Faye - Herz aus Licht und Lava (eBook)

Enthülle die Magie der Welt der Elfen auf Island - für Jugendliche ab 14 Jahren
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2019 | 1. Auflage
400 Seiten
Loewe Verlag
978-3-7320-1372-2 (ISBN)
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Seit der Ankunft auf Island geschehen merkwürdige Dinge. Gleich am ersten Abend führt ein Schwarm Glühwürmchen Faye zu einer Lichtung, auf der ein uralter Baum steht. Der Sage nach soll hier der Eingang zur Elfenwelt sein. Aber vor Jahren wurde das Herz des Baumes gestohlen. Und jetzt stirbt er. Faye beschließt, den Baum zu retten. Keine leichte Aufgabe. Vor allem seitdem ihr der impulsive und jähzornige Aron über den Weg gelaufen ist. Wenn Faye wüsste, auf was für ein Abenteuer sie sich da einlässt ... Eine zauberhaft-romantische Geschichte aus dem einzigen Land der Erde, in dem eine Elfenbeauftragte dafür sorgt, dass der Mensch die Magie nicht vergisst. Katharina Herzog gelingt es in Faye - Herz aus Licht und Lava die ganz besondere Schönheit Islands perfekt einzufangen und ihre Leser auf dieser stimmungsvollen Reise zu verzaubern. Für die Recherche reiste sie selbst nach Island, ließ den schwarzen Sand am Diamantstrand durch ihre Finger gleiten und beobachtete die Seehunde in der Eislagune. Katharina Herzogs sehr erfolgreiche Bücher für Erwachsene erscheinen bei Rowohlt Polaris.

Katharina Herzog begeistert an ihrem Beruf, dass sie als Autorin immer wieder zu Recherchezwecken in die Länder fahren kann, in denen ihre Bücher spielen. Für Faye reiste sie nach Island, ließ den schwarzen Sand am Diamantstrand durch ihre Finger gleiten und beobachtete die Seehunde in der Eislagune. Katharina Herzogs sehr erfolgreiche Bücher für Erwachsene erscheinen bei Rowohlt Polaris. Faye - Herz aus Licht und Lava ist ihr erstes Jugendbuch.

Katharina Herzog begeistert an ihrem Beruf, dass sie als Autorin immer wieder zu Recherchezwecken in die Länder fahren kann, in denen ihre Bücher spielen. Für Faye reiste sie nach Island, ließ den schwarzen Sand am Diamantstrand durch ihre Finger gleiten und beobachtete die Seehunde in der Eislagune. Katharina Herzogs sehr erfolgreiche Bücher für Erwachsene erscheinen bei Rowohlt Polaris. Faye - Herz aus Licht und Lava ist ihr erstes Jugendbuch.

KAPITEL 6

Kaum waren wir durch die Schiebetüren nach draußen getreten, riss der Himmel auf und die Sonne schob sich zwischen den Wolken hindurch. Während ich mir meinen immer noch schmerzenden Arm rieb, hielt ich dankbar mein Gesicht in die warmen Strahlen.

Aron führte uns zu einem schwarzen Jeep mit abgedunkelten Scheiben, der auf einem Seitenstreifen parkte, und ein Mann stieg aus, der einen eleganten Wollmantel über einem perfekt sitzenden Anzug trug. Abgesehen von dieser formellen Kleidung und seiner Brille sah er Aron unglaublich ähnlich. Auch er war groß, schlank und muskulös und hatte dunkle Augen. Allerdings hoffte ich stark, dass Arons schwarze Haare anders als bei ihm von keiner breiten weißen Strähne durchzogen wurden, die von der Stirn bis zu seinem Hinterkopf verlief. Ich fragte mich, wieso Karlsson, der ganz offensichtlich großen Wert auf sein Aussehen legte, sie nicht färbte. Sie ließ ihn nämlich ein wenig wie ein Stinktier aussehen.

»Elric Karlsson. Wie schön, dass ich Sie endlich persönlich kennenlerne, liebe Juliane.« Karlsson lächelte charmant, und der dezente Geruch eines Aftershaves wehte zu mir herüber. Wie Aron sprach auch er fließend Englisch. »Ihre Entwürfe für das Hotel haben mich von Anfang an begeistert, und es freut mich sehr, dass Sie bei dem Spatenstich dabei sein werden. Wir haben einen großen Festakt geplant.« Er strich sich die lackschwarzen Haare zurück.

»Ich freue mich auch.« Mums Wangen hatten sich rosa verfärbt.

Ich hob eine Augenbraue. Ganz offensichtlich war auch ihr sein gutes Aussehen nicht entgangen.

Wir stiegen in den Jeep, und Aron fuhr los. Während Karlsson und Mum angeregt über das Hotelprojekt plauderten, schaute ich aus dem Fenster.

Die Landschaft als kahl zu beschreiben, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts gewesen. Waren wir vielleicht aus Versehen auf dem Mond gelandet? Flach wie ein Teller war die Gegend um den Flughafen, und es gab keinen einzigen Grashalm oder Baum weit und breit. Nur graubraune, mit Moos und Flechten bewachsene Felsbrocken. Die einzigen Farbkleckse in dieser tristen Steinwüste waren die schwefelgelben, rostroten und kupferfarbenen Berge, die dahinter emporragten.

Obwohl es ansonsten nicht viel zu sehen gab, musste ich zugeben, dass ich fasziniert war. Ungefähr so hatte ich mir Teile von Mittelerde vorgestellt. Es hätte mich nicht gewundert, wenn in diesem Moment ein keulenschwingender Ork auf unser Auto zugerast wäre. Oder wenn auf einem der Steine ein spitzohriger Elf gesessen hätte. Und dieser seltsam geformte Felsbrocken … Sah er nicht aus wie ein versteinerter Drache?

Nach Reykjavík wurde die Landschaft bunter. Die Felsbrocken wichen Wiesen, auf denen Schafe mit dickem verfilztem Fell und Ponys in allen Farben grasten. Immer wieder tauchten kleine Waldstücke auf. Das dunkle Grün der Nadelbäume sah hübsch aus in Kombination mit den Gelbtönen der Laubbäume.

Durch den Autospiegel erhaschte ich einen Blick auf Aron. Ich hatte immer gedacht, alle Isländer seien blond. Oder verwechselte ich sie mit Skandinaviern? Nicht zu glauben, was für eine dunkle Haut sein Onkel und er hatten! Als kämen sie aus dem Urlaub oder hätten eine Sonnenbank zu Hause. Anders war es nicht zu erklären, wie man in diesem Land so braun werden konnte. Arons Augen erinnerten mich in ihrer Farbe an Zartbitterschokolade, und mit den langen Wimpern hätten sie richtig schön sein können, wenn sie nicht so abweisend dreingeblickt hätten. Mit düsterer Miene starrte er auf die vor uns liegende Straße. Im Radio lief gerade A Sky full of Stars von Coldplay, und Aron trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad. Allerdings nicht im Rhythmus der Musik, sondern monoton. Klopf, klopf, klopf! Bestimmt wollte er sich dadurch innerlich zur Geduld mahnen. Oder das Auto, das sowieso schon ziemlich schnell fuhr, zu noch höherem Tempo antreiben. Voll überschwänglicher Freude war er garantiert nicht mit seinem Onkel zum Flughafen gefahren.

Unsere Blicke begegneten sich im Rückspiegel. Bevor ich rot anlaufen konnte, grinste ich ihn selbstbewusst an. Ich kann dich verstehen, sollte dieses Grinsen signalisieren. Ich bin auch nicht freiwillig hier. Oh nein! Etwas Grünes hing zwischen meinen Vorderzähnen. Es musste von dem Sandwich stammen, das ich im Flugzeug gegessen hatte. Kein Wunder, dass Aron mich am Flughafen so seltsam gemustert hatte. Schnell schloss ich meinen Mund wieder. Aber da hatte Aron sowieso schon, ohne irgendeine Gefühlsregung zu zeigen, weggeschaut.

Herzlichen Glückwunsch! Ich seufzte. Der erste Gleichaltrige, der mir in diesem Land begegnete, war ein muffeliger Typ, der mich nicht nur unangenehm an Liam erinnerte, sondern mir auch deutlich zu verstehen gab, dass ich für ihn quasi nicht existierte. Das würde ein wundervoller Urlaub werden!

Als Kirkjuvík in der Ferne auftauchte, hörte Mum endlich auf, ihrem Bauherrn von ihrem letzten Projekt vorzuschwärmen – der Entkernung und dem Wiederaufbau einer alten Stadtvilla –, und schaute mit großen Augen auf die Kulisse vor uns. Das Dörfchen schien sie ja richtig umzuhauen. Was ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Denn es bestand zwar aus vielen roten, gelben, blauen und grünen Häuschen und lag postkartenmäßig auf einer kleinen Halbinsel, aber es war auch nicht gerade Venedig oder Angkor Wat. Diese kambodschanische Tempelstadt wollte ich unbedingt einmal besuchen, weil sie mitten im Dschungel liegt.

»Gibt es in Kirkjuvík eigentlich eine Jugendherberge?« Mums Stimme zitterte leicht bei dieser Frage.

Ich runzelte die Stirn. Wieso wollte sie das denn wissen?

»Nein«, antwortete Karlsson, »aber im nächstgrößeren Dorf, in Vík. Möchten Sie, dass ich Sie dort absetze?« Seinem verwunderten Tonfall konnte man anhören, dass er noch nie in einer Jugendherberge übernachtet hatte. Dieser reiche Sack stieg bestimmt nur in Fünf-Sterne-Plus-Hotels ab.

»Nein, nein. Wir haben natürlich längst gebucht. Ich habe ein kleines Cottage gemietet, das ganz in der Nähe des Bauplatzes liegt.« Mum zog einen Notizzettel aus ihrer Handtasche und warf einen Blick darauf. »Wir wohnen hier im Dorf, im Klettsvegur 2.«

»Sie wohnen bei María Sigurdardóttir?«

Was fand Karlsson denn daran so ungewöhnlich? Hatte diese Frau etwa ein Atommüllauffanglager im Garten? Aber auch Aron hatte aufgehorcht, wie ich an seinem plötzlich angespannten Rücken erkannte.

»Ja, so heißt die Frau, bei der ich den Schlüssel abholen soll. Was ist mit ihr?«

Karlsson war sichtlich gereizt. »Die alte Dame ist Teil einer Protestbewegung, die sich gegen den Bau des Hotels richtet. Ihr habe ich es vor allem zu verdanken, dass es so lange gedauert hat, bis die Baugenehmigung da war.«

»Sie haben im Vorfeld gar nicht erwähnt, dass es in der Bevölkerung Vorbehalte gegen den Hotelbau gibt.«

Karlsson winkte ab. »Die üblichen Querelen vor einem Baubeginn dieser Größenordnung. Nichts, was Sie belasten muss.«

»Ich kann die Buchung natürlich stornieren …«

»Nein, nein, das müssen Sie nicht. Letztendlich habe ich die Baugenehmigung ja bekommen. Auch wenn ich ein paar Jahre darauf warten musste.«

Die Erleichterung darüber, sich nicht so kurzfristig noch eine andere Unterkunft für uns beide suchen zu müssen, war Mum deutlich anzumerken. »Wirklich seltsam, ich wollte eigentlich über ein Reiseportal buchen, aber dann lag die Werbung für diese Unterkunft an drei aufeinanderfolgenden Tagen in meinem Briefkasten, und da mir das Cottage und die Lage so gut gefielen, habe ich gebucht. Ihre Ausschreibung hat ja auch auf diesem Weg zu mir gefunden. Auch sie kam über den Postweg. Ist das nicht ein unglaublicher Zufall?«

Ich stöhnte auf. Warum erzählte sie das? Diese Geschichte hörte sich so unglaubwürdig an. Wenn nicht ich bei uns zu Hause immer den Briefkasten leeren würde und deshalb beide Umschläge gefunden hätte, würde ich denken, dass Mum irgendwelche Märchen erzählte, um sich interessant zu machen.

Auch Karlsson legte einen Augenblick lang seine Stirn in Falten. Dann verzog er seine Mundwinkel nach oben. »Ich glaube nicht an Zufälle«, sagte er, »sondern an das Schicksal. Und daran, dass alles im Leben seinen Sinn hat.« Er sah Mum tief in die Augen.

Über den Bau des Hotels schien man in der Gegend wirklich nicht besonders begeistert zu sein, stellte ich fest. Direkt neben dem Ortsschild war noch ein anderes Schild in den Boden geschlagen worden. »Wir brauchen kein Wellnesshotel!« stand darauf, auf einem anderen »Helft dem kleinen Volk!«.

Ein Kichern purzelte über meine Lippen. Ich hatte zwar schon davon gehört, dass viele Isländer an Elfen und Trolle glaubten, in dieser magischen Umgebung konnte man ihnen das wirklich nicht verdenken, aber einen solchen Aufruf auf einem Protestschild zu lesen, war schräg. Und was hatte das kleine Volk mit dem Hotelbau zu tun?

»Was für ein schöner Empfang!« Mum presste die Lippen zusammen.

Vor einem hässlichen Gebäude mit grauen Wellblechwänden verabschiedete sich Karlsson von uns, weil er noch arbeiten musste. Auch Aron stieg aus.

»Ich fahre nachher nach Reykjavík zurück«, verkündete er seinem Onkel. Da die Fahrertür offen stand, konnte ich jedes Wort verstehen. Komisch, dass die beiden Englisch miteinander sprachen!

»Das geht nicht«, sagte Karlsson knapp.

»Wieso nicht? An Samhain bin ich doch wieder da.«

»Du wirst nirgendwohin fahren, bis die Sache vorbei ist. Ich brauche dich hier.«

»Ich bin nicht einer deiner Angestellten«, begehrte Aron auf. »Such dir jemand anderes, der dich herumkutschiert und Botengänge für dich...

Erscheint lt. Verlag 24.7.2019
Verlagsort Bindlach
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
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ISBN-10 3-7320-1372-3 / 3732013723
ISBN-13 978-3-7320-1372-2 / 9783732013722
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