Familie Flickenteppich 2. Wir haben was zu feiern -  Stefanie Taschinski

Familie Flickenteppich 2. Wir haben was zu feiern (eBook)

Wir haben was zu feiern
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
216 Seiten
Verlag Friedrich Oetinger
978-3-96052-174-7 (ISBN)
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An manchen Tagen kommt das Glück wie ein Platzregen Emma und ihre Familie haben sich inzwischen richtig gut eingelebt in der Nummer 11. Und es ist allerhand los: Familie Flickenteppich bekommt Zuwachs, Papa Olli wirbelt jede freie Minute in seinem Restaurant herum, um die goldene Kochmütze zu gewinnen, und Jojo wünscht sich zu ihrem fünften Geburtstag vor allem eins: Mama soll endlich zu Besuch aus Australien kommen!

Stefanie Taschinski, 1969 geboren, studierte Geschichte, Soziologie und Drehbuch in Hamburg und Berlin. Sie schreibt Kinderbücher voller Wärme, Witz und Poesie, die zu Leseabenteuern einladen. Ob Lumi versucht, für Rus im 'Funklerwald' mit seiner Familie ein neues Zuhause zu finden oder 'Die kleine Dame' chamäleonisiert - die Schriftstellerin, deren Bücher mehrfach ausgezeichnet wurden und in zahlreiche Sprachen übersetzt sind, nimmt ihre Zuhörer mit in Welten voller Fantasie. Die Autorin ist Mitbegründerin der 'Elbautoren Kinder-und Jugendbuch' und Schreibcoach für das Projekt 'Schulhausroman' am Literaturhaus Hamburg. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Töchtern und Hund in Hamburg. Anne-Kathrin Behl, geboren 1983, veröffentlichte schon während ihres Illustrationsstudiums in Hamburg ihr erstes Bilderbuch. Heute lebt, zeichnet und schreibt sie in Leipzig. Manchmal singt sie auch Lieder für Erwachsene mit ihrer Kabarettgruppe 'teewurst'.

Stefanie Taschinski, 1969 geboren, studierte Geschichte, Soziologie und Drehbuch in Hamburg und Berlin. Sie schreibt Kinderbücher voller Wärme, Witz und Poesie, die zu Leseabenteuern einladen. Ob Lumi versucht, für Rus im "Funklerwald" mit seiner Familie ein neues Zuhause zu finden oder "Die kleine Dame" chamäleonisiert – die Schriftstellerin, deren Bücher mehrfach ausgezeichnet wurden und in zahlreiche Sprachen übersetzt sind, nimmt ihre Zuhörer mit in Welten voller Fantasie. Die Autorin ist Mitbegründerin der "Elbautoren Kinder-und Jugendbuch" und Schreibcoach für das Projekt "Schulhausroman" am Literaturhaus Hamburg. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Töchtern und Hund in Hamburg. Anne-Kathrin Behl, geboren 1983, veröffentlichte schon während ihres Illustrationsstudiums in Hamburg ihr erstes Bilderbuch. Heute lebt, zeichnet und schreibt sie in Leipzig. Manchmal singt sie auch Lieder für Erwachsene mit ihrer Kabarettgruppe "teewurst".

Kapitel 4 Sittiche entflogen!


Oma Becker kommt uns auf dem Absatz in der Mitteletage entgegen. Auf ihren Wangen leuchten rote Flecke. »Darling und Rosi sind ausgebüxt!«

Aylin sieht mich erschrocken an. »Aber ich habe das Fenster hinter der Zimmerlinde doch zugemacht!«

»Hast du«, sage ich.

»Wenn sie sich jetzt verfliegen!«, stößt Oma Becker hervor. Ich glaube, sie hat einen Schock.

Das ist, wenn man einen so großen Schreck bekommt, dass man meint, das Herz bleibt stehen. Als Ben vom Dach gefallen ist, hatte er einen Schock, genau wie wir. Papa hat mir erklärt, dass jemand, der unter Schock steht, Ruhe und Trost braucht. Deshalb lassen Aylin und ich die Jungs vorlaufen, nehmen Oma Becker an die Hand und gehen langsam mit ihr nach oben.

»Mach dir keine Sorgen«, sage ich. »Wir finden Darling und Rosi.«

»Die haben sich bestimmt irgendwo in deiner Wohnung versteckt«, meint Aylin.

»Nein, nein!« Oma Becker schüttelt den Kopf. »Die sind rausgeflogen.«

Wir kommen in der Oberetage an. Zur Sicherheit schlüpfe ich schnell in unser Versteck und schaue nach dem Fenster. »Es ist zu.«

Oma Becker hebt die Hände. »Nicht durch dieses Fenster.«

Wir gehen in die Wohnung, wo Ben, Tarek und Freddy im Flur schon auf uns warten. Ben schüttelt den Kopf. »Sie sind nicht da.«

Neben mir schnieft Oma Becker. »Ich wollte für die zwei nur den Frühlingswind reinlassen. Deswegen hab ich Darling und Rosi in ihren Käfig gesetzt.«

»Und den Käfig zugemacht?«, fragt Tarek.

»Natürlich hab ich ihn zugemacht! Ich bin ja nicht plemplem«, sagt Oma Becker. »Aber nach einer halben Stunde dachte ich, Oma Becker, jetzt hast du genug gelüftet und kannst Darling und Rosi wieder rauslassen. Und dabei muss ich vergessen haben, dass das Fenster noch offen steht!«

Sie sieht uns an. »Vielleicht bin ich doch plemplem.«

»Durch welches Fenster sind sie raus?«, will Freddy wissen.

»Das Wohnzimmerfenster«, seufzt Oma Becker.

»Also zur Straße«, sagt Freddy nachdenklich.

»Dann suchen wir am besten die Vorgärten ab«, schlage ich vor.

»Sie könnten aber auch auf dem Dach sitzen«, gibt Ben zu bedenken.

Wir sehen Ben alarmiert an. »Da gehst du aber auf keinen Fall rauf, junger Mann!«, sagt Oma Becker mit fester Stimme.

»War ja nur ’ne Idee«, murmelt Ben.

»Am besten, wir teilen uns auf«, meint Aylin, als wir unten vor der Nummer 11 stehen. »Jemand sollte auch hinter dem Haus bei den Garagen suchen.«

»Glaubst du, die zwei sind über das Dach geflogen?«, fragt Tarek.

»Na ja, es sind Vögel«, sagt Aylin.

»Dann gehen wir nach hinten«, sagt Ben und schaut zu Tarek und Freddy, die beide nicken. »Falls sie auf einer der Garagen sitzen, muss ja jemand raufklettern und sie holen.«

Ich zeige meinem großen Bruder einen Vogel. »Bei dir piept’s wohl! Du kletterst nirgendwo drauf!«

Ben lacht laut los. »Mit meinem Gummiarm doch sowieso nicht, Emma.«

 

Aylin und ich laufen nach vorn zum Fußweg. Von dort aus können wir nämlich das ganze Haus sehen. Ich bin ein bisschen erleichtert, dass wir die grünen Sittiche nicht oben auf dem Dach der Nummer 11 entdecken. Aylin dreht sich zur Straße. In der Mitte zwischen den beiden Fahrspuren ist ein breiter Streifen, auf dem alle paar Meter ein großer Baum wächst. Ich folge Aylins Finger, der von Oma Beckers Wohnzimmerfenster zu den Bäumen zeigt. »So könnten sie zu den Bäumen geflogen sein«, sagt sie.

»Huhu, Emma! Aylin!«, höre ich da Jojos Stimme.

Von links kommt sie auf ihrem Roller angefahren. Ein Stückchen hinter ihr sehe ich Papa.

»Hallo!«, rufen Aylin und ich.

Jojo bremst und hüpft vom Roller. »Darf ich mitspielen?«

Vorn aus ihrem Anorak schaut Gertis Schildkrötenkopf hervor.

»Wir spielen nicht«, sage ich.

Papa stellt die Einkaufstaschen ab. »Na, Große. Was macht ihr hier an der Straße?«

»Wir suchen Darling und Rosi.«

»Die sind Oma Becker weggeflogen«, berichtet Aylin.

Jojo schlägt die Hand vor den Mund. »Ich will mithelfen!«

 

Mit Jojos und Papas Verstärkung suchen wir die ganze Straße ab. Wir laufen zu jedem einzelnen Baum. Ich lehne mich ganz nah an den Stamm, damit ich richtig gut zwischen den Zweigen in die Krone schauen kann. Aber von Darling und Rosi sehe ich nicht die kleinste Feder. Aylin meint, sie kann am besten etwas entdecken, wenn sie etwas Abstand zu den Bäumen hat.

Papa fragt alle Leute, die auf dem Fußweg an der Nummer 11 vorbeikommen, ob sie zwei grüne Halsbandsittiche gesehen haben.

»Zwei ganz süße Sittiche«, erklärt Jojo, denn wenn man jemanden sucht, ist es ja wichtig, ihn möglichst genau zu beschreiben.

Wir strengen uns so an, aber als Oma Becker nach einer halben Stunde zu uns runterkommt, sind Darling und Rosi immer noch spurlos verschwunden.

Wir stehen gemeinsam mit Oma Becker vor der Nummer 11, als Selda uns über den Fliesenweg zwischen den Vorgärten mit einem dicken Stapel Hefte unter dem Arm entgegenkommt. »Ist das eine Party?«, fragt sie.

»Darling und Rosi sind weggeflogen«, sagt Aylin.

»Wie ist das passiert?«

Oma Becker seufzt. »Eine schusselige Nachbarin namens Becker hatte mal wieder ihre vergesslichen fünf Minuten und hat das Fenster offen stehen lassen.«

Neben der Haustür geht die Terrassentür der Neumanns auf, und Freddys Oma kommt herausgehumpelt.

»Gibt es hier was umsonst?«

»Oma Beckers Sittiche sind weg«, sagt Jojo.

Oma Becker sieht so niedergeschlagen aus, dass ich nach ihrer Hand fasse. »Wir finden die zwei ganz bestimmt.«

»Und wenn sie sich verflogen haben?«

Frau Neumann schaut zu Oma Becker. »Fenster offen gelassen?«

Oma Becker nickt. »Sie können draußen doch gar nicht überleben.«

Frau Neumann kommt durch die Pforte und legt ihr die Hand auf die Schulter. »Wenn die zwei schlau sind, kommen sie bald zurück.«

»Und was machen wir jetzt?«, fragt Ben.

»Weitersuchen«, sage ich.

»Wir könnten auch Zettel mit einem Foto von Darling und Rosi aufhängen«, schlägt Aylin vor und sieht zu Oma Becker. »Hast du ein Foto von den beiden?«

Oma Becker wischt sich die Nase ab. »Müsste ich eigentlich«, sagt sie. »Nur wo …«

Freddys Oma hakt Oma Becker unter. »Um das Foto kümmern Sie sich später. Was Sie jetzt brauchen, ist ein Pott Kaffee und ein Stück Kuchen.«

Papa lächelt Frau Neumann zu. »Das klingt nach einer guten Idee.« Er sieht zu uns Kindern. »Ich schlage vor, Frau Becker erholt sich ein bisschen von dem Schreck, und wir …«

»Pst!«, macht Freddy. »Seid mal leise.«

Ich verdrehe die Augen, denn ich finde es gar nicht nett von Freddy, wie er Papa ins Wort fällt.

»Was denn?«, flüstert Ben ihm zu.

Freddy zeigt auf den Garten des Grafen.

RARA! Wie auf Kommando flitzen wir los.

»Vorsicht!«, wispert Tarek uns zu. Einer nach dem anderen schlüpfen wir auf Zehenspitzen in den Garten. Oben auf dem Dach des Vogelhäuschens, das auf der Terrasse steht, sitzen Darling und Rosi und schnäbeln.

»Da sind sie«, quietscht Jojo.

»Darling! Rosi!«, wispere ich.

Darling dreht den Kopf in unsere Richtung. RA!, macht er und flattert mit den Flügeln.

»Komm, wir sagen Oma Becker Bescheid«, meint Aylin.

»Jemand sollte nach oben in die Wohnung gehen und den Käfig holen«, überlegt Ben.

»Der ist viel zu groß«, sage ich. Das weiß Ben natürlich nicht, weil er noch nicht wie Aylin und ich bei Oma Becker zum Kaffeekränzchen eingeladen war. Oma Beckers Absätze klappern über die Gehwegfliesen. »Meine Süßen! Hello, hello!«

RA?

Das Scheppern geht los, als Oma Becker vorn durch die Pforte kommt. Es klirrt, kracht und rumpelt, dabei ist es nur der Altglascontainer, der geleert wird.

Die beiden Sittiche zucken zusammen und flüchten kreischend vom Dach des Vogelhäuschens.

»Darling! Rosi!«, ruft Oma Becker.

Aber da sind die zwei schon in der Krone der Birke verschwunden.

»Da sitzen sie!«, rufe ich.

Darling und Rosi sind so hoch geflogen, dass wir von unten nur zwei grüne Sittichpopos und die langen Schwanzfedern sehen.

»Schaut, was ich für euch hab!«, ruft Oma Becker und hält ein Stück Streuselkuchen auf der flachen Hand.

Aber die Popos rühren sich nicht.

»Jemand muss raufklettern und sie runterholen«, sagt Ben.

»Auf gar keinen Fall!«, sagt Papa und hält Ben an der Schulter fest.

»Das ist ein Job für die Feuerwehr«, sagt Herr Neumann, der hinter Papa in den Garten kommt. »Die holen Ihre Vögel sicher runter.«

 

Ist das aufregend! Nur eine Viertelstunde später hält das rot-weiße Feuerwehrauto mit der großen Drehleiter vor der Nummer 11 an, und die Feuerwehrleute steigen aus. Zum Glück sind Darling und Rosi nicht weitergeflogen.

Aylin stupst mich an. »Sieh mal, da ist ja eine Feuerwehrfrau!«

Mit ihrem Helm und dem Anzug sieht sie so toll aus, dass mir der Mund offen stehen bleibt.

»Bei uns ist ein Notruf eingegangen«, sagt sie.

Papa und Oma Becker zeigen den Feuerwehrleuten gleich die Birke, in der die Sittiche sitzen.

»Gibt es etwas, was Ihre Vögel besonders gern mögen?«, fragt die Feuerwehrfrau Oma Becker.

»Maiskolben … frische Mango … Erdbeeren … Kuchen.«

»Streuselkuchen?«, fragt Jojo, die noch ein großes Stück in der Hand hält.

»Vor allen Dingen Streuselkuchen«, sagt Oma Becker mit einem...

Erscheint lt. Verlag 20.2.2020
Reihe/Serie Familie Flickenteppich
Illustrationen Anne-Kathrin Behl
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 8 • Abenteuer • alleinerziehend • Familie • Freundschaft • Geburtstag feiern • Gemeinschaft • Haustier • Humor • Hyggelig • Kinderalltag • Kinderbuch • Kochwettbewerb • Meerschweinchen • Nachbarn • Nachbarschaft • Patchwork • Patchworkfamilie • Radtour • Wohlfühlbuch • Wohlfühllektüre • zu Hause • Zuhause • Zusammenhalt
ISBN-10 3-96052-174-X / 396052174X
ISBN-13 978-3-96052-174-7 / 9783960521747
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