A is for Abstinence (eBook)

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(Autor)

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2020 | 1. Aufl. 2020
336 Seiten
ONE (Verlag)
978-3-7325-8568-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

A is for Abstinence - Kelly Oram
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Kyle Hamilton hat alles, was er sich immer gewünscht hat - Geld, Ruhm & einen Job, den er liebt. Trotzdem scheint dem Sänger der Band Tralse etwas zu fehlen. Angst und Stolz haben ihm Steine in den Weg gelegt, sein Herz hat Risse bekommen. Und immer wieder muss er an ein ganz bestimmtes Mädchen denken, welches ihm einfach nicht aus dem Kopf geht. Niemand ging ihm je tiefer unter die Haut. Kyle hat sich verändert, ist erwachsen geworden - nun ist er bereit, um das zu kämpfen, was er liebt!


1


G ist für Geburtstag


Die Musik im Club verstummte und jemand richtete einen Scheinwerfer auf mich. Ich war vorübergehend blind, während sich meine Augen an das plötzliche grelle Licht gewöhnten. Ich war nicht wirklich überrascht, als ich schließlich eine riesige Torte vor mir stehen sah, aber zumindest tat ich so. Adrianna hatte sich so viel Mühe gemacht, diese Party für mich vorzubereiten. Ich wollte sie wissen lassen, wie sehr ich das zu schätzen wusste.

»Happy birthday to you! Happy birthday to you! Happy birthday, lieber Kyle! Happy birthday to you!«

Ich hatte mein ganzes Leben damit verbracht, vor anderen zu singen. Es war nett, dass zur Abwechslung mal jemand für mich sang.

»For he's a jolly good fellow! For he's a jolly good fellow! For he's a jolly good fellow, which nobody can deny!«

Jemand legte einen Arm um meine Taille, und Adriannas weiche Lippen strichen über meine Wange. »Wünsch dir was, Geburtstagskind.«

»Was soll ich mir denn noch wünschen?«, fragte ich sie. »Ich habe doch schon alles, was ich jemals wollte. Ruhm, Geld, eine wunderschöne Frau, die verrückt genug ist, mich zu heiraten …«

Adrianna warf mir einen Blick zu, der mir einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. »Wenn du nichts mehr brauchst, wie soll ich dir den Wunsch dann später heute Abend noch erfüllen?«

Die Leute um uns herum lachten und johlten. Ich grinste sie an. »Ich glaube, meine Geburtstagswunschliste ist gerade endlos geworden.«

Ich zog Adrianna in meine Arme, wirbelte sie herum und neigte ihren Körper nach hinten. Der Kuss, den ich ihr gab, verriet genau, was ich mir von ihr zum Geburtstag wünschte. Nachdem ich sie wieder aufgerichtet hatte, blies ich schließlich die Kerzen aus – alle fünfundzwanzig mit einem Atemzug – und verbeugte mich vor der jubelnden Menge.

»Rede! Rede! Rede!«

»Was soll ich sagen?«, fragte ich und grinste für meine Freunde. »Es ist geil, ich zu sein!«

Und das war die Wahrheit.

Viele Promis murrten über die Nachteile des Ruhms – den Mangel an Privatsphäre, dass einen andere Leute nur wegen des Gelds und der Verbindungen mochten, ständig von Fans und Paparazzi umlagert zu sein ... Ich konnte nicht sagen, dass ich diese Meinung teilte. Wenn es jemals jemanden gab, dem es vorherbestimmt war, das Leben eines Promis zu leben, dann war ich es.

Einen ersten Eindruck von Ruhm bekam ich mit achtzehn, als meiner Band Tralse und mir der großen Durchbruch gelang. Unser Song »Broken Passion« schaffte es auf Platz eins der Charts und unser Debütalbum erreichte Platinstatus. Sein Nachfolger, »S is for Sex«, bekam dreimal Platin, gewann sechs Grammys, und über Nacht mutierte ich zum internationalen Superstar.

Die letzten drei Jahre hatten mich meine Fans praktisch vergöttert und doch konnte ich von ihrer Aufmerksamkeit nie genug bekommen. Mir fehlte es nie an Freunden oder etwas zu tun, ich bekam immer, was ich wollte, und überall, wo ich hinging, wurde ich wie ein König behandelt. Ich schämte mich nicht zuzugeben, dass ich es liebte.

Während jemand die Torte anschnitt, brachen die Gäste wieder in einen Sprechchor aus. »Lied! Lied! Lied! Lied!«

Genau wie mit dem Geld und der Aufmerksamkeit war ich es auch nicht leid, für andere zu singen. Ich liebte es, auf der Bühne zu sein, doch seit die Band sich aufgelöst hat, habe ich nicht mehr so häufig die Gelegenheit dazu.

Tralse begann in der Garage meines Kumpels Reid. Er hatte damals zum Geburtstag ein Schlagzeug bekommen und seine vier besten Freunde auf eine Jamsession eingeladen. Wir waren alle zwölf Jahre alt gewesen. Shane und Dustin spielten bereits Gitarre, und ich konnte singen. Nach diesem ersten Abend zwangen wir Jeremy, Bassgitarre zu lernen, um eine komplette Band zu sein, und der Rest war, wie man so schön sagt, Geschichte.

Vor einem Jahr starb Reid an einer Überdosis. Wir fünf waren wie Brüder gewesen, und Reids Verlust war für uns andere absolut verheerend. Die Band hat es nicht überlebt. Seitdem habe ich keine Songs mehr geschrieben und bin auch nicht mehr groß vor Publikum aufgetreten. Aber da es mein Geburtstag war, und zwar bis jetzt ein wirklich großartiger, betrat ich gern die Bühne.

Der Sänger der Band, die Adrianna für den Abend engagiert hatte, reichte mir begeistert das Mikro. »Das ist der Wahnsinn, Mann«, sagte er. »Tralse war unsere Inspiration. Wir spielen viele Coverversionen, also kennen die Jungs alle eure Songs.«

Die Vorstellung, eines unserer alten Lieder ohne die anderen zu spielen, fühlte sich an, als würde jemand versuchen, mir ein Pflaster abzureißen, das seit einem Jahr quasi mit meiner Haut verschmolzen war. Aber ich sah die Begeisterung in den Augen meiner Verlobten und konnte nicht ablehnen.

Adrianna ist zweifellos Tralses größter Fan. Ich hatte sie während der »S is for Sex«-Tour in Europa kennengelernt. Sie und ihre Freundinnen folgten uns über den Kontinent und schmuggelten sich mit ihrem Charme nach jedem Konzert in den Backstage-Bereich. Eines Abends gab ich schließlich nach und lud sie nach dem Konzert in meinen Tourbus ein – und dann überraschte ich alle, indem ich sie immer wieder einlud. Sie brauchte sechs Monate, mich davon zu überzeugen, fest mit ihr zusammenzukommen, aber seitdem waren wir ein Paar. Für sie könnte ich vielleicht doch mal einen meiner alten Songs singen.

»Die Band sagt, sie kennt meine Songs«, sagte ich zum wartenden Publikum. »Was wollt ihr denn hören?«

Als die Leute unsere Songtitel zu rufen begannen, nahm mir Adrianna das Mikro ab. »Oh nein«, sagte sie zu den anderen. »Er ist mein Verlobter. Also darf ich mir was aussuchen.«

Ich lachte. »Was immer du willst, Babe.«

Adrianna sah mich herausfordernd an. »Ich will ›Cryin' Shame‹ hören.«

Die »Überraschungsparty« war zwar keine Überraschung gewesen, aber jetzt war ich geschockt. Adrianna hätte mir genauso gut in die Eier treten können. Der Wunsch war unter der Gürtellinie, und das wusste sie auch. Wie konnte sie mich darum bitten? Und das auch noch vor all unseren Freunden?

Schon in dem Moment, als ich zögerte, wurde mir klar, dass ich bei einem unausgesprochenen Test versagt hatte. »Babe«, flüsterte ich, und ich konnte spüren, wie mir flau im Magen wurde. »Du weißt doch, dass ich diesen Song nicht mehr singe.«

Jeder wusste, dass ich diesen Song nicht mehr sang. Ich hatte ihn für ein Mädchen geschrieben, und, na ja, lange Rede, kurzer Sinn: Ich spielte dieses Lied nicht mehr. Schon seit dem Auftaktkonzert der »S is for Sex«-Tour nicht mehr.

Meinen beliebtesten Song von der Setlist zu nehmen, hatte ziemlich viele Leute verärgert und viele Fans enttäuscht, aber das war mir egal gewesen. Ich hatte geschworen, ihn niemals wieder zu singen, und ich hatte nicht vor, dieses Versprechen zu brechen. Die Jungs waren die Einzigen gewesen, die mir bei dieser Entscheidung immer den Rücken gestärkt hatten, bis ich Adrianna getroffen hatte. Sie hatte mich stets unterstützt. Ich verstand nicht, warum sie mich jetzt auf einmal so herausforderte.

Adrianna machte für unser Publikum ihren besten Schmollmund. »Bitte, Baby. Es ist mein Lieblingslied. Es ist der erste Song, den ich je von dir gehört habe, und der Grund, warum ich mich in dich verliebt habe. Kannst du ihn nicht wenigstens dieses eine Mal für mich singen?«

Das konnte ich nicht. Sie wusste, dass ich es nicht konnte. »Warum tust du das?«, flüsterte ich.

Es war wie ein Stich ins Herz, als ich ihr in die Augen blickte und unerklärliche Wut darin sah. Ich hatte keine Ahnung, was ich getan hatte, um das hier zu verdienen. »Du liebst mich doch, oder?«, fragte sie.

Ich wusste nicht genau warum, aber so langsam geriet ich in Panik. »Natürlich tue ich das.«

Adrianna schnaubte. »Aber du liebst sie mehr als mich, oder? Du kannst dieses Lied nicht für mich singen, weil du nie über sie hinweggekommen bist. Ich bin doch immer nur die zweite Wahl gewesen.«

Zum ersten Mal in meinem Leben wünschte ich mir, nicht vor hundert neugierigen Leuten zu stehen. Der ganze Raum war totenstill, alle warteten ab, was ich tun würde. Ich konnte kaum denken, so überrumpelt war ich von dem, was Adrianna hier machte. Und von ihrem überraschenden Groll meiner Vergangenheit gegenüber.

Als ich Adrianna ansah, verzogen sich ihre Mundwinkel höhnisch nach oben. Es war subtil, aber erkennbar. Es hatte etwas von Verbitterung an sich, doch was mich am meisten verletzte, war ihr zufriedener Gesichtsausdruck. Sie genoss diesen Angriff aus dem Hinterhalt.

Ich schob den Schmerz, den ich empfand, beiseite und ließ den Zorn übernehmen. »Ich war dir immer treu«, zischte ich leise, in der Hoffnung, dass die anderen es nicht hören würden. »Ich...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2020
Reihe/Serie Kellywood-Dilogie
Kellywood-Dilogie
Kellywood-Dilogie
Übersetzer Stephanie Pannen
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel A is for Abstinence
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • All Age • Band 2 • beste Freunde • Bianca Iosivoni • Bücher ab 14 Jahren • Bücher für junge Erwachsene • Bücher für Mädchen • Cinder & Ella • Contemporary • Enthalsamkeit • Erste Liebe • erster Freund • Erster Kuss • erstes Mal • Feminismus • Große Gefühle • Große Liebe • Herzschmerz • Highschool • Hollywood • Instagram • Jugendbuch • Junge Erwachsene • Jungfrau • Kellywood • Laura Kneidl • Liebe / Beziehung • Love • Mona Kasten • Rampenlicht • Rockstar • Rockstarromance • Romance • Save me • Sex vor der Ehe • Social Media • Twitter • USA • Viral • Virgin Val • V is for Virgin • Young Adult • youtube
ISBN-10 3-7325-8568-9 / 3732585689
ISBN-13 978-3-7325-8568-7 / 9783732585687
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