Das Reich der sieben Höfe - Frost und Mondlicht (eBook)

Fachbuch-Bestseller
Roman | Romantische Fantasy der Bestsellerautorin
eBook Download: EPUB
2019 | 2. Auflage
352 Seiten
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
978-3-423-43574-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Reich der sieben Höfe - Frost und Mondlicht -  Sarah J. Maas
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Endlich der 4. Band der Fantasy.Saga von Sarah J. Maas Der schreckliche Kampf gegen Hybern ist nicht spurlos an Feyre, Rhys und ihren Gefährten vorbeigegangen. Trotzdem geben sie alles dafür, den Hof der Nacht wiederaufzubauen und den unsicheren Frieden im Reich zu erhalten. Die bevorstehende Wintersonnenwende bietet die perfekte Gelegenheit, endlich abzuschalten und gemeinsam zu feiern. Doch auch die festliche Atmosphäre kann die Schatten der Vergangenheit nicht zurückhalten - denn Feyres Freunde tragen tiefe Wunden in sich und ihren Verbündeten aus dem Krieg ist noch lange nicht zu trauen.   Kennen Sie bereits die weiteren Serien von Sarah J. Maas bei dtv? »Throne of Glass« »Crescent City«

Sarah J. Maas schrieb bereits mit sechzehn den ersten Entwurf ihrer Erfolgsreihe >Throne of Glass< und schuf damit die Basis ihrer stetig wachsenden, enthusiastischen internationalen Fangemeinde. Mit >Das Reich der sieben Höfe< und >Crescent City< erklomm sie endgültig die Spitze der Bestsellerlisten. Die Bücher der gefeierten Fantasy-Autorin haben eine Millionenauflage und wurden in 38 Sprachen übersetzt. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in New York.

Sarah J. Maas schrieb bereits mit sechzehn den ersten Entwurf ihrer Erfolgsreihe ›Throne of Glass‹ und schuf damit die Basis ihrer stetig wachsenden, enthusiastischen internationalen Fangemeinde. Mit ›Das Reich der sieben Höfe‹ und ›Crescent City‹ erklomm sie endgültig die Spitze der Bestsellerlisten. Die Bücher der gefeierten Fantasy-Autorin haben eine Millionenauflage und wurden in 38 Sprachen übersetzt. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in New York.

1


Feyre

Seit einer Stunde wehte der erste Schnee des Winters durch Velaris.

Die Erde war in der vergangenen Woche endlich gefroren, und als ich mein Frühstück aus Toast und Bacon hinuntergeschlungen hatte, begleitet von einer starken Tasse Tee, war das Kopfsteinpflaster fein weiß gepudert.

Ich hatte keine Ahnung, wo Rhys war. Als ich aufwachte, hatte er schon nicht mehr im Bett gelegen und seine Seite der Matratze war kalt gewesen. Es hatte mich jedenfalls nicht überrascht, da wir beide in letzter Zeit oft bis zur Erschöpfung arbeiteten.

Während ich im Stadthaus an dem langen Esstisch aus Kirschholz saß, blickte ich stirnrunzelnd in den Schnee hinaus.

Früher hatte mir vor dem ersten Schnee gegraut und ich hatte mich vor langen, grausamen Wintern gefürchtet.

Andererseits war es ein langer, grausamer Winter gewesen, der mich an jenem Tag vor fast zwei Jahren so tief in die Wälder getrieben hatte. In einem langen, grausamen Winter hatte ich vor lauter Verzweiflung einen Wolf getötet, der mich schließlich hierhergeführt hatte – in dieses Leben, zu diesem … Glück.

Der Schnee fiel in dichten Flocken auf das welke Gras in dem kleinen Vorgarten und legte sich wie Zuckerguss über die Zacken und Wellen des Ziergitters.

Tief in mir rührte sich mit jeder wirbelnden Flocke eine leuchtende, frische Macht. Ich war zwar die High Lady des Hofs der Nacht, doch ich genoss auch die Gaben aller anderen Höfe. Offenbar war der Winter jetzt bereit zu spielen.

Als ich endlich wach genug war, um klar zu denken, senkte ich den mentalen Schutzschild aus schwarzem Adamant und sandte einen Gedanken über die Seelenverbindung, die zwischen mir und Rhys bestand. Wo bist du so früh schon hingeflogen?

Meine Frage versickerte in der Schwärze – ein sicheres Zeichen dafür, dass Rhys nicht in der Nähe von Velaris war, wahrscheinlich nicht einmal innerhalb der Grenzen des Nachthofs. Das war an sich nichts Ungewöhnliches, denn er hatte in den letzten Monaten mehrfach unsere Bündnispartner aus dem Krieg aufgesucht, um die Beziehungen zu stärken, den Handel in Gang zu bringen und ihre Absichten für die Zeit nach der Mauer im Auge zu behalten. Sooft meine eigene Arbeit es zuließ, half ich ihm dabei.

Ich nahm meinen Teller, trank den allerletzten Schluck Tee und tappte in die Küche. Das Spiel mit Schnee und Eis konnte warten.

Nuala traf schon Vorbereitungen für das Mittagessen, ihre Zwillingsschwester Cerridwen war nirgends zu sehen. Als sie mir das Geschirr abnehmen wollte, winkte ich ab. »Das spüle ich schnell selbst«, sagte ich zur Begrüßung.

Das Nebelwesen, das bis zu den Ellbogen in einer Fleischpastete steckte, lächelte mich dankbar an und ließ mich gewähren. Nuala war eher wortkarg, doch beide Zwillinge waren alles andere als schüchtern, schon gar nicht, wenn sie für Rhys oder Azriel arbeiteten – mit anderen Worten, spionierten.

»Es schneit immer noch«, kommentierte ich, was offensichtlich war, und schaute aus dem Küchenfenster in den Garten, während ich den Teller, die Gabel und die Tasse spülte. Elain hatte den Garten bereits winterfest gemacht und die empfindlichsten Sträucher und Beete mit Jute abgedeckt. »Ich frage mich, ob es je wieder aufhört.«

Nuala breitete das Gitterwerk aus Teig über die Pastete und glättete mit ihren schattenhaften Fingern flink und geschickt die Ränder. »Es wäre schön, wenn zur Wintersonnenwende alles weiß wäre«, sagte sie mit einer trällernden und zugleich gedämpften Stimme, voller Wispern und Schatten. »In manchen Jahren ist es recht mild.«

Richtig, in einer Woche fand die Sonnenwendfeier statt. High Lady zu sein war immer noch so neu für mich, dass ich von meiner offiziellen Rolle nur eine vage Vorstellung hatte. Vielleicht würde eine Hohepriesterin eine unheimliche Zeremonie leiten, so wie Ianthe vor einem Jahr.

Vor einem Jahr. Bei den Göttern, es war schon fast ein Jahr her, seit Rhys darauf gepocht hatte, dass die Abmachung eingehalten wurde. Er hatte es eilig gehabt, mich vom Gift des Frühlingshofs zu befreien und aus meiner verzweifelten Lage zu retten. Wäre er nur eine Minute später gekommen – die Große Mutter wusste, was dann geschehen wäre. Was wäre aus mir geworden?

Der wirbelnde Schnee sprenkelte den Garten, wo er in den braunen Jutefasern hängen blieb, die auf den Büschen lagen.

Mein Seelengefährte – der so hart und selbstlos geschuftet hatte, ohne jegliche Hoffnung darauf, dass ich je ihm gehören würde.

Für diese Liebe hatten wir beide gekämpft und geblutet. Rhys war sogar für sie gestorben.

Ich sah den Augenblick noch vor mir, Tag und Nacht in meinen Träumen. Wie sein Gesicht ausgesehen, seine Brust sich nicht mehr gehoben hatte und das Band unserer Verbindung zerfetzt war. Ich fühlte sie noch, diese Leere in meinem Herzen, wo dieses Band gewesen war, wo er gewesen war. Sogar jetzt, da es durch unsere Verbindung strömte wie ein Fluss aus sternenbesäter Nacht, hallte das Echo seines Verschwindens nach und riss mich aus dem Schlaf, aus einem Gespräch, der Betrachtung eines Gemäldes oder einer Mahlzeit.

Rhys wusste genau, warum ich mich in manchen Nächten an ihn klammerte, wieso ich hin und wieder im strahlenden Sonnenschein seine Hand nahm. Er wusste es, weil ich wiederum erkannte, wieso sein Blick manchmal in die Ferne ging oder er uns blinzelnd ansah, als könnte er es nicht glauben. Manchmal rieb er sogar seine Brust, wie um einen Schmerz zu vertreiben.

Die Arbeit hatte uns geholfen, uns beiden, indem sie uns beschäftigt hielt und unsere Konzentration beanspruchte. Ab und zu graute mir gar vor den stillen Tagen des Müßiggangs, wenn mich all diese Erinnerungen schließlich doch heimsuchten. Dann gab es nur mich und meine Gedanken und das Bild von Rhys, wie er tot auf dem felsigen Untergrund lag, während der König von Hybern meinem Vater das Genick brach und die Illyrianer mit Feuerstößen vom Himmel geholt wurden und als Asche herunterfielen.

Eines Tages würde ich mir diese Erinnerungen möglicherweise nicht einmal mehr mit Arbeit vom Leib halten können.

Zum Glück gab es in der nahen Zukunft noch genug zu tun. Allein der Wiederaufbau von Velaris nach den Angriffen aus Hybern stellte eine gewaltige Aufgabe dar. Doch auch vieles andere wollte in Angriff genommen werden, sowohl in Velaris als auch in den illyrianischen Bergen, in der Höhlenstadt und überall am großen Hof der Nacht. Von den anderen Höfen in Prythian und der neuen Welt, die sich dahinter entwickelte, ganz zu schweigen.

Doch im Moment ging es um die Sonnenwende, die längste Nacht des Jahres. Ich wandte mich vom Fenster wieder Nuala zu, die sich immer noch um die Perfektion ihrer Pastete bemühte. »Aber hier ist das schon auch ein besonderer Feiertag, oder?«, fragte ich sie. »Nicht nur am Hof des Morgens und des Tages.« Sowie am Frühlingshof.

»Oh ja«, antwortete Nuala und beugte sich tief über die Arbeitsplatte, um ihr Werk zu begutachten. Die geschickte Spionin, die bei Azriel höchstpersönlich in die Lehre gegangen war, war zugleich eine Meisterköchin. »Er liegt uns sehr am Herzen. Wir machen es uns gemütlich, warm und richtig nett, mit Geschenken, Musik und leckerem Essen, zeitweise auch unter den Sternen.« Das klang nach dem wahren Gegenteil der wilden ausschweifenden Party, der ich im vergangenen Jahr tagelang ausgesetzt gewesen war. Andererseits gab es Geschenke.

Ich musste für alle Geschenke kaufen. Nein, ich musste nicht, ich wollte.

Denn all meine Freunde, die nun meine Familie waren, hatten ebenfalls gekämpft und geblutet und wären beinahe dabei gestorben.

Ich schob das Bild beiseite, das sich mir aufdrängte: wie Nesta sich über den schwer verletzten Cassian beugte, bereit, mit ihm gegen den König von Hybern in den Tod zu gehen. Hinter ihnen lag die Leiche meines Vaters.

Ich ließ den Kopf kreisen. Eine Feier würde uns guttun, zumal wir in letzter Zeit nur noch selten mehr als eine Stunde miteinander verbrachten.

»Es ist auch eine Zeit, in der wir zur Ruhe kommen«, fuhr Nuala fort. »Und über die Dunkelheit nachdenken – wie sehr sie das Licht zum Leuchten bringt.«

»Gibt es eine bestimmte Zeremonie?«

Das Nebelwesen zuckte mit den Achseln. »Schon, aber da geht keiner hin. Das ist eher was für die Leute, die der Wiedergeburt des Lichts Ehre erweisen wollen, indem sie üblicherweise die ganze Nacht in vollkommener Dunkelheit verbringen.« Sie deutete ein Grinsen an. »Für meine Schwester und mich ist es nicht wirklich etwas Neues. Für den High Lord auch nicht.«

Ich versuchte zu verbergen, wie froh ich war, dass ich nicht stundenlang in einem Tempel festsitzen musste, und nickte.

Nachdem ich das saubere Geschirr zum Trocknen auf dem kleinen Holzgestell abgelegt hatte, wünschte ich Nuala viel Erfolg für ihr Mittagessen und ging nach oben, um mich anzukleiden. Cerridwen hatte mir bereits etwas herausgelegt, doch von Nualas Zwillingsschwester fehlte weiterhin jede Spur, während ich den schweren grauschwarzen Pullover, die enge schwarze Leggings und flauschig gefütterte Stiefel anzog und mir einen lockeren Zopf flocht.

Vor einem Jahr war ich mit feinen Gewändern und Juwelen überhäuft worden, um vor einem aufgeputzten Hof zu paradieren, der mich wie eine preisgekrönte Zuchtstute beglotzte.

Und hier … Lächelnd betrachtete ich den silbernen Saphirring an meiner linken Hand, den ich der Weberin persönlich abgerungen hatte.

Das Lächeln verging mir.

Auch sie sah ich vor...

Erscheint lt. Verlag 22.3.2019
Reihe/Serie Das Reich der sieben Höfe
Das Reich der sieben Höfe-Reihe
Übersetzer Anne Brauner
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte acotar • a court of thorns and roses • All-Age-Fantasy • All Age Literatur • Bestseller-Autorin • Bücher ab 14 • Bücher für Teenager • Cassandra Clare • Cassian • crescent city • Das Reich der sieben Höfe • epische Fantasy • Fae • Fantasyepos • Fantasy Serie • Fee • Feen • Feyre Archeron • Große Gefühle • High Fantasy • High Fantasy Buchreihe • Hof der Nacht • Holly Black • Jennifer L. Armentrout • Königreich Prythian • kulturpass • Leidenschaft • Leigh Bardugo • Liebe • Liebesgeschichte • Magie • Mary E. Pearson • New Adult • Rhysand • Romane für Jugendliche • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Spannung • Throne of Glass • Victoria Aveyard • Young Adult
ISBN-10 3-423-43574-7 / 3423435747
ISBN-13 978-3-423-43574-1 / 9783423435741
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