Die drei ??? und der Mottenmann (drei Fragezeichen) (eBook)

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2019 | 1. Auflage
144 Seiten
Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
978-3-440-15797-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die drei ??? und der Mottenmann (drei Fragezeichen) -  Christoph Dittert
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In Rocky Beach taucht plötzlich eine schaurige Gestalt auf: ein geflügeltes Wesen mit leuchtend roten Augen. Können die drei ??? das Geheimnis um den Mottenmann lüften?

Ein entsetzlicher Anruf


Das Telefon klingelte in der Zentrale. Justus, der Erste Detektiv der drei ???, meldete sich, doch der Anrufer ließ ihn nicht aussprechen. »Kommt zu mir, Jungs, schnell … und helft mir!« Panik lag in der Stimme, die aus dem Lautsprecher des Telefons drang. Justus versuchte sie zuzuordnen. Sie gehörte einem alten Mann, so viel stand fest. »Es ist entsetzlich!«, sagte der Anrufer.

Der Erste Detektiv warf seinen Freunden einen Blick zu. »Nun beruhigen Sie sich bitte, Mr …?«

Der Mann am anderen Ende der Leitung reagierte nicht auf den fragenden Tonfall. Stattdessen sagte er erneut: »Es ist entsetzlich!«

»Was ist denn überhaupt passiert?«, versuchte Justus es nun. »Droht Ihnen Gefahr, Sir?«

»Ja … Also ich meine, nein …«

»Wo sind Sie? Brauchen Sie Hilfe?«

Der Anrufer rang hörbar nach Luft. »Ich … Ach, entschuldigt, ich muss mich beruhigen. Ich bin so furchtbar erschrocken. Lasst es mich erklären.«

Justus lehnte sich im Stuhl zurück, sodass die Lehne knarzte.

»Jetzt gerade, ich meine, in diesem Moment bedroht mich niemand«, erklärte der Fremde.

»Also besteht keine akute Gefahr«, sagte Justus.

»Jaja, so nennt man das wohl. Das ändert allerdings nichts daran, dass ich mich fürchte. Ich brauche eure Hilfe. Ihr … Ich meine, ihr seid doch die drei ???, oder? Diese Detektive?«

»Korrekt, Sir.«

»Gut.« Ein nervöses Lachen folgte. »Wäre ziemlich peinlich, wenn ich das jetzt irgendjemandem erzählt hätte. Der könnte mich ja glatt für verrückt halten. Ihr jedoch kennt euch mit seltsamen Phänomenen aus, nicht wahr?«

»In der Tat.«

»Dann kommt zu mir, bitte. Über alles andere können wir unter vier Augen sprechen.«

»Wohl eher unter acht Augen, Sir, wenn wir zu dritt kommen.«

»J-ja. Natürlich. Wann seid ihr bei mir?«

»Dazu müssen wir zunächst wissen, wo Sie wohnen. Wir kennen noch nicht einmal Ihren Namen.«

»Oh. Wirklich? Entschuldigt. Vor Schreck ist mir … Ach, egal. Verzeiht einem alten Mann. Ich gehe stark auf die achtzig zu, wisst ihr? Da vergisst man schon mal das eine oder andere. Ich heiße Mason Huntington.«

»Gut, Mr Huntington. Und könnten Sie uns nicht doch kurz erläutern, worum es genau geht?«

»Ich werde verfolgt! Der Mottenmann ist hinter mir her … wie schon hinter meinem Vater! Er hat mich gefunden.« Die Stimme zitterte stark bei den letzten Worten. Kein Zweifel, Mr Huntington hatte Angst.

»Der Mottenmann?«, hakte Justus nach. »Was meinen …«

»Bitte kommt zu mir, dann erzähle ich euch alles.«

»Einverstanden. Wo wohnen Sie?«

Er nannte die Straße. »Wisst ihr, wo das ist?«

»Klar, das ist im Villenviertel.« Die drei ??? kannten Rocky Beach so gut wie ihre Westentasche. Oder wie Justus Jonas den Schrottplatz, Bob Andrews die hiesige Bibliothek und Peter Shaw sein Surfbrett.

Der Erste Detektiv versicherte, dass sie sich so schnell wie möglich auf den Weg machen würden. »In spätestens einer halben Stunde sind wir bei Ihnen.«

»Danke«, sagte Mr Huntington, um im letzten Augenblick, ehe er die Verbindung unterbrach, noch einmal hinzuzufügen: »Es ist entsetzlich!«

»Was haltet ihr davon?«, fragte Bob, nachdem auch Justus aufgelegt hatte.

»Solange uns weitere Infomationen fehlen, lässt es sich nicht einschätzen«, meinte der Erste Detektiv.

Peter stand auf. »Er hat den Mottenmann erwähnt – ist das nicht irgend so ein Schreckgespenst?«

»Ja«, sagte Bob. »Eine Schauergestalt aus einer Sage, wenn ich mich nicht irre.«

»Da irrst du dich nicht«, erklärte Justus. »Eine Mischung aus Mensch und Motte, mit Flügeln und unheimlich leuchtenden Augen.«

»Schade, wir haben keine Zeit, das genauer zu recherchieren«, sagte Bob. »Aber vielleicht ist es ohnehin gut, erst einmal zu hören, was Mr Huntington zu sagen hat.«

Peter verließ als Erster den Campinganhänger, in dem sich die Zentrale – das Detektivbüro der drei ??? – befand. Seine Freunde folgten. Der Wohnwagen war auf dem Schrottplatz der Familie Jonas unter einem Haufen Gerümpel versteckt. Um hinauszukommen, gingen sie durch einen kurzen Tunnel, der zu einem ausrangierten Kühlschrank ohne Rückwand führte – dem sogenannten Kalten Tor.

Draußen brannte die Sonne auf sie herunter. Die Luft über dem Schrottplatz flimmerte in der Spätnachmittagshitze.

Es war Freitag. Vor ein paar Stunden hatten die drei ??? noch die Schulbank gedrückt und erfahren, dass sie am Wochenende als Hausaufgabe für ihren Geschichtskurs ein Referat zum Thema Stadtgründung von Rocky Beach vorbereiten sollten. Doch daran verschwendeten sie nun keinen Gedanken mehr. Sie schwangen sich auf ihre Fahrräder. Peter trat fest in die Pedale und düste voraus Richtung Villenviertel – hinein in das Abenteuer, das dort hoffentlich auf sie wartete.

Ein hüfthoher Lattenzaun, der den Zutritt auf das Gelände verhindern sollte, umgab die alte Villa von Mr Huntington. Die Klingel befand sich in einer der beiden Säulen eines Metalltors. Darauf saß ein kleiner Steinelefant, der den Besuchern ins Gesicht schaute.

»Der Hausbesitzer scheint einem besonderen Geschmack zu frönen«, kommentierte Justus auf seine geschraubte Art, während er das Tier musterte.

Bob klingelte.

Aus der Sprechanlage knarzte ein »Ja bitte?«.

»Mr Huntington«, sagte der dritte Detektiv. »Wir sind’s, die drei ???.«

»Sehr gut! Kommt rein!«

Es summte. Bob drückte das Tor auf und ging voraus. Seine beiden Freunde folgten ihm auf dem Weg, der durch recht gut gepflegte Rasenflächen führte. Unter ihren Füßen knirschte schwarzer Kies. Neben der Villa stand ein Geräteschuppen aus Holz. Ein gläsernes Gewächshaus schloss sich an und endete bei einer gepflasterten Terrasse. Darauf stand eine riesige Hollywoodschaukel.

Das Anwesen war sicher einmal sehr nobel gewesen, sah mittlerweile allerdings ziemlich in die Jahre gekommen aus. So, als hätten die Hausbesitzer einmal eine Menge Geld gehabt und jetzt nicht mehr.

Ehe sie die Villa erreichten, öffnete sich bereits die Haustür. Ein Mann trat ins Freie. Fingerlange, wuschelige graue Haare hingen ihm in die Stirn. Lachfältchen um die Augen machten ihn sofort sympathisch. Er hatte erwähnt, dass er auf die achtzig zuging, sah aber eher zehn Jahre jünger aus. Die Kapitänsmütze passte nicht richtig zu dem locker fallenden T-Shirt und der blauen Jeanshose … und schon gar nicht zu den Filzpantoffeln an seinen Füßen. »Gut, dass ihr endlich hier seid!«

»Wir sind so schnell gekommen, wie wir konnten«, sagte Peter freundlich.

Mr Huntington führte die drei ??? ins Haus und dort in ein Wohnzimmer. In den Ecken glänzten vergoldete Stehlampen. An den Wänden hingen Ölgemälde mit Landschaftsbildern. Vor einem davon hing ein weißes Leintuch. Es bewegte sich leicht im Luftzug, denn ein großes Fenster stand offen. Seltsam – musste das Bild vielleicht vor Licht geschützt werden?

Die gewaltige Couch jedenfalls wirkte gemütlich. Auf dem Tisch davor standen einige Flaschen Limonade. Mr Huntington wies beiläufig darauf. »Bedient euch. Ich bin wirklich dankbar, dass ihr gekommen seid.« Er wirkte nervös und unruhig.

»Mögen Sie uns nun ausführlich berichten, worum es geht?«, fragte Justus, während Peter eine Limoflasche öffnete und sich etwas einschenkte. »Sie haben den Mottenmann erwähnt – eine Schauergestalt aus einer Sage.«

»Das denken die meisten, ja. Aber mein Vater hat ihn leibhaftig gesehen, mehrfach sogar … und das hat ihm kein Glück gebracht, im Gegenteil. Er ist vor ihm geflohen, über buchstäblich tausende Kilometer. Und das vor vielen, vielen Jahren. Ich hätte nicht gedacht, dass der Mottenmann mich … jetzt, nach so langer Zeit … aber …« Der alte Mann seufzte. Er ließ die Schultern hängen.

»Sie sagten, der Mottenmann habe Sie gefunden«, meinte Bob.

Mr Huntington nickte. »Die Vergangenheit hat mich eingeholt. Die Vergangenheit meines Vaters. Deshalb habe ich mich an euch gewandt. Weil ihr euch mit …«, er stockte, »… mit seltsamen Erscheinungen auskennt.« Bei diesen Worten sah er sich ängstlich um und warf hektische Blicke über die Schulter, als rechne er damit, dass ein Gespenst durch die Wand trat und ihn angriff.

Als Justus genauer hinsah, fiel ihm auf, dass Mr Huntington das verhängte Gemälde fixierte. »Das stimmt, Sir. Und wir erleben bei unseren Auftraggebern häufig eine Scheu, offen zu berichten, was vorgefallen ist. Ich versichere Ihnen, das ist nicht nötig. Bitte reden Sie völlig frei. Es geht auch um das Bild, das Sie mit dem Laken verhängen?«

»Wie … wie … Ja, das stimmt, aber wie kommst du darauf?«

»Wir sind Detektive. Ich nutze meine Augen und meinen Verstand – das heißt, ich beobachte und spreche auf dieser Basis eine Vermutung aus. Ich hätte mich auch täuschen können. Was hat es mit dem Gemälde auf sich?«

Mason Huntington fiel förmlich in sich zusammen. Die extreme Angst war wieder da, wie vorhin am Telefon, als er den Mottenmann erwähnt hatte. Er setzte sich auf die Couch, legte die Hände aufeinander und nestelte nervös mit den Fingern. Er blickte genau auf das Bild. Oder eben das Leintuch. »Schaut es euch selbst an«, schlug er leise vor.

...

Erscheint lt. Verlag 19.9.2019
Reihe/Serie Die drei ???
Die drei ???
Illustrationen Silvia Christoph
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • ab 8 • Bob Andrews • Detektive • Detektivgeschichten • Dieb • Diebstahl • Fabelwesen • Fragezeichen • Jungen • Justus Jonas • Kinderbuchreihe • Peter Shaw • Rocky Beach • Sage • Ungeheuer
ISBN-10 3-440-15797-0 / 3440157970
ISBN-13 978-3-440-15797-8 / 9783440157978
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