The Inheritance Games (eBook)

Spiegel-Bestseller
Intrigen, Reichtümer, Romantik - der Auftakt der New-York-Times-Bestseller-Serie!
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
400 Seiten
cbt Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-27182-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Inheritance Games -  Jennifer Lynn Barnes
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50 Milliarden Dollar - Eine unbekannte Erbin - Vier mörderische Nachkommen. Für alle ab 14 Jahren!
Avery Grambs hat einen Plan: Highschool überleben, Stipendium abgreifen und dann - nichts wie raus hier. Doch all das ist Geschichte, als der Multimilliardär Tobias Hawthorne stirbt und Avery fast sein gesamtes Vermögen hinterlässt. Der Haken daran? Avery hat keine Ahnung, wer der Mann war.
Um ihr Erbe anzutreten, muss Avery in das gigantische Hawthorne House einziehen, wo jeder Raum von der Liebe des alten Mannes zu Rätseln und Geheimnissen zeugt. Ungünstigerweise beherbergt es aber auch dessen gerade frisch enterbte Familie. Allen voran die vier Hawthorne-Enkelsöhne: faszinierend, attraktiv und gefährlich.
Gefangen in dieser schillernden Welt aus Reichtum und Privilegien, muss Avery sich auf ein Spiel aus Intrige und Kalkül einlassen, wenn sie überleben will.
Ein süchtig machender Thriller voller dunkler Familiengeheimnisse und tödlicher Herausforderungen.

Die Inheritance-Reihe:

The Inheritance Games (Band 1)
The Inheritance Games - Das Spiel geht weiter (Band 2)
The Inheritance Games - Der letzte Schachzug (Band 3)

Jennifer Lynn Barnes hat bereits mehr als 20 hochgelobte Jugendromane geschrieben und damit die Spiegel-Bestsellerliste erklommen. Sie war Fulbright-Stipendiatin und studierte Psychologie, Psychiatrie und Kognitionsforschung. Ihren Abschluss machte sie an der Yale University und arbeitete als Professorin für Psychologie und Kreatives Schreiben, bevor sie sich ausschließlich ihrem eigenen Schreiben widmete.

KAPITEL 4 


Am nächsten Tag zahlte ich den Preis dafür, im Auto geschlafen
zu haben. Mein gesamter Körper schmerzte; außerdem musste ich nach dem Sportunterricht in der Schule duschen, da ich nicht auf die Papierhandtücher auf der Toilette des Diners setzen wollte. Ich hatte keine Zeit zum Föhnen, also kam ich mit pitschnassem Haar in die nächste Stunde. Es war nicht mein bester Look, aber ich war mein ganzes Leben mit denselben Leuten zur Schule gegangen. Ich lief quasi unter Bildschirmschoner.

Niemand schaute auch nur hin.

»In Romeo und Julia wimmelt es nur so von Sprichwörtern – kleine, knackige Happen Lebensweisheit, die Aussagen über die Welt und die menschliche Natur treffen.« Meine Englischlehrerin war jung und ernst, außerdem hatte ich den starken Verdacht, dass sie zu viel Kaffee intus hatte. »Aber jetzt mal abgesehen von Shakespeare. Wer kann mir ein Beispiel für ein geläufiges Sprichwort nennen?«

Wer bettelt, ist nicht wählerisch, dachte ich mit wummerndem Schädel, während mir Wassertropfen den Rücken runterrannen. Not macht erfinderisch. Wenn das Wörtchen wenn nicht wär, wär mein Vater Millionär.

Die Tür zum Klassenzimmer wurde geöffnet. Eine Mitarbeiterin aus dem Sekretariat wartete, bis die Lehrerin sie registrierte, und verkündete dann so laut, dass die ganze Klasse es hören konnte: »Avery Grambs soll sich im Rektorat melden.«

Ich nahm an, es bedeutete, dass ein gewisser Jemand meinen Test benotet hatte.

Mir war schon klar, dass ich keine Entschuldigung zu erwarten hatte, was ich jedoch ebenso wenig erwartete, war Mr Altmann im Vorzimmer seiner Sekretärin, der mich dort so strahlend empfing, als hätte er gerade Besuch vom Papst gehabt. »Avery!«

Sofort schrillte ein Alarm in meinem Kopf los, denn niemand freute sich je derart, mich zu sehen.

»Hier entlang, bitte.« Er öffnete schwungvoll die Tür zu seinem Büro und ich erhaschte einen Blick auf einen vertrauten neonblauen Pferdeschwanz.

»Libby?«, fragte ich. Sie trug ihren Pflegerinnenkittel mit den aufgedruckten Totenköpfchen und kein Make-up, was darauf schließen ließ, dass sie direkt von der Arbeit kam. Mitten in der Frühschicht. Dabei spazierten Pflegekräfte in Einrichtungen für betreutes Wohnen nicht einfach mal so aus ihrer Schicht.

Außer etwas Schlimmes war passiert.

»Ist Dad …?« Ich konnte mich nicht überwinden, die Frage zu beenden.

»Ihrem Vater geht es gut.« Die Stimme, welche die Worte äußerte, gehörte weder Libby noch Direktor Altman. Mein Kopf ruckte hoch und ich blickte an meiner Schwester vorbei. Der Sessel hinter dem Schreibtisch des Direktors war besetzt – von einem Typen, der nicht viel älter war als ich. Was ist denn hier los?

Er trug einen schnieken Anzug. Und sah aus wie ein Mensch, der eine Entourage haben sollte.

»Jedenfalls gestern noch«, fuhr er fort, seine tiefe, volle Stimme gemessen und präzise, »war Ricky Grambs quicklebendig, wohlauf und schlief seinen Rausch sicher in einem Motelzimmer in Michigan, eine Stunde außerhalb von Detroit, aus.«

Ich gab mir Mühe, ihn nicht anzuglotzen … und versagte. Hellblondes Haar. Blasse Augen. Gesichtszüge so scharf wie mit dem Diamantschneider geformt.

»Woher wollen Sie das denn wissen?«, fragte ich herausfordernd. Nicht mal ich wusste je, wo mein Versagervater, der sich geflissentlich um die Unterhaltszahlungen gedrückt hatte, steckte.

Der Junge in dem Anzug beantwortete meine Frage nicht. Stattdessen hob er eine Augenbraue. »Direktor Altman?«, sagte er. »Wenn Sie uns wohl einen Moment geben würden?«

Der Direktor öffnete den Mund, vermutlich um einen Einwand zu erheben, weil er aus seinem eigenen Büro entfernt wurde, aber die Augenbraue des Jungen hob sich nur noch ein bisschen höher.

»Ich meine, wir hätten eine Vereinbarung.«

Altman räusperte sich. »Selbstverständlich.« Und einfach so drehte er sich um und spazierte aus der Tür. Sie schloss sich hinter ihm, woraufhin ich wieder dazu überging, unverhohlen den Jungen anzuglotzen, der ihn aus seinem Reich verbannt hatte.

»Sie fragten, woher ich wisse, wo Ihr Vater ist.« Seine Augen hatten die gleiche Farbe wie sein Anzug – grau, beinahe silbern. »Für den Moment wäre es wohl das Beste für Sie, einfach davon auszugehen, dass ich alles weiß.«

Es hätte angenehm sein können, seiner Stimme zu lauschen, wenn da nicht die Worte gewesen wären. »Ein Kerl, der glaubt, dass er alles weiß«, murmelte ich. »Ganz was Neues.«

»Ein Mädchen mit rasiermesserscharfer Zunge«, gab er zurück, die silbernen Augen auf mich gerichtet, wobei seine Mundwinkel nach oben zuckten.

»Wer sind Sie?«, fragte ich. »Und was wollen Sie?« Von mir, fügte etwas in mir hinzu. Was wollen Sie von mir?

»Alles, was ich will«, erwiderte er, »ist, eine Nachricht zu überbringen.« Aus Gründen, die ich nicht so ganz fassen konnte, begann mein Herz schneller zu schlagen. »Eine, die sich auf traditionellem Wege eher als schwierig zustellbar erwies.«

»Das könnte meine Schuld gewesen sein«, meldete sich Libby neben mir verlegen.

»Was könnte deine Schuld gewesen sein?« Ich drehte mich zu ihr um, froh darüber, den Blick von Grauauge lösen zu können, wobei ich gegen den Drang ankämpfen musste, gleich wieder hinzuschauen.

»Erst musst du wissen«, sagte Libby so ernst, wie es jemandem in einem Totenkopf-Pflegekittel nur möglich war, »dass ich ja keine Ahnung hatte, dass die Briefe echt waren.«

»Welche Briefe?«, wollte ich wissen. Ich war die einzige Person in diesem Raum, die keinen Schimmer hatte, was hier vor sich ging, und ich wurde das Gefühl nicht los, dass Nichtwissen gerade von Nachteil war – so wie wenn man auf dem Gleis steht und nicht weiß, aus welcher Richtung der Zug angebraust kommt.

»Jene Briefe«, sagte der Junge in dem Anzug, wobei mich seine Stimme wieder sanft umfing, »welche die Anwälte meines Großvaters seit nunmehr drei Woche per Einschreiben an Ihren Wohnort schicken.«

»Ich dachte, das wäre eine Betrügermasche«, sagte Libby zu mir.

»Ich versichere Ihnen«, erwiderte der Junge geflissentlich, »das sind sie nicht.«

Ich war klug genug, um nichts auf die Versicherungen gut aussehender Typen zu geben.

»Lassen Sie mich noch mal beginnen.« Er verschränkte die Hände auf dem Schreibtisch vor uns, wobei der Daumen seiner Rechten sanft über die Manschette an seinem linken Handgelenk strich. »Mein Name ist Grayson Hawthorne. Ich bin hier im Auftrag von McNamara, Ortega & Jones, einer in Dallas ansässigen Anwaltskanzlei, die den Nachlass meines Großvaters verwaltet.« Graysons blasse Augen begegneten meinen. »Mein Großvater ist Anfang des Monats von uns gegangen.« Eine gewichtige Pause. »Sein Name war Tobias Hawthorne.« Grayson beobachtete aufmerksam meine Reaktion – oder, genauer, das Ausbleiben einer solchen. »Sagt der Name Ihnen irgendetwas?«

Und da war es wieder – dieses Gefühl, auf den Gleisen zu stehen. »Nein«, erwiderte ich. »Sollte er?«

»Mein Großvater war ein sehr vermögender Mann, Miss Grambs. Und wie es scheint, wurden, neben unserer Familie und den Leuten, die seit Jahren für ihn arbeiteten, Sie in seinem Testament erwähnt.«

Ich hörte die Worte, konnte sie jedoch nicht begreifen. »Seinem was

»Seinem Testament«, wiederholte Grayson, wobei ein mattes Lächeln über seine Lippen huschte. »Ich weiß nicht, was genau er Ihnen vermacht hat, aber Ihre Anwesenheit ist bei der Verlesung des Testaments erforderlich. Wir schieben sie nun schon seit Wochen vor uns her.«

Ich war kein begriffsstutziger Mensch, aber Grayson Hawthorne hätte gerade genauso gut Schwedisch sprechen können.

»Warum sollte Ihr Großvater mir was vermachen?«, fragte ich.

Grayson erhob sich. »Tja, das ist die Frage der Stunde, nicht wahr?« Er trat hinter dem Schreibtisch hervor, und plötzlich wusste ich ganz genau, aus welcher Richtung der Zug angerattert kam.

Aus seiner.

»Ich habe mir die Freiheit genommen, Reisevorkehrungen für Sie zu treffen.«

Das war keine Einladung. Das war eine Vorladung. »Wie kommen Sie überhaupt auf die Idee …?«, begann ich, doch Libby schnitt mir das Wort ab.

»Super!«, sagte sie und bedachte mich mit einem eindringlichen Seitenblick.

Grayson schmunzelte. »Ich werde Ihnen beiden einen Moment geben.« Seine Augen verweilten etwas zu lang auf meinen als angenehm; dann, ohne ein weiteres Wort, stolzierte er zur Tür hinaus.

Libby und ich schwiegen noch ganze fünf Sekunden, nachdem er fort war. »Krieg das jetzt nicht in den falschen Hals«, flüsterte sie schließlich, »aber ich glaub, der Typ könnte so was wie Gott sein.«

Ich schnaubte. »Ja, dafür hält er sich ganz bestimmt.« Nun, da er weg war, fiel es leichter, seine Wirkung auf mich zu ignorieren. Was für ein Mensch verfügte bitte schön über so eine absolute Selbstsicherheit? Sie zeigte sich in jedem Aspekt seiner Haltung und Wortwahl, in jeder Interaktion. Macht war für diesen Typen eine schlichte Lebenstatsache, so wie die Schwerkraft. Die Welt beugte sich dem Willen von Grayson Hawthorne. Was Geld ihm nicht kaufen konnte, das besorgten ihm wahrscheinlich diese Augen.

»Fang mal von vorne an«, sagte ich zu Libby, »und lass nichts aus.«

Sie fummelte an den pechschwarzen Spitzen ihres...

Erscheint lt. Verlag 24.12.2021
Reihe/Serie Die The-Inheritance-Games-Reihe
Die THE-INHERITANCE-GAMES-Reihe
Übersetzer Ivana Marinovi?
Sprache deutsch
Original-Titel The Inheritance Games #1
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
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ISBN-10 3-641-27182-7 / 3641271827
ISBN-13 978-3-641-27182-4 / 9783641271824
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