You will be the death of me (eBook)

Von der Spiegel Bestseller-Autorin von "One of us is lying"
eBook Download: EPUB
2021
416 Seiten
cbj (Verlag)
978-3-641-26265-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

You will be the death of me - Karen M. McManus
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Drei ehemalige Freunde. Ein Zufallstreffen. Ein Mord.
Ivy, Mateo und Cal waren einmal befreundet, jetzt haben sie nichts mehr miteinander gemein. Aber als Cal zu spät zur Schule kommt und dort auf Ivy und Mateo trifft, scheint das die Gelegenheit zu sein, eine alte Tradition wiederaufleben zu lassen: einen Tag blau machen. Bei ihrem spontanen Ausflug in die Stadt sichten sie einen vierten Schüler auf Abwegen und folgen ihm - mitten hinein in einen Tatort. Ivy, Cal und Mateo kennen den Toten, der vor ihnen liegt - und eigentlich sollten sie jetzt die Polizei rufen. Doch sie alle haben eine Verbindung zu dem Toten. Und etwas zu verbergen. War ihr Zufallstreffen wirklich ein Zufall?

Rasant, sexy, umwerfend: der neue raffinierte Thriller von der Weltbestsellerautorin von »One of us is lying«! Mit meisterhaft geplotteten Wendungen und einnehmenden, komplexen Figuren garantieren McManus' Bücher eine Suchtgefahr, der man sich nicht entziehen kann.

Weitere Romane von Karen M. McManus bei cbj & cbt:
One Of Us Is Lying
Two Can Keep A Secret
One Of Us Is Next
The Cousins
Nothing more to tell
One of us is back
Alle Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.

Karen M. McManus' Debütroman »One of Us Is Lying« stürmte auf Anhieb die Bestsellerlisten, so wie auch »Two Can Keep a Secret«, »One of Us Is Next«, »The Cousins«, »You Will Be the Death of Me«, »Nothing More to Tell« und »One of Us Is Back«. »One of Us Is Lying« wurde als Serie verfilmt. McManus' Romane wurden in über 40 Länder verkauft und sind internationale Bestseller.

1

IVY

Nichts gegen eine gute Checkliste, aber so langsam habe ich das Gefühl, dass meine Mom es übertreibt.

»Sorry, welche Seite?« Ich blättere die Ausdrucke durch, die vor mir auf unserem Küchentisch liegen, während Mom mir über Skype dabei zuschaut. Die Checkliste trägt die Überschrift Reise Sterling-Shepard anlässlich 20. Hochzeitstag: Anweisungen für Ivy und Daniel, und umfasst elf Blätter. Beidseitig bedruckt. Es ist das erste Mal, dass Mom und Dad ein paar Tage – vier, um genau zu sein – ohne meinen Bruder und mich verreist sind, was meine Mutter mit derselben Gründlichkeit und militärischen Präzision geplant hat, mit der sie alles im Leben organisiert. Die Checkliste und ihre regelmäßigen Skype- und FaceTime-Anrufe haben dafür gesorgt, dass es sich für uns so angefühlt hat, als wären sie nie abgereist.

»Neun«, sagt Mom. Ihre blonden Haare sind wie immer zu einem French Twist hochgesteckt, und ihr Make-up ist makellos, obwohl es in San Francisco erst kurz vor fünf Uhr morgens ist. Ihr Rückflug geht erst in dreieinhalb Stunden, aber eine gute Vorbereitung ist für Mom das A und O. »Gleich nach dem Abschnitt Beleuchtung

»Ah, der Abschnitt Beleuchtung.« Mein Bruder Daniel seufzt dramatisch, während er am anderen Ende des Tischs seine Müslischale bis zum Rand mit Lucky Charms füllt. Daniel ist sechzehn, frühstückstechnisch aber immer noch auf dem Stand eines Kleinkinds. »Ich hätte gedacht, dass wir das Licht anmachen, wenn wir es brauchen, und wieder ausmachen, wenn wir es nicht mehr brauchen. Das war offenbar ein Trugschluss. Ein fataler Trugschluss.«

»Ein Haus, in dem Licht brennt, schreckt Einbrecher ab«, sagt Mom, als würden wir nicht in einer Gegend leben, in der das von Jugendlichen praktizierte Fahrradfahren ohne Helm das Äußerste ist, was ich je an einer strafbaren Handlung beobachtet habe.

Normalerweise würde ich jetzt die Augen verdrehen, aber ich halte mich zurück, weil es keinen Sinn hat, mit Mom zu diskutieren. Sie unterrichtet Angewandte Statistik am MIT und kennt alle Zahlen, um ihre Argumente zu untermauern. Also suche ich auf der Checkliste weiter nach dem Punkt mit dem Titel: Carlton Citizen of the Year Award. Der Veranstaltung, bei der Mom heute Abend für ihren Beitrag zu einer Regierungsstudie über den wachsenden Missbrauch von Opioiden in den Randbezirken unserer Städte als Bürgerin des Jahres ausgezeichnet werden soll.

»Hab es gefunden.« Ich überfliege die Seite, um zu prüfen, ob ich irgendeine der dort aufgelisteten Aufgaben vergessen habe. »Dein Kleid hab ich gestern aus der Reinigung geholt, es kann nichts mehr schiefgehen.«

»Genau darüber wollte ich mit dir sprechen«, sagt Mom. »Unser Flug landet planmäßig um siebzehn Uhr dreißig. Die Verleihung fängt um neunzehn Uhr an, theoretisch bleibt uns also noch genügend Zeit, um nach Hause zu fahren und uns umzuziehen. Aber mir ist gerade klar geworden, dass wir nie darüber gesprochen haben, wie wir es machen, falls unser Flug Verspätung hat und wir direkt vom Flughafen zur Mackenzie Hall fahren müssen.«

»Ähm.« Ich erwidere den eindringlichen Blick, mit dem sie mich auf meinem Laptop-Bildschirm anschaut. »Könntest du mir nicht einfach eine Nachricht schicken, falls ihr später ankommen solltet?«

»Doch, klar. Aber für den Fall, dass das WLAN im Flugzeug nicht funktioniert, solltest du sicherheitshalber immer mal wieder die Ankunftszeiten auf der Webseite des Flughafens checken«, sagt Mom. »Die Verbindung auf dem Hinflug war eine Katastrophe. Falls du also absehen kannst, dass wir nicht vor sechs landen, müsstest du zum Flughafen kommen und mir mein Kleid bringen. Schuhe und Schmuck natürlich auch. Hast du einen Stift parat? Dann sage ich dir, was ich brauche.«

Daniel schüttet sich noch mehr Lucky Charms in seine Müslischale, während ich hektisch mitschreibe und versuche, die wie üblich leise vor sich hin brodelnde Feindseligkeit gegenüber meinem Bruder zu unterdrücken. Ich frage mich schon mein halbes Leben lang, warum ich mir bei allem immer doppelt so viel Mühe geben muss wie Daniel, wobei ich zugeben muss, dass ich es in diesem speziellen Fall nicht anders gewollt habe. Bevor meine Eltern zu ihrer Reise aufgebrochen sind, habe ich darauf bestanden, mich allein um alles zu kümmern, was mit der Preisverleihung zu tun hat – hauptsächlich, weil ich Angst hatte, meine Mutter könnte zu dem Schluss kommen, dass es ein Fehler war, mich und nicht Daniel darum gebeten zu haben, bei dem Festakt eine kleine Rede auf sie zu halten. Naturgemäß hätte die Wahl auf meinen Bruder fallen müssen – das Wunderkind, das eine Klasse übersprungen hat und mich zurzeit in allen Aspekten unseres Abschlussjahrs in den Schatten stellt.

Ein Teil von mir wird den Gedanken nicht los, dass Mom ihre Entscheidung bereut. Vor allem seit gestern, als meine einmalige Chance, in die Schulgeschichte einzugehen, brutal zerstört wurde.

Bei dem Gedanken daran zieht sich mein Magen zusammen. Ich werfe den Stift auf den Tisch und schiebe meine leere Müslischale weg, was Moms Argusaugen natürlich sofort registrieren. »Tut mir leid, Ivy. Ich halte dich bestimmt vom Frühstücken ab.«

»Kein Problem. Ich hab sowieso keinen Hunger.«

»Aber du musst was essen«, drängt sie. »Einen Toast. Oder wenigstens ein bisschen Obst.«

Allein bei der Vorstellung schnürt sich mein Magen noch mehr zusammen. »Ich kann nicht.«

Mom legt besorgt die Stirn in Falten. »Du wirst doch hoffentlich nicht krank?«

Bevor ich etwas sagen kann, hustet Daniel und röchelt leise »Boney«. Ich erdolche ihn mit Blicken und sehe dann schnell wieder zum Bildschirm, in der Hoffnung, dass Mom die Anspielung nicht mitgekriegt hat.

Vergeblich.

»Ach, Schatz.« Ihr Gesicht bekommt einen mitfühlenden Ausdruck, in den sich ein Hauch Verzweiflung mischt. »Dir liegt das mit der Wahl doch nicht immer noch im Magen, oder?«

»Mir? Nein, Quatsch«, lüge ich.

Dabei ist es genau das. Die Katastrophe von gestern. Die Wahl, in der ich, Ivy Sterling-Shepard, dreimalige Jahrgangssprecherin in Folge, in der Abschlussstufe gegen Brian »Boney« Mahoney verloren habe. Der nur aus Scheiß kandidiert hat. Mit dem Slogan: »Wer für Boney votiert, dem wird Chillen garantiert.«

Ja, okay. Er ist ganz eingängig. Aber jetzt ist Boney Jahrgangssprecher und wird getreu seines Wahlspruchs keinen Finger rühren, während ich alle möglichen Pläne in der Tasche hatte, um den Schüleralltag auf der Carlton High zu verbessern. Ich hatte mit einer Farm aus der Umgebung an einem Konzept gearbeitet, um unsere Salatbar mit lokalen Bioprodukten zu versorgen, und mit einem der Vertrauenslehrer über ein Mediationsprogramm nachgedacht, um Konflikte zwischen Schülern zu lösen. Ach ja, und dann war da noch die Idee, eine Ressourcen-Sharing-Partnerschaft mit der Carlton Library einzugehen, wodurch unsere Schulbibliothek eBooks und Hörbücher in ihr Angebot hätte aufnehmen können. Ich wollte sogar eine Blutspende-Aktion des Abschlussjahrgangs für das Carlton Hospital organisieren, obwohl ich schon in Ohnmacht falle, wenn ich eine Spritze bloß sehe.

Aber das alles hat letztlich niemanden interessiert. Und deshalb wird Boney heute um Punkt zehn Uhr vor der versammelten Oberstufe seine Siegerrede zur gewonnenen Wahl als Jahrgangssprecher halten. Nimmt man unsere Rededuelle als Grundlage, wird er dabei ständig den Faden verlieren und sich mit Furzwitzen über peinliche Pausen hinwegretten.

Ich habe versucht, mir nichts anmerken zu lassen, aber es tut verdammt weh. Die Schülermitverwaltung ist genau mein Ding gewesen. Das einzige Gebiet, auf dem ich je besser als Daniel war. Okay, vielleicht nicht unbedingt besser, schließlich hatte er nie Interesse, für irgendein Amt zu kandidieren, aber es war etwas, das ganz allein mir gehört hat.

Mom sieht mich mit ihrem »liebevoll-strengen«-Blick an. Er gehört zu ihren wirkungsvollsten erzieherischen Instrumenten und kommt gleich nach dem »Was fällt dir ein, in diesem Ton mit mir zu reden?«-Blick. »Schatz, ich weiß, wie enttäuscht du bist. Aber du darfst der Geschichte nicht zu viel Raum geben, sonst machst du dich nur selbst krank.«

»Wer ist krank?«, dröhnt von irgendwo aus dem Hotelzimmer die Stimme meines Vaters. Eine Sekunde später taucht er in reisetauglicher Freizeitkleidung aus dem Bad auf und rubbelt sich mit einem Handtuch seine grau melierten Haare trocken. »Hoffentlich nicht du, Samantha. Wir haben einen sechsstündigen Flug vor uns.«

»Mit mir ist alles in bester Ordnung, James. Ich spreche gerade mit …«

Dad kommt zu dem Schreibtisch, an dem Mom sitzt. »Ist was mit Daniel? Daniel, hast du dir im Club eine Lebensmittelvergiftung geholt? Ich habe gehört, dass am Wochenende ein paar Gäste nach ihrem Besuch dort davon betroffen waren.«

»Ich weiß. Aber ich esse dort nie was«, sagt Daniel. Dad hat meinem Bruder vor Kurzem einen Job in einem neu eröffneten Country Club im Nachbarort besorgt, an dessen Entstehung er beruflich beteiligt war, und obwohl Daniel nur Hilfskraft ist, verdient er sich mit dem Trinkgeld ein kleines Vermögen. Selbst wenn er verdorbene Meeresfrüchte gegessen hätte, hätte er sich wahrscheinlich trotzdem zu seiner nächsten Schicht geschleppt, nur um seine Sammlung völlig überteuerter Designer-Sneakers weiter vergrößern zu können.

Wie es mir geht, interessiert im Sterling-Shepard-Haushalt zunächst wie immer niemanden. Es würde...

Erscheint lt. Verlag 13.12.2021
Übersetzer Anja Galić
Sprache deutsch
Original-Titel NN 5 - You'll be the death of me
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 14 • ab 14 Jahre • All Age • Bücher • bücher bestsellerliste • Buecher • eBooks • Élite • Geschenk • Geschenke • Gossip Girl • Highschoolthriller • Jugendbuch • Jugendbücher • Jugendbücher ab 14 • Jugendbücher Bestseller • Jugendthriller • Junge Erwachsene Romane • Kinderkrimi • Mädchen Geschenke • New-York-Times-Bestseller-Autorin • One of us is lying • one of us is next • Pretty Little Liars • Pubertät • riverdale • Spiegel Bestseller Autorin • Teenager Mädchen Bücher • The Cousins • Tote Mädchen lügen nicht • Two Can Keep a Secret • Ulmer Unke 2022 • Weihnachtsgeschenke • Weihnachtsgeschenke für Kinder • weinachtsgeschenke • Young Adult
ISBN-10 3-641-26265-8 / 3641262658
ISBN-13 978-3-641-26265-5 / 9783641262655
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