Vielleicht hatte sie es nicht mehr nach Hause geschafft und sich dort verbarrikadiert. Mein Gott, hoffentlich geht es ihr gut. Mein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen, als ich darüber nachdachte, wie es sein musste, sich mitten im Geschehen zu befinden. Wie beängstigend es sein musste, wenn plötzlich überall die Welt in sich zusammenbrach. Schließlich konnten die Menschen die Crux nicht sehen. Es musste sich anfühlen, als würde die gewohnte Umgebung plötzlich auseinanderbrechen, wie Teile eines Puzzles, die nicht mehr zusammenpassten.

Ich hatte Glück, denn das Internet funktionierte einwandfrei. Ich hatte gerade die Nummer entdeckt und wollte auf den »Anrufen«-Button drücken, da wurde mir das Handy aus der Hand gerissen.

»Hey!« Wütend versuchte ich, Ben das Handy wieder aus der Hand zu schnappen.

»Denk nach«, waren die einzigen zwei Worte, die er knurrte. Wir sahen uns an wie zwei angriffslustige Tiere, die gleich aufeinander losgehen würden. Irgendwo über uns jagte ein Helikopter durch den Luftraum.

»Denk. Nach.« Ben betonte die Worte erneut, als wäre es ein Mantra.

»Ich verlasse dieses Dach nicht, bevor ich weiß, ob es meiner Mutter gut geht.«

»Du erinnerst dich aber schon, dass da immer noch ein Klon von dir herumläuft?«

Ich hatte wie selbstverständlich etwas erwidern wollen, doch dann verstummte ich abrupt. Daran hatte ich in meiner Panik gar nicht mehr gedacht. Ben hatte recht. Mal wieder.

Etwas kleinlaut und hilflos zugleich sah ich ihn an. Es musste doch eine Lösung geben.

Bens Blick wurde weich, bevor im nächsten Moment ein weiterer Helikopter über den Himmel jagte. So nah und tief, dass wir uns unwillkürlich duckten und unsere Haare vom Wind der Rotorblätter durcheinandergewirbelt wurden. Als der Lärm so weit abgeebbt war, dass wir uns wieder unterhalten konnten, straffte Ben die Schultern. »Ich kann ja unter einem Vorwand anrufen.«

Schon wieder krampfte sich mein Herz zusammen. »Danke«, sagte ich und lächelte ihn an, obwohl ich gleichzeitig Angst hatte vor den Nachrichten. Den guten oder den schlechten. Vor der Gewissheit, vor der Erkenntnis, dass ich vielleicht zu spät kam. Bitte nicht ...

Unter uns heulten Sirenen von Rettungswagen auf. Irgendwo schrie jemand laut. Ben hielt sich das Handy ans Ohr, während mir gleichzeitig schlecht wurde vor Angst. Häuser waren in sich zusammengestürzt und dutzende Menschen unter dem Schutt begraben. Straßenbahnen entgleist, Brände loderten ungehindert, und immer wieder hörte man verzweifelte Rufe. Ich betete voller Inbrunst, dass meiner Mutter nichts passiert war und auch niemand anderem, der mir etwas bedeutete. Tizi, Davine, den Mitgliedern der Loge ... Dennoch wusste ich, dass ich von Ben nur diese eine Freikarte bekommen würde. Er würde danach sicherlich nicht auch noch Tizis Nummer wählen.

»Buon Giorno«, sagte er endlich. »Hier ist Ben. Ich möchte etwas zum Abholen bestellen. Mit wem spreche ich bitte?«

Er nickte. »Hallo, Frau Pandolfini. Ich hätte gerne eine große Pizza mit Pilzen und Sardellen. Wann kann ich sie abholen?«

Er nickte, während er zu mir sah und gleichzeitig den Daumen hob. Mir fiel nicht nur ein Stein vom Herzen, es war eine ganze Edelsteinmine. Mamma ging es gut! Ich war so unendlich erleichtert.

»Ja dann, vielen Dank ...« Ben brach ab, und dann malte sich ein Lächeln auf seine Züge. »Richtig, ich bin ein Austauschstudent. Ja genau, England.« Er lachte kurz auf. »Danke schön. Das kann ich nur zurückgeben. Rom ist aber auch wirklich toll, besonders die Menschen dort. Alle sind so ...«

Wieder brach er ab, und sein Lächeln wurde noch breiter. »Stimmt. Charmant trifft es absolut ...«

Ich legte interessiert den Kopf schief. Was ging denn da gerade ab?

Ben lachte erneut, er war der perfekte Schauspieler. Um uns herum ging die Welt unter, und er tat so, als wäre alles in bester Ordnung.

»Perfekt, dann bis gleich.« Er legte auf, und das Lächeln auf seinen Lippen hielt an, erst dann nickte er mir kurz zu. »Da scheint alles in Ordnung zu sein. Sie klang völlig entspannt.«

»Hast du gerade mit meiner Mutter geflirtet?«

Ben, der soeben das Handy in die Tasche schieben wollte, erstarrte. »Was?«

Ich war immer noch so erleichtert, regelrecht euphorisch, dass es Mamma gut ging, dass ich mich nicht bremsen konnte, ihn ein wenig damit aufzuziehen. »Du hast gelacht. Am Telefon. Du hast noch nie am Telefon gelacht.«

»Ähem.« Ben schien etwas unschlüssig. Offensichtlich hatte er nicht bemerkt, dass ich das hier nicht ganz ernst meinte. »Sie sagte, ich hätte einen hübschen Akzent und ...« Erst da bemerkte er mein Grinsen. »Witzig.« Er schwang herum. »Verschwinden wir von hier.« Wie zur Bestätigung begann das Gebäude zu wackeln. »Wir sollten eine Loge erreicht haben, bevor die Nachwirkungen losgehen.«

»Die was?« Ich musste mich bemühen, zu ihm aufzuholen, weil er mal wieder mit Sieben-Meilen-Schritten vorausging.

Er sah nur kurz über die Schulter in meine Richtung, während das Handy einen warnenden Ton von sich gab. Es hörte sich an, als wäre der Akku gleich leer. Super. Und es war ganz allein meine Schuld.

»Wird der Twin beim Verlassen von Kaleidra so abrupt aus dem Geist entfernt, kommt es zu...

Erscheint lt. Verlag 29.10.2021
Reihe/Serie Kaleidra-Trilogie
Kaleidra-Trilogie
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Bücher ab 14 Jahren • Die Ewige Stadt • Elementarmagie • Entschlüsseln • Fantasy • Gefühle • Geheimnis • Italien • Junge Erwachsene • Liebe • Loge • Magie • Manuskript • Orden • Rätsel • Rom • Romance • Romantasy • Schattengänger • Schulausflug • Tria Principia • Trilogie • Urban-Fantasy • Voynich • Young Adult
ISBN-10 3-7517-0169-9 / 3751701699
ISBN-13 978-3-7517-0169-3 / 9783751701693
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