Die drei ??? und der grüne Kobold (drei Fragezeichen) (eBook)

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2018 | 1. Auflage
144 Seiten
Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
978-3-440-14960-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die drei ??? und der grüne Kobold (drei Fragezeichen) -  Marco Sonnleitner
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Ein grüner Kobold mit blechernem Herzschlag, der nachts über die Flure geistert. Wahrlich keine gute Werbung für ein Hotel und eher abschreckend für Gäste. Außer es handelt sich um Justus, Peter und Bob! Während Tante Mathilda und Onkel Titus nach der unheimlichen Begegnung das Weite suchen, begeben sich die Detektive auf direktem Weg in das Hotel. Keine Sekunde glauben sie, dass Kobolde wirklich existieren. Bis die drei ??? die Aufzeichnungen der Überwachungskamera zu Gesicht bekommen und sich eingestehen müssen: Dieser Kobold sieht ziemlich echt aus ...

Spuk im Hotel Lakshmi


Am nächsten Tag trafen sich die drei Detektive in ihrer Zentrale. Die Zentrale war ein alter Wohnwagen, der verborgen unter einem riesigen Haufen Altmetall auf dem Gelände des Gebrauchtwarencenters der Familie Jonas stand und nur über gut getarnte Geheimgänge betreten werden konnte. Sie war der Mittelpunkt des Detektivunternehmens der drei Jungen und mit allem ausgerüstet, was sie für ihre Ermittlungsarbeit benötigten: Telefon, Computer, Detektivlabor, gemütlichen Sesseln und einem Kühlschrank mit Getränkevorrat. Dazu das vollständige Aktenarchiv ihrer bisherigen Fälle.

Die Jungen hatten das Treffen wohlweislich auf den späteren Nachmittag gelegt. Die Aufräumaktion hatte bis in die frühen Morgenstunden gedauert. Vor allem die Limonade in Tante Mathildas Sessel hatte sich als äußerst hartnäckig erwiesen. Anschließend hatten sie sich ein wenig aufs Ohr gelegt und waren gegen kurz nach sieben wieder aufgestanden, um das Frühstück herzurichten. Kaffee kochen, Tisch decken mit allem Drum und Dran samt Blumen aus dem Garten, Besteck polieren, dann Tante Mathilda den Stuhl zurückziehen, damit sie sich bequem setzen konnte, den Stuhl wieder hinschieben, Kaffee eingießen … Erst kurz nach elf, nachdem Tante Mathilda das Wohnzimmer inspiziert und für ordentlich genug befunden hatte, waren sie entlassen worden und wenig später todmüde in ihre Betten gefallen. Aber die Strapazen der letzten Nacht waren jedem von ihnen trotzdem noch deutlich anzusehen.

»Ich eröffne hiermit«, Justus gähnte laut und herzhaft, »die Sitzung.«

»Hmhm.« Bob kauerte in einem der abgewetzten Sessel und nickte mit geschlossenen Augen. »Ich hör dir zu.«

Peter nahm einen großen Schluck aus einer Colaflasche und hob den Daumen. Seine Haare standen in alle Richtungen vom Kopf ab und seine Kleidung sah aus, als hätte er darin geschlafen. Was er auch getan hatte.

»Ich denke, wir können es kurz machen, Kollegen.« Der Erste Detektiv rieb sich noch einmal über die Augen und setzte sich gerade hin. Er musste endlich einen klaren Kopf bekommen, seine Müdigkeit verscheuchen. Arbeit stand an. »Wir sind ja schon heute Morgen zu der Übereinkunft gekommen, dass die von Tante Mathilda beschriebenen Vorgänge im besagten Hotel Lakshmi unser Interesse in der Weise geweckt haben, dass wir versuchen wollen, vor Ort Klarheit in die Ungereimtheiten zu bringen. Daher schlage ich vor –«

Peter hob den Arm.

»Ja?«

»Just. Kannst du deine Sätze bitte halbieren? Oder besser noch dritteln? Heute wenigstens. Ich war schon bei Übereinkunft raus.«

Der Erste Detektiv seufzte. »Kämm dich! Steck dein Hemd in die Hose! Wir fahren zu dem Hotel.«

Sie fuhren mit Bobs Käfer. Peter war etwas besorgt, weil Bob erst die Augen öffnete, als er hinterm Steuer saß. Aber der dritte Detektiv versicherte seinen Freunden, dass er fahrtauglich sei. Sicherheitshalber kurbelte er jedoch während der Fahrt alle Fenster auf und drehte das Autoradio auf volle Lautstärke. Als die drei Detektive eine halbe Stunde später auf den Vorplatz des Hotels Lakshmi rollten, waren sie gut durchgelüftet, ein klein wenig taub, aber wach.

Das Hotel entpuppte sich als imposantes mehrstöckiges Gebäude, das in einer kleinen Siedlung in den Küstenhängen hoch über Malibu lag. Es war sehr verwinkelt gebaut, wirkte mit seiner verwitterten Fassade recht betagt und hatte dank der groben, naturbelassenen Steinwände und der kleinen Fenster den Charme eines altenglischen Herrenhauses. Ein großer viereckiger Turm schloss das Bauwerk im Norden ab, im Süden erstreckte sich eine ausgedehnte Sonnenterrasse vor einer beeindruckenden Glasfront, hinter der zahlreiche Tische und Stühle zu sehen waren. In der Nachbarschaft registrierten die Jungen kleinere und größere Wohnhäuser sowie einige unbebaute Grundstücke, und hinter dem Gebäudekomplex schmiegte sich ein kleiner Weinberg in das steil ansteigende Gelände. Auf dem bekiesten Parkplatz vor dem Hotel standen zwei Nobelkarossen, aber auch mehrere Mittelklasse- und Kleinwagen. Ein Hotel ausschließlich für Gutbetuchte war das Hotel Lakshmi offenbar nicht.

Die drei Detektive betraten die kühle, lichte Lobby. Was sie hier drin empfing, hätte man von außen nicht vermutet. Statuen und Gemälde von hinduistischen Göttern, wohin man blickte. Alles sehr bunt. Ein Affengott, ein Elefantengott, tanzende Götter, Götter auf Tigern und Adlern, Wandbehänge mit Götterfamilien, dazu Gebetsfahnen, Troddeln hier, Wimpel da, eine ganze Batterie an Schälchen, Kännchen, Tellerchen. In einer Ecke entdeckte Peter sogar einen überlebensgroßen Buddha. Dazu kam ein durchdringender, süßlicher Geruch, der die Jungen ein bisschen schwindelig machte. Links führte eine breite, mit einem roten Läufer ausgelegte Treppe nach oben, rechts befanden sich Aufzüge, dahinter ein Speisesaal. Sie gingen zur Rezeption und fragten nach Mr Aaron Grover.

»Namaste! Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche in dir!« Die Frau hinter dem Tresen faltete die Hände vor der Brust, verneigte sich und strahlte die drei dann an, als hätten sie ihr eben einen monströsen Lottogewinn verkündet. Sie war recht schmal, trug einen wallenden, bunten Umhang und Unmengen an Silberschmuck. Bei jeder ihrer Bewegungen klimperte es an den Armen, den Ohren, um ihren Nacken. Ihr Alter war schwer zu schätzen, weil ihr Gesicht keinerlei Falten aufwies und die wild abstehenden, kurzen Haare tiefschwarz glänzten. Sie konnte 25, aber auch 50 sein. »Dürfte ich erfahren, worum es geht?«

Noch immer lächelte sie von einem klingelnden Ohr zum anderen. Peter fragte sich, ob man davon Muskelkater im Gesicht bekommen konnte.

Justus hielt die Antwort bewusst vage. »Es könnte womöglich sein, dass es nicht in Mr Grovers Interesse liegt, wenn unser Anliegen publik wird.«

Die Frau machte große Augen. »So? Die Welt ist voller Geheimnisse, nicht wahr? Ich werde meinen Mann gerne für euch holen. Mögt ihr bitte da drüben warten?« Sie wies auf eine Sitzgruppe aus wuchtigen Korbsesseln links vom Eingang, verneigte sich noch einmal und verschwand durch eine Tür hinter der Rezeption.

»Das war dann wohl Mrs Grover«, sagte Bob, als sie zu den Sesseln gingen. »Bei ihr könnte ich mir schon eher vorstellen, dass sie bei Vollmond mit Räucherstäbchen um einen Baum tanzt.«

Peter faltete die Hände vor der Brust, verneigte sich und grinste.

Keine zwei Minuten später kamen Mrs Grover und ein großer, beleibter Mann auf die drei ??? zu. Äußerlich war Mr Grover das komplette Gegenteil seiner Frau. Er trug einen grauen Anzug mit blauer Krawatte, seine braunen Haare waren zu einem glatten Seitenscheitel gekämmt, nichts an ihm bimmelte.

»Ihr wolltet mich sprechen?« Er reichte jedem der Jungen die Hand und lächelte sie freundlich an. Nacheinander stellten sich die drei Detektive vor.

Als Justus gerade auf Mr Grovers Frage eingehen wollte, öffnete sich die Tür des Haupteinganges und eine junge Frau betrat die Lobby. Mit der rechten Hand zog sie einen Rollkoffer hinter sich her und auf ihrem Arm hielt sie etwas, das Bob im ersten Moment als große, weiße Ratte identifizierte. Als ihn die Ratte jedoch ankläffte, erkannte er, dass es ein Hund war.

»Eeeelodie! Schätzchen!« Mrs Grover flog auf die junge Frau zu. »Da bist du ja!« Sie fasste die Frau an den Schultern und küsste sie geräuschvoll auf beide Wangen und die Stirn. Es war unschwer zu erkennen, dass die junge Frau die Prozedur eher widerwillig über sich ergehen ließ. Der Hund kläffte die drei Jungen immer lauter an und wurde dabei richtiggehend hysterisch.

»Hallo, Mum. Hi, Dad! Ich bin fix und fertig. Der Flug hatte drei Stunden Verspätung. Nehmt es mir nicht übel, aber ich leg mich erst mal aufs Ohr.« Sie drehte den japsenden Hund zu sich und blickte ihm ins Gesicht. »Spookie, krieg dich wieder ein! Keiner will dich fressen!« Dann durchquerte sie schnellen Schrittes die Lobby. Spookie sah über ihre Schulter und bellte weiter.

»Okay.« Mr Grover wandte sich wieder den Jungen zu. »Also, worum geht es?«

»Nun«, begann Justus, »es geht um meine Tante, Mathilda Jonas. Beziehungsweise um das, was ihr letzte Nacht in Ihrem Haus widerfahren ist.«

»Ach ja, das.« Mr Grover kniff die Lippen zusammen und sah Justus betroffen an. »Das tut mir wirklich sehr leid. Ich bin untröstlich. Geht es deiner Tante gut?«

»Die Geistererscheinung?« Mrs Grover atmete tief ein und aus. »Wir Menschenkinder wissen so wenig! Unsere Wahrnehmung ist so beschränkt! Hatte deine Tante früher schon einmal Kontakt zu anderen Sphären?«

»Nicht dass ich wüsste«, antwortete Justus wahrheitsgemäß. »Sie ist eher der sachliche Typ.«

»Das hat damit nichts zu tun! Die feinstoffliche Welt umgibt uns alle und wir alle sind ein Teil von ihr.«

»Das heißt, Sie glauben Mrs Jonas?«, schaltete sich Bob ein, obwohl er nicht so ganz verstanden hatte, was Mrs Grover von sich gegeben hatte.

»Glauben! Wissen! Denken!« Mrs Grover lächelte entrückt. »Ich maße mir nicht an, die Welt mit meinen begrenzten Möglichkeiten verstehen zu können.«

Aaron Grover atmete hörbar ein. Justus hatte das Gefühl, dass ihm der Auftritt seiner Frau etwas unangenehm war.

»Was kann ich denn nun für euch tun, Jungs? Ich habe deiner Tante ja schon angeboten, dass sie ein paar Extratage bei uns verbringen kann.«

»Darum geht es uns nicht. Aber wir könnten uns vorstellen, dass Sie ein Interesse...

Erscheint lt. Verlag 8.3.2018
Reihe/Serie Die drei ???
Illustrationen Silvia Christoph
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 10 • ab 8 • Bob Andrews • Detektive • Detektivgeschichten • Fragezeichen • Jungen • Justus Jonas • Kinderbuchreihe • Kobold • Krimi • Peter Shaw • Rocky Beach • Spannung • Spuk
ISBN-10 3-440-14960-9 / 3440149609
ISBN-13 978-3-440-14960-7 / 9783440149607
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