Ben und Lasse - Agenten als Piratenbeute -  Harry Voß

Ben und Lasse - Agenten als Piratenbeute (eBook)

(Autor)

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2019 | 1. Auflage
176 Seiten
Bibellesebund Verlag
978-3-95568-297-2 (ISBN)
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In einem Freizeitpark mit großem Piratensee hören Ben und Lasse zufällig, dass ein Anschlag geplant wird. Gerade, als die beiden Geschwister Hilfe holen wollen, werden sie von den Bösewichten gefasst und auf eine kleine Insel mitten im See verschleppt. Wie sollen sie sich befreien und die Verbrecher aufhalten?

Harry Voß, geboren 1969, ist seit 1995 als Referent für die Arbeit mit Kindern (und inzwischen als Leiter des Bereichs Arbeit mit Kindern) beim Bibellesebund tätig. Er ist zu Lesetouren, Kinderbibeltagen, Kinderfreizeiten und Bibel-Action-Tagen unterwegs. Als Schriftsteller wurde er vor allem durch die Schlunz-Serie bekannt (7 Bücher, Hörspiele, Verfilmung), außerdem stammen die Abenteuer von 'Ben & Lasse' von ihm, ebenso wie zwei Jugendbücher ('13 Wochen', 'Gefangen in Abadonien'). Harry Voß ist verheiratet mit Iris Voß und hat zwei Kinder. Er engagiert sich in der evangelischen Kirchengemeinde in Gummersbach, arbeitet ehrenamtlich im Christlichen Verein junger Menschen (CVJM) mit und lebt mit seiner Familie in Gummersbach (NRW).

Harry Voß, geboren 1969, ist seit 1995 als Referent für die Arbeit mit Kindern (und inzwischen als Leiter des Bereichs Arbeit mit Kindern) beim Bibellesebund tätig. Er ist zu Lesetouren, Kinderbibeltagen, Kinderfreizeiten und Bibel-Action-Tagen unterwegs. Als Schriftsteller wurde er vor allem durch die Schlunz-Serie bekannt (7 Bücher, Hörspiele, Verfilmung), außerdem stammen die Abenteuer von "Ben & Lasse" von ihm, ebenso wie zwei Jugendbücher ("13 Wochen", "Gefangen in Abadonien"). Harry Voß ist verheiratet mit Iris Voß und hat zwei Kinder. Er engagiert sich in der evangelischen Kirchengemeinde in Gummersbach, arbeitet ehrenamtlich im Christlichen Verein junger Menschen (CVJM) mit und lebt mit seiner Familie in Gummersbach (NRW).

1

„Wie weit isses noch?“ Lasse beugt sich vor, hält sich an der Kopfstütze des Sitzes vor ihm fest und brüllt seine Frage noch einmal laut durch das ganze Auto: „Moni! Wie weit ist es noch?!!“

„Es dauert noch eine Weile“, gibt Moni zurück, „und jetzt frag nicht alle fünf Minuten, Lasse. Wir machen jetzt gleich eine Pause, dann können alle mal ein bisschen herumlaufen, Pipi machen und etwas essen.“

„Ich hab keinen Hunger“, mault Lasse.

„Ich auch nicht“, sagt Kathi, die neben Lasse sitzt.

Seit ungefähr einer Stunde fahren wir in diesem alten VW-Bulli in Richtung „Käpt’n Silvers Wunderland“, einem riesengroßen Freizeitpark mit Achterbahnen, Piratenschiffen, Geisterbahnen und anderen aufregenden Attraktionen. Wir – das sind sieben Kinder aus unserem Kindergottesdienst plus Moni und Manni, unsere Betreuer. Den Kindergottesdienst besuchen mein Bruder Lasse und ich schon, seit wir denken können. Jeden Sonntag treffen wir uns im Gemeindehaus in der unteren Etage, singen Lieder, spielen Spiele und hören Geschichten aus der Bibel. Moni, die schon erwachsen ist, ist die Leiterin der Gruppe. Und wenn irgendwelche besonderen Aktionen stattfinden, dann ist auch Monis Bruder Manni dabei. So wie heute. Einmal im Jahr machen wir als kompletter Kindergottesdienst einen Ausflug. Mal besuchen wir einen Zoo, letztes Jahr waren wir in einem Museum für Kinder – und dieses Jahr fahren wir in „Käpt’n Silvers Wunderland“.

Ich habe mich im Internet schon ein bisschen schlau gemacht und seitdem freue ich mich noch mehr auf diesen Tag. In dem Freizeitpark gibt es die gruseligste Geisterbahn Deutschlands, so schreiben sie es selbst auf ihrer Internetseite. Außerdem die schnellste grün-braun gestreifte Holz-Achterbahn Europas und die größte Piratenschiff-mit-Piratengesang-Rundfahrt der Welt. In der Mitte des Parks befindet sich ein großer See, der schon vorher dort war, der sogenannte Piratensee. In der Mitte des Sees liegt eine Insel mit einem dichten Wald. Sie wird die „Todesinsel“ genannt. Die Bahnen und Attraktionen befinden sich rund um den See herum. Laut Internet leben seit ein paar Jahren in diesem Park echte Krokodile. Die schwimmen jetzt durch den See oder ruhen sich auf der Todesinsel in der Mitte des Sees aus. Einzig ein paar große Piratenschiffe dürfen noch am Rand des Sees entlangschippern. Der Rest des Sees ist eingezäunt und für die Parkbesucher nicht zu erreichen. Ein als Pirat verkleideter Mensch erzählt auf den Schiffen Piratengeschichten und ein zweiter spielt auf seinem Schifferklavier Piratenlieder. Das ist für alte Omas bestimmt ganz interessant. Für mich aber eher nicht.

Lasse lehnt sich in seinem Sitz zurück und strahlt mich an. „Das wird klasse, was, Ben?“

„Ja.“

„Mama hat mir gestern ein Bild von dem Park gezeigt. Da laufen echte Piraten rum! Das wird aufregend!“

„Ja, bestimmt.“

„Du, Ben“, fällt Lasse plötzlich ein, „Piraten sind doch auch stark. Ja? Und sie verfolgen andere, sie können beschatten und fesseln. Dann sind sie ja auch fast wie Agenten. Oder? So wie wir!“

Tja. Wie wir. Ich bin tatsächlich Agent. Ich habe mich selbst zu einem ernannt. Immerhin habe ich hier und da schon mitgeholfen, dass Schmuggler, Diebe oder andere Verbrecher geschnappt und ins Gefängnis gebracht wurden. Mein Papa ist Polizist. Er ist in unserer Stadt unter anderem dafür zuständig, Betrüger festzunehmen, Einbrüche aufzuklären und sämtliche Gangster zu verhaften. Wenn ich erwachsen bin, werde ich auch Polizist. Das weiß ich jetzt schon. Darum übe ich mich auch jetzt schon darin, auffällige Personen zu beschatten oder Spuren eines Verbrechens aufzudecken. Während meines ersten Falls letztes Jahr vor Weihnachten habe ich mir eine Anstecknadel gemacht: eine goldene Plakette mit der Aufschrift: „Agent Benjamin Baumann“. Als mein sechsjähriger Bruder Lasse, der noch im ersten Schuljahr ist, das gesehen hat, hat er so lange gebettelt, bis ich ihm auch so eine Anstecknadel gebastelt habe. Darauf steht: „Agent Lasse Baumann.“ Bei ihm habe ich mir allerdings nicht so viel Mühe gegeben. Lasse hat sich trotzdem darüber gefreut, als hätte ich ihm einen Goldschatz überreicht. Seitdem trägt er diesen Anstecker jeden Tag. Auch heute. Ich dagegen bin elf Jahre alt und gehe bereits in die fünfte Klasse. Da habe ich natürlich schon mehr Ahnung und weiß zum Beispiel, dass Piraten nie und nimmer Agenten sind. Abgesehen davon, dass die Piraten in diesem Park, den wir heute besuchen, sowieso alle bloß verkleidet sind.

„Nein, Lasse“, gebe ich ihm darum zur Antwort. „Piraten sind keine Agenten. Im Gegenteil. Die echten Piraten überfallen Schiffe, stehlen Gold und anderen Schmuck und töten schlimmstenfalls Leute, die ihnen im Weg stehen. Piraten sind im wirklichen Leben Verbrecher.“

Lasse schlägt sich beide Hände an den Mund. „Wirklich? Dann … dann müssen wir die Piraten in dem Park ja verhaften!“

„Die Piraten in dem Park sind lieb“, erkläre ich. „Die können wir laufen lassen. Die tun niemandem was Böses. Die singen nur Lieder und erzählen Geschichten. Das ist nicht verboten.“

„Woher weißt du das, Ben? Vielleicht tun die ja nur ganz lieb und sind in echt ganz böse!“

„In diesem Fall kannst du dich entspannen, Lasse. Denk dran: Es gibt nicht nur Verbrecher auf dieser Welt.“

„Nicht nur. Aber viele! Und wenn Piraten eigentlich Verbrecher sind, sollten wir sie besser im Auge behalten!“

„In Ordnung. Du behältst sie im Auge. Ich fahre Achterbahn.“

Kathi zieht verächtlich die Nase hoch: „Ihr immer mit euren Agenten-Angebereien.“ Sie öffnet ihren Rucksack und zieht eine Haarbürste heraus.

Lasse dreht sich zu ihr um: „Angebereien? Nur weil wir Agenten sind? Du bist ja bloß neidisch!“ Lasse tippt auf die Agentennadel auf seinem T-Shirt. „Siehst du? Das hier ist der Beweis: Ich bin wirklich ein Agent!“

Kathi beachtet den Anstecker nicht, sondern bürstet sich ihre sowieso schon glatten braunen Haare, während sie aus dem Fenster schaut. „Ihr spinnt.“

Kathi, Lasse und ich sitzen auf der hintersten Bank des VW-Bullis. Vor uns sitzen Maria, Jonas und Hanna. Ganz vorne neben Moni sitzt Elisabeth. Manni ist unser Fahrer.

Lasse will noch etwas erwidern, holt kurz Luft, aber dann überlegt er es sich anders und beugt sich wieder nach vorne: „Wann sind wir da, Moni?“

„Wie gesagt“, Moni dreht sich nach hinten um, „gleich machen wir kurz Rast.“

„Ich will keine Rast machen“, blökt Lasse, „sondern ins Piratenland. Ich habe auf dem Bild gesehen, dass es da ein ganz wildes Karussell gibt. Es heißt ‚Fips-Piratenfloh‘, hat Mama mir vorgelesen. Das klingt lustig. Darauf will ich fahren. Du auch, Ben?“

„Garantiert nicht.“

„Fips-Piratenfloh“ ist eins der Kinderkarussells für die jüngeren Kinder. Ich werde mich heute nicht blamieren und mit Lasse in Kindergarten-Bähnchen fahren. Eigentlich habe ich noch nicht einmal vor, mit meinem kleinen Erstklässler-Bruder durch den Freizeitpark zu schlendern, aber das habe ich ihm noch nicht deutlich genug erklären können. Ich weiß nur noch nicht, mit wem genau ich durch diesen Park gehe.

„Eine Pause tut uns allen gut“, fährt Moni fort. „Dann sind wir in ‚Käpt’n Silvers Wunderland‘ gestärkt und müssen nicht sofort unser Geld für Essen ausgeben.“

„Ich hab genug Geld mit“, gibt Kathi an.

„Ich hab immer Hunger“, sagt Hanna, die direkt vor Kathi sitzt.

„So siehst du auch aus“, kommt es frech von Kathi.

Hanna dreht sich empört nach hinten und schlägt mit ihrer Hand nach Kathi. Aber durch den Gurt kann sie sich nicht genug bewegen. Sie trifft Kathi nicht.

„Ha, ha“, kräht Kathi, „nicht getroffen, Schnaps gesoffen!“

„Du doofe Kuh!“, schimpft Hanna, dreht sich nach vorne und zieht eine Tüte Erdnuss-Flips aus ihrem Rucksack.

Lasse klopft mir an den Arm: „Wartest du dann vor der Bahn, während ich im Fips-Piratenfloh fahre?“

„Ähm, Lasse …“, versuche ich ihm mein Anliegen schonend beizubringen, „wolltest du … ähm … nicht mit Jonas zusammen durch den Park gehen?“

„Jonas geht doch mit Maria.“

„Ja, aber die dürfen nicht zu zweit bleiben. Da passt du noch gut dazu. Schau mal, Jonas ist neun Jahre und du bist sechs. Das passt besser als elf und sechs. Meinst du nicht auch?“

Lasse zieht seine Unterlippe nach vorne. „Ich will aber lieber mit dir gehen, Ben.“

„Aber ich will vielleicht in den großen, gefährlichen Bahnen fahren. Da darfst du noch nicht rein.“

Lasse drückt nachdenklich seinen dicken Kuschel-Elefanten an sich, den er die ganze Fahrt über schon auf seinem Schoß hält. Dann sagt er: „Ich kann doch vor der Bahn warten, bis du zu Ende gefahren bist.“ Und schon grinst er wieder. „Aber nur unter der Bedingung, dass du dann auch mit mir Fips-Piratenfloh fährst!“

„Das ist ein Baby-Karussell, Lasse. Damit fahre ich nicht.“

„Stimmt gar nicht! Das geht ganz schön hoch. Und wenn man in den Wagen sitzt, dann kann man einen Hebel ziehen, dann gehen die Wagen hoch und runter. Wie ein hüpfender Floh.“

„Klasse, Lasse. Trotzdem sind das Baby-Bähnchen. Ich glaube, Jonas würde gerne mit so was fahren. Frag den doch gleich mal.“

Jonas, der vor Lasse sitzt, dreht sich um: „Nein, Ben. Ich fahre nicht mit Fips-Piratenfloh. Das ist mir zu schnell. Da wird mir schwindlig.“

Ich beuge mich entsetzt vor: „Im Piratenfloh wird dir schwindlig?“

„Ja.“

Lasse schlägt mir an den Arm. „Siehst du, Ben! Der ist nämlich doch sehr, sehr gefährlich! Genau das Richtige für mutige...

Erscheint lt. Verlag 23.9.2019
Reihe/Serie Ben & Lasse
Ben und Lasse
Mitarbeit Experimente von: Bibellesebund, Ben und Lasse
Verlagsort Marienheide
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Sachbücher Religion / Philosophie / Psychologie
Kinder- / Jugendbuch Spielen / Lernen Abenteuer / Spielgeschichten
Schlagworte Abenteuergeschichte • Ben & Lasse • Bibellesebund • Christliches Leben • Glaube • Harry Voß • Kinderbuch • Religion
ISBN-10 3-95568-297-8 / 3955682978
ISBN-13 978-3-95568-297-2 / 9783955682972
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