Ich, Caesar, und die Bande vom Kapitol Live aus dem alten Rom (eBook)

Geschichte witzig und originell erzählt ab 10
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2018 | 2. Auflage
208 Seiten
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
978-3-423-43339-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ich, Caesar, und die Bande vom Kapitol Live aus dem alten Rom -  Frank Schwieger
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Altes Rom mal ganz anders Im Hades ist die Hölle los. Die alten Römer sind empört über die Menschen und deren langweilige, halbwahre Geschichten über ihre glorreiche Zeit. In diesem Buch kommen Romulus, Caesar und Nero, ihre vielen Freunde und Feinde nun endlich selbst zu Wort. Live und unverblümt berichten sie ihre Version der Geschichte. So erfahren die Leser, warum sich zwei beste Freunde in einem Gladiatorenkampf gegenüberstehen müssen, warum Kleopatra sich freiwillig in einen Teppich wickeln lässt und man Gänse lieber nicht essen sollte. Sie sind dabei, wenn Verschwörungen geplant und Geheimnisse belauscht werden. Wenn die Römer kämpfen und feiern, ist das Chaos nicht weit ...

Frank Schwieger taucht am liebsten in ferne Vergangenheiten ab, wenn er Kinderbücher schreibt. Er studierte Latein und Geschichte und unterrichtet an einem Gymnasium in Schleswig-Holstein.

Frank Schwieger taucht am liebsten in ferne Vergangenheiten ab, wenn er Kinderbücher schreibt. Er studierte Latein und Geschichte und unterrichtet an einem Gymnasium in Schleswig-Holstein.

Das ist meine Geschichte


Ich will dir von mir und meinem Bruder Remus erzählen. Von den vielen Abenteuern, die wir zusammen erlebt haben, und von unseren ewigen Streitereien, die schließlich dazu führten … Doch der Reihe nach.

Als wir gerade einmal ein paar Tage alt waren, da befahl unser Großonkel, der böse König Amulius, uns in den Fluss Tiber werfen zu lassen. Vielleicht wurden Remus und ich deshalb so reizbar und aufbrausend, ich weiß es nicht, war ja kein besonders guter Start ins Leben.

Warum der König uns loswerden wollte? Er befürchtete, dass wir ihm einmal seinen Thron streitig machen könnten. Denn er war gar nicht der rechtmäßige Herrscher von Alba Longa. So hieß die kleine Stadt, in der er regierte. Wie Remus und ich waren er und sein Bruder, unser lieber Opa Numitor, nicht unbedingt die besten Freunde gewesen. Und so hatte er ihn, den eigentlichen König, mithilfe einiger Verschwörer aus der Stadt gejagt, um die Macht an sich zu reißen.

Opa Numitor wurde zu einem Bauernhaus geschleppt, irgendwo auf dem Land. Amulius stellte ihn vor die Wahl: als König sterben oder als einfacher Bauer leben? Er verstand die Drohung und entschied sich weise, wie es sich für einen Opa gehört, für das Leben auf dem Land. Und sein kleiner Bruder lachte sich ins Fäustchen und machte es sich auf dem Thron in Alba Longa gemütlich. Danach nahm er sich Rhea Silvia vor, Numitors Tochter: Er sorgte dafür, dass sie keine Kinder bekommen konnte. Denn er befahl ihr, Priesterin zu werden. Als Priesterin durfte sie keinem Mann schöne Augen machen und erst recht nicht heiraten und Kinder bekommen – andernfalls drohte ihr die schlimmste aller Strafen! Doch dann machte Rhea Silvia eines schönen Tages diesen folgenschweren Spaziergang …

Sie ging ganz allein am Ufer eines kleinen Sees entlang, wo zufällig der Kriegsgott Mars abhing und sich gerade von einem seiner unzähligen Kriegsabenteuer erholte. Mars sah die junge Priesterin – und verliebte sich augenblicklich in sie. Götter fackeln meist nicht lange, wenn sie es auf eine schöne Sterbliche abgesehen haben. Schwuppdiwupp war Rhea Silvia schwanger, und zwar gleich doppelt. Mars scherte sich nicht darum, dass seiner neuesten Eroberung jetzt die allergrößten Probleme drohten. Er zog weiter, es gab ja immer irgendwo irgendwelche Kriege, um die er sich kümmern musste. Sie hingegen merkte bald, dass sie schwanger war, und fürchtete um ihr Leben – ihr böser Onkel Amulius hatte sie gewarnt!

Am Anfang konnte sie ihre Schwangerschaft noch mit weiten Gewändern verbergen. In den letzten zwei oder drei Monaten zog sich Rhea Silvia ganz in den Tempel zurück, damit Amulius nichts mitbekam. Doch dann war es so weit: Ihre Wehen setzten ein und kurz darauf war sie Mutter zweier quietschlebendiger Babys. Eine völlig unglückliche Mutter, denn sie hatte zwei gesunde, fröhliche Jungs auf die Welt gebracht und wusste im selben Moment, dass sie in größter Gefahr schweben würden, wenn ihr gemeiner Onkel sie entdecken würde.

Natürlich ließen sich zwei schreiende Babys im Tempel nicht lange verheimlichen. Schon nach wenigen Tagen hatte sich die Neuigkeit bis zum König herumgesprochen. Er schäumte vor Wut. Als Erstes ließ er unsere Mutter aus dem Tempel zerren und sie in den Tiber werfen. Sie wäre ganz sicher ertrunken, wenn der Flussgott Tiberinus das grausige Spektakel nicht beobachtet hätte. Er rettete unsere Mutter und war schon der zweite Gott, der sich in sie verliebte. Also verlieh er ihr die Unsterblichkeit und machte sie zu seiner Frau. Klasse, oder? Amulius bekam davon natürlich nichts mit, er dachte, seine Nichte sei in den Strömen des Flusses umgekommen.

Schließlich wollte er Remus und mich beseitigen – zwei süße Babys, stell dir vor! – und befahl einem Sklaven, auch uns in den Fluss zu werfen. Zum Glück war der ein anständiger Kerl und hatte Mitleid mit uns. Er warf uns nicht in den Fluss, wie der König es befohlen hatte, sondern legte uns in ein Körbchen und setzte es ganz vorsichtig ins Wasser. So konnte er behaupten: »Klar habe ich sie in den Fluss geworfen, gleich darauf waren sie nicht mehr zu sehen.« Das war nicht mal richtig gelogen. Aber er hoffte, dass wir irgendwo antreiben und gütige Menschen sich um uns kümmern würden.

Doch es war zunächst kein Mensch, der uns bei sich aufnahm. Es war eine Wölfin, die das Körbchen am Ufer fand und in ihre Höhle trug. Unser Vater Mars hatte diese Wölfin geschickt und ihr befohlen, uns aufzunehmen – und uns auf keinen Fall zu fressen! Er hatte nämlich von der ganzen Sache mitbekommen und beschlossen, uns zu beschützen. Wenigstens dieses eine Mal hat er sich um uns gekümmert …

Die Wölfin gab uns ihre Milch und behütete uns genauso gut wie ihre eigenen Welpen. Doch nach einigen Wochen fand uns ein Hirte namens Faustulus. Er kam zufällig vorbei, hörte unser Gebrabbel und stellte überrascht fest, dass zwischen den Wolfswelpen zwei muntere Menschenkinder herumkrabbelten. Zu seinem Glück war unsere Wolfsmutter gerade nicht da! Faustulus nahm uns mit in seine Hütte und zeigte uns seiner Frau Acca. Die war überglücklich. Denn sie und Faustulus hatten sich schon lange eigene Kinder gewünscht, konnten aber keine bekommen. Und so adoptierten sie uns beide, ohne zu wissen, wer wir waren.

Wir wuchsen als Hirtenjungen auf und halfen unserem Stiefvater bei der Aufzucht seiner Schafe. Dabei gerieten wir uns immer wieder in die Haare, wir stritten und prügelten uns beinahe jeden Tag. Bei den kleinsten Anlässen flogen die Fäuste. Wenn wir uns nicht gerade prügelten, hüteten wir die Schafe oder stromerten mit unseren Freunden in der Gegend herum. Wahrscheinlich wäre ich als unbedeutender Hirte alt geworden, gestorben und schon bald in Vergessenheit geraten – wären da nicht mein Jähzorn und meine Prügellust gewesen. Eines Tages nämlich, Remus und ich waren schon junge Männer, schlugen wir uns ausnahmsweise einmal nicht gegenseitig die Köpfe ein, sondern legten uns mit zwei anderen Hirten an, die wir zufällig auf einer Weide getroffen hatten. Die Beleidigungen flogen hin und her und schnell war eine heftige Prügelei im Gange, bei der Remus und ich natürlich siegten. Wir hatten ja viel Übung …

Die beiden anderen Hirten hatten wir übel zugerichtet, sie stürmten schließlich mit unzähligen blauen Flecken und weniger Zähnen als zuvor davon. Remus und ich ahnten nicht, dass diese Prügelei unser ganzes Leben auf den Kopf stellen sollte.

Wenige Tage später nämlich lauerten die beiden Männer, die wir verprügelt hatten, uns in einem Hinterhalt auf. Sie hatten Verstärkung mitgebracht, diesmal hatten wir keine Chance. Ich konnte noch zwei Typen k. o. schlagen, doch dann nahmen mich drei andere in den Schwitzkasten und ich musste mit ansehen, wie einige Kerle Remus packten und fortschleppten.

Sie brachten ihn zu ihrem Herrn, weil sie wollten, dass er über Remus’ Bestrafung entschied. Doch als mein Bruder vor dem alten Mann stand, fiel diesem auf, dass Remus fast die gleiche Nase hatte wie er. Auch die Augen, das Kinn und die Haare sahen verblüffend ähnlich aus … Der Herr der Prügelbande konnte es nicht fassen: Wieso war dieser junge Mann, den seine Sklaven da angeschleppt hatten, ihm wie aus dem Gesicht geschnitten? Er fragte Remus nach seiner Herkunft. Nach einigem Hin und Her wurde es beiden langsam klar: Der alte Mann war niemand anders als der abgesetzte Bruder von König Amulius. Verstehst du, unser Großvater!

Schließlich lagen sich Remus und Numitor weinend und lachend in den Armen. Gleich darauf kamen sie zu uns, in unsere kleine Hirtenhütte. Was war das für eine Freude! Endlich wussten wir, woher wir kamen. Auch Faustulus und Acca waren glücklich. Sie hatten uns nie verheimlicht, dass wir Findelkinder waren, und uns trotzdem – oder gerade deswegen – mit großer Liebe aufgezogen.

Ja, und dann beschlossen wir, unseren Opa Numitor wieder zum König zu machen. Dafür musste natürlich Amulius beseitigt werden. Ich will dich nicht mit den unschönen Details dieser Geschichte langweilen. Wir überlegten uns einen guten Plan, lockten Amulius in einen Hinterhalt und … Nun ja, ich hatte dir ja erzählt, dass ich sehr wütend werden kann. Außerdem hatte ich gelernt, mit scharfen Messern umzugehen. Das bleibt nicht aus, wenn man hin und wieder mal ein Schaf schlachten muss. Auf jeden Fall war der böse König Amulius schon bald Geschichte und unser Opa Numitor konnte wieder seinen Thron besteigen.

Remus und ich beschlossen nach diesem Erfolg, eine eigene Stadt zu gründen. Und zwar genau an der Stelle, an der der Tiber unser Körbchen damals an Land getrieben hatte. Das war bei einem Hügel, den die Menschen in der Gegend Palatin nannten. Wir trommelten einige Männer zusammen, Hirten und Bauern, und erzählten ihnen von unserem Plan. Sie waren begeistert und wollten gemeinsam mit uns die neue Stadt aufbauen.

Doch ein Problem mussten wir vorher lösen: Wer sollte der König dieser Stadt werden, wer ihr den Namen geben? Remus oder ich? Natürlich wollten wir nicht teilen und konnten uns erst recht nicht einigen, wie du dir vielleicht schon denken kannst. Und wenn die anderen Männer nicht dazwischengegangen wären, hätten wir wieder aufeinander eingeprügelt. Wir kamen schließlich auf die Idee, die Götter entscheiden zu lassen. Und wir beide schworen einen heiligen Eid, dass wir ihr Urteil akzeptieren würden. Dann stellten wir uns auf zwei verschiedene Hügel und beobachteten den Flug der Vögel. Wir Römer nennen so etwas eine Vogelschau: Wir glauben, dass die Götter uns Menschen durch den Flug der Vögel die Zukunft...

Erscheint lt. Verlag 9.3.2018
Reihe/Serie Geschichte(n) im Freundschaftsbuch-Serie
Illustrationen Ramona Wultschner
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Altes Rom • Antike • Antikes Rom • Brand Roms • Caesar • Circus Maximus • Comic • Freundschaftsbuch der Antike • Gladiatorenkampf • Götter • Helden • Heldenmythen • Heldensagen • Historisches Sachbuch • Illustrationen • kinder beschäftigung • Kinderbuch ab 10 Jahren • Kinderbuch Geschichte • Kindersachbuch • Kleopatra • kurzer Roman für Kinder • Latein • Latein lernen • Lernen • Mucius Scaevola • Mythen • Nero Corleone • Remus • Rom • Römer • römische Antike • Römische Geschichte • römische Heldensagen • Römischer Alltag • Romulus und Remus • spannendes Buch für Kinder • vesuvausbruch
ISBN-10 3-423-43339-6 / 3423433396
ISBN-13 978-3-423-43339-6 / 9783423433396
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