Tobi und das Drachenfeuer (eBook)
200 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7528-5354-4 (ISBN)
Petra C. Melzer lebt vor den Toren von Hamburg. Erst spät findet sie zu der Leidenschaft des Schreibens. Zuerst nur für ihre Enkelkinder, bis sie es dann wagte, 2017 ihr erstes Buch Feenlied- Die graue Welt zu veröffentlichen. Seitdem scheibt sie im Genre der Fantasy, wo sie immer wieder neue Welten erschafft.
Eine ungewöhnliche Begegnung
In einer Stadt, an der Küste von Norwegen, lebte der 10 - jährige Tobi. Er liebte es, Geschichten von Fabelwesen zu hören. So las seine Mutter ihm aus einem sonderbaren Buch vor. Nachdem sie die letzte Seite gelesen und es geschlossen hatte, sagte er:
„Das mit den Feen, Drachen und Einhörnern, das ist ja in Ordnung. Nur ein Schiff, das von alleine ohne Mannschaft fährt, so etwas existiert nicht!“
„In einer Geschichte ist alles möglich mein Schatz. Es ist deine Fantasy, die das Wasserfahrzeug fahren lässt“, antwortete seine Mutter.
„Na gut, in einem Buch ist es so. Doch Drachen und Trolle gibt es in Wirklichkeit, oder bist du davon nicht überzeugt, dass hier bei uns Trolle wohnen? Nur an dieses Schiff glaube ich nicht!“, erwiderte er energisch. Tobis Mum wusste nicht, wie sie ihn umstimmen konnte, so meinte sie nur:
„Na ja, wenn du meinst. Jetzt wird geschlafen“. Sie zog die Decke zurecht und hüllte ihren Sohn darin ein. Einen Kuss hauchte sie ihm auf die Wange. Doch Tobi wischte diesen mit dem Handrücken weg.
„Bäh Mama, kannst du so etwas nicht lassen!“ Er fand sich schon zu groß für einen guten Nachtkuss.
„Schlaf gut und träume etwas Schönes“, sagte sie liebevoll, dann schloss sie die Tür hinter sich. Tobi drehte sich auf die Seite und schlief fest ein. Mitten in der Vollmondnacht wurde er von einem leisen klirrenden Ton geweckt. Schlaftrunken riss er die Augen auf, horchte und fragte sich, was das für ein Geräusch war? Da war es wieder. Er schlüpfte aus dem Bett, tapste zu den Gardinen, zog diese auf und öffnete die Fensterflügel. Jetzt rieb er sich seine Augen und schüttelte den Kopf. Konnte es wahrhaftig sein? Im Garten stand ein Troll mit großen gelben Augen, der zu ihm hochsah. Dieser Troll hatte eine knollige Nase und schwarze wuschelige Haare. Bekleidet war er mit einem grünen Pullover, einer blauen Latzhose sowie übergroßen Schuhen.
„Tobi, ich brauche deine Hilfe“, rief der Troll zu ihm hinauf.
„Wofür benötigt ein Troll meine Hilfe?“, fragte er zurück.
„Komm bitte herunter, damit ich nicht so laut sein muss. Die anderen Bewohner würden sonst merken, dass ich hier bin“, antwortete der Troll.
Da es schon später Herbst war, zog Tobi einen Mantel über seinen Schlafanzug. Mit Hausschuhen an den Füßen schlich er leise die Treppe hinunter. Er musste aufpassen, da die dritte und sechste Stufe knarrte, um nicht seine Mutter zu wecken. Er öffnete die Haustür und marschierte hinaus.
„Hier bin ich“, rief er und schaute in die Nacht. Der Vollmond erhellte den Garten, so konnte er sehen, dass der Troll auf ihn zukam. Dieser reichte ihm die Hand entgegen, obwohl es bei den Trollen unüblich war und sagte:
„Ich bin Ganto. Unser König Terbo bittet dich, ihn aufzusuchen“.
Tobi ergriff die Hand des Trolls und schüttelte diese, so wie es unter den Menschen Sitte war.
„Was will dein König von mir?“, fragte Tobi.
„Das wird er dir selber sagen. Bitte komm, einen Herrscher lässt man nicht warten“, sprach Ganto. Griff wieder zu Tobis Hand und wollte ihn mit sich ziehen. Doch Tobi riss sich los.
„Klein Moment Ganto, so kann ich nicht vor deinen König treten. Lass mich erst einmal etwas anziehen“, bat Tobi und lief zurück ins Haus.
So zog er sich warm an, packte einen Rucksack mit ein paar Sachen. Dann schrieb er einen Zettel für seine Mutter, darauf stand:
Bin bei den Trollen.
Er legte das Blatt auf sein Kopfkissen und hoffte, dass seine Mutter den Zettel dort finden würde. Nachdem er das Zimmer verließ, flog die Mitteilung unter das Bett.
Von einem Fuß auf den anderen, hin und her hüpfend, wartete Ganto ungeduldig.
„Können wir jetzt los?“, fragte er, als Tobi wieder auftauchte.
Dieser nickte. So marschierten sie hinaus aus dem Garten, durch die schlafende Stadt, hinein in den Wald.
„Wo lebt dein König“, wollte Tobi wissen. „Auf einem Berg. Sobald wir aus dem Tannenwald sind, laufen wir den Hügel hinauf zum Pass von Gerbo. Von dort auf den Barbo, oben auf der Spitze ist Timbo, die Hauptstadt der Trolle, dort lebt unser König“, erklärte Ganto, ohne wirklich einmal Luft zu holen.
Für Tobi waren das unbekannte Orte. Er wunderte sich, dass er mit einen Troll unterwegs war. Was hat ihn da nur geritten? Er hatte keinen Augenblick darüber nachgedacht, dass er sich vielleicht in Gefahr brachte. Er vertraute diesem Troll, so wie seinem besten Freund. Ganto war ein Kopf größer als er, dabei war er immer der Meinung, dass Trolle kleiner sein, so Mausgröße. Dieses ließ er Ganto aber nicht wissen, er würde sicherlich ärgerlich sein mit einer Maus verglichen zu werden.
„Du Ganto, wie kommt es, dass ich dich sehe? Machen sich Trolle unsichtbar und warum bist du so groß?“, sprudelte es aus Tobi auf einmal heraus.
Ganto lachte.
„Wir sind alle so groß, bis auf unsere Kinder, die sind kleiner. Und nein, wir können uns nicht unsichtbar machen. Uns vermögen nur Menschen zu sehen, die an uns glauben, so wie du.“
„Auch Erwachsene?“, fragte Tobi erstaunt. „Aber ja, solange ihr Glaube da ist. Wir Trolle haben viele Freunde unter den Menschen, zu denen du dich ebenso zählen darfst“, erwiderte Ganto.
Mittlerweile hatten sie den Tannenwald verlassen und waren schon auf dem Hügel. Tobi sah die Bergkette vor sich, soweit von zuhause war er bis jetzt noch nie gewesen. Ganto zeigte auf zwei große Berge.
„Dort zwischen den Bergspitzen ist der Pass“, sprach er und stampfte mit großen Schritten voran.
Die Sonne fing schon an aufzugehen, als sie den Pass erreichten. Sie waren schneller durch den Pass gekommen, als Tobi dachte. Ein weitläufiges Tal lag nun vor ihnen, in deren Mitte ein einzelner Berg stand. Wie eine Schlange wandte sich die Passstraße durch das Wiesental, bis hinauf zum Berg.
„Das ist ja noch ein weiter Weg“, seufzte Tobi.
„Ach was, wir sind schneller da, als du denkst. Wenn die Sonne am höchsten steht, werden wir am Fuße des Berges sein. Dort in dem kleinen Dorf, in dem Trolle wohnen, rasten wir “, sagte Ganto.
So war es, genau zur Mittagsstunde erreichten sie das Dorf, hier kehrten sie in der Schenke: zum großen Bambo: ein. Hell und freundlich war es darin. Ganto bat Tobi, an einem der Tische Platz zu nehmen. Er selber schritt zum Wirt, besprach etwas mit ihm und kam zum Tisch.
„Was hast du mit ihm besprochen?“, wollte Tobi wissen und machte dabei eine Kopfbewegung in Richtung des Wirtes.
„Ich habe uns etwas zu essen bestellt und zwei Ponys für uns geordert“, antwortete Ganto.
Erst jetzt bemerkte Tobi das sein Magen schon recht laut knurrte vor Hunger.
„Sei gegrüßt edler Tobi. Ich freue mich, dass sie mir die Ehre erteilen, dass sie bei mir ihre Mahlzeit einnehmen“, begrüßte der Wirt ihn.
Dieser schaute den Gastwirt nur verwirrt und stumm an.
„Ist gut Bambo, Tobi freut sich auch. Jetzt lass uns nicht länger warten wir haben Hunger“, sagte Ganto.
„Kommt schon, kommt schon!“, erwiderte Bambo und verschwand in der Küche.
Augenblicke später erschien er mit einem großen Tablett mit Fleisch, Gemüse und Kartoffeln. Bamba, Bambos Frau, brachte Teller und Besteck. Sie beäugte Tobi innig bis Bambo sie wieder in die Küche zog. Tobi schmunzelte über dieses seltsame Verhalten der Wirtsleute.
„Was ist denn mit denen los? Haben die noch nie einen Menschen gesehen?“
„Doch, doch, nur du bist bei uns eine Berühmtheit, aber frage jetzt nicht warum, das wird dir unser König alles erklären“, antwortete Ganto mit vollem Mund.
Jetzt griff Tobi ebenso zu und aß so viel, dass er meinte, sein Bauch würde platzen. Ihren Durst löschten sie mit einem leckeren Apfelsaft.
„Das ist fast wie zuhause. Ihr Trolle lebt nicht anders wie wir, in Häusern“, bemerkte Tobi.
„Natürlich, dachtest du etwa, wir hausen in Höhlen wie die Tiere?“, beschwerte sich Ganto.
„So in etwa“, gab Tobi kleinlaut zu.
Ganto musste wieder lachen.
„So denken nur Menschen, die nicht an uns glauben. Doch jetzt müssen wir los. Ich möchte vor der Nacht in Timbo sein und Morgen gehen wir dann zum König“, sprach Ganto und stand auf. Er bezahlte den Wirt. Dann begaben sie nach draußen, wo die Ponys für sie bereitstanden. Tobi saß noch nie auf einem Pony. Mit etwas Angst setzte er sich auf das Tier. Ganto, der es bemerkte, sprach:
„Keine Angst Tobi, die Ponys sind brave Tiere, es wird dich sicher tragen!“
So saß er, ohne Sattel, auf seinem Pony und hielt sich krampfhaft an den Zügeln fest. Ganto ritt voraus und Tobis Pony schritt leicht und sanft hinterher. Schnell verlor Tobi die Angst, es machte ihm sogar...
Erscheint lt. Verlag | 26.7.2018 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch |
ISBN-10 | 3-7528-5354-9 / 3752853549 |
ISBN-13 | 978-3-7528-5354-4 / 9783752853544 |
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