Die schönsten Märchen der Brüder Grimm zum Vorlesen (eBook)

Die Original-Märchen kindgerecht illustriert für Kinder ab 5 Jahren
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
192 Seiten
Ellermann im Dressler Verlag
978-3-86273-073-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die schönsten Märchen der Brüder Grimm zum Vorlesen -  Wilhelm Grimm,  Jacob Grimm
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25 auf einen Streich Direkt aus 'den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat' kommt dieses wunderschöne Hausbuch der Grimms Märchen. Mit dem Froschkönig und Aschenputtel, Rapunzel, Schneewittchen, den Bremer Stadtmusikanten, Rotkäppchen, Rumpelstilzchen und insgesamt 25 der beliebtesten Märchen kindgerecht illustriert zum Vorlesen und Angucken.

Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm wurden 1785 bzw. 1786 in Hanau geboren. Sie wuchsen in einer kinderreichen Juristenfamilie auf und gingen später einen gemeinsamen Lebensweg: Beide studierten Rechtswissenschaften, arbeiteten zeitweilig als Bibliothekar und folgten später einem Ruf an die Universität Göttingen. Im Zeitraum von 1812 bis 1822 veröffentlichten sie die dreibändige Sammlung der KINDER- UND HAUSMÄRCHEN, die in die Weltliteratur einging. Jacob und Wilhelm Grimm starben 1863 bzw. 1859 in Berlin. Marc-Alexander Schulze, geboren 1977, studierte an der HAW Hamburg Illustration und Kommunikationsdesign. Bereits vor dem Studium sammelte er Erfahrungen bei der Verlagsgruppe Milchstraße und arbeitet seit 2004 als freier Illustrator.

Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm wurden 1785 bzw. 1786 in Hanau geboren. Sie wuchsen in einer kinderreichen Juristenfamilie auf und gingen später einen gemeinsamen Lebensweg: Beide studierten Rechtswissenschaften, arbeiteten zeitweilig als Bibliothekar und folgten später einem Ruf an die Universität Göttingen. Im Zeitraum von 1812 bis 1822 veröffentlichten sie die dreibändige Sammlung der KINDER- UND HAUSMÄRCHEN, die in die Weltliteratur einging. Jacob und Wilhelm Grimm starben 1863 bzw. 1859 in Berlin. Marc-Alexander Schulze, geboren 1977, studierte an der HAW Hamburg Illustration und Kommunikationsdesign. Bereits vor dem Studium sammelte er Erfahrungen bei der Verlagsgruppe Milchstraße und arbeitet seit 2004 als freier Illustrator.

Aschenputtel


Einem reichen Mann wurde seine Frau krank, und da sie fühlte, dass ihr Ende herankam, rief sie ihr einziges Töchterchen zu sich ans Bett und sprach: »Liebes Kind, bleibe fromm und gut, so wird dir der liebe Gott immer beistehen, und ich will vom Himmel auf dich herabblicken und will um dich sein.«

Darauf tat sie die Augen zu und starb. Das Mädchen ging jeden Tag hinaus zu dem Grab der Mutter und weinte und blieb fromm und gut. Als der Winter kam, deckte der Schnee ein weißes Tuch auf das Grab, und als die Sonne im Frühjahr es wieder herabgezogen hatte, nahm sich der Mann eine andere Frau. Die Frau brachte zwei Töchter mit ins Haus, die schön und weiß von Angesicht waren, aber garstig und schwarz von Herzen. Da fing eine schlimme Zeit für das arme Stiefkind an. »Soll die dumme Gans bei uns in der Stube sitzen?«, sprachen sie. »Wer Brot essen will, muss es verdienen! Hinaus mit der Küchenmagd!«

Sie nahmen ihm die schönen Kleider weg, zogen ihm einen grauen alten Kittel an und gaben ihm hölzerne Schuhe.

»Seht einmal die stolze Prinzessin, wie sie geputzt ist!«, riefen sie, lachten und führten es in die Küche. Da musste es vom Morgen bis zum Abend schwere Arbeit tun, früh vor Tag aufstehen, Wasser tragen, Feuer anmachen, kochen und waschen. Obendrein taten ihm die Schwestern alles nur mögliche Herzeleid an, verspotteten es und schütteten Erbsen und Linsen in die Asche, sodass es sie wieder auslesen musste. Abends, wenn es sich müde gearbeitet hatte, konnte es in keinem Bett schlafen, sondern musste sich neben den Herd in die Asche legen. Und weil es darum immer staubig und schmutzig aussah, nannten sie es Aschenputtel.

Es trug sich zu, dass der Vater zum Markt fahren wollte. Da fragte er die beiden Stieftöchter, was er ihnen mitbringen solle. »Schöne Kleider«, sagte die eine, »Perlen und Edelsteine«, die zweite.

»Aber du, Aschenputtel«, sprach er, »was willst du haben?«

»Vater, der erste Zweig, der Euch auf Eurem Heimweg an den Hut stößt, den brecht für mich ab.«

Er kaufte nun für die beiden Stiefschwestern schöne Kleider, Perlen und Edelsteine, und auf dem Rückweg, als er durch einen grünen Wald ritt, streifte ihn ein Haselzweig und stieß ihm den Hut vom Kopf. Da brach er den Zweig ab und nahm ihn mit. Als er nach Hause kam, gab er den Stieftöchtern, was sie sich gewünscht hatten, und dem Aschenputtel gab er den Zweig von dem Haselbusch. Aschenputtel dankte ihm, ging zum Grab seiner Mutter und pflanzte den Zweig darauf und weinte so sehr, dass die Tränen darauf niederfielen und ihn begossen. Er wuchs und wurde ein schöner Baum. Aschenputtel ging jeden Tag dreimal an das Grab, weinte und betete, und jedes Mal kam ein weißes Vöglein auf den Baum. Und wenn Aschenputtel einen Wunsch aussprach, so warf ihm das Vöglein herab, was es sich gewünscht hatte.

Es begab sich aber, dass der König ein Fest vorbereitete, das drei Tage dauern sollte und zu dem alle schönen Jungfrauen im Lande eingeladen wurden, damit sich sein Sohn eine Braut aussuchen konnte.

Als die zwei Stiefschwestern hörten, dass sie auch erscheinen sollten, freuten sie sich, riefen Aschenputtel und sprachen:

»Kämm uns die Haare, bürste uns die Schuhe, und mach uns die Schnallen fest. Wir gehen zur Hochzeit auf des Königs Schloss.« Aschenputtel gehorchte, weinte aber, weil es auch gern zum Tanz mitgegangen wäre, und bat die Stiefmutter, sie möge es ihm erlauben. »Du, Aschenputtel«, sprach sie, »bist voll Staub und Schmutz und willst zur Hochzeit? Du hast keine Kleider und Schuhe und willst tanzen?«

Als es aber nicht aufhörte zu bitten, sagte sie endlich: »Da habe ich dir eine Schüssel Linsen in die Asche geschüttet, wenn du die Linsen in zwei Stunden wieder ausgelesen hast, so sollst du mitgehen.«

Das Mädchen ging durch die Hintertür in den Garten und rief: »Ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen,

die guten ins Töpfchen,

die schlechten ins Kröpfchen.«

Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen herein und danach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten alle Vögel unter dem Himmel herein und ließen sich um die Asche nieder. Und die Täubchen nickten mit den Köpfen und fingen an, pick, pick, pick, und da fingen die übrigen auch an, pick, pick, pick, und lasen alle guten Körner in die Schüssel. Kaum war eine Stunde herum, so waren sie schon fertig und flogen alle wieder hinaus. Da brachte das Mädchen die Schüssel der Stiefmutter, freute sich und glaubte, es dürfe nun mit auf die Hochzeit gehen.

Aber die Stiefmutter sprach: »Nein, Aschenputtel, du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen. Du wirst nur ausgelacht.«

Als es nun weinte, sagte sie: »Wenn du mir zwei Schüsseln voll Linsen in einer Stunde aus der Asche lesen kannst, so sollst du mitgehen«, und dachte: Das kann es nimmermehr schaffen.

Als sie die zwei Schüsseln Linsen in die Asche geschüttet hatte, ging das Mädchen durch die Hintertür in den Garten und rief: »Ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen,

die guten ins Töpfchen,

die schlechten ins Kröpfchen.«

Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen herein und danach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten alle Vögel unter dem Himmel herein und ließen sich um die Asche nieder. Und die Täubchen nickten mit ihren Köpfchen, fingen an, pick, pick, pick, pick, und da fingen die übrigen auch an, pick, pick, pick, pick, und lasen alle guten Körner in die Schüsseln. Und ehe eine halbe Stunde herum war, waren sie schon fertig und flogen alle wieder hinaus. Da trug das Mädchen die Schüsseln zu der Stiefmutter, freute sich und glaubte, nun dürfe es mit auf die Hochzeit gehen.

Aber die Stiefmutter sprach: »Es hilft dir alles nichts; du kommst nicht mit, denn du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen; wir müssten uns deiner schämen.« Darauf kehrte sie ihm den Rücken zu und eilte mit ihren zwei stolzen Töchtern fort.

Als nun niemand mehr daheim war, ging Aschenputtel zum Grab seiner Mutter, stellte sich unter den Haselbaum und rief:

»Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich,

wirf Gold und Silber über mich.«

Da warf ihm der Vogel ein golden und silbern Kleid herunter und mit Seide und Silber bestickte Pantoffeln. In aller Eile zog es das Kleid an und ging zur Hochzeit. Seine Schwestern aber und die Stiefmutter erkannten es nicht und meinten, es müsse eine fremde Königstochter sein, so schön sah es in dem goldenen Kleid aus. An Aschenputtel dachten sie gar nicht und meinten, es säße daheim im Schmutz und suchte die Linsen aus der Asche. Der Königssohn ging zu Aschenputtel, nahm es bei der Hand und tanzte mit ihm. Er wollte auch sonst mit niemand tanzen und ließ seine Hand nicht los. Wenn ein anderer kam, um es aufzufordern, sprach er: »Das ist meine Tänzerin.«

Aschenputtel tanzte, bis es Abend war. Da wollte es nach Haus gehen. Der Königssohn aber sprach: »Ich gehe mit und begleite dich.« Denn er wollte sehen, wem das schöne Mädchen angehörte.

Es entwischte ihm aber und sprang in das Taubenhaus. Nun wartete der Königssohn, bis der Vater kam, und sagte ihm, das fremde Mädchen sei in das Taubenhaus gesprungen. Der Alte dachte: Sollte es Aschenputtel sein?

Und sie mussten ihm Axt und Hacke bringen, damit er das Taubenhaus entzweischlagen konnte, aber es war niemand darin. Als sie ins Haus kamen, lag Aschenputtel in seinen schmutzigen Kleidern in der Asche, denn es war geschwind aus dem Taubenhaus hinten heruntergesprungen und war zu dem Haselbäumchen gelaufen. Da hatte es die schönen Kleider ausgezogen und aufs Grab gelegt, und der Vogel hatte sie wieder weggenommen. Dann hatte Aschenputtel sich in seinem grauen Kittelchen in die Küche zur Asche gesetzt. Am andern Tag, als das Fest von Neuem begann und die Eltern und Stiefschwestern wieder fort waren, ging Aschenputtel zu dem Haselbaum und sprach:

»Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich,

wirf Gold und Silber über mich.«

Da warf der Vogel ein noch viel stolzeres Kleid herunter als am vorigen Tag. Und als Aschenputtel mit diesem Kleid auf der Hochzeit erschien, staunte jedermann über seine Schönheit. Der Königssohn aber hatte gewartet, bis es kam, nahm es gleich bei der Hand und tanzte nur allein mit ihm. Wenn die andern kamen und es aufforderten, sagte er: »Das ist meine Tänzerin.« Als es nun Abend war, wollte es fort, und der Königssohn ging ihm nach und wollte sehen, in welches Haus es ging. Aber es sprang fort in den Garten hinter dem Haus. Darin stand ein schöner großer Baum, an dem die herrlichsten Birnen hingen. Es kletterte so flink wie ein Eichhörnchen hinauf, und der Königssohn wusste nicht, wo es hingekommen war. Er wartete aber, bis der Vater kam, und sprach zu ihm: »Das fremde Mädchen ist mir entwischt, ich glaube, es ist auf den Birnbaum gesprungen.«

Der Vater dachte: Sollte es Aschenputtel sein? Er ließ sich die Axt holen und hieb den Baum um, aber es war niemand darauf. Und als sie in die Küche kamen, lag Aschenputtel da in der Asche wie sonst auch, denn es war auf der andern Seite vom Baum heruntergesprungen, hatte dem Vogel auf dem Haselbäumchen die schönen Kleider wiedergebracht und sein graues Kittelchen angezogen.

Am dritten Tag, als die Eltern und Schwestern fort waren, ging Aschenputtel wieder zum Grab seiner Mutter und sprach zu dem Bäumchen:

»Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich,

wirf Gold und Silber über mich.«

Nun warf ihm der Vogel ein Kleid herab, das war so prächtig und glänzend, wie es noch keins gehabt hatte,...

Erscheint lt. Verlag 16.1.2020
Illustrationen Marc-Alexander Schulze
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Vorlesebücher / Märchen
Schlagworte ab 5 • Abenteuer • Aschenputtel • Bremer Stadtmusikanten • Brüder Grimm • Cinderella • Deutsche Märchen • Dornröschen • Frau Holle • Froschkönig • Gebrüder Grimm • gestiefelte Kater • Grimms Märchen • Hänsel und Gretel • Hans im Glück • Jacob und Wilhem Grimm • Jorinde und Joringel • Kinderbuch • König Drosselbart • Magie • Märchen • Märchensammlung • Märchen zum Vorlesen • Rapunzel • Rotkäppchen • Rumpelstilzchen • Schneewittchen • Sterntaler • Vorlesen
ISBN-10 3-86273-073-5 / 3862730735
ISBN-13 978-3-86273-073-5 / 9783862730735
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