Winter auf der Hummelinsel (eBook)

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2021 | 1. Auflage
176 Seiten
Woow Books (Verlag)
978-3-96177-580-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Winter auf der Hummelinsel -  Svenja Stein
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Auch im Winter ist es auf der Hummelinsel wunderschön - und jeder Tag hält eine Überraschung bereit! Die Freunde Selma, Maja und Marre finden im Wald ein Eichhörnchen, das aus seinem Nest gefallen ist. Zum Glück hat die Bäuerin Linnéa auf ihrem Hof eine Eichhörnchen-Pflegestation und erlaubt den Kindern, ihr beim Aufpäppeln des kleinen Tierchens zu helfen. Damit steht Weihnachten nichts mehr im Wege, und mit Oma Erikas wunderbaren Keksen sind die Freunde für weitere winterliche Abenteuer gewappnet. Ob man mit den Keksen sogar Weihnachtswichtel anlocken kann? Am Ende jedes Kapitels gibt es eine Spiel- oder Bastelanleitung, die zur Geschichte passt, alle Bastel-Ideen sind nachhaltig

Svenja Stein, geboren 1987, begann ihr Skandinavistik-Studium in Freiburg, bevor sie in Schweden Kinderliteratur und Kreatives Schreiben studierte. Mittlerweile lebt sie wieder in Deutschland und arbeitet als Food-Redakteurin in Hamburg

Svenja Stein, geboren 1987, begann ihr Skandinavistik-Studium in Freiburg, bevor sie in Schweden Kinderliteratur und Kreatives Schreiben studierte. Mittlerweile lebt sie wieder in Deutschland und arbeitet als Food-Redakteurin in Hamburg

Eichhörnchen gefunden!


Als Selma am nächsten Morgen aufwachte, lag Nisse, die Katze ihrer Großeltern, wie gewohnt um ihren Kopf herum.

»Guten Morgen, mein Lieblingskätzchen«, sagte Selma. Sie setzte sich im Bett auf und nahm Nisse zu sich auf den Schoß. Der graue Stubentiger schnurrte zufrieden, als sie ihn streichelte. Selma kuschelte ihr Gesicht in sein weiches Fell und atmete tief ein. »Ich hab dich ganz schön vermisst.«

Noch im Sommer hätte es Selma nie für möglich gehalten, dass ihre Großeltern sich jemals eine Katze anschaffen würden. Besonders Opa Olle hatte sich lange dagegen gewehrt. Doch als Nisse aufgetaucht war, hatte sich Opas anfängliche Abneigung schon bald in pure Fürsorge verwandelt.

Alles hatte damit begonnen, dass Nisse jeden Tag durch den Garten gestreunert war. Als die Katze schließlich mit einer verletzten Pfote auf dem Fenstersims vor dem Küchenfenster saß und miaute, kam Majas Mutter Simmi vorbei. Sie war die Tierärztin auf der Insel, und sie versorgte Nisses Verletzung. Dann trug sie Selma und ihren Großeltern auf, die Katze zu pflegen, bis ihr Besitzer gefunden war. Doch niemand vermisste Nisse. Zum Glück für Selma und ihre Großeltern, denn so konnten sie die Katze behalten!

Ein leises Heulen drang durch das Fenster hinein, und Nisse spitzte die Ohren.

»Es scheint heute stürmisch zu sein«, sagte Selma. Sie krabbelte mit Nisse auf dem Arm aus dem Bett und lief zum Fenster. Von dort aus blickte sie zur kleinen Straße hinunter. Buntes Herbstlaub raschelte über den Boden und ließ sich vom Wind zum Strand hinuntertragen.

»Das perfekte Wetter zum Drachensteigen! Ich wette, Maja und Marre sind auch dabei.«

Und tatsächlich lief Selma später mit Maja und Marre zur großen Waldlichtung. Kasimir trabte aufgeregt vor ihnen her.

»Du hast so einen schönen Drachen, Maja«, sagte Selma.

Maja hielt ihren Drachen ein Stück von sich weg, um ihn besser anschauen zu können. »Den hat Papa für mich gebastelt«, sagte sie und strich über das meerblaue Papier. »Aber deinen finde ich auch toll.«

Selma zuckte mit den Schultern. »Na ja, der ist halt alt und gehörte schon meiner Mama, als sie noch klein war.«

»Da sind wir. Der perfekte Ort zum Drachensteigen!« Marre zeigte auf die große Wiese, die sich nun vor ihnen ausbreitete. Um sie herum raschelte, knisterte und knarzte es unentwegt. Zum Glück war der Wind im Wald aber nicht so stark wie direkt am Meer bei Selmas Großeltern.

Maja pfiff ihren Hund zu sich, und er gehorchte sofort. »Sitz«, sagte sie und wies ihm den Platz neben sich an.

Marre war beeindruckt. »Geht ihr immer noch zur Hundeschule? Kasimir hört wirklich viel besser als im Sommer.«

»Das stimmt.« Maja nickte stolz. »Er ist jetzt auch nicht mehr in der Welpen-Gruppe, sondern darf bei den Junghunden mitmachen.« Sie zog ihren Schal enger um den Hals und beobachtete, wie sich die nahe gelegenen Bäume im Wind leicht krümmten. »Hoffentlich verheddern sich unsere Drachen nicht da oben in den Ästen.«

Selma machte eine abwehrende Handbewegung. »Quatsch, dafür ist die Lichtung viel zu groß«, sagte sie. »Opa hat hier schon so oft mit mir Drachen steigen lassen.«

Zusammen prüften die Kinder, aus welcher Richtung der Wind kam, und stellten sich mit dem Rücken zu ihm auf. Dann halfen sie sich gegenseitig, die Drachen steigen zu lassen. Durch den Wind war es ein Leichtes, die bunten Flieger in der Luft zu behalten.

Kasimir kam mit einem Stück Holz im Maul angetrabt. Er legte sich vor Maja flach auf den Boden und winselte.

»Jetzt nicht, Stinker. Ich spiele nachher mit dir!«, sagte Maja und schaute wieder hinauf zu ihrem Drachen.

»Guckt mal, wie hoch oben im Himmel meiner schon ist!«, rief Marre begeistert. Er lief ein paar Schritte rückwärts und zog vorsichtig an der Schnur, um den Drachen noch höher steigen zu lassen. Plötzlich stieß er einen Schrei aus und machte einen Satz zur Seite. Dabei stolperte er und plumpste zu Boden. Sein Drachen, den er vor Schreck losgelassen hatte, flog davon und landete in einem Gebüsch am Rand der Lichtung.

»Was ist los?« Maja schaute zu ihm hinüber.

»Hast du etwa ein Gespenst gesehen?«, fragte Selma, ohne den Blick von ihrem Drachen abzuwenden.

»Dieses Eichhörnchen da!«, sagte Marre und deutete vor sich ins Gras. »Ich glaube, mit dem stimmt irgendwas nicht. Es rückt mir ganz schön auf die Pelle.« Hastig kam er wieder auf die Beine.

»Was? Ein Eichhörnchen?«, riefen Selma und Maja gleichzeitig. So schnell sie konnten, holten sie ihre Drachen ein und liefen zu Marre hinüber.

Und tatsächlich – im Gras saß ein kleines Eichhörnchen! Es hatte dichtes, rotes Fell und hopste vorsichtig noch etwas näher an Marre heran.

»Oh, wie süß!«, rief Maja.

»Hilfe!« Marre stand wie versteinert da und reckte sein Kinn so hoch, als stünde er bis zum Hals im Wasser. Denn nun kletterte das Eichhörnchen in kurzen, flinken Bewegungen an seinem Bein hinauf.

Selma kicherte. »Das tut dir doch nichts.«

»Und wenn es Tollwut hat und mich beißt?« Marre versuchte das Eichhörnchen durch Schütteln seines Beines loszuwerden. Als der Nager schließlich auf allen vieren im Gras landete, wich Marre ein paar Schritte zurück.

Maja schüttelte den Kopf. »Marre, das ist doch Quatsch!«, sagte sie. »Tollwütige Tiere werden richtig böse. Aber dieses Eichhörnchen ist doch harmlos.«

Marre beäugte das kleine Tier trotzdem noch immer argwöhnisch.

Das Eichhörnchen schwang seinen buschigen Schwanz hastig hin und her, seine dunklen Knopfaugen waren weiterhin starr auf Marre gerichtet. Dann jagte es wieder auf sein Bein zu.

»Nein, nein, nein!«, rief Marre und hastete davon. Als er sich umdrehte und bemerkte, dass das Eichhörnchen ihm auf Schritt und Tritt folgte, legte er noch einen Zahn zu und rannte im Zickzack über die Wiese. Doch das kleine Eichhörnchen blieb ihm dicht auf den Fersen.

Selma wandte sich lachend an Maja: »Ich habe noch nie gesehen, dass jemand von einem Eichhörnchen verfolgt wurde.«

»Mit dem Eichhörnchen stimmt doch wirklich was nicht«, sagte Maja und pfiff Kasimir zu sich, der Marre und dem kleinen Tier inzwischen hinterherjagte.

»Meinst du, es ist ein Baby-Eichhörnchen, das aus seinem Nest gefallen ist?«, fragte Selma.

Maja zuckte mit den Schultern. »Ja, vielleicht. Aber warum kehrt es dann nicht ins Nest zurück?«

Marre kam ganz außer Atem auf die Mädchen zugelaufen. »Das Eichhörnchen lässt sich nicht abwimmeln!« Kaum hatte er angehalten, blieb auch das Tier vor seinen Füßen stehen.

»Guckt mal, wie es sich an deinen Schuh kuschelt«, sagte Maja besorgt. »Es ist ganz fertig.«

»Kein Wunder, so wie das hinter mir hergerannt ist«, antwortete Marre.

»Am besten rufen wir deine Mama an, Maja«, sagte Selma. »Simmi weiß bestimmt, was wir tun können.«

»Gute Idee«, fand Maja. »Du hast doch ein Handy bekommen, Marre. Hast du es dabei?«

Marre nickte, zog es aus seiner Hosentasche und reichte es Maja. Dann sah er zu dem kleinen Eichhörnchen hinunter, das sich nun neben seinen Füßen zusammengerollt hatte. »Deine Mama soll sich beeilen, bevor das Eichhörnchen wieder auf die Idee kommt, mich anzuspringen.«

Als Simmi zu den Freunden stieß, war das Eichhörnchen mittlerweile eingeschlafen. Aus Angst, es zu wecken und eine weitere Verfolgungsjagd auszulösen, hatte Marre sich so wenig wie möglich bewegt.

Simmi hob das Eichhörnchen vorsichtig auf und schaute es sich ganz genau an. Da öffnete das Tier ein wenig die Augen und schnupperte an ihren Fingern. Es sah wirklich sehr müde aus.

»Der arme Kleine ist ganz geschwächt. Habt ihr denn schon nach seinem Nest gesucht?«, fragte Majas Mutter.

Selma nickte und zeigte zu einer großen Eiche, die in einiger Entfernung am Rand der Lichtung stand. »Ja, Maja und ich denken, da oben ist eins. Wir wissen aber nicht, ob das zu einer Vogel- oder Eichhörnchen-Familie gehört.«

Simmi, Kasimir und die Kinder liefen zu der Eiche und sahen hinauf.

»Ja, das ist ein Kobel«, sagte Majas Mutter. »Dort könnte das Eichhörnchen hinausgefallen sein. Ihr erkennt Eichhörnchen-Nester daran, dass sie oft in Astgabeln gebaut sind.«

»Ob das Eichhörnchen wegen dem starken Wind rausgefallen ist?«, fragte Marre, der fast genauso erschöpft aussah wie das rotbraune Wollknäuel in Simmis Hand.

»Das wäre möglich«, antwortete Simmi. »Mich wundert nur, dass es nicht versucht hat, ins Nest zurückzukehren. Ich glaube deshalb eher, dass das Eichhörnchen Hunger hat.«

»Hunger?«, fragte Selma.

Simmi nickte und strich sich mit der freien Hand eine dunkle Haarsträhne aus dem Gesicht. »Vielleicht ist seine Mama nicht mehr zum Kobel zurückgekehrt oder hat dieses Junge verstoßen. Auf jeden Fall ist es unterkühlt und ausgehungert.«

»Das arme Eichhörnchen!«, sagte Maja.

Simmi streichelte das Tier sanft. »Wir bringen es zu Linnéa auf den Bauernhof. Sie hat doch eine Eichhörnchen-Aufnahmestation. Hier auf der Insel ist es oft so stürmisch, da purzeln immer wieder junge Eichhörnchen aus ihren Nestern. Linneá weiß genau, was zu tun ist. Marre, könntest du den kleinen Stöpsel hier vorsichtig tragen? Ich muss ja Auto fahren, und bei dir scheint er sich wohlzufühlen.«

Marre sah aus, als wüsste er nicht, ob das ein Kompliment war. Aber er hielt seinen Wollpulli auf wie das Mädchen aus dem Sterntaler-Märchen sein Kleid.

»Warum ist das Eichhörnchen mir hinterhergelaufen?«, fragte er, als Simmi das rote Fellknäuel in seinen Pullover legte.

»Es hat nach einer Ersatzmama gesucht. Oder zumindest nach jemandem, der ihm Futter...

Erscheint lt. Verlag 17.9.2021
Reihe/Serie Hummelinsel
Illustrationen Naeko Walter
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Vorlesebücher / Märchen
Schlagworte Backen • Basteln • Eichhörnchen • Herbst • Mitmachbuch • Nachhaltigkeit • Skandinavien • Spiele • Weihnachten • Winter
ISBN-10 3-96177-580-X / 396177580X
ISBN-13 978-3-96177-580-4 / 9783961775804
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