The School for Good and Evil, Band 6: Ende gut, alles gut? (eBook)

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2021 | 1. Auflage
640 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-47197-3 (ISBN)

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The School for Good and Evil, Band 6: Ende gut, alles gut? -  Soman Chainani
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Es kann nur einen wahren König geben! Doch das Böse hat immer noch die Oberhand - und Sophie befindet sich erneut in seiner Gewalt. Agatha und ihre Freunde an der Schule für Gut und Böse setzen alles daran, Tedros wieder auf den Thron zu verhelfen. So wollen sie nicht nur Sophie, sondern auch die beiden Lager Gut und Böse vor dem Untergang bewahren. Der Kampf um die Krone beginnt. Nur einer kann gewinnen ... Band 6 der märchenhaften Fantasy-Reihe

Soman Chainani, Schriftsteller und Drehbuchautor, glaubt noch mehr an Märchen als die Bewohner von Galvadon. Deshalb schrieb er seine Doktorarbeit in Harvard über die Frage, warum Frauen im Märchen die besseren Bösewichte sind. Und warum in jeder Prinzessin auch ein bisschen Hexe steckt - und umgekehrt. Aus dieser Idee entstand seine Roman-Trilogie 'The School for Good and Evil', mit der er die New-Times-Bestsellerliste eroberte.

Soman Chainani, Schriftsteller und Drehbuchautor, glaubt noch mehr an Märchen als die Bewohner von Galvadon. Deshalb schrieb er seine Doktorarbeit in Harvard über die Frage, warum Frauen im Märchen die besseren Bösewichte sind. Und warum in jeder Prinzessin auch ein bisschen Hexe steckt – und umgekehrt. Aus dieser Idee entstand seine Roman-Trilogie "The School for Good and Evil", mit der er die New-Times-Bestsellerliste eroberte.

Sophie wollte den Jungen, den sie in wenigen Minuten heiraten würde, nicht mehr töten. Sie hatte keine Ahnung, wie sie jemals auf diese verrückte Idee gekommen war. Aus dem Augenwinkel schaute sie Rhian an – schön, redegewandt, selbstsicher, so wie ein König zu sein hatte. Und Sophie würde bald seine Königin sein. Die Königin.

Obwohl sie nicht sagen konnte, wie das alles gekommen war. Die Vergangenheit verschwand in dichtem Nebel, nur hie und da blitzten flüchtige Erinnerungsfetzen auf. Doch sobald sie einen davon zu fassen bekam, überfielen sie heftige Kopfschmerzen. Wenn sie dann entsetzt in die Gegenwart zurückflüchtete, verschwand der Druck. Jeder Versuch, sich daran zu erinnern, wie sie – ein Mädchen ohne Vergangenheit – hierhergekommen war, wurde mit immer schlimmeren Qualen bestraft, bis Sophie schließlich ganz aufgab und alles hinnahm.

Im Grunde genommen wusste sie nur eins: Sie war in diesem braven weißen Kleid aufgewacht und würde heute Abend König Rhian heiraten, den Löwen von Camelot, Hüter der neuen Feder und Retter des Endloswaldes. Was seltsam war, denn ihren Verlobten hatte sie bisher noch kein einziges Mal unter vier Augen gesehen. Rhian hatte sie nur für die Aufzeichnung einer Rede hergeholt, der sie kaum folgen konnte. Einer Rede von einem Bruder, der ihn verraten hatte, von Rebellen im Wald, und am Ende musste sie ihrem künftigen Gemahl Treue schwören … Trotzdem wusste sie, dass sie Rhian von ganzem Herzen liebte. Sie hatte seinen frostigen Geruch eingeatmet, während sie neben ihm saß, und sich in seinem Glanz gesonnt, den sein sonnengebräuntes Gesicht ausstrahlte. Er war einfach perfekt … fast schon zu perfekt. Nach der Aufzeichnung hatte er ihr mit seinen kalten Fingern über die Wange gestrichen und ihr mit seinen Schlangenaugen zugelächelt. »Wir sehen uns vor dem Altar, Liebste«, hatte er gesagt, und Sophies Herz hatte geflattert, als wäre er ihr Märchenprinz.

Andere Mädchen hätten alles dafür geben, um an ihrer Stelle zu sein, dachte Sophie, während sie sich die Nase puderte und ihre goldenen Zöpfe und das hochgeschlossene, bauschige weiße Kleid im bodenlangen Spiegel ihres Zimmers betrachtete. Woher war dieses Kleid nur gekommen? In wenigen Augenblicken würde sie vor die waldweite Presse treten, um Fragen zu ihrer bevorstehenden Trauung zu beantworten. Und für diesen Anlass hätte sie sich ein etwas extravaganteres Kleid gewünscht … Spaghettiträger statt Ärmeln oder einen Farbtupfer um die Taille herum …

Wie aufs Stichwort veränderte sich das Kleid. Als hätte es ihre Gedanken erraten, schnurrten die Ärmel zu dünnen Trägern über ihren Schultern ein, und etwas Blaues schlang sich um ihre Taille – eine Schärpe aus seidigen Schmetterlingen. Sophie wunderte sich kaum noch; das alles war so merkwürdig, dass dieses magische Kleid sie nicht mehr aus der Fassung bringen konnte. Fast wie ein Déjà-vu, als hätte sie das alles schon einmal erlebt und könne sich nur nicht erinnern, wo und wann. Sie beugte sich zum Spiegel vor, und plötzlich schimmerte etwas in ihren Augen auf, ein vertrauter smaragdgrüner Funke … der jedoch genauso schnell wieder verschwand, wie er gekommen war.

»Die Presse erwartet dich, Prinzessin«, ertönte eine Stimme hinter ihr.

Sophie drehte sich zum Hauptmann der Wache um, der in ihrer Schlafzimmertür stand, seine goldene Jacke mit verkrustetem Blut befleckt. Er hatte sich als Kei vorgestellt, als er sie aus dem Schlaf gerissen hatte. Bildhübsch, mit wachsamen Augen und kantigem Gesicht, obwohl er irgendwie bedrückt wirkte, als hätte er einen Geist gesehen.

Von Kei eskortiert, schritt sie zum Ballsaal. Aus dem Augenwinkel fing sie immer wieder seine verstohlenen Blicke auf. Er schien darauf zu warten, dass sie etwas sagte – als hätten sie ein Geheimnis miteinander. Sophie wurde bei dieser Vorstellung flau im Magen.

Plötzlich tauchte ein Wächter vor ihnen auf, ein grober Kerl mit schütterem Haar und pockennarbigem Gesicht. »Hauptmann, die Karte im Kartenraum is komplett verbrannt … die mit den Rebellen drauf.«

Keis Gesicht verfinsterte sich. »Könnte ein Küchenmädchen gewesen sein oder einer der Köche … Ich werde sie fragen …«

»Aber des war die Karte vom König! Soll ich ihm nich …?«

»Geh wieder an deinen Posten«, bellte der Hauptmann und führte Sophie an ihm vorbei.

Sophie hatte keine Ahnung, wovon sie redeten, aber Kei war jetzt noch mürrischer als zuvor.

Er merkte, dass sie ihn anstarrte, und zum ersten Mal regte sich etwas in seinem Gesicht. Aufmerksam beobachtete er sie, sein Blick bohrte sich förmlich in ihren.

»Bist du wieder da?«, flüsterte er.

Sophie schaute in seine großen dunklen Augen … und schreckte aus ihrer Trance hoch. »Natürlich bin ich da! Wo soll ich denn sonst sein?«, fauchte sie. »Und was starrst du mich so merkwürdig an? Du bist der Hauptmann dieser Wache. Der neue Vasall des Königs. Also verhalte dich gefälligst auch so, oder ich sage dem König, dass er sich einen besseren Hauptmann suchen soll!«

Keis Gesichtszüge erstarrten zu Stein. »Sehr wohl, Prinzessin.«

»Gut. Und lass deine Jacke säubern. Solange kein Staatsstreich im Schloss ausbricht, gibt es keinen Grund, mit einer blutigen Jacke herumzustolzieren.«

»Das ist Rhians Blut«, sagte Kei.

»Wie bitte?« Sophie hielt inne.

»Es ist Rhians Blut«, wiederholte Kei mit demselben bohrenden Blick wie vorhin.

»Dann gib es ihm gefälligst zurück«, sagte sie schnippisch und ging weiter. Ein zufriedenes Lächeln huschte über ihr Gesicht, und ihr Kleid bauschte sich um sie wie ein Pfauenrad.

Rhian wäre stolz auf sie.

Allmählich fand sie sich in ihre Rolle als Königin hinein.

»Prinzessin Sophie, was sagst du zur Verhaftung von Japeth, dem Bruder des Königs?«, fragte eine blauhaarige Reporterin mit einem Namensschild, auf dem MURMELBERG-POST stand. »Bist du zufrieden, dass alle Verräter im Königreich ausgemerzt wurden?«

»Ich kannte Rhians Bruder kaum«, erwiderte Sophie auf ihrem erhöhten Thron mit dem Löwenkopf. »Und ich habe volles Vertrauen in König Rhian – er wird Camelot und den Wald beschützen. Aber jetzt würde ich gerne Fragen zu der Hochzeit heute Abend beantworten, wenn es euch nichts ausmacht – dazu bin ich schließlich hier. Den Rest überlasse ich dem König.«

Immer mehr Reporter drängten in den Blauen Ballsaal und forderten lauthals ihre Aufmerksamkeit. Sophies Blick fiel auf die beiden völlig gleich aussehenden Frauen, die sich im Hintergrund hielten, barfuß und in lavendelblauen Kleidern, und ihr kurz zunickten. Beide hatten die gleiche hohe Stirn und lange Nase, ihre Gesichter strotzten vor Genugtuung, als liefe alles nach Plan. Was vermutlich auch der Fall war, denn die Mistral-Schwestern hatten Sophie nur wenige Minuten zuvor auf die Pressekonferenz vorbereitet. »Du beantwortest einfach ihre Fragen«, hatte die eine namens Alpa gesagt. »Alles andere fügt sich schon«, die andere, die sich Omeida nannte.

Plötzlich brüllte ein Reporter über den Radau hinweg: »Stimmt es, dass König Rhian die Mitglieder des Waldrats dazu erpresst hat, dem Storiker die Treue aufzukündigen?« Auf seinem Namensschild stand NIEDERWALDER BÖSENDIGEST. »Laut unseren Recherchen haben neunundneunzig der hundert Gründerreiche vergangene Woche ihren Ring zerstört – womit sie die Herrschaft des Storikers verworfen und sich stattdessen mit König Rhian verbündet haben. Glaubt der König an die Legende vom Einen und Wahren König? Will er die Macht der Feder an sich reißen? Lässt er deshalb alle Ringe verbrennen?«

»Die Feder hat unseren Wald schamlos verraten«, erwiderte Sophie, und die Reporter schrieben eifrig mit. »Der Storiker sollte positive, aufmunternde Geschichten erzählen, die unsere Welt voranbringen. Aber in letzter Zeit hat er nur noch über die Schüler einer Schule geschrieben, die in meinen Augen elitär und veraltet ist. Deshalb habe ich auch meine Stelle als Schulleiterin gekündigt. Die Feder repräsentiert nicht mehr das Volk. Es wird Zeit, dass ein Mensch an ihre Stelle tritt. Ein Mann. Und König. Einer, der jedem Waldbewohner eine Chance auf ein Happy End ermöglicht.«

Die Worte strömten mühelos aus ihrem Mund, als führten sie ein Eigenleben.

»Der letzte verbliebene Ring gehört dem Sheriff von Nottingham, der in dem Chaos von Tedros’ Hinrichtung verschwunden ist«, rief ein Reporter des Nottingham-Anzeigers. »Gibt es Hinweise, wo er sich aufhält und was aus dem Ring geworden ist?«

»Hast du nicht zugehört? Der Sheriff heiratet Robin Hood«, fertigte Sophie ihn hochnäsig ab.

Die Reporter lachten.

»Glaubst du denn selbst an den Mythos vom Einen und Wahren König?«, wollte der Reporter wissen, auf dessen Namensschild PFEIFER VON HAMELN stand. »Demnach beruht die Macht des Storikers auf dem Gleichgewicht zwischen Mensch und Feder. Ein Gleichgewicht, das unsere Anführer mit ihren Ringen besiegelt haben. Solange sie diese Ringe tragen, teilen sich Mensch und Feder die Macht. Wenn aber der Mensch die Feder verwirft, wenn alle hundert Herrscher ihre Ringe verbrennen, ist das Gleichgewicht zerstört. Der Storiker würde seine Macht an den neuen König verlieren.«

»Was auch an der Zeit wäre«, trillerte Sophie. »Der Mensch sollte einen Menschen verehren. Einen König. Und keine Feder.«

»Aber was...

Erscheint lt. Verlag 30.4.2021
Reihe/Serie The School for Good & Evil
The School for Good & Evil
The School for Good and Evil
Illustrationen Iacopo Bruno
Übersetzer Ilse Rothfuss
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 Jahren • Abenteuer • All Age • Band 6 • Bestseller • Buch • Bücher • Fantasy-Trilogie • Freundschaft • Geschenk • Geschenkidee • Hexe • Internat • Jugend-Buch • Lesen • Liebe • Literatur • Mädchen • Magie • Märchen • Mystery • Netflix-Verfilmung • Prinz • Prinzessin • Young Adult • Zicke
ISBN-10 3-473-47197-6 / 3473471976
ISBN-13 978-3-473-47197-3 / 9783473471973
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