Carlsen Klartext: Klima- und Umweltschutz (eBook)

Was Jugendliche über den Klimawandel wissen sollten und wie sie ihm begegnen können - sorgfältig recherchiert, klar geschrieben und immer auf Augenhöhe
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
240 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93299-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Carlsen Klartext: Klima- und Umweltschutz -  Anja Reumschüssel
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Klima- und Umweltschutz stellen uns vor viele Fragen. Hier ist ein Buch, das Antworten gibt! Der Klimawandel ist eines der drängendsten Themen unserer Zeit - und niemand ist davon so stark betroffen wie die jüngeren Generationen. Aus gutem Grund engagieren sich Kinder und Jugendliche in Organisationen wie Fridays For Future und bringen ihren Protest gegen mangelnde Umweltschutzmaßnahmen auf die Straße. Dieses Buch bietet Teenagern ab 13Jahren einen ausführlichen Überblick und beantwortet zentrale Fragen - kompakt, kritisch und kenntnisreich. Was hat grenzenloses Wachstum mit Insektensterben zu tun? Warum haben so viele technische Geräte ein eingebautes Verfallsdatum? Welche Rolle spielen CO2-Emissionen? Was für Lösungsmöglichkeiten für den Klimawandel gibt es - in Wirtschaft und Politik und für jeden einzelnen?  Die angesehene Journalistin Anja Reumschüssel bringt uns in ihrem zweiten Klartext-Band auf den neuesten Stand bei den wichtigsten Aspekten von Klima- und Umweltschutz. Sie erklärt, informiert und gibt Tipps für unseren Alltag. Anhand klug ausgewählter Beispiele zeigt sie, wie wir die Umwelt aktuell zerstören. Gleichzeitig macht sie Mut, dem Klimawandel zu begegnen. Und inspiriert uns, unseren ökologischen Fußabdruck selbst zu beeinflussen. Anja Reumschüssel wurde für ihren hochgelobten Band »Extremismus« mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis in der Sparte Sachbuch ausgezeichnet. In »Klima- und Umweltschutz« zeigt sich erneut ihre Expertise, komplexe Sachverhalte für Kinder und Jugendliche auf den Punkt zu bringen. '(...) dank klarer Sprache, klug gewählter und sorgfältig recherchierter Beispiele (...), bringt ihr Text ausgesprochen komplexe Zusammenhänge auf den Punkt.' (Amnesty International über »Extremismus« von Anja Reumschüssel)

Anja Reumschüssel, geboren 1983, arbeitet als Autorin und Reporterin in Deutschland und weltweit. Sie hat Publizistik, Soziologie und Theologie studiert, die renommierte Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg absolviert und längere Zeit in Israel gelebt und recherchiert. Als freie Journalistin schreibt und produziert sie Videos, unter anderem für den STERN, GEO Wissen, ze.tt und Spiegel Online. Für ihr Jugendsachbuch über 'Extremismus' wurde sie mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Nach weiteren ebenfalls hochgelobten Sachbüchern für Jugendliche erscheint mit 'Über den Dächern von Jerusalem' ihr erster Roman.

Anja Reumschüssel, geboren 1983, arbeitet als Autorin und freie Journalistin in Hamburg und weltweit. Nach dem hochgelobten und mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Buch über "Extremismus" ist "Klima- und Umweltschutz" bereits ihr zweites Buch in der Klartext-Reihe.

Einstieg – Worum geht es hier eigentlich?


Umwelt. Die Welt um dich herum. Das klingt schnell wie etwas, das nichts mit dir zu tun hat. Es umgibt dich zwar, aber wie viel Kontakt hast du zu dieser Umwelt? Du läufst auf Straßen aus Asphalt, trägst Kleidung aus Kunststoff, trinkst Wasser aus Plastikflaschen und kaufst dein Essen im Supermarkt. Wie sich die Jahreszeiten ändern, spürst du am Wetter und an der Temperatur draußen – aber siehst du die Apfelbäume blühen und die Eichen ihr Laub verlieren, riechst du die nasse Erde nach einem Sommergewitter oder findest einen Igel im Winterschlaf unter einem Laubhaufen im Garten?

In Industrieländern und vor allem in unseren Großstädten haben sich die Menschen weit von der Natur entfernt. Es scheint fast, als bräuchten wir sie gar nicht. Und als sei Umweltschutz ein Hobby wie Fußball oder Gitarre spielen.

Darum, so banal es auch klingt, soll es einmal hier stehen: Ohne die Umwelt können wir nicht leben.

Die Umwelt ist nämlich das:

Die Bäume, Büsche und Wasserpflanzen, die den Sauerstoff freigeben, den wir einatmen.

Die Erde mit all ihren winzigen Lebewesen, auf der das Essen wächst, das wir im Laden kaufen.

Das Wasser, das durch Gesteins- und Erdschichten gefiltert, von Sonnenwärme in die Höhe gesogen, von Wolken abgeregnet wird, um dann durch kilometerlange Leitungen bis in unsere Wohnungen zu fließen.

Und nicht zuletzt die Wälder, Berge, Meere, Wüsten und Sonnenuntergänge, die uns vor Bewunderung erschauern lassen, vor denen wir uns einen Moment lang winzig fühlen und nicht mehr wie die Herren der Welt.

Unser Leben hängt von dieser Umwelt ab. Und trotzdem zerstören wir sie. Jeden Tag.

Die mehr als siebeneinhalb Milliarden Menschen, die im Moment auf der Welt leben, brauchen Nahrung, wollen Autos fahren, fliegen, ihre Wohnungen heizen, über Smartphones wischen, Schmuck und Kleidung tragen, manchmal auch protzen mit dicken Autos, dicken Klunkern und einem dicken Geldbeutel. Dafür wird immer mehr Wasser verseucht, werden Wälder abgeholzt, Tiere und Menschen verdrängt und Kohle, Öl und Gas verbrannt. Wissenschaftler nennen die Zeit, in der wir leben, darum »Anthropozän«, das Zeitalter, das vom Menschen geprägt ist.

Unser Eingriff in die Natur wirkt sich direkt auf ein anderes empfindliches System aus, das uns ebenfalls umgibt: das Klima. Der Klimawandel ist eine Folge unseres rücksichtslosen Umgangs mit der Natur, und seine Auswirkungen spüren selbst die Menschen, die in großen Städten wohnen und mit der Natur wenig zu tun haben: Immer häufiger extreme Hitzewellen, mehr Stürme, Überflutungen, Dürren. Waldbrände in Schweden, ein Wirbelsturm in China, vor dem drei Millionen Menschen fliehen mussten, 70000 Tote bei einer der schlimmsten Naturkatastrophen in der europäischen Geschichte: dem Hitzesommer 2003.1 (Weil der Klimawandel so dramatische Auswirkungen hat, spreche ich in diesem Buch ab sofort von »Klimakrise«, s. S. 28)

Die Umwelt kommt mit diesen Veränderungen normalerweise gut klar. Unser Ökosystem, also das Zusammenspiel aus Lebewesen und ihrem Lebensraum, ist erstaunlich strapazierfähig. Selbst im radioaktiv verseuchten Tschernobyl wachsen Pflanzen und leben Tiere, auch an den Schloten in der Tiefsee, aus denen heißes, giftiges Wasser strömt, laben sich Bakterien.2 Die Natur übersteht viel. Wir aber nicht. Damit wir Menschen leben können, brauchen wir eine Umwelt, die nicht zu heiß oder zu kalt, nicht zu trocken oder zu feucht ist, in der Pflanzen gedeihen und Tiere leben, die wir essen, aus denen wir Kleidung und andere Gegenstände herstellen können.

Deswegen geht es beim Umweltschutz eigentlich nicht um Pflanzen, Tiere oder unseren Planeten. Der hat schon ganz andere Katastrophen überstanden. Es geht um uns. Denn wenn wir so weiterleben wie in den vergangenen 150 Jahren, ist die Menschheit vielleicht bald die erste Art auf der Erde, die sich selbst ausgelöscht hat.

Bis wir aussterben, wird es zwar noch eine Weile dauern. Doch schon in 50 Jahren könnte unsere Welt so aussehen:

Es wird ungemütlich – eine Dystopie

Der Kalender zeigt das Jahr 2070.

Das Übel liegt in der Luft, man sieht es nur nicht: Gefährliche Gase, die die Menschheit in den vergangenen rund 200 Jahren durch Schornsteine, Auspuffrohre, Brandrodung, Massentierhaltung und Müllhaufen in die Atmosphäre steigen ließ. Das Übel fühlt man aber. Es begann mit Warnungen von Wissenschaftlern, die ignoriert wurden. Dann wurden die Sommer heißer und die Winter stürmischer. Die Schlagzeilen überschlugen sich: »Hitzerekord in Hamburg«3, »Schneesturm wütet über Griechenland«4, »In Deutschland entbrennt der Kampf ums Wasser«5.

Über die sonnigen, trockenen Sommer und die 20 Grad im November6 freuten sich die Menschen in den gemäßigten Klimazonen noch eine Zeit lang. Es könne ruhig mehr Klimaerwärmung geben, witzelten sie.

Nun aber hat sich die Erde im Vergleich zur Mitte des 19. Jahrhunderts um zwei Grad erwärmt. So misst man die Katastrophe. Zwei Grad gilt unter Experten als die Schwelle zum Untergang.7 (mehr dazu s. S. 28)

Lange wirkte der steigende Meeresspiegel wie die größte Bedrohung. Anfang des 21. Jahrhunderts wohnte etwa jeder zehnte Mensch auf Höhe des Meeres.8 Dann brandeten die Wellen immer härter an die Küsten. Insgesamt ist der Meeresspiegel bisher um mehr als einen Meter gestiegen, schneller, als Wissenschaftler es Anfang des 21. Jahrhunderts vorausgesagt hatten.9 Das klingt nicht nach viel, hat aber dramatische Folgen: Als 2012 sieben Meter hohe Wellen auf New York trafen, war das noch eine schockierende Ausnahme.10 Inzwischen ist die Ostküste der USA fast verlassen, jedes Jahr wird sie von Hurricanes und Überschwemmungen heimgesucht. So geht es den meisten Küstenregionen der Erde. Die Niederlande haben ihre Hauptstadt verlegt, Bremerhaven ist überflutet, bei starkem Sturm reicht die Nordsee fast bis nach Bremen, in Hamburg tritt die Elbe so oft über die Ufer, dass die Menschen aus den Stadtgebieten südlich des Flusses fliehen mussten.11 In manchen Regionen ist nicht nur die Küste betroffen. In Sumpfgebieten, etwa in Bangladesch, versalzt das Meer den Grundwasserspiegel, schon 2019 lebten die Menschen in manchen Gebieten auf Flößen, während ihr Zuhause überspült wurde. Die Bewohner kleiner Inselstaaten hatten vor Jahrzehnten noch versucht, ihr Zuhause zu retten, hatten für Maßnahmen gegen die Klimakrise protestiert. Aber wen interessieren schon kleine Inselstaaten? Die Marshallinseln, Kiribati, Tuvalu und viele andere Inseln sind inzwischen unbewohnbar.12

Der Meeresspiegel steigt, weil die steigenden Temperaturen das Wasser erwärmen. Warmes Wasser dehnt sich aus. Außerdem schmilzt Polareis, das Schmelzwasser füllt die Ozeane. Der Nordpol ist im Sommer kaum noch mit Eis bedeckt.13 Die Tiere spürten die Folgen schneller als die Menschen: Eisbären, das Pazifische Walross, Ringelrobben und andere Arten, von denen die meisten von uns noch nie gehört haben, sind schon ausgestorben. Anderswo auf der Welt sind der Rote Stummelaffe, die Roloway-Meerkatze und der Geigenrochen verschwunden.14 40 Prozent der Amphibienarten, ein Drittel der Meeressäugetiere sind weg, 500000 Arten von Landlebewesen haben nicht mehr genug Lebensraum, um langfristig zu überleben.15 Die meisten der riffbildenden Korallen gibt es nicht mehr. Um aussterbende Arten kümmern sich die Menschen aber kaum noch. Zu viel haben sie damit zu tun, nicht selber dazuzugehören.

Im Winter verwüsten Schneestürme die USA, Mittel- und Nordeuropa und weite Teile Asiens. An 100 Tagen im Jahr ist es vielerorts so heiß, dass niemand längere Zeit unter freiem Himmel überlebt. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist betroffen, Millionen Menschen kollabieren unter der Hitze16, Hunderttausende sterben jeden Sommer an Organversagen, Herzinfarkten oder Blutvergiftung.

Waldbrände und monatelange Dürre zermürben viele Landstriche. In den Subtropen, im Süden der USA, in Zentralafrika, dem Nahen Osten und in vielen Gegenden Südamerikas wächst kaum noch etwas17, Menschen sind fortgezogen oder verhungert.18 Dort, wo noch etwas wächst, müssen Pflanzen per Hand bestäubt werden, weil Bienen und andere Insekten längst ausgestorben sind.

In Europa mit seinem milden Klima wachsen noch ausreichend Lebensmittel, dafür kämpft man dort mit anderen Problemen: In der Sommerhitze versiegen selbst große Flüsse wie die Elbe, der Rhein ist nur noch ein Rinnsal19, Schiffe kommen nicht mehr vorwärts, Lebensmittel, Benzin, Heizöl werden nur noch unregelmäßig geliefert. Weil Kühlwasser für die Kraftwerke fehlt, fällt häufig der Strom aus. Immer wieder bleiben Regale in den Geschäften leer, weil die Produktion von Waren irgendwo zum Erliegen kommt, weil die Infrastruktur zusammenbricht, weil Straßen überschwemmt oder unterspült werden. Oder weil in der extremen Hitze der Asphalt schmilzt und Fahrzeuge stecken bleiben.

Aus den verschiedensten Gründen fehlt es also überall auf der Welt an ausreichend Nahrungsmitteln. Lebensmittel sind in ärmeren Ländern teurer als Mieten und Benzin, auch in reichen Ländern wie Deutschland steigen die Preise. Im Nahen Osten und Nordafrika wüten Kriege ums Wasser. Auch...

Erscheint lt. Verlag 5.3.2020
Reihe/Serie Carlsen Klartext
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Sachbücher Naturwissenschaft / Technik
Naturwissenschaften Physik / Astronomie
Sozialwissenschaften Pädagogik
Schlagworte Autorin mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet • Cradle to Cradle • Das Buch zum Thema Klima- und Umweltschutz • Deutscher Jugendliteraturpreis • DJLP • DJLP Gewinner • Energiewende • Erderwärmung Bücher • FFF • Fragen und Antworten zum Klimawandel • Fragen und Antworten zur Klimakrise • Fridays For Future • Gesellschaft • Greta Thunberg • Journalistin • Klimagipfel • Klimakrise • klimakrise einfach verstehen • Klimaschutz • Klima- und Umweltschutzfragen für Jugendliche • Klimawandel • Klimawandel Jugendliche • Nachhaltigkeit • Nachhaltigkeitsmanagement • nachhaltig leben • ökologisch Leben • Plastik • plastikfrei leben • Plastikmüll • Plastikstrudel • Plastikvermeidung • Politik • Politik für Jugendliche • Politik verstehen • Sachbuch • Sachthemen für Jugendliche • Umwelt • Umweltschutz • Umweltverschmutzung • Umweltzerstörung • Upcycling Buch • Vorgängerband "Extremismus" ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis • Was kann ich selbst tun?
ISBN-10 3-646-93299-6 / 3646932996
ISBN-13 978-3-646-93299-7 / 9783646932997
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