Ruby Fairygale (Band 4) - Das Tor zur Feenwelt (eBook)

Tauche ein in die Welt der Fabelwesen - Fantasyreihe für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
336 Seiten
Loewe Verlag
978-3-7320-1556-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ruby Fairygale (Band 4) - Das Tor zur Feenwelt -  Kira Gembri
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Band 4 der spannenden Fantasyreihe zum Eintauchen in eine andere Welt ... Noah hat eine Einladung in die Feenwelt bekommen! Klar, dass Ruby ihren besten Freund dorthin begleitet. Doch die beiden erwartet eine böse Überraschung: Der Hohe Rat der Feen begegnet ihnen äußerst misstrauisch. Ruby und Noah müssen unbedingt beweisen, dass die Fabelwesen auf ihrer Pflegestation bestens aufgehoben sind! Als sich plötzlich immer mehr Banshees, Feen und Kobolde auf Patch Island tummeln, gerät die Lage allmählich außer Kontrolle ... Im vierten Band dieser Fantasy-Reihe wartet ein neues Abenteuer auf Ruby und ihre Freunde. Voller Fantasie und untermalt von stimmungsvollen Illustrationen erzählt Bestseller-Autorin Kira Gembri die Fortsetzung der Geschichte für Kinder ab 10 Jahren. Der Titel ist auf Antolin gelistet.

Kira Gembri wurde 1990 als zweitältestes von fünf Kindern in Wien geboren. Dieser schönen Stadt blieb sie auch nach ihrem Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft treu. Ihre Liebe zu Büchern teilt sie mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter, die ganz fest an Märchen glaubt. Fabelwesen hausen übrigens keine bei ihr - aber ein Kater, der in seinem früheren Leben definitiv ein Kobold war.

Kira Gembri wurde 1990 als zweitältestes von fünf Kindern in Wien geboren. Dieser schönen Stadt blieb sie auch nach ihrem Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft treu. Ihre Liebe zu Büchern teilt sie mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter, die ganz fest an Märchen glaubt. Fabelwesen hausen übrigens keine bei ihr - aber ein Kater, der in seinem früheren Leben definitiv ein Kobold war.

2. KAPITEL


Kratzbärte und Feuerköpfe


Noah begann zu lachen. „Ein Koboldkampf? Ist das dein Ernst, Fitz?“ Er lehnte sich an den Türrahmen und schüttelte den Kopf. „Willst du uns das nächste Mal auch zu Hilfe holen, wenn sich ein paar Katzen um einen alten Fisch balgen?“

„Selber alter Fisch“, krächzte Fitz empört und gestikulierte in Richtung der winzigen Männlein, die einander grölend über Tische und Stühle jagten. „Das hier ist eine gefährliche Schlacht zwischen zwei gegnerischen Clans! Kratzbärte und Feuerköpfe sind die allerschlimmsten Feinde, und wenn wir aufeinandertreffen, fließt Blut!“

„Oder Ketchup“, brummte Bauer Orin und deutete zum Tresen. Dort hatten sich ein paar Kobolde die roten Flaschen geschnappt und spritzten einander von oben bis unten voll. Jetzt entdeckte ich Brenda Graham, die hinter dem Tresen in Deckung gegangen war. Nur hin und wieder lugte sie hervor und zeterte irgendetwas, das ich bei dem ganzen Trubel nicht verstand.

„O Gott, die Arme!“ Winnie rannte los und wäre beinahe von einer fliegenden Suppenkelle getroffen worden. Bauer Orin konnte sie gerade noch zur Seite ziehen. Gemeinsam liefen sie weiter zum Tresen, um der aufgelösten Brenda beizustehen. Nana hatte inzwischen einen vorbeischlitternden Topf mit dem Fuß gestoppt und hob ihn hoch.

„Noah, hol mir mal die Suppenkelle“, kommandierte sie, während sie auf den nächsten Stuhl und von dort auf einen Tisch kletterte. Ohne zu zögern, stürzte Noah sich ins Getümmel, während ich Schmuggel vor der Tür festband.

„Zu welcher Gruppe gehörst du?“, fragte ich Fitz, der den Kampf mit geballten Fäustchen beobachtete.

„Zu den Kratzbärten natürlich!“ Fitz sprang von Schmuggels Rücken auf meinen Arm und reckte das Kinn in die Höhe. „Wir kommen schon seit Ewigkeiten aus der Feenwelt hierher und normalerweise gehen uns die garstigen Feuerköpfe aus dem Weg. Patch Island ist eindeutig unser Revier!“

„Kratzbart-Blödsinn!“ Zwei zottelhaarige Kobolde, die ganz in der Nähe ein Katapult aus Löffeln und einem Salzfässchen bauten, hatten Fitz gehört. „Die Insel passt perfekt zu uns und zu euch passt eher ein Misthaufen – ein Misthaufen mit Würmern und Schimmel obendrauf!“

„Redet ihr gerade von eurem Lieblingsessen?“, höhnte Fitz.

„Warte nur, du Witzfigur!“ Einer der Feuerkopf-Kobolde nahm Anlauf und sprang auf das Ende des Katapults. Das Salzfässchen wurde in unsere Richtung geschleudert, flog aber zum Glück an Fitz vorbei. Klirrend traf es auf einen Spiegel, der neben der Eingangstür hing, und schlug ein faustgroßes Loch hinein. Mit einem Aufschrei kam Brenda hinter dem Tresen hervor und stürmte in unsere Richtung, um den Schaden aus der Nähe zu begutachten. Nana hämmerte inzwischen mit der Suppenkelle gegen den Kochtopf in ihrer Hand. „Aufhören!“, brüllte sie und schaffte es tatsächlich, den Lärm zu übertönen. „Wer nicht sofort stillsteht, bekommt lebenslanges Bonbon-Verbot!“

Von einer Sekunde auf die andere schienen sämtliche Kratzbärte zu erstarren. Die Feuerköpfe, die sich auf Patch Island ja noch nicht auskannten, blickten sich irritiert um. „Was für Bonbons denn?“, fragte einer und knuffte seinen Nebenmann noch einmal in die Seite.

„Eine Spezialität meiner Freundin Kathleen O’Sullivan“, erklärte Nana. „Aber wenn ihr euch nicht zusammenreißt, wird sie sämtlichen Kobolden ab jetzt Gemüse anstelle von Bonbons in die Tütchen stecken!“

„Waaaas? Gemeines Gemüse statt zartes Zuckerzeug?“, ächzte einer der Kobolde und ein anderer rief: „Hand aufs Herz, ist das ein Scherz?!“

„Nein, mein voller Ernst. Es gibt dann nur noch Karottenstücke“, verkündete Nana mit Grabesstimme. „Und Rosenkohl.“

Die Kobolde stöhnten auf. Rosenkohl schienen sie alle zu fürchten, egal ob Kratzbart oder Feuerkopf. Einer von ihnen schraubte sogar eine Ketchupflasche auf und versuchte, die rote Soße aus seinem Bart zurück durch die Öffnung zu quetschen.

„Na also.“ Meine Großmutter kletterte vom Tisch und öffnete ihre Arzttasche. „Alle mit Beulen und blutigen Schrammen kommen jetzt bitte hier rüber, die anderen helfen beim Aufräumen. Wehe, wenn jemand auch nur an weiteren Schabernack denkt!“

Die kleinen Raufbolde nickten artig, wirkten aber ziemlich verkrampft. Nicht an Schabernack zu denken, war für Kobolde definitiv eine Herausforderung.

„Ist wirklich alles in Ordnung?“, erkundigte sich Bauer Orin bei Winnie, die gerade zur Erste-Hilfe-Station kam.

„Aber ja“, sagte sie schüchtern. „Sie haben mir das Leb… also, jedenfalls die Lesebrille gerettet.“ Sie deutete auf die Brille, die an einem Kettchen um ihren Hals hing, und wurde dabei ein wenig rot. Bauer Orin räusperte sich, doch ehe er antworten konnte, schob Brenda Graham sich zwischen den beiden durch. Ihre Augen blitzten und sie schnaufte vor Wut wie eine Dampflok.

„Mit Aufräumen ist es nicht getan!“, rief sie. „Wer ersetzt mir das kaputte Geschirr? Und dieser Spiegel gehörte meiner Großmutter! So ein schönes altes Stück bekomme ich nie wieder!“

„Ich hab in der Feenwelt auch einen Spiegel. Den kannst du haben, Menschenfrau. Ungefähr sooo riesig!“, sagte ein Kobold und zeigte mit seinen Armen die Größe einer Untertasse.

Brenda sah nicht so aus, als wüsste sie dieses Angebot zu schätzen. Während Nana und Winnie mehrere kleine Kampfwunden versorgten und wir anderen mit dem Aufräumen begannen, schimpfte sie ununterbrochen vor sich hin. „Ich hab’s satt, dass sich die Fabelwesen nicht benehmen können“, sagte sie und fischte mit anklagender Miene zwei Stiefelchen aus einem halbvollen Bierkrug. „Es geht ja nicht nur um die Kobolde. Die Feen wollen ständig rauschende Feste feiern und dann alle hier übernachten. Wenn ich sage, dass es nur zwei Zimmer gibt und eines davon belegt ist, werden sie sauer. Letztens haben sie meine Tomaten pechschwarz gezaubert – versucht mal, mit so was ein appetitliches Sandwich zu machen! Und von dem grauen, affenartigen Wesen, das sich hier herumtreibt, will ich gar nicht erst reden.“ Angewidert verzog sie das Gesicht beim Gedanken an den Ghul, den wir aus dem Labor meines Vaters befreit hatten. Eigentlich war der durch Andrés Experimente immer noch niedlicher und harmloser als andere Ghule. Er versuchte nicht, irgendwem die Finger abzuknabbern, sondern stöberte lieber im Müll nach fauligen Essensresten. Alles in allem hätte es also deutlich schlimmer sein können, doch ich ahnte, dass dieser Hinweis Brenda kaum beschwichtigen würde.

Winnie legte ihre Hand sanft auf Brendas Arm. „Mein Zimmer wird ja bald frei“, sagte sie. „Ich fahre am Montag heim nach Merrymill, dann hast du hoffentlich etwas weniger Ärger.“

„Oh, Sie reisen wieder ab? Wie schade. Meine Schafe mochten Sie viel lieber als Ihre garstige ehemalige Kollegin“, sagte Bauer Orin. Anscheinend war ihm entfallen, dass er eine Weile für Nanas erste Vertretungstierärztin, Mrs Silverton, geschwärmt hatte. Überhaupt wirkte er ungewöhnlich gesprächig, während ich selbst kein Wort mehr herausbrachte. Dass Winnie bereits nächste Woche abreisen wollte, hatte ich ja ganz vergessen! Ich konnte nur hoffen, dass Mam und Flynn bald nach Patch Island zurückkommen würden – nicht nur, weil ich die beiden vermisste, sondern weil Nana noch immer Unterstützung gebrauchen konnte.

Es dämmerte bereits, als sämtliche Raufbolde verarztet waren und wir das Chaos in der Gaststube einigermaßen beseitigt hatten. Danach stand unser üblicher Rundgang durch die magische Pflegestation auf dem Programm. Viele Verbandswechsel, Pillenvergaben und Streicheleinheiten später konnten wir uns endlich auf den Heimweg machen. Zu Hause angekommen, ging Nana noch einmal in die Praxis, um alles für den nächsten Tag vorzubereiten. Noah ließ sich wieder vor seine Schulsachen plumpsen, aber ich setzte mich nicht zu ihm. Stattdessen griff ich nach dem Hörer unseres altmodischen Telefons und wählte Flynns Nummer, die ich vor zwei Tagen auf einem Klebezettel notiert hatte. Mein Halbbruder und Mam hatten lange Zeit mit ein paar anderen Pookas im Verborgenen gelebt, fast vollständig abgeschnitten von der restlichen Welt. Doch seit wir herausgefunden hatten, dass wir unsere Wandlerfähigkeiten mit einem besonderen Tee unter Kontrolle halten konnten, wagten sie sich langsam aus ihrem Versteck hervor. Flynn besaß nun auch zum allerersten Mal in seinem Leben ein eigenes Handy.

„Hey, Zwerg“, begrüßte er mich und ich konnte das Lächeln in seiner Stimme hören. Er redete zum Spaß gerne wie ein fieser großer Halbbruder, obwohl er nicht mal ein Jahr älter war als ich.

„Hast du meinen Namen vergessen?“, gab ich zurück. „Kein Wunder, ich warte schließlich schon ewig auf Mam und dich!“

Flynn stieß einen Seufzer aus. „Ja, tut mir leid“, sagte er zerknirscht, „eigentlich wollten wir längst wieder auf Patch Island sein. Aber wir wussten nicht, wie schrecklich kompliziert es ist, ein normales Leben anzufangen! Die meisten von uns haben keine Ausweise, keine ordentlichen Klamotten und Grandpa will, dass wir uns alle mal beim Arzt durchchecken lassen, weil wir das bisher nie getan haben … Es wird also noch eine Weile dauern, bis wir fertig sind.“

Ich schluckte und versuchte, mir meine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. „Verstehe. Dann grüß bitte Mam von mir und sag ihr, dass ich mich sehr auf sie freue.“

„Und auf mich nicht?“, fragte Flynn mit gespielter Entrüstung.

„Doch, du Blödmann.“

„Bis bald, Wichtelbaby.“

„Bis bald!“ Ich legte...

Erscheint lt. Verlag 21.7.2021
Reihe/Serie Ruby Fairygale
Illustrationen Verena Körting
Verlagsort Bindlach
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Sachbücher Tiere / Pflanzen / Natur
Schlagworte Bücher wie Alea Aquarius • Bücher wie Die Duftapotheke • Bücher wie Nevermoor Fluch und Wunder • Fabelwesen Tiere Freundschaft zu Tieren • Fantasy Bücher ab 10 zehn Jahren Jährige • Geschenk Kind 10 Jahre Bücher Weihnachten Geburtstag • Gestaltswandler sich in Tiere verwandeln • Irische Mythen Legenden Wesen Geschöpf • Kinderbücher Irland Großbritannien Insel • Kira Gembri Autorin Bücher
ISBN-10 3-7320-1556-4 / 3732015564
ISBN-13 978-3-7320-1556-6 / 9783732015566
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