Die geheime Drachenschule - Das Tribunal der Sieben Flammen (eBook)

Band 5

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
320 Seiten
Baumhaus (Verlag)
978-3-7517-0434-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die geheime Drachenschule - Das Tribunal der Sieben Flammen -  Emily Skye
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Auf Sieben Feuer ist Ruhe eingekehrt. Doch der Friede ist trügerisch, denn Lady Blackstone sinnt auf Rache, und niemand weiß, welche teuflischen Pläne sie diesmal verfolgt. Henry, Lucy und die anderen Drachenreiter müssen jetzt mehr denn je zusammenhalten. Doch unter ein paar ehemaligen Schülern werden auch feindselige Stimmen laut. Sie geben der Goldzunge Henry die Schuld daran, dass Sieben Feuer in großer Gefahr schwebt. Das Tribunal der Sieben Flammen soll über sein Schicksal entscheiden: Muss Henry die Drachenschule wirklich für immer verlassen?



Pascal Nöldner, geboren 1990 in Essen, ist freiberuflicher Illustrator von Comics, Kinder- und Jugendbüchern und Zeichner von Animationsfilmen. 2015 beendete er sein Design-Studium mit dem Schwerpunkt Illustration an der Fachhochschule Münster mit dem Bachelor of Arts. Neben seiner gestalterischen Tätigkeit ist er freischaffender Schauspieler und Musiker.

Pascal Nöldner, geboren 1990 in Essen, ist freiberuflicher Illustrator von Comics, Kinder- und Jugendbüchern und Zeichner von Animationsfilmen. 2015 beendete er sein Design-Studium mit dem Schwerpunkt Illustration an der Fachhochschule Münster mit dem Bachelor of Arts. Neben seiner gestalterischen Tätigkeit ist er freischaffender Schauspieler und Musiker.

Es lief gar nicht gut für die Kometen. Die ersten beiden Spiele der Saison hatten sie zwar gewonnen, doch ihr heutiger Gegner, die Himmelsstürmer, ebenfalls. Und zwar mit einem wesentlich höheren Punktvorsprung als sie. Wenn die Kometen die Tabellenführung übernehmen wollten, musste also ein Sieg her. Nur so würden sie ihrem großen Traum ein gutes Stück näher kommen: den Pokal der Sieben Flammen zu gewinnen!

Den Himmelsstürmern war das bereits ein Mal gelungen. Doch das schien sie nur anzuspornen, es ein zweites Mal zu versuchen. Nachdem die Wolkenbrecher Fiona, Dex und Marc Sieben Feuer verlassen hatten, galten die Himmelsstürmer als das beste Team der Insel. Das wollten die Kometen ändern.

Henry biss die Zähne zusammen und blinzelte die Träne weg, die ihm der kalte Wind in die Augen trieb. Es war zum Verrücktwerden! Sie waren die bessere Mannschaft, und doch lagen sie mit 5:7 hinten.

Ist es nicht wundervoll?, fragte Phönix, der das Band zu Henry geknüpft hatte, vergnügt und sauste gefährlich dicht über die Felsen der Drachenzahnbucht hinweg.

Gischt spritzte Henry ins Gesicht, und er blinzelte erneut. „Wir liegen zwei Punkte zurück! Was soll daran bitte schön wundervoll sein?“

Du und dein Ehrgeiz, tadelte ihn Phönix. Genieß doch einfach das Spiel, und freu dich daran, dass alle so viel Spaß haben.

Henry war sich ziemlich sicher, dass Edward und Timothy gerade genauso wenig Spaß hatten wie er. Doch statt etwas zu erwidern, ließ er die dreizehnte Schuppe des Rückenkamms los und rutschte seitlich den Rücken seines Drachen hinab.

Hey!, rief Phönix erschrocken.

Doch Henry hatte den Scorer entdeckt. Edward hatte einen verzweifelten Passversuch unternommen. Der Scorer zischte knapp über dem Wellenkamm und zwischen den Felsen hindurch in ihre Richtung. Henry hing nun unter seinem Drachen. Mit der einen Hand hielt er sich an Phönix’ Klaue fest, die andere streckte er der heranfliegenden Scheibe entgegen. Seine Finger waren kalt und taub. So wie sein gesamter Körper. Doch er reckte sich weiter.

„Sammle mich gleich wieder ein!“, rief er Phönix zu und ließ dessen Klaue los. Das verschaffte ihm die nötigen Zentimeter, um in Reichweite des Scorers zu kommen. In dem Moment, in dem sich seine Hand um die Spielscheibe schloss, titschte er auf dem Wasser auf. Doch nur einen Wimpernschlag später spürte er Phönix’ Klaue, die sich um seinen Körper schloss und nach oben riss. Haarscharf vorbei an einem Felsen, der die Wellen zerschnitt.

Bist du jetzt völlig übergeschnappt?, keifte ihn Phönix an.

„Schnell, nach vorn! Uns läuft die Zeit davon“, ignorierte Henry die Frage seines Drachen.

Phönix schüttelte empört sein Drachenhaupt, gehorchte aber und sauste über das Spielfeld in die Hälfte ihrer Gegner. Währenddessen kletterte Henry den Rücken seines Drachen wieder hinauf, um hinter die dreizehnte Schuppe zu gelangen. Aus den Augenwinkeln nahm er die gegnerischen Spieler wahr, die völlig überrumpelt hinter ihm herjagten. Mit dieser Harakiri-Aktion hatten sie nicht gerechnet.

Henry drehte den Scorer in seiner Hand. Wie so oft hatte er seine Handschuhe vergessen, und die scharfen Ränder der Scheibe hatten Schnitte hinterlassen. Doch im Moment spürte er nichts davon. Konzentriert kniff er ein Auge zu, zielte auf die blutrote Fläche des bunt bemalten Stamms ihrer Gegner und warf. Im selben Moment ertönte das lang gezogene dumpfe Tuten des Signalhorns, das das Ende des Spiels verkündete. Doch noch bevor der Laut verklungen war, steckte der Scorer zitternd im gegnerischen Holzpfahl. Während die Kometen jubelten, stöhnten die Himmelsstürmer enttäuscht auf.

„Wo? Wo steckt er? Rot oder blau?“, rief die Kapitänin der Himmelsstürmer aufgeregt, während sie in die Richtung ihres Pfahls sauste.

Henry befahl Phönix, ihr hinterherzujagen. Er war sich sicher, dass er den roten Bereich getroffen hatte. Rot bedeutete drei Punkte, und das hieß, sie hatten das Spiel gewonnen.

Als sie den Pfahl erreichten, hatte Darius den Scorer bereits aus dem Stamm gezogen. Darius war der jüngere Cousin von Dex, einem der ehemaligen Spieler der Wolkenbrecher, mit dem Henry auf und neben dem Spielfeld immer wieder aneinandergeraten war. Und Darius stand seinem Cousin in Gemeinheit in nichts nach. Er hetzte gegen Henry, wo er nur konnte, denn seine Goldzungenfähigkeiten missfielen ihm. Was Henry jedoch viel schlimmer fand: Darius spielte genauso unfair, wie es einst Dex getan hatte.

„Tut mir leid“, begrüßte Darius sie mit einem fiesen Grinsen. „Der Scorer hat leider nur im blauen Bereich gesteckt. Unentschieden.“

Die breiten Schwingen seines Vierhorns blähten sich im Wind.

„Du hättest ihn nicht rausziehen dürfen!“, beschwerte sich Edward, als er bei ihnen eintraf.

„Ups“, entgegnete Darius nur und zuckte mit den Schultern.

„Ich hab den Scorer ganz klar im roten Bereich gesehen“, keuchte Henry.

„Tja, da scheinst du dich wohl verguckt zu haben“, entgegnete Darius.

„Schwachsinn!“, regte sich Henry auf. „Du lügst doch.“

Das Grinsen verschwand aus Darius’ Gesicht. „Pass bloß auf, was du sagst. Sonst reiß ich dir deine Giftzunge raus!“

„So, jetzt beruhigen wir uns alle mal wieder“, ging die Kapitänin der Himmelsstürmer dazwischen. „Es stimmt, Darius hätte den Scorer nicht rausziehen dürfen. Aber Drachenball ist ein Ehrensport. Niemand aus meinem Team würde absichtlich betrügen.“

Im selben Moment landete Wellentänzerin auf der Spitze des Pfahls. Lucy hatte das Ende des Spiels von der Seitenlinie aus verfolgt. Nach dem Abpfiff hatte sie sich sofort auf den Weg zu ihnen gemacht. Sie hatte einen siebten Sinn, wenn es darum ging, dass sich Henry in Schwierigkeiten brachte.

„Du erinnerst dich schon daran, dass Darius’ Cousin Dex Henry bei unserem allerersten Spiel mit einem unsichtbaren Defender abgeschossen hat, oder?“

„Darius ist nicht Dex“, verteidigte die Kapitänin ihren Spieler.

„Zu betrügen scheint aber bei denen in der Familie zu liegen“, spuckte Henry aus.

„Sei froh, dass du auf dem Rücken deines Drachen sitzt, sonst hätte ich dir schon längst eine Abreibung verpasst, Giftzunge!“, rief Darius.

„Ach ja? In zwei Minuten auf dem Drachenacker. Dann werden wir ja sehen, wer hier wem eine Abreibung verpasst“, forderte Henry ihn heraus und sauste davon.

„Nicht, Henry! Er ist es nicht wert“, rief Lucy ihm hinterher. Doch der Wind verschluckte ihre Worte.

Der Junge ist zwei Köpfe größer als du, gab Phönix zu bedenken, nachdem Henry ihm wutentbrannt berichtet hatte, was passiert war.

„Ich habe es so satt“, stieß Henry hervor. „Ständig muss ich mir von so Typen wie Darius vorwerfen lassen, dass ich ein Verräter bin. Das hat jetzt ein für alle Mal ein Ende.“

Und dadurch, dass du dich von ihm verprügeln lässt, ändert sich … was?, fragte Phönix verblüfft.

„Ach, halt die Klappe!“

Darius hatte sie überholt und erwartete sie bereits, als sie am Drachenacker ankamen. Und noch bevor Phönix richtig gelandet war, ließ Henry sich von seinem Rücken gleiten. Er stolperte und ging auf die Knie.

Doch Darius machte keine Anstalten, das für seinen Vorteil zu nutzen. Mit einem kalten Lächeln im Gesicht wartete er, bis Henry sich wieder aufgerappelt hatte.

Unterdessen landeten auch die anderen auf dem Drachenacker.

Henry war zu wütend, um sich über Darius zu wundern. Er stürmte auf ihn zu, holte aus und gab ihm eins auf die Nase.

Darius verzog das Gesicht und torkelte einige Schritte rückwärts. Henry hielt keuchend inne. Warum hatte Darius sich nicht gewehrt?

„Hat jeder von euch gesehen, wer angefangen hat?“, fragte er gemein lächelnd in die Runde.

„Komm schon, Darius, lass es gut sein“, versuchte sein Mitspieler, ihn zu beruhigen.

Arthur wog den Kopf hin und her. „100% Henry“, sagte er, auch wenn es ihm ganz offensichtlich nicht gefiel, das zuzugeben.

„Ganz genau“, zischte Darius, und in seinen Augen flackerte es gefährlich auf, bevor er auf Henry zustürmte und sich auf ihn warf. Henry hatte keine Chance. Darius war kräftiger und hatte längere Arme als Henry. Und auf dem sumpfigen Drachenacker war Henry nicht so wendig und schnell wie sonst. Immer wieder knüpfte Phönix das Band zu ihm, doch Henry verbot seinem Drachen, sich einzumischen.

Das übernahm Master Duncan.

Mit seiner riesigen Pranke packte der Lehrer Darius am Kragen und zerrte ihn von Henry weg. „Schon wieder, Henry?“, brummte er. „Versteh ich das richtig? Ihr zwei wollt unbedingt bis zum Jahresende Drachenmist schaufeln?“

Darius hob abwehrend die Hände. „Kein Bedarf“, keuchte er.

„Und du, Henry?“

Henry kniete im Schlamm. Ihm war übel, und er bekam keine Luft. Darius hatte ihm ein paarmal in die Magengrube geboxt. Und dem Geschmack in seinem Mund nach zu urteilen, blutete seine Lippe. Er fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. Immerhin. Die schienen noch alle drin zu sein.

Henry knüpfte das Band zu seinem Drachen. „Schätze, den Kampf habe ich verloren.“

Mehr verlieren geht, glaube ich, nicht, bestätigte Phönix mitfühlend.

„Henry?“, kam es erneut von Master Duncan.

Henry rappelte...

Erscheint lt. Verlag 25.6.2021
Reihe/Serie Die geheime Drachenschule
Die geheime Drachenschule
Illustrationen Pascal Nöldner
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • action • Band 4 • Bücher ab 9 Jahre • Bücher für Jungs • Bücher für Mädchen • Clans • Drachen • Drachenkunde • Drachenreiter • Drachenschule • Drachenzähmen leicht gemacht • England • Fantasy • Freunde • Freundschaft • Geheim • Geheimnis • Großbritannien • Insel • Internat • Internatsgeschichte • Jungen • Kinderbuch • Kinderbücher • Magische Tierwesen • Schottland • Schule • Schule der magischen Tiere
ISBN-10 3-7517-0434-5 / 3751704345
ISBN-13 978-3-7517-0434-2 / 9783751704342
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