Mitternachtsstunde 2: Emily und der löchrige Zeitzauber (eBook)

Spannende Fantasy für alle Mädchen ab 10!
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
320 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93277-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mitternachtsstunde 2: Emily und der löchrige  Zeitzauber -  Laura Trinder und Benjamin Read »Trindles &  Read«
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Es schlägt wieder Mitternacht - das spannend schaurige Fantasy-Abenteuer geht weiter! Emily hat herausgefunden, dass sie wie ihre Mutter Gestaltwandlerin ist - und mit etwas Übung kann sie sich nicht nur in einen Hasen verwandeln, sondern auch in einen Hund! Daran muss sie sich erst mal gewöhnen, vor allem an den feinen Geruchssinn. Manchmal ist so eine zweite Gestalt aber gar nicht so unpraktisch, vor allem, wenn man die Welt der Mitternachtsstunde retten will. Zum Glück ist ihr Freund Tarkus an ihrer Seite und stürzt sich mit ihr in das Abenteuer, die Löcher in der Zeit zu stopfen und die Magie zu retten! Der zweite Band der gruselig-witzigen Fantasy-Trilogie! »Eine mitreißende und echt schaurige Geschichte.« Daily Mail Band 1: Emily und die geheime Nachtpost Band 2: Emily und der löchrige Zeitzauber Band 3: Emily und die magische Weltengrenze

Benjamin Read und Laura Trinder (auch bekannt als Duo Trindles & Read) schreiben schon lange zusammen Bücher, Graphic Novels und Märchen. Benjamin kümmert sich um die Worte und Laura um die Illustrationen. Gemeinsam tüfteln sie an den Geschichten, bis sie im schillernden Glanz erstrahlen. »Mitternachtsstunde« ist ihr erstes Kinderbuch.

Benjamin Read und Laura Trinder (auch bekannt als Duo Trindles & Read) schreiben schon lange zusammen Bücher, Graphic Novels und Märchen. Benjamin kümmert sich um die Worte und Laura um die Illustrationen. Gemeinsam tüfteln sie an den Geschichten, bis sie im schillernden Glanz erstrahlen. »Mitternachtsstunde« ist ihr erstes Kinderbuch. Birgit Niehaus, geboren im äußersten Norden Deutschlands, studierte Romanistik, Hispanistik und Sprachlehrforschung in Hamburg und Bordeaux, war etliche Jahre in der Verlagspressearbeit tätig und lebt heute mit ihrer Familie als Autorin, Übersetzerin und Lektorin in Berlin.

Emily hätte sich nie träumen lassen, dass sie irgendwann noch mal eine große Schwester werden würde. Natürlich hatte sie sich öfter gefragt, wie es wohl wäre, Geschwister zu haben, aber sie hatte nie ernsthaft geglaubt, dass das noch passieren würde. Nicht in ihrem Alter. Und deshalb war sie immer noch völlig von den Socken wegen Mums und Dads Ankündigung, »sie« seien schwanger – obwohl das jetzt schon mehrere Monate zurücklag. Wenn Emily nichts Besseres zu tun hatte, dann pulte sie ausgiebig an der Vorstellung herum – wie an einer dicken, verschorften Wunde am Knie.

Jetzt zum Beispiel. Sie hatte Ferien, sterbenslangweilige Ferien, lungerte vor dem Gartenschuppen herum und schaute ihrem Vater zu, wie er bis zu den Ellbogen im stinkenden Kompost wühlte.

»Das ist doch völlig irre. Ich meine, wie kann es angehen, dass ihr zwei ein Baby bekommt?«

Im Schuppen trat Emilys Vater verlegen von einem Bein aufs andere. »Nun … äh … ich dachte mir schon, dass du irgendwann fragen würdest. Also, es ist so … wenn sich zwei Menschen ganz doll lieb haben …«

»HILFE! NEIN! BITTE NICHT DIE NUMMER!«, kreischte Emily.

Trotz des Anschlags auf seine Ohren wirkte Dad erleichtert.

»Ich meinte: Wie kann es angehen, dass ihr jetzt noch ein Baby bekommt? Ihr seid ja nun echt nicht mehr die Jüngsten.«

»Vielen Dank, sehr charmant«, bemerkte Dad. »Tja, also, es liegt wohl daran, dass uns die Ereignisse des letzten Jahres zum Nachdenken gebracht haben – darüber, was wirklich wichtig ist im Leben.«

Mit dieser typischen Untertreibung spielte er auf das unfassbare Chaos an, das durch eine mitternächtliche Briefzustellung ausgelöst worden war. Die Sendung hatte dazu geführt, dass er und Mum entführt worden waren. Und Emily hatte es ins London der Mitternachtsstunde verschlagen, eine in der viktorianischen Ära eingefrorene Zeitblase, in der die letzten Weltvorkommen an Magie konserviert waren. Und damit auch sämtliche Monster. Es war eine ziemlich intensive Woche gewesen.

»… und, na ja, dann ist es zu diesem glücklichen Ereignis gekommen.« Dad hatte unbeirrt weitergeredet, während Emily in Gedanken noch auf den mondbeschienenen Straßen des magischen Mitternachts-Londons weilte und sich gleich wieder von Werbären und Vampiren verfolgt fühlte. Jetzt hielt er inne und blickte seine Tochter forschend an.

»Dich macht dieses … Ereignis doch hoffentlich auch glücklich? Falls du dir irgendwelche Sorgen deswegen machst, dann kannst du mir das sagen, das weißt du, oder?«

Emily schüttelte den Kopf. »Nein, alles okay. Ich freue mich. Es ist nur alles … ein bisschen viel.« Sie kräuselte die Nase, während sie darüber nachgrübelte. »Wahrscheinlich, weil ich dachte, die Entdeckung, dass ich ein magisches Pony bin, würde für eine Weile das Merkwürdigste bleiben, was mir passiert …«

»Du bist kein magisches Po…«

»Ja, ja, ich weiß. Ich bin eine Púca und sollte stolz darauf sein, weil es etwas ganz Besonderes ist.«

»Ich wollte eigentlich sagen, dass du nur ein halbes magisches Pony bist. Aber mit dem Rest hast du natürlich auch recht.«

»Dad!«

Er grinste.

Der Ausflug in die Mitternachtsstunde hatte einiges auf den Kopf gestellt, unter anderem Emilys komplettes Leben. Aber das mit Abstand Verrückteste war, dass sich ihre Eltern ganz nebenbei als heimlicher Teil der Mitternachtswelt entpuppt hatten. Ihre Eltern! Ihre strunznormalen Eltern! Na okay, Mum war nie ganz normal gewesen, aber trotzdem. Wie sich herausgestellt hatte, war Dad ein magischer Briefträger und ihre Mutter eine magische Bibliothekarin (was ungefähr einer Geheimagentin gleichkam). Und dann hatte Emily zu allem Überfluss auch noch entdecken müssen, dass sie selbst ebenfalls ein bisschen magisch war. Sie hatte magisches Ponyblut (das war das Púca-Erbe mütterlicherseits), sie konnte sich in einen Hasen verwandeln und besaß noch allerlei andere magische Fähigkeiten. Doch die funktionierten leider nur in der Mitternachtsstunde – dem einzigen Ort auf der Welt, wo es noch Magie gab.

Und klar, dort durfte sie nicht mehr hin. Natürlich nicht.

»Wirklich alles okay mit dir?« Dad wollte ihr eine Hand auf die Schulter legen, aber als er sah, wie entsetzt sie seine Kompostfinger anstarrte, hielt er inne. »Eigentlich lungerst du doch immer nur dann vor dem Schuppen herum, wenn du irgendwas von mir willst.«

Da hatte er nicht ganz unrecht. Emily fand, dass der Schuppen komisch roch. Und sie vermutete, dass Dad schon allein deswegen nichts gegen den Gestank unternahm, weil er froh war, dass sie und Mum den Schuppen mieden. So hatte er dort seine Ruhe.

»Ich bin einfach nur …« Frustriert trat sie gegen die Blumentöpfe. Dad zuckte zusammen. »Ich vermisse es, mit Mum in die Mitternachtsstunde zu gehen.«

»Ahhhh«, machte er.

»Es war immer ein solcher Spaß! Wir haben so viele tolle Verwandlungsübungen gemacht. Ich war kurz davor, den Hund hinzukriegen. Also, ziemlich kurz davor. Na ja, und dann kam dieses blöde Baby-Ereignis und jetzt will sie nicht mehr rüber. Und ich vermisse es. Und Mum vermisse ich auch.«

Der letzte Satz war ihr so rausgerutscht. Das passierte ihr öfter, aber normalerweise nur, wenn sie sauer war.

»Ahhh«, machte Dad noch einmal, aber diesmal in einem anderen Tonfall. Er schnappte sich einen Lappen und wischte sich die Hände ab.

»Drüben haben wir uns überhaupt nicht gestritten. Jedenfalls nicht so viel. Und jetzt, hier, ist sie wieder so durchgeknallt wie eh und je«, sagte Emily.

»Es war tatsächlich sehr viel friedlicher«, gab Dad zu. »Wie ein kleiner Erholungsurlaub am Meer.«

»Dad!«

Er hob beschwichtigend seine immer noch ziemlich schmuddelige Hand. »Aber du verstehst, warum sie nicht mehr rüberkann, oder? Púcas können sich nicht …«

»Ja, ich weiß, Púcas können sich nicht verwandeln, wenn sie schwanger sind«, beendete sie den Satz. »Und wenn sie es doch tun, endet’s wie bei Artie …« Sie schob die Vorderzähne vor und hielt sich die Hände wie Eselsohren an den Kopf. Laut Mum war Tante Lavell während ihrer Schwangerschaft mitten in einer Pferdeverwandlung stecken geblieben, und Artie, ihr kleiner Cousin, war seitdem … nun ja …

Dad biss sich auf die Lippe, um nicht zu grinsen. »Ja, und alleine kannst du nicht rüber, das wäre viel zu gefährlich.« Er runzelte die Stirn. »Du weißt ja: Deine Anwesenheit dort provoziert einige sehr unangenehme Gestalten.«

Das konnte Emily leider nicht leugnen. Sie hatte sich mit Nokturne, einer der großen Älteren Mächte, angelegt und sie besiegt, indem sie sie mit einer Halskette aus verfluchten Unglücksmünzen beworfen hatte. Frustriert starrte Emily auf ihre Turnschuhe. Verdammt, es war hoffnungslos, sie würde nie wieder rüberkommen!

»Aber damit in meinen Schuppen endlich wieder Ruhe einkehrt«, fuhr Dad fort, »habe ich mir Gedanken gemacht und auch schon ausführlich mit deiner Mutter gesprochen. Streckenweise hat sie sogar zugehört.« Er schüttelte den Kopf. »Jedenfalls haben wir beschlossen, dass es vertretbar wäre, wenn du während der Ferien, und natürlich nur unter strenger Aufsicht und mit strikten Regeln, wieder zurück in die Mit…«

Er hatte den Satz noch nicht beendet, da war ihm Emily schon um den Hals geflogen, Komposthände hin oder her.

»Juhu!« Sie drückte ihn, dann ließ sie ihn los und blickte ihn an. »Aber nächstes Mal redest du nicht so lange um den heißen Brei herum, okay?«

Falls ihm ihre Umarmung die Luft abgeschnürt hatte, hinderte ihn das jedenfalls nicht daran, einen ganzen Katalog an Sicherheitsregeln herunterzuspulen.

»Natürlich gibt es strikte Grenzen: Du begleitest mich zur Arbeit, trainierst immer in meiner Nähe und dann gehen wir gemeinsam wieder nach Hause. Und bevor du auch nur einen Schritt nach drüben setzt, will deine Mutter noch ein Wörtchen mit dir reden.« Er wuschelte ihr mit seiner schmuddeligen Hand durchs Haar, was sie ihm ausnahmsweise verzieh. »Am besten gehst du gleich zu ihr. Sie ist in ihrem Atelier.«

Emily sprintete bereits durch den Garten. »Danke, Dad«, rief sie über die Schulter.

»Achtung, meine Blumentöpfe! Oje! Na, nicht so schlimm …«

Eigentlich war es gar kein Atelier. Es war eine Garage mit so viel reingestopfter Kunst, dass für ein Auto kein Platz mehr war. Schon der Weg durch den Flur war ein Hindernislauf, Emily musste sich an Metallskulpturen, hängenden Gipsplastiken und Bilderstapeln vorbeiquetschen, um zur Ateliertür zu gelangen. Maeve, ihre Mum, hatte schon immer massenhaft Skulpturen erschaffen, aber seit der Schwangerschaft ging es völlig mit ihr durch. Das Haus verwandelte sich immer mehr in eine Galerie. Sie hatte sogar wieder angefangen zu malen, was sie angeblich »seit dem 19. Jahrhundert« nicht mehr gemacht hatte. Seit sich Emilys Mum als Púca entpuppt hatte, als magische Person, die bis zu ihrem Umzug ins gegenwärtige London in der Mitternachtsstunde gelebt hatte, konnte sie so etwas behaupten, denn dort war die Zeit im Jahr 1859 eingefroren. Also noch vor der Erfindung von Fernsehern, Autos und sogar … igitt … Innenklos. Die Entdeckung, dass Mum eine magische, gestaltwandelnde Irin im Exil war und aus einer völlig anderen Zeit stammte, hatte Emily natürlich erst mal geschockt. Gleichzeitig erklärte es aber auch, warum ihre Mutter so schräg und...

Erscheint lt. Verlag 21.12.2020
Reihe/Serie Mitternachtsstunde
Mitternachtsstunde
Übersetzer Birgit Niehaus
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Spielen / Lernen Abenteuer / Spielgeschichten
Schlagworte Abenteuer • Anderssein • Animagus • Fabelwesen • Fantasy • Fantasy-Abenteuer • Fantasy Buch Jungs • fantasy buch mädchen • Fantasy Paranormal • Freche Mädchen • Freundschaft • Geistergeschichte • Geisterwelt • Geschenk für Mädchen ab 10 • Gestaltenwandler • Gestaltwandler • Grusel • Igel • Kinderbuch • Kinderbuch Abenteuer • Kinderbuch Action • Kinderbuch Einzelgänger • Kinderbuch Familie • Kinderbuch Mädchen • Kinderbuch Magie • Kinderbuch Monster • Kinder Fabelwesen • Kinder Fantasy • London • Mädchenbuch • Magie • Magischer Realismus • Märchen • Monster • Mystery • starke Heldin • Studio Ghibli • Vampir • Viktorianisches London • Zeitreise
ISBN-10 3-646-93277-5 / 3646932775
ISBN-13 978-3-646-93277-5 / 9783646932775
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 4,9 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
3. Buch

von Stephan Lasser

eBook Download (2024)
BookRix (Verlag)
5,49