Familie Flickenteppich 3. Wir machen Ferien -  Stefanie Taschinski

Familie Flickenteppich 3. Wir machen Ferien (eBook)

Turbulente Ferienlektüre für Kinder ab 8 Jahren
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
216 Seiten
Verlag Friedrich Oetinger
978-3-96052-208-9 (ISBN)
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Wenn eine Hausgemeinschaft zur Großfamilie wird - Band 3 der beliebten Kinderbuchserie. Von einem Tag auf den anderen ist Rebecca, die Mutter von Emma, Ben und Jojo, plötzlich aus Australien zurückgekommen und wirbelt das Leben in der Nummer 11 ganz schön durcheinander. Die Ferien stehen vor der Tür und Rebecca will mit ihren Kindern ohne die Flickenteppich-Familie an die Nordsee fahren. Wider Erwarten beginnt der Urlaub sehr schön - bis Emma Flugtickets auf dem Handy ihrer Mama entdeckt. Ein Ticket ist für ihre Mutter und eines ist auf Jojo ausgestellt! Doch niemand soll die drei Geschwister trennen! Heimlich schleichen sich Emma, Ben und Jojo vom Campingplatz.

Stefanie Taschinski lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Hamburg. Die Autorin ist Mitbegründerin der 'Elbautoren' und Schreibcoach für das Projekt 'Schulhausroman' am Literaturhaus Hamburg.

Stefanie Taschinski lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Hamburg. Die Autorin ist Mitbegründerin der "Elbautoren" und Schreibcoach für das Projekt "Schulhausroman" am Literaturhaus Hamburg.

Kapitel 1 Wie echte Forscher und Forscherinnen


Ich glaube, Mama hat die Sonne direkt aus Australien mitgebracht! Denn die Strahlen, die heute Morgen in unser Klassenzimmer fallen, haben richtig Kraft. Obwohl ich nur ein kurzärmliges T-Shirt trage, ist mir schön warm. Dabei meinte Papa, ich soll mir meinen Kapuzenpulli anziehen. »Nicht dass du vor den Ferien noch krank wirst, Emma«, hat er gesagt und mir für die Pause meine leckere Umami-Glücks-Stulle und eine geschnippelte Birne eingepackt. Wir haben nämlich nur noch eine Woche Schule, und dann beginnen die Pfingstferien. Ganz viel Zeit, die ich mit Mama verbringen möchte. Da werde ich bestimmt nicht krank. Schon gar nicht in meinem neuen Lieblings-T-Shirt. Es ist rot, und vorn hüpft ein Känguru. Das hat Mama in Australien extra für mich ausgesucht. »Weil mein Emma-Darling auch so ein fröhlicher Hüpfer ist.«

Für meinen Bruder Ben und meine kleine Schwester Jojo hat sie auch ein T-Shirt mitgebracht. Auf Jojos ist ein Koalabär und auf Bens ein Krokodil.

Bis die Ferien beginnen, hat Mama ihre innere Uhr bestimmt auch wieder auf unsere Zeit umgestellt. Als sie plötzlich vor unserem Haus aus dem Taxi gestiegen ist, war ihre innere Uhr nämlich komplett durcheinander. Aber nach einem ganzen halben Jahr am anderen Ende der Welt hat Mama sich natürlich an die australische Zeit gewöhnt. Mama hat mir erklärt, dass die Zeitverschiebung zwischen Australien und Deutschland acht Stunden beträgt. Das heißt, wenn es bei uns in der Nummer 11 morgens ist, fühlt es sich für Mama wie abends an – und umgekehrt. Deshalb hat Mama die ersten Tage nur gegähnt. »Das ist der Jetlag«, hat sie gesagt.

Langsam wird es besser. Wobei mich Mamas Gähnen gar nicht gestört hat. Von mir aus darf Mama so viel gähnen, wie sie will. Hauptsache, sie ist da!

Für heute hat Mama eine Überraschung vorbereitet, weil sie an Jojos Geburtstag nicht dabei sein konnte. Ich schaue aus dem Fenster in die leuchtend grünen Blätter und überlege, was Mama wohl mit uns vorhat.

»Emma.« Aylin stupst mich an. »Wir sollen das abschreiben«, flüstert meine beste Freundin mir zu.

»Was?«, denke ich und blinzle nach vorn zum Smartboard. Frau Weiß, unsere Klassenlehrerin, lächelt. »Hast du dein Deutschheft vergessen, Emma?«

Da merke ich erst, dass ich meinen Schulranzen noch gar nicht ausgepackt habe!

»Nein, Frau Weiß. Ich hab alles dabei.« Schnell lege ich meine Schreibsachen auf den Tisch.

»Wie jedes Jahr«, fährt Frau Weiß fort, »führen alle dritten Klassen eine Projektwoche durch. In diesem Jahr ist das Thema, zu dem wir gemeinsam forschen wollen …« Sie klickt ein Bild weiter, und auf dem Smartboard erscheint eine Überschrift in Großbuchstaben. »… UNSERE HAUSTIERE. In unserer Projektwoche möchte ich, dass ihr alle etwas über euer Haustier herausfindet, das ihr vorher nicht wusstet.« An den Tischen beginnt aufgeregtes Getuschel. Frau Weiß gibt uns ein Zeichen, wieder leise zu werden. »Es macht auch nichts, wenn ihr kein eigenes Haustier habt. Wir werden uns in Gruppen zusammentun und gemeinsam forschen.«

Aylin wirft mir einen leuchtenden Blick zu. »Das wird so toll!«

Frau Weiß gibt den nächsten Befehl ein, und auf dem Smartboard erscheint eine Tabelle. Als sie uns fragt, wer ein Haustier hat, meldet sich die Hälfte der Klasse.

»Wir haben zwei Ratten«, ruft Camilla, die hinter uns sitzt. »Die können Kunststücke und mögen Musik.«

»Ich hab ein Riesenaquarium! Mit Guppys und Welsen«, erzählt Jakob, der neben Tarek, Aylins Zwillingsbruder, an einem Tisch sitzt.

Ich stupse Aylin an. »Und wir haben sechs Meerschweinchen!«

»Emma«, ruft Frau Weiß mich auf. »Wiederholst du das bitte für uns alle.«

»Wir haben sechs Meerschweinchen. Eine Mama, einen Papa und vier Babys.«

»Na, so richtig Babys sind die nicht mehr«, mischt Aylin sich ein.

Ich sehe, wie Tarek sich meldet. »Und die gehören nicht nur den Mädchen, sondern auch Ben, Freddy und mir!«

Frau Weiß schreibt Meerschweinchen in ihre Tabelle.

Allmählich füllen sich die Felder. Es gibt Ratten und Zwergkaninchen, Hunde und Hamster, Vögel, Fische und sogar Spinnen.

»Wunderbar«, sagt Frau Weiß fröhlich. »Da haben wir am Ende der Woche bestimmt eine richtig spannende Ausstellung.«

»Dürfen wir unsere Tiere mit in die Schule bringen?«, ruft Tarek.

Frau Weiß schüttelt den Kopf. »Hm, das ist eigentlich nicht geplant. Aber vielleicht könnten wir das organisieren.«

»Was stellen wir denn dann aus?«, frage ich.

»Eure Forschungsergebnisse«, sagt Frau Weiß, und dann erklärt sie uns Schritt für Schritt, wie unsere Projektwoche laufen wird: Zuallererst bilden wir Gruppen. Danach sprechen wir darüber, wie echte Forscher und Forscherinnen vorgehen, wie sie alles beobachten und aufschreiben. Außerdem will Frau Weiß mit uns in die Stadtbücherei, wo es jede Menge Sachbücher zu unseren Tieren gibt. Und sie hat einen besonderen Tierfilm ausgesucht!

Unsere Ergebnisse sollen wir dann am Freitag auf der großen Abschlussveranstaltung vorstellen. »Und dafür wird jede Gruppe ein schönes Plakat erstellen, sodass eure Eltern sehen können, was ihr alles herausgefunden habt«, sagt sie.

Als sie »eure Eltern« sagt, streicht mir ein Gedanke so federleicht über den Rücken, dass es kribbelt. Denn in diesem Moment fällt mir ein, dass am Freitag Papa und Mama kommen können. Alle beide!

»Emma, in welche Forschungsgruppe gehen wir?«, fragt Aylin mitten in meine schöne Entdeckung hinein.

»Na, zu den Meeries.«

Aylin dreht an ihrem Zopf, so wie sie es immer tut, wenn sie nachdenkt. »Die Vogelgruppe find ich aber auch spannend!«

»Die Vogelgruppe?«

»Ja, wir können doch Darling und Rosi beobachten!«, meint Aylin. »Oma Becker hat bestimmt nichts dagegen, wenn wir ihre Sittiche erforschen.«

Ich finde Oma Beckers Halsbandsittiche, die mit ihr in der Oberetage wohnen, auch süß. Aber unsere Meerschweinchen sind doch noch viel süßer!

»Und was ist dann mit Meerie-Lou, Meerie-Muh und Meerie-Muffin, mit Sternchen, Blitzi und Boss?« So heißen nämlich unsere sechs Meerschweinchen.

Aylin knabbert an ihrem Zopf und seufzt. »Ich kann mich nicht entscheiden!«

Frau Weiß kommt zu uns und legt jeder von uns eine hellgrüne Forschermappe hin. »Wisst ihr schon, in welche Gruppe ihr wollt?«

»Noch nicht«, sage ich.

»Wir überlegen, ob wir in die Vogelgruppe gehen oder lieber die Meerschweinchengruppe aufmachen«, erklärt Aylin.

In diesem Moment kommt Tarek zu uns an den Tisch. »Die Vogelgruppe ist schon voll, und unsere Meerschweine sind tausendmal spannender!«, sagt er und stellt seinen Stuhl ab.

Aylin sieht ihren Zwillingsbruder verdutzt an. »Heißt das, du willst zu unseren Meeries forschen?«

»Warum nicht? Schließlich gehören sie uns allen zusammen.«

Aylin beugt sich zu ihm vor. »Aber wir sind doch eine Mädchengruppe«, flüstert sie.

»Ja und?« Tarek zuckt die Schultern und sieht zu mir. »Oder ist eure Gruppe schon voll?«

Ich rücke schnell ein Stück zur Seite, damit Tarek sich richtig an unseren Tisch setzen kann. »Überhaupt nicht.«

»Fabelhaft«, sagt Frau Weiß. »Dann seid ihr drei die Meerschweinchengruppe.«

 

Später, als wir gemeinsam zum Mittagessen in die Mensa gehen, setzen wir uns wieder an einen Tisch, weil wir unser Projekt weiter planen wollen. Ben und Freddy kommen mit ihren Tabletts zu uns rüber.

Ben stößt Tarek an die Schulter. »Mann, warum kommst du nicht zu uns?«

Mein großer Bruder ist ja schon zehn und geht gemeinsam mit Freddy in die Vierte. Er ist viel zu cool, um sich zu uns aus der Dritten zu setzen. Dass Tarek immer bei ihm und Freddy abhängen darf, liegt nur daran, dass die drei beste Freunde sind.

»Projektwoche«, sagt Tarek.

Gemeinsam erzählen wir von unserem Meerschweinchenprojekt.

Freddy schiebt sich ein Stück zusammengerollten Pfannkuchen in den Mund. »Mega«, sagt er schmatzend.

Ben lässt sich mir gegenüber auf die Bank fallen, und ich ziehe mein Tablett ein Stückchen zurück. »Welches Thema habt ihr euch ausgesucht?«, frage ich meinen großen Bruder, bevor er irgendetwas Blödes über unser Projekt sagen kann.

Ben schüttelt den Kopf. »Gar keins.«

»Die Viertklässler machen keine Projektwoche«, erklärt Freddy und setzt sich neben Aylin.

»Was? Wieso denn nicht?«, frage ich.

»An der Paula ist die Projektwoche immer nur für die dritte Klasse«, erzählt Aylin, die ja schon immer auf die Paula-Modersohn-Becker-Schule gegangen ist und sich auskennt.

»Aber das ist nicht gerecht!«

Ben streut sich noch einen Löffel Zucker über den Pfannkuchen. »Das kannst du laut sagen. Morgen schreiben wir Sachkunde und Donnerstag Mathe.«

»Und das direkt vor den Ferien«, sage ich.

Aylin dippt ihren Pfannkuchen in das Apfelmus. »Mama sagt, dass das Sommerhalbjahr eben sehr kurz ist.«

Ben schnauft. »Zum Glück sind bald Ferien!«

»Und nach Pfingsten habt ihr die Vorbereitung für das große Abschiedsfest der Viertklässler«, erinnert Tarek die Jungs.

Freddy stöhnt. »Ich will gar nicht weg von der Paula.«

Ben stützt seinen Kopf in beide Hände. »Ich auch nicht.«

Aylin schaut von Freddy zu Ben. »Wenn ihr Lust habt, könnt ihr gern bei unserem Projekt mitmachen«, schlägt sie vor. »Oder, Emma? Tarek? Ich meine, einfach nur zum Spaß.«

»Klar«, sage ich und blinzle zu meinem Bruder. Ob er jetzt etwas Blödes über unser Projekt sagt?

Aber Ben schaut von seinem Teller hoch....

Erscheint lt. Verlag 2.4.2021
Reihe/Serie Familie Flickenteppich
Illustrationen Anne-Kathrin Behl
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 8 • Abenteuer • alleinerziehend • Alltag • Alltagshelden • Bifi & Pops • Bullerbü • Caspar und der Meister des Vergessens • Diversität • Familie • Familienbeziehung • Familienbezug • Familienbuch • Fantasie • Ferien • Flickenteppich • Flickenteppichfamilie • Freunde • Freundschaft • Funklerwald • Geheimnis • Generationen • Humor • Illustrationen • Junge • Kinder • Kinderalltag • Kinderbuch • Mädchen • Meerschweinchen • Möwenweg • multikulturell • Mutter • Nachbarn • Nachbarschaft • Pachtworkfamilie • Spannung • Toleranz • Urlaub • Vielfalt
ISBN-10 3-96052-208-8 / 3960522088
ISBN-13 978-3-96052-208-9 / 9783960522089
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