EINE BADEWANNE VOLL SCHOKOLADE

Anika Schäller Hinter der Autorin Anika Schäller steckt eine 1,62 m große, chaotische Frohnatur, die es sich zur absoluten Herzensaufgabe gemacht hat, Menschen in Zeiten der Trauer Trost und Hilfe zu spenden. Aus den persönlichen Erfahrungen ihres eigenen tragischen Verlustes heraus ließ sie kurzerhand alles Gelernte aus ihrem Psychologiestudium hinter sich, um einen kurzen Blick hinter den Vorhang zu wagen, weit weg von jeglicher Religion oder Weltanschauung. Was sie dort entdeckt hat, will sie nicht für sich behalten, sondern mit allen teilen, die bereit dafür sind, ihre Augen für eine gänzlich andere und neue Wahrheit zu öffnen und zu erkennen, dass letzten Endes alles auf der Welt und darüber hinaus reine, bedingungslose Liebe ist. Anika Schäller bewohnt bis heute – zusammen mit ihrer bunt zusammengewürfelten Patchworkfamilie – die nicht minder farbenprächtige „Villa Kunterbunt“ in Sigmundsherberg, einem kleinen Dorf mitten im idyllischen Waldviertel. Ihr erstes Buch IM HIMMEL GIBT ES ERDBEEREN erschien im März 2021 im Verlag am Rande.

Lena besucht die dritte Klasse Volksschule. Zu Schulbeginn hat sie sich sofort neben Kathi gesetzt, gleich in die erste Reihe. Außen links. Neben das Fenster. „Streber! Streber!“, hat Alexander zwei Reihen hinter ihnen geäfft. Aber der Lena und der Kathi war die Meinung vom Alexander egal. „Der ist bloß beleidigt!“, gluckste Kathi. Letzten Dienstag hat Alexander der Lena einen Liebesbrief ins Matheheft gesteckt. Während der großen Pause. Darin stand: FÜHR DICH! LIBE LENA! ICH MAHG DICH! WILLST DU MIHT MIR GEHEN? DU PIEST SO DOLL. Lena wusste sofort, dass der Brief vom Alexander war. Niemand sonst in der Klasse war so schlecht in Rechtschreiben. Selbstverständlich hat sie den Brief der Kathi gezeigt. Beste Freundinnen teilen alles! Auch geheime Liebesbriefe mit Rechtschreibfehlern! Mitten während der Deutschstunde hat Kathi dann einen so heftigen Lachanfall bekommen, dass Frau Scherer, die Deutschlehrerin, den Unterricht ganze fünf Minuten lang unterbrechen musste. „Was ist denn bitte schön so lustig, liebe Kathi?“, hat Fr. Scherer gefragt und sie über den Rand ihrer Brille angestarrt. „Ich möchte auch mitlachen!“ Lena hat die Kathi in den Bauch gezwickt. „Wehe du verrätst etwas!“, zischte sie. Ihre Freundin konnte sich vor lauter Lachen kaum einkriegen. Mittlerweile war ihr Gesicht knallrot und dicke Tränen kullerten ihre Wangen hinunter. Selbstverständlich verlor Kathi kein Wort über den geheimen Liebesbrief! Großes Beste-Freundinnen-Ehrenwort!