ONE OF US IS NEXT (eBook)

Die Fortsetzung des SPIEGEL-Bestsellers ONE OF US IS LYING
eBook Download: EPUB
2020
448 Seiten
cbj (Verlag)
978-3-641-24631-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

ONE OF US IS NEXT - Karen M. McManus
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Willkommen zurück an der Bayview High. Gib's zu. Du hast es vermisst.
Es ist ein Jahr her, seit Simon Kelleher starb. Maeve ist in der elften Klasse an der Bayview High. Über Simons Tod und dessen Folgen wird kaum mehr geredet. Da taucht ein anonymes Wahrheit-oder-Pflicht-Spiel auf, das die gesamte Schülerschaft in Atem hält. Jeder, der nicht mitspielt, wird bloßgestellt. Doch als Maeve an der Reihe ist, weigert sie sich, mitzumachen - das virtuelle Spiel, ausgerichtet von »DarkestMind«, lässt bei ihr alle Alarmglocken läuten. Und dann sind sie plötzlich wieder da: die Schaulustigen. Die Reporter. Die Polizei. Denn es hat wieder einen Toten gegeben ...

Die furiose Fortsetzung des Weltbestsellers »One of us is lying«! Atemlos und raffiniert sind die Thriller von Karen M. McManus, die weltweit die Fans begeistern. Mit meisterhaft geplotteten Wendungen und einnehmenden, komplexen Figuren garantieren ihre Bücher eine Suchtgefahr, der man sich nicht entziehen kann.

Karen M. McManus bei cbj & cbt:
One Of Us Is Lying
Two Can Keep A Secret
One Of Us Is Next
The Cousins
You will be the death of me
Nothing more to tell
One of us is back
Alle Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.

Karen M. McManus' Debütroman »One of Us Is Lying« stürmte auf Anhieb die Bestsellerlisten, so wie auch »Two Can Keep a Secret«, »One of Us Is Next«, »The Cousins«, »You Will Be the Death of Me«, »Nothing More to Tell« und »One of Us Is Back«. »One of Us Is Lying« wurde als Serie verfilmt. McManus' Romane wurden in über 40 Länder verkauft und sind internationale Bestseller.

1

Meine Schwester hält mich für eine Slackerin. Sie spricht es nicht offen aus – oder, genauer, schreibt es mir so nicht in ihren Textnachrichten –, aber ich kann es deutlich zwischen den Zeilen lesen:

Hast du dir die Liste mit den Colleges schon angeschaut, die ich dir geschickt habe?

Klar, du hast noch ein gutes halbes Jahr bis zur Zwölften, aber es ist trotzdem nicht zu früh, schon jetzt mit der Suche anzufangen. Eigentlich bist du fast schon ein bisschen spät dran.

Wir könnten uns zusammen ein paar Colleges anschauen, wenn ich zu Ashtons Junggesellinnenabschied nach Hause komme.

Ich finde ja, du solltest dich irgendwo komplett außerhalb deiner Komfortzone bewerben.

Wie wäre es zum Beispiel mit der University of Hawaii?

Ich schaue von den Nachrichten auf, die in kurzen Abständen auf meinem Handy eingehen, und begegne Knox Myers’ fragendem Blick. »Bronwyn ist der Meinung, ich soll mich an der University of Hawaii bewerben«, berichte ich, worauf er sich fast an der Empanada verschluckt, von der er gerade abgebissen hat.

»Ihr ist aber schon klar, dass Hawaii eine Inselgruppe ist, oder?« Er greift hastig nach einem Glas Wasser und trinkt es in einem Zug halb leer. Die Empanadas im Café Contigo sind geradezu legendär in Bayview, aber auch eine Herausforderung, wenn man nicht an scharfes Essen gewöhnt ist. Was Knox, der in der Middle School aus Kansas hierhergezogen ist und immer noch am liebsten Aufläufe mit Pilz-Sahnesoße isst, definitiv nicht ist. »Hat sie vergessen, dass du Strände hasst?«

»Ich hasse sie nicht«, protestiere ich. »Ich bin nur kein Fan von Sand. Oder zu viel Sonne. Oder gefährlichen Strömungen. Oder Meerestieren.« Knox’ Augenbrauen klettern bei jedem Satz ein Stück höher. »Was? Du bist doch derjenige gewesen, der mich dazu gebracht hat, Das Grauen aus der Tiefe zu schauen«, erinnere ich ihn. »Meine Thalassophobie ist also hauptsächlich deine Schuld.« Letzten Sommer war ich ein paar Monate mit Knox zusammen. Er war mein erster und bis jetzt auch einziger fester Freund. Leider waren wir beide zu unerfahren, um zu merken, dass wir eigentlich gar nicht richtig ineinander verliebt waren. Wir haben die meiste Zeit damit verbracht, irgendwelche Dokus auf dem Science Channel zu schauen, was uns viel früher hätte klarmachen sollen, dass wir als gute Freunde deutlich besser taugen.

»Du hast mich überzeugt«, gibt Knox trocken zurück. »Bewirb dich für Hawaii. Ich freue mich jetzt schon drauf, dein mit Sicherheit aus tiefstem Herzen kommendes Bewerbungsschreiben zu lesen, wenn du es einreichen musst …« Er beugt sich vor und schiebt mit Nachdruck hinterher: »Nächstes Jahr

Ich seufze und trommle mit den Fingern auf der mit bunten Mosaiksteinchen besetzten Tischplatte. Das Café Contigo ist ein argentinisches Lokal, die Wände sind dunkelblau gestrichen, die Decke ist mit geprägten Zinnplatten verkleidet, und eine aromatische Mischung aus süßen und pikanten Düften erfüllt die Luft. Von zu Hause brauche ich nur knapp zehn Minuten hierher. Seit Bronwyn in Yale studiert und es bei uns plötzlich viel zu still wurde, ist es zu meinem Stammcafé geworden. Ich mag die freundliche Geschäftigkeit, die hier herrscht, und dass sich niemand daran stört, wenn ich drei Stunden lang nur Kaffee bestelle, während ich Hausaufgaben mache. »Bronwyn findet, dass ich schon spät dran bin«, sage ich zu Knox.

»Klar. So wie ich Bronwyn einschätze, hatte sie ihre Uni-Bewerbung bestimmt auch schon seit dem Kindergarten fix und fertig in der Schublade liegen«, sagt er. »Entspann dich. Wir haben noch jede Menge Zeit.« Mit seinen siebzehn Jahren ist Knox genau wie ich älter als die meisten anderen in der elften Jahrgangsstufe. In seinem Fall liegt das daran, dass er im Kindergarten ziemlich klein für sein Alter war, weshalb seine Eltern ihn später eingeschult haben. In meinem, dass ich meine halbe Kindheit mit Leukämie im Krankenhaus verbracht habe.

»Davon muss man wohl ausgehen.« Ich greife nach Knox’ leerem Teller, um ihn auf meinen zu stellen, und stoße dabei aus Versehen den Salzstreuer um. Ohne nachzudenken, nehme ich sofort eine kleine Prise der auf dem Tisch verstreuten Kristalle zwischen Daumen und Zeigefinger und werfe sie mir über die Schulter, um Unglück abzuwenden, wie Ita es mir beigebracht hat. Meine Großmutter ist extrem abergläubisch. Einige ihrer Rituale hat sie aus Kolumbien mitgebracht, die übrigen hat sie sich in den dreißig Jahren angeeignet, die sie mittlerweile schon hier lebt. Ich habe mich immer strikt an ihre Regeln gehalten, als ich noch jünger war – vor allem, während der Zeit, in der ich so krank gewesen bin. Wenn ich das Perlenarmband trage, das Ita mir geschenkt hat, wird diese Untersuchung nicht wehtun. Wenn ich nicht auf die Risse im Asphalt trete, wird die Anzahl meiner weißen Blutkörperchen normal sein. Wenn ich an Silvester um Mitternacht zwölf Weintrauben esse, werde ich dieses Jahr nicht sterben.

»Es wäre auch nicht das Ende der Welt, wenn du nicht sofort anfangen würdest zu studieren.« Knox lehnt sich in seinem Stuhl zurück und schiebt sich eine Strähne seiner dichten braunen Haare aus der Stirn. Er ist so dünn und knochig, dass er selbst nach seiner eigenen Portion Empanadas und der Hälfte von meiner immer noch ausgehungert aussieht. Wenn er mich zu Hause besucht, versuchen meine Eltern ihn jedes Mal zu mästen. »Gibt viele Leute, die sich erst mal Zeit lassen.« Sein Blick wandert durch den Raum und landet auf Addy Prentiss, die gerade aus der Küche kommt und auf einer Hand ein Tablett balanciert.

Ich schaue einen Moment zu, wie Addy sich ihren Weg durch das Café bahnt und mit geübter Leichtigkeit Teller mit Essen vor die Gäste stellt. An Thanksgiving hat die True-Crime-Nachrichtenshow Mikhail Powers Investigates eine Sondersendung mit dem Titel »Die Bayview Four: Was aus ihnen geworden ist« ausgestrahlt, in der sich auch Addy das erste Mal öffentlich zu Wort gemeldet hat. Ich nehme an, sie hat geahnt, dass die Produzenten vorhatten, sie als diejenige aus der Gruppe zu präsentieren, die am wenigsten Ambitionen hat – meine Schwester hat es nach Yale geschafft, Cooper hat ein schlagzeilenträchtiges Sportstipendium an der Cal State Fullerton bekommen, sogar Nate hat sich an einem Community College eingeschrieben –, und dagegen wollte sie sich wehren. Ich war echt stolz auf sie. Adelaide Prentiss hat ihnen keine Chance gegeben, sie mit der Schlagzeile »Die besten Tage der ehemaligen Schönheitskönigin der Bayview High sind anscheinend gezählt« zu verheizen.

»Wenn man weiß, wie es nach dem Abschluss für einen weitergehen soll, ist es großartig, gleich ein Studium zu beginnen«, sagte sie in dem Interview, das im Café Contigo gedreht wurde. Sie saß auf einem Hocker, hinter sich die Tafel, auf der mit bunter Kreide die Tagesgerichte aufgelistet waren. »Aber warum soll man ein Vermögen für ein Diplom ausgeben, mit dem man möglicherweise nie etwas anfängt, weil man noch gar nicht weiß, was man später mal wirklich machen will? Es ist keine Schande, mit achtzehn noch nicht sein ganzes Leben durchgeplant zu haben.«

Oder mit siebzehn. Ich spähe argwöhnisch zu meinem Handy. Ist garantiert nur eine Frage der Zeit, bis Bronwyn ihre nächste Nachrichtensalve abfeuert. Ich liebe meine Schwester über alles, aber ihr Perfektionismus ist unmöglich zu toppen.

Mittlerweile ist es Abendessenszeit und das Café beginnt sich zu füllen. Als alle Tische bis auf den letzten Platz besetzt sind, schaltet jemand auf den an den Wänden montierten Flatscreens zur Übertragung des Saisonsauftakts der Cal-State-Fullertons-Baseballmannschaft. Addy hält mit ihrem fast leeren Tablett inne, schaut sich im Lokal um und lächelt, als sie meinem Blick begegnet. Sie steuert auf unseren Ecktisch zu und stellt einen kleinen Teller mit Alfajores zwischen uns. Die mit Dulce de leche gefüllten Doppelkekse sind eine Spezialität des Hauses und das Einzige, was Addy in den neun Monaten, die sie hier jetzt schon arbeitet, sogar gelernt hat, selbst zu backen.

Knox und ich strecken gleichzeitig die Hände nach der Köstlichkeit aus. »Kann ich euch sonst noch was bringen?«, fragt Addy und streicht sich eine Strähne ihrer silberpink leuchtenden Haare hinters Ohr. Sie hat im letzten Jahr verschiedene Farben ausprobiert, kehrt aber immer wieder zu Pink oder Violett zurück. »Falls ja, solltet ihr eure Bestellung besser jetzt gleich aufgeben. Sobald Cooper seinen Einsatz hat, legen wir alle eine kleine Pause ein.« Sie wirft einen Blick auf die Uhr an der Wand. »Also in ungefähr fünf Minuten.«

Ich schüttle den Kopf. Knox steht auf und wischt sich ein paar Krümel von seinem grauen Lieblingssweatshirt. »Danke, für mich auch nicht, aber gut, dass du mich erinnerst. Dann gehe ich vorher noch schnell auf Toilette.« Er sieht mich an. »Hältst du mir meinen Platz frei, Maeve?«

»Klar.« Ich lege meine Tasche auf seinen Stuhl.

Addy schaut zu einem der Bildschirme und lässt beinahe ihr Tablett fallen. »Oh mein Gott! Da ist er ja schon!«

Jeder Flatscreen im Restaurant zeigt dasselbe Bild: Cooper Clay, der zum Mound läuft, um sich als startender Pitcher für sein erstes Baseballspiel am College aufzuwärmen. Ich habe Cooper zuletzt an Weihnachten gesehen, das ist noch nicht mal zwei Monate her, aber er wirkt irgendwie größer, als ich ihn in Erinnerung habe. So attraktiv wie eh und je, aber mit einem entschlossenen Funkeln in den Augen, das ich noch nie so an ihm gesehen habe. Wobei ich zugeben muss, dass ich...

Erscheint lt. Verlag 11.5.2020
Reihe/Serie Die ONE OF US IS LYING-Reihe
Die ONE OF US IS LYING-Reihe
Übersetzer Anja Galić
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel One Of Us Is Next
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 14 • ab 14 Jahre • Bücher • bücher bestsellerliste • Buecher • Cybermobbing • eBooks • Geschenk • Geschenke • Highschoolthriller • Jay Asher • Jugendbuch • Jugendbücher • Jugendbücher ab 14 • Jugendbücher Bestseller • Jugendthriller • Junge Erwachsene Romane • Mädchen Geschenke • Mobbing • New-York-Times-Bestseller-Autorin • One of us is lying • riverdale • Spiegelbestsellerautorin • Teenager Mädchen Bücher • Tote Mädchen lügen nicht • Weihnachtsgeschenke • Weihnachtsgeschenke für Kinder • weinachtsgeschenke • Young Adult
ISBN-10 3-641-24631-8 / 3641246318
ISBN-13 978-3-641-24631-0 / 9783641246310
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