Foxcraft - Der König der Schneewölfe (eBook)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
416 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-0124-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Foxcraft - Der König der Schneewölfe -  Inbali Iserles
Systemvoraussetzungen
12,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Tauche ein in »Foxcraft«, den magischen Kosmos der Füchse! In den wilden Schneelanden, weit weg von Zuhause, ist die junge Füchsin Isla auf der Suche nach ihrem Bruder Pirie. Er ist der Einzige, der den bösen Fuchsmagier aufhalten kann. Der Magier bedroht mit dunklem Zauber die Welt der wilden Füchse und will sie für immer zerstören. Als ein Rudel Wölfe Isla findet und gefangen nimmt, schwebt sie in höchster Gefahr. Doch unerwartet tritt ein alter Bekannter auf den Plan: Der Wolf Farraklaue! Er hat ihr einst das Leben gerettet ... wird er nun wieder zu ihr stehen? Das große Finale der Saga um die ungezähmten Füchse und ihre Magie, aus der Feder von Inbali Iserles, einer Autorin des Erin-Hunter-Teams. Bisher erschienen: »Foxcraft - Die Magie der Füchse« (Band 1) »Foxcraft - Das Geheimnis der Ältesten« (Band 2)

Inbali Iserles wurde in Israel geboren. Als sie drei Jahre alt war, zog ihre Familie nach Cambridge, Großbritannien. Ihre Mitschüler träumten von Karrieren als Fußballer oder Sängerinnen, doch sie fühlte sich zu der Welt der Geschichten hingezogen. Da man ihr sagte, man könne als Autorin kein Geld verdienen, studierte sie Jura und wurde Anwältin in London. In ihrer Freizeit reist sie gerne durch die Welt, sie war im tiefsten Amazonas-Dschungel ebenso wie bei den isländischen Geysiren, sie ist in Neuseeland mit Delphinen geschwommen und in Thailand mit Schildkröten getaucht. Doch 2007 konnte sie sich ihren Traum der Schriftstellerei erfüllen. Inzwischen gehört Inbali Iserles zu dem erfolgreichen Erin-Hunter-Team und veröffentlicht auch eigene Bücher. 2015 erschien der erste Teil der »Foxcraft«-Trilogie in Deutschland.

Inbali Iserles wurde in Israel geboren. Als sie drei Jahre alt war, zog ihre Familie nach Cambridge, Großbritannien. Ihre Mitschüler träumten von Karrieren als Fußballer oder Sängerinnen, doch sie fühlte sich zu der Welt der Geschichten hingezogen. Da man ihr sagte, man könne als Autorin kein Geld verdienen, studierte sie Jura und wurde Anwältin in London. In ihrer Freizeit reist sie gerne durch die Welt, sie war im tiefsten Amazonas-Dschungel ebenso wie bei den isländischen Geysiren, sie ist in Neuseeland mit Delphinen geschwommen und in Thailand mit Schildkröten getaucht. Doch 2007 konnte sie sich ihren Traum der Schriftstellerei erfüllen. Inzwischen gehört Inbali Iserles zu dem erfolgreichen Erin-Hunter-Team und veröffentlicht auch eigene Bücher. 2015 erschien der erste Teil der »Foxcraft«-Trilogie in Deutschland.

1. Kapitel


Fuchs in Not beim Morgenrot, und am Abend ist er tot.

Der Spruch ging mir nicht aus dem Kopf. Pirie und ich hatten immer unsere Großma damit geärgert, aber das schien schon eine Ewigkeit her zu sein, wie in einer anderen Zeit … Damals waren die Tage kürzer, das Leben leichter und die Dämmerung voller Abenteuer gewesen. Und Ma, Pa und Großma waren noch am Leben gewesen.

Dann waren die Gebrochenen aufgetaucht.

Und mein Bruder war verschwunden.

Und nichts war mehr wie vorher.

Der Wind heulte über die Tundra, und meine Pfoten versanken tief im Schnee. Graue Wolkenfetzen jagten an den Sternen vorbei, und die Nacht war in ein unheimliches Licht getaucht. Die fallenden Flocken huschten hakenschlagend wie verängstigte Mäuse durch die Luft. Über den Schneelanden zog ein Sturm auf, und das Geheul des Windes übertönte sogar das Tosen des Zornigen Flusses.

Meine Pfotenabdrücke im Schnee folgten mir wie ein Schatten. Am Horizont erspähte ich einen Fichtenwald, die hohen Bäume zeichneten sich vor schneebedeckten Bergen deutlich ab. Unter ihren Zweigen würde ich vor dem Sturm Schutz finden.

Ein schrilles Aufheulen ließ mich herumfahren. Das Herz schlug mir bis zum Hals. War das nur der Wind gewesen oder etwas anderes?

Jemand anderes?

Die Schneelande erstreckten sich nach allen Richtungen, eine feindliche weiße Welt aus wirbelnden Flocken und eisiger Luft.

Das Reich der Schneewölfe.

Auch ihr Geheul wurde vom Sturm übertönt, und das dichte Schneetreiben hüllte die Landschaft in ein glitzerndes Fell. Ob Wölfe Taggeschöpfe waren, so wie Hunde? Oder jagten sie nachts? Ich wusste so wenig über unsere wilden Verwandten …

Ich blinzelte energisch, aber es nützte nichts. Wenn hier irgendwo Wölfe umherstreiften, würde ich sie bei diesem Schneefall bestimmt nicht sehen. Auch der Wald vor mir war nur ein verschwommenes Gewirr aus dicken braunen Stämmen.

Ich reckte witternd die Schnauze. War Pirie in der Nähe? Doch die bitterkalte Luft trug mir nicht den kleinsten Anflug seines Geruches zu. Ich war in dieser Schneewüste ganz allein. Ich legte den Kopf schief und drehte die Ohren nach vorn. Vögel, Kaninchen, Käfer – irgendetwas davon musste es doch auch hier geben! Sogar das Große Knurren war voller Tauben und Mäuse, Käfer und Fliegen. Und voller Geräusche: die klackernden Pfoten der Pelzlosen, das Dröhnen des Todesweges …

Gefrorene Flocken verfingen sich in meinen Wimpern und legten sich auf mein Fell. Welches Geschöpf wagte sich bei so einem Wetter nach draußen?

Ich schüttelte mich. Meine Pfoten waren schon ganz taub vor Kälte. Was hatte ich denn erwartet? Dass ich hier ankommen und sofort wissen würde, wohin ich musste? Siffrin hatte ganz recht gehabt, als er mich davon hatte abhalten wollen. Unwillkürlich drehte ich mich um. Inzwischen war der gutaussehende Fuchs mit dem leuchtend roten Fell unerreichbar weit weg, denn er war am anderen Ufer des Zornigen Flusses, in den Wildlanden, zurückgeblieben. Nun musste er sich allein durchschlagen. Hoffentlich hatten ihn die Gebrochenen nicht geschnappt.

Bestimmt geht es ihm gut, redete ich mir ein. Schließlich beherrscht er Fuchsmagie.

Doch der Zweifel nagte an mir. Die Gebrochenen waren so viele! Und dann gab es ja noch die Narral, die Leibwache des Magiers, die in seinem Auftrag mordete – und das, anders als die Gebrochenen, aus freien Stücken. Die Narral waren Meister der Fuchsmagie und würden Siffrins Tricks mühelos durchschauen.

Ich atmete tief durch. Ich musste daran glauben, dass es ihm gutging.

Mit gesenktem Kopf lief ich weiter. Der Wind zerzauste mein Fell und strich schneidend über meine Haut. Wie lange konnte ich in dieser Eiseskälte durchhalten? Das Maa, das mir die Ältesten gespendet hatten, hatte ich verbraucht, als ich mich in den Vogel verwandelt hatte. Ich rief mir ins Gedächtnis zurück, wie ich als ein Geschöpf mit Flügeln und Federn über die Wildlande geglitten war. Es war herrlich gewesen, als mich der Wind hoch über die Welt hinweggetragen hatte.

Doch dann hatte sich der Wa’akkir-Zauber verflüchtigt, und ich war abgestürzt.

War wie ein Stein vom Himmel und ins Wasser gefallen.

War durch die Stromschnellen gespült und ans Ufer geschleudert worden, in ein Land der eisigen Stürme, das Malinta nicht kannte.

Meine Pfoten rutschten aus. Ich schlitterte ein Stück vorwärts und schlug mit der Schnauze auf dem gefrorenen Boden auf. Das knirschende Weiß hüllte mich ein, und ich schloss die Augen.

Fuchs in Not …

Ich war selbst an meiner Notlage schuld, denn schließlich hatte ich mich freiwillig ohne Begleitung in die Schneelande begeben. Ich hatte vorher nicht darüber nachgedacht, ob das vernünftig war – ich hatte überhaupt nicht nachgedacht. Ich hatte mir allen Ernstes eingebildet, ich könnte in dieser endlosen Tundra meinen Bruder wiederfinden, ich, die ich mit Schnee und Eis überhaupt nicht vertraut war.

Von diesem Gedanken getrieben, hatte ich die Wildlandfüchse verlassen, obwohl die Ältesten geschwächt waren und die Finsterlande sich immer weiter ausbreiteten. Aber was hätte ich dagegen unternehmen können? Trotzdem ließ das schlechte Gewissen mein Fell kribbeln. Ich hatte die Ältesten im Stich gelassen, und jetzt mussten sie es ohne meine Unterstützung mit dem Magier aufnehmen.

Winselnd rappelte ich mich wieder hoch. Meine Flanken zitterten vor Kälte, und der Schnee lag inzwischen so hoch, dass ich kaum noch darüber hinwegspähen konnte. Der Wald, auf den ich zugehalten hatte, war schon nicht mehr zu erkennen. Verzweiflung stieg in mir auf. Das Schneetreiben verschluckte alles, sogar die Berggipfel hoben sich nicht mehr vom dunkelgrauen Himmel ab.

Als ich mich umdrehte, stellte ich fest, dass auch meine eigenen Spuren vom Flussufer bis hierher zugeweht wurden und schon fast verschwunden waren.

Bald bin ich auch verschwunden.

Ich war eben erst hier angekommen, und schon hatten mich die unbarmherzigen Schneelande bezwungen.

Nein!, dachte ich. Wut durchströmte mich und wärmte meine Pfoten. Ich riss mich zusammen und tappte weiter durch den brusthohen Schnee, aber ich hatte die Orientierung verloren.

Der Wind klang wie Fuchsgeheul.

Dort entlang!

Ich stellte die Ohren auf. Hatte da jemand zu mir gesprochen? Ich lief in die Richtung, aus der der Zuruf gekommen war, doch eine hohe Schneewehe versperrte mir den Weg. Durch das Flockentreiben konnte ich darin eine niedrige Höhle ausmachen. Aufatmend schlüpfte ich hinein und schlang den Schwanz um mich. Hier drinnen war es einigermaßen windgeschützt, und die Kälte war auszuhalten. Ich würde abwarten, bis sich der Sturm gelegt hatte, und dann die Suche nach meinem Bruder fortsetzen, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie und wo ich ihn suchen sollte. Aber mir würde schon etwas einfallen.

 

Als ich tief und fest eingeschlafen war, entführte mich der Sturm in die Lüfte und trug mich bis über die Wolken. Wie der riesige Vogel schwebte ich wieder hoch über die Wildlande und das Große Knurren hinweg, dann setzte mich der Sturm auf einer Wiese ab. Hier war es wunderbar friedlich. Vögel zwitscherten und trillerten in den Bäumen, und Insekten krabbelten durchs hohe Gras. Die Sonne kitzelte mich in der Nase und ließ meine Schnurrhaare schimmern. Ich hatte das eigenartige Gefühl, dass ich schon einmal hier gewesen war, aber die Wiese der Wildlandfüchse konnte es nicht sein, denn in der Ferne hörte man den Todesweg, und am Horizont ragten große, graue Pelzlosenbaue empor.

Es ist lange her, Isla. Großma tauchte aus dem Gras auf.

Mein Herz machte einen freudigen Satz, und ich rannte ihr entgegen.

Sie legte die gescheckte Schnauze an meine Nase.

»Ich wünschte, du wärst niemals fortgegangen, Großma.«

Das geht mir genauso. Aber manchmal geschieht etwas Unvorhergesehenes.

»Du hast immer gesagt, wenn wir in der Nähe unseres Baus bleiben, kann uns nichts passieren. Das hast du Pirie und mir versprochen!«

Aber du bist nicht in der Nähe geblieben, stimmt’s? Sie löste sich von mir und suchte meinen Blick. Meine Schwanzspitze zuckte nervös.

»Ich war nur auf dem Wildpfad! Und ich wollte auch nicht lange wegbleiben. Ich dachte, du merkst es gar nicht …«

Und Pirie?

Ich blinzelte. »Der ist nicht mitgekommen.«

Aber zum Bau ist er auch nicht zurückgekehrt. Er ist genauso verschwunden wie du.

Ich senkte beschämt den Kopf. »Tut mir leid!«, winselte ich kläglich. »Wir waren unartig. Wir haben nicht auf euch gehört und sind alleine losgezogen!«

Darüber bin ich sehr froh.

Ich blickte erstaunt auf.

Natürlich bin ich froh darüber, denn das hat euch das Leben gerettet.

Ich ließ wieder den Kopf hängen. Ich hätte bei meiner Familie sein sollen, als die Gebrochenen kamen. Ich hätte kämpfen sollen.

Du kannst nichts dafür, dass es so gekommen ist, sagte Großma, als könnte sie Gedanken lesen. Du hast die Gebrochenen ja nicht zu uns geführt.

»Zu euch geführt?«, fragte ich verwundert, dann überwältigte mich abermals der Kummer.

Auf einmal herrschte ringsum tiefste Stille. Das Donnern des Todeswegs war verklungen, das Vogelgezwitscher verstummt. Ich machte die Vorderläufe lang und fuhr die Krallen aus, als könnte ich so den Traum...

Erscheint lt. Verlag 26.10.2017
Reihe/Serie Foxcraft
Foxcraft
Übersetzer Katharina Orgaß
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Erin Hunter • Fantasy • Flucht • Freundschaft • Freundschaft und Liebe • Fuchs • Gestaltenwandler • Hunde • isla • Magie • Phantasie und Fantasy • Reise • Suche • Survivour Dogs • Tiere • Tierfantasy • Unten am Fluss • Verfolgung • Warrior Cats • Wölfe
ISBN-10 3-7336-0124-6 / 3733601246
ISBN-13 978-3-7336-0124-9 / 9783733601249
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,7 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich