Never Never (eBook)

Roman | Große Gefühle. Atemlose Spannung. Grenzenloser Suchtfaktor.

*****

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2018 | 2. Auflage
416 Seiten
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
978-3-423-43381-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Never Never -  Colleen Hoover,  Tarryn Fisher
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Niemals aufhören. Niemals vergessen. Große Gefühle. Atemlose Spannung. Grenzenloser Suchtfaktor. Charlie und Silas: Beste Freunde, seit sie laufen können. Verliebt, seit sie vierzehn sind. Als sie beide ohne Erinnerung aufwachen, müssen sie nicht nur ihr Leben sortieren, sondern auch ihre Liebesbeziehung ... Ein romantischer Thriller der Bestsellerautorinnen Colleen Hoover und Tarryn Fisher. Charlize, genannt Charlie, und Silas, beste Freunde seit der Kindheit und heimliches Paar gegen den Willen ihrer Familien, wachen auf und erinnern sich an ... nichts. Beider Erinnerungen sind wie weggewischt. Was steckt dahinter? Oder besser: wer? Beim Versuch, herauszufinden, wer sie sind und was passiert ist, kommen sie einer Familienfehde auf die Spur, die sie und ihre Liebe auseinandergetrieben hatte. Doch was hat das mit ihrem gemeinsamen Gedächtnisverlust zu tun? Und dann geschieht es erneut: Genau 48 Stunden nach dem ersten Mal erwacht Silas ohne Erinnerung an all das, was zuvor war. Und ohne Charlie - denn die ist wie vom Erdboden verschwunden ... »Eine gelungene Romeo-und-Julia-Geschichte.« buchmedia magazin  

Colleen Hoover ist nichts so wichtig wie ihre Leserinnen. Seit der Veröffentlichung von >Weil ich Layken liebe< hat sie eine riesige Fangemeinde. Inzwischen ist sie die erfolgreichste Autorin der Welt und stürmt mit all ihren Romanen die Bestsellerlisten. 2023 wurde sie auf die Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt des >Time<-Magazins aufgenommen. Colleen Hoover lebt mit ihrem Mann und ihren Söhnen in Texas.

Colleen Hoover ist nichts so wichtig wie ihre Leserinnen. Seit der Veröffentlichung von ›Weil ich Layken liebe‹ hat sie eine riesige Fangemeinde. Inzwischen ist sie die erfolgreichste Autorin der Welt und stürmt mit all ihren Romanen die Bestsellerlisten. 2023 wurde sie auf die Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt des ›Time‹-Magazins aufgenommen. Colleen Hoover lebt mit ihrem Mann und ihren Söhnen in Texas. Tarryn Fisher studierte Psychologie, bevor sie das Schreiben für sich entdeckte. Ihre Romane erobern regelmäßig die Bestsellerlisten. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Seattle.  

1


Charlie

Ein Poltern. Bücher fallen auf den fleckigen Linoleumboden und schlittern ein Stück weiter, drehen sich im Kreis, bevor sie vor einem Paar Füße zum Stillstand kommen. Vor meinen Füßen. Ich erkenne weder die schwarzen Sandalen noch die roten Zehennägel, aber sie bewegen sich, wenn ich es ihnen befehle, also müssen es wohl meine sein. Oder?

Eine Glocke ertönt.

Schrill.

Ich zucke zusammen. Mein Herz rast. Meine Augen wandern von links nach rechts, während ich meine Umgebung erkunde und mich bemühe, mir nichts anmerken zu lassen.

Was war das für eine Glocke?

Wo bin ich?

Jugendliche mit Rucksäcken auf dem Rücken strömen in den Raum. Sie reden und lachen. Eine Schulglocke. Sie lassen sich an die Tische gleiten, eine Stimme übertönt die andere. Ich sehe eine Bewegung zu meinen Füßen und fahre überrascht zusammen. Jemand beugt sich hinab und hebt Bücher vom Boden auf; ein rotgesichtiges Mädchen mit Brille. Bevor sie sich aufrichtet und davoneilt, sieht sie zu mir hoch. In ihrem Blick liegt Angst. Ein paar Leute lachen. Ich schaue mich um und denke, sie lachen über mich, aber sie sehen nur das Mädchen mit der Brille an.

»Charlie!«, ruft jemand. »Hast du das nicht gesehen?« Und dann: »Charlie … was ist los mir dir … hallo …?«

Mein Herz schlägt schnell, so schnell.

Wo bin ich? Warum kann ich mich an nichts erinnern?

»Charlie!«, zischt jemand. Ich sehe mich um.

Wer ist Charlie? Wer heißt hier Charlie?

Es sind so viele hier. Lauter Jugendliche mit blonden, mit braunen, mit zotteligen Haaren, mit Brille, ohne Brille …

Ein Mann kommt herein. Er trägt eine Aktentasche, die er vor sich auf den Tisch legt.

Der Lehrer. Ich bin in einem Klassenzimmer und das hier ist der Lehrer. Highschool oder College?, frage ich mich.

Plötzlich stehe ich auf. Ich bin hier am falschen Platz. Alle sitzen, nur ich stehe … gehe.

»Und wo möchten Sie hin, Miss Wynwood?« Der Lehrer sieht mich über den Rand seiner Brille hinweg an, während er durch einen Stapel mit Papieren blättert. Er lässt ihn mit Schwung auf den Tisch fallen und ich erschrecke. Ich muss wohl Miss Wynwood sein.

»Bestimmt hat sie Bauchweh!«, ruft jemand. Ein paar lachen. Ich spüre, wie es mir kalt den Rücken hinaufsteigt und über meine Arme kriecht. Sie lachen mich aus, dabei weiß ich nicht einmal, wer diese Leute hier sind.

Ich höre die Stimme eines Mädchens: »Halt die Klappe, Michael.«

»Ich weiß nicht«, sage ich und höre zum ersten Mal meine Stimme. Sie ist zu hoch. Ich räuspere mich und probiere es noch einmal. »Ich weiß nicht. Ich sollte nicht hier sein.«

Mehr Gelächter. Ich betrachte die Poster an den Wänden, die Gesichter von Präsidenten, darunter die jeweiligen Daten. Geschichte? Das hier muss wohl eine Highschool sein.

Der Mann – der Lehrer – legt den Kopf schief, als hätte ich etwas sehr Dummes gesagt. »Und wo sonst solltest du sein, wenn wir einen Test schreiben?«

»Ich … ich weiß nicht.«

»Setz dich«, sagt er. Wenn ich jetzt gehen würde, wüsste ich nicht, wohin. Ich mache kehrt. Das Mädchen mit der Brille sieht zu mir hoch, als ich an ihr vorübergehe, wendet dann aber rasch den Blick ab.

Sobald ich sitze, teilt der Lehrer Blätter aus. Er geht zwischen den Tischen hin und her, während er uns mit eintöniger Stimme erklärt, zu wie viel Prozent dieser Test für unsere Endnote zählt. Als er bei meinem Tisch angekommen ist, bleibt er mit eine tiefen Falte zwischen den Augenbrauen stehen. »Ich weiß nicht, was du hier gerade für eine Nummer abziehst.« Er presst die Spitze eines fetten Zeigefingers auf meinen Tisch. »Was immer es ist, ich habe jedenfalls die Nase voll. Noch mehr von diesem Theater und ich schicke dich zum Direktor.« Damit klatscht er mir den Test vor die Nase und geht weiter.

Ich nicke nicht, ich mache gar nichts. Ich versuche zu entscheiden, was ich tun soll. Der ganzen Klasse verkünden, dass ich keine Ahnung habe, wer und wo ich bin – oder ihn beiseiteziehen und es ihm leise mitteilen. Er hat gesagt, ich solle mit dem Theater aufhören. Meine Augen wandern zu dem Blatt vor mir. Die anderen sind bereits über ihre Tests gebeugt. Bleistifte kratzen über Papier.

 

Vierte Stunde

Geschichte

Mr Dulcott

 

Da ist eine Leerzeile, auf der ich nun meinen Namen eintragen sollte, aber ich weiß nicht, wie ich heiße. Miss Wynwood hat er mich genannt.

Warum erkenne ich weder meinen eigenen Namen?

Noch wo ich bin?

Oder was ich bin?

Alle Köpfe sind über die Tests gebeugt, nur meiner nicht. Und so sitze ich da und starre vor mich hin. Mr Dulcott wirft mir vom Lehrerpult aus böse Blicke zu. Je länger ich so dasitze, desto röter wird sein Gesicht.

Die Zeit verrinnt und zugleich ist meine Welt stehen geblieben. Schließlich erhebt sich Mr Dulcott und macht gerade den Mund auf, um etwas zu mir zu sagen, als es klingelt. »Legt eure Blätter beim Rausgehen auf meinen Tisch«, sagt er, den Blick weiter auf mein Gesicht gerichtet. Alle gehen hintereinander zur Tür hinaus. Mit gesenktem Blick stehe ich auf und folge ihnen, weil ich nicht weiß, was ich sonst tun soll. Ich kann seine Wut spüren, aber ich kapiere nicht, warum er so wütend auf mich ist. Jetzt stehe ich in einem Flur, der auf beiden Seiten von blauen Schließfächern gesäumt ist.

»Charlie«, ruft jemand. »Warte auf mich, Charlie!« Eine Sekunde später hakt sich ein Arm bei mir ein. Ich rechne damit, dass es das Mädchen mit der Brille ist; keine Ahnung, warum. Aber das stimmt nicht. Und immerhin weiß ich jetzt, dass ich Charlie bin. Charlie Wynwood. »Du hast deine Sachen vergessen«, sagt sie und reicht mir einen weißen Rucksack. Ich nehme ihn ihr ab und überlege, ob sich da drin wohl ein Geldbeutel mit einem Ausweis befindet. Sie bleibt beim Gehen bei mir untergehakt. Sie ist kleiner als ich und auffallend schön – mit langen dunklen Haaren und glänzenden braunen Augen, die ihr halbes Gesicht einnehmen. »Was war denn eben los mit dir?«, fragt sie. »Du hast die Bücher von der Krabbe runtergeschmissen und ab da warst du wie weggetreten.«

Ich kann ihr Parfüm riechen. Es wirkt vertraut und zu süß, so als würden eine Million Blüten gleichzeitig ihren Duft verströmen. Ich denke an den Gesichtsausdruck des Mädchens mit der Brille, als sie sich nach den Büchern gebückt hat. Wenn ich das getan habe, warum weiß ich dann nichts mehr davon?

»Ich …«

»Wo willst du denn hin, jetzt ist doch Mittagspause.« Sie zieht mich in einen anderen Flur, vorbei an weiteren Schülern. Alle sehen mich mit verstohlenen Blicken an. Ich frage mich, ob sie wissen, wer ich bin und warum ich das nicht weiß. Ich weiß nicht, warum ich ihr oder Mr Dulcott nichts sage oder warum ich mir nicht jemand Zufälligen schnappe und zugebe, dass ich nicht weiß, wer oder wo ich bin. Aber gerade als ich genau das tun will, betreten wir durch eine Doppeltür die Cafeteria. Lärm und Farben; Körper mitsamt ihrem Eigengeruch, alles in ein grässlich grelles Neonlicht getaucht. Oh Gott. Ich kralle mich in meinem T-Shirt fest.

Das Mädchen an meinem Arm plappert weiter. Andrew hier, Marcy dort. Sie mag Andrew und hasst Marcy. Ich habe keine Ahnung, wer die beiden sind. Sie bugsiert mich in die Essensschlange. Wir holen uns Salat und eine Cola light. Dann stellen wir unsere Tabletts auf einem Tisch ab, an dem bereits ein paar Leute sitzen: vier Jungs, zwei Mädchen. Mir wird klar, dass wir beide damit eine Gruppe von Paaren vervollständigen. Alle Mädchen gehören zu einem Jungen. Alle blicken mich erwartungsvoll an, so als sollte ich etwas sagen oder tun. Der einzige freie Platz ist neben einem Jungen mit dunklen Haaren. Ich setze mich langsam, beide Hände flach auf den Tisch gestützt. Er wirft mir einen raschen Blick zu und beugt sich sogleich wieder über sein Tablett. Ich bemerke winzige Schweißperlen auf seiner Stirn direkt unter dem Haaransatz.

»Ihr zwei seid manchmal echt schräg drauf«, sagt ein blondes Mädchen mir gegenüber. Sie schaut zwischen mir und dem Typen neben mir hin und her. Er blickt von seinen Makkaroni auf, und ich stelle fest, dass er das Essen auf seinem Teller nur hin und her schiebt. Er hat nicht einen einzigen Bissen genommen, obwohl er so beschäftigt tut. Er sieht mich an und ich sehe ihn an, dann schauen wir beide zurück zu dem blonden Mädchen.

»Gibt es da irgendetwas, was wir wissen sollten?«, fragt sie.

»Nein«, sagen wir einstimmig.

Er ist mein Freund. Das merke ich an der Art, wie die anderen uns behandeln. Plötzlich lächelt er mich mit seinen strahlend weißen Zähnen an und streckt den Arm aus, um ihn mir um die Schultern zu legen.

»Alles bestens«, sagt er und drückt meinen Arm. Ich erstarre automatisch, aber als ich die sechs Augenpaare bemerke, die auf mein Gesicht gerichtet sind, lehne ich mich an ihn und spiele mit. Es ist beängstigend, nicht zu wissen, wer man ist – aber noch furchteinflößender ist der Gedanke, etwas völlig falsch zu machen. Inzwischen habe ich Angst, richtige Angst. Es ist zu spät. Wenn ich jetzt noch etwas sage, dann sieht es so aus, als wäre ich verrückt.

Seine Berührung scheint zu bewirken, dass alle sich entspannen. Alle – außer ihm selbst. Sie setzen ihre Unterhaltung fort, aber die Worte verschwimmen, es geht um Football, eine Party, noch mehr Football. Der Typ neben...

Erscheint lt. Verlag 2.1.2018
Übersetzer Kattrin Stier
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte All Age • Amnesia • Amnesie • Booktok • Buch für den Urlaub • Buch für Mädchen • #CoHo • Coming of Age • Coming-out • Erinnerung • Erste Liebe • Erwachsenwerden • Familie • Familienfehde • forbidden romance • Frauenroman • Frauenspannung • Friends to Lovers • Gedächtnisverlust • Highschool Romance • Italienische Riviera • Liebesgeschichte • Liebesroman • Mädchenroman • Romance • romantische Lovestory • Roman Urlaub • Spannung • TikTok • Urlaubslektüre • Urlaubsroman • Verfilmte Bücher • Young Adult
ISBN-10 3-423-43381-7 / 3423433817
ISBN-13 978-3-423-43381-5 / 9783423433815
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