Mia 10: Mia und der gi-ga-geniale Hochzeitsplan (eBook)

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2017 | 1. Auflage
240 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-92954-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mia 10: Mia und der gi-ga-geniale Hochzeitsplan -  Susanne Fülscher
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Mias Freundin Jette hat sich in einen neuen Mitschüler verliebt und will diesen Mr Geheimnisvoll mit ihr beschatten. Gleichzeitig verschwindet Leonies Hund Wursti! Eine wilde Suche beginnt. Und dann steht auch eine ganz besondere Hochzeit an, bei der Mia und ihre Freundinnen alle Hände voll zu tun haben ...

Susanne Fülscher hat um die 60 Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben, die mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Drehbuchautorin in Berlin.

Susanne Fülscher hat um die 60 Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben, die mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Drehbuchautorin in Berlin.

Es gibt Tage, die sind genau wie Omi Olgas Fantasiekekse: knusprig und zuckersüß. Du gehst mit den besten Freundinnen samt Hündchen im Park spazieren, der Himmel ist pudrig blau, Sonnenstrahlen kitzeln dir die Nase und du denkst: Hach, könnte es doch immer so sein!

Doch noch während du so vor dich hin träumst, kommt die beste, wirklich allerbeste Freundin von hinten angelaufen, krallt sich wie ein Gorillamännchen an dir fest und trompetet dir ins Ohr: „Leo! Le-o! LE-OOO!“

„Ja, ich weiß, dass du Leo süß findest“, sage ich und schubse Jette sanft von mir. Langsam kann ich es nicht mehr hören. Und Alina, Leonie und deren Hund Wursti bestimmt auch nicht. Seit wir im Park am Weiher spazieren gehen, hat Jette den Namen mindestens dreißig Mal vor sich hin getrötet. Als hätte sie nicht mehr alle Gehirnzellen beisammen. (Das ist bei ihr immer so, wenn sie unter einem akuten Verliebtheitsanfall leidet.)

Leo ist mitten im Schuljahr zu uns gekommen und der totale Nullachtfünfzehn-Typ. Also kein Grund, derart auszuflippen. Er ist normal groß (so wie ich), hat normale braune Mischmaschhaare (so wie ich) und er ist normal angezogen (so wie ich). Unnormal an ihm sind nur seine riesigen Füße, sein rundes Mondgesicht und dass er vom Planeten der Schweiger stammt. Seit er in unserer Klasse ist, nämlich seit einer Woche, hat er gerade mal vier Wörter gesagt: „Hallo. Ich. Bin. Leo.“

Wahrscheinlich würde sich der Neue bestens mit meinem großen Bruder verstehen. Der spricht auch nie mehr als nötig.

„Leo! LEO!“, trötet Jette wieder, woraufhin Leonie genervt die Augen verdreht.

„Hast du einen Wackelkontakt im Sprachzentrum?“ Leonie läuft ein bisschen schneller, weil Wursti so an ihr zerrt. Alle paar Sekunden erschnüffelt er etwas total Interessantes, dessen Spur er dann gründlich verfolgen muss.

„Häh?“, macht Jette und schleudert ihre blonden Glanzhaare zurück. „Kann man denn nicht mal mehr ein bisschen schwärmen?“

Das Problem an Jette ist, dass sie ziemlich häufig für irgendjemanden schwärmt. Manchmal sogar so schlimm, dass sie nur noch in Gedichtsprache daherredet.

„Was findest du eigentlich so toll an ihm?“, will Alina wissen. „Er spricht doch nicht mal mit uns.“

„Das ist es ja gerade. Er ist einer der geheimnisvollsten Menschen, denen ich je begegnet bin.“

Leonie gackert los. „Stimmt. Heute in der Pause hat er ein total geheimnisvolles Brot mit Stinkekäse gegessen.“

„Vielleicht war der Stinkekäse ja gar kein Stinkekäse, sondern seine geheimnisvolle Stinkesocke“, setze ich noch eins drauf.

„Ihh!“, kreischt Alina. „Wie eklig ist das denn!“

„Ihr seid ja so blöd“, mault Jette. „Schlimmer als die hinterletzten Babys.“

„War doch nur Spaß.“ Ich lege meinen Arm um sie. „Wenn es das Schicksal will, kommst du sowieso mit Leo zusammen.“

Jette bleibt abrupt stehen und ihre Augen hinter den Brillengläsern sehen riesengroß aus. „Echt? Meinst du wirklich?“

„Ja, meine ich. Aber bis dahin verschone uns bitte mit deinem Leo-Gequake. Davon kriegt man ja Kopfschmerzen.“

Leonie, die das Glück oder Pech hat, neben Leo zu sitzen, findet das auch. Und selbst Alina, die Liebesexpertin von uns dreien, nickt.

Eine Weile traben wir stumm nebeneinanderher.

Wursti schnüffelt, Alina schaut in den Sommerhimmel, ich lausche dem Vogelgezwitscher und Jette … keine Ahnung, ich glaube, sie denkt nach. Jedenfalls zieht sie die Stirn kraus und blickt ins Nirgendwo.

Nach einer Weile räuspert sie sich und sagt: „Habt ihr euch mal überlegt, warum Leo nie einen Ton sagt?“

Wir schütteln die Köpfe.

„Weil er sich bei uns unwohl fühlt. Deswegen.“

„Selbst schuld, wenn man immer nur in der Ecke rumsteht und aufs Handy glotzt“, wirft Alina ein.

„Aber wenn er nun mal so schüchtern ist?“ Jettes Schultern rutschen rauf und wieder runter.

„Zu schüchtern, um den Kopf zu heben, wenn Kaspar ihn anspricht?“, entgegnet Alina. „Nee, Jette.“

„Vielleicht hat Kaspar ihn eben nicht richtig angesprochen. Also, richtig nett, meine ich.“

„Lass mich raten“, schalte ich mich wieder ein. „Jetzt willst du ihn nett ansprechen. Also, richtig nett. Damit er endlich auftaut und dir sein Geheimnis verrät.“

„Genau.“ Ein zuckriges Schaumkuss-Grinsen erhellt Jettes Gesicht. „Miss Butterfly, du bist immer so schlau und psychologisch!“

Mein Reden. Nur hat sich das leider noch nicht weltweit herumgesprochen.

„Könnt ihr mal über was anderes quatschen als über diesen Mr Geheimnisvoll?“

Typisch Leonie. Jungs sind für sie entweder Brüder oder Wesen, die zufällig auch noch unsere Erde bevölkern. Kein Grund, sie auf ein Podest zu heben oder sich sogar in sie zu verlieben.

„Es gibt doch auch noch andere Themen“, fährt sie fort. „Flüchtlinge, Plastikmüll in den Meeren, Tierversuche …“

„Wuff!“, macht Wursti wie aufs Stichwort und zerrt an der Leine.

„Hausaufgaben und Schmalzkringel“, ergänzt Jette, während Wursti jetzt wie verrückt losbellt.

„Sehr witzig.“ Leonie guckt an sich runter. „Ich weiß auch, dass ich eine Bauchrolle habe.“

„Aber eine supersüße“, erkläre ich. Das ist kein bisschen gelogen. Ich mag Leonies Moppelbäuchlein. Es wäre komisch, wenn sie dort plötzlich schulheftplatt wäre. So wie wir anderen.

Sie ist noch dabei, ihren Bauch zu betrachten, als es passiert: Wursti führt einen irren Brummkreiseltanz auf, dann reißt er sich los und zischt ab wie eine Rakete. Im nächsten Augenblick ist er im Gebüsch verschwunden.

„Wursti!“, brüllt Leonie. „Komm sofort zurück!“

Doch nichts passiert.

„Wursti! WURS-TI! WUUURSTI!“, rufen nun auch Alina und ich im Chor.

Nur Jette bleibt cool. Sie zieht eine Tüte Lakritzschnecken aus ihrer Tasche, reißt sie auf und hält sie der kreideweißen Leonie hin.

„Hier, nimm mal eine. Das beruhigt.“

„Gar nicht wahr! Das ist nur blöder Zucker!“ Sie stampft wie Rumpelstilzchen mit dem Fuß auf.

Oh weh. So außer sich kenne ich sie gar nicht.

„Will sonst jemand was von meinem blöden Zucker?“, fragt Jette gelassen.

Ich bedeute ihr, besser den Mund zu halten. Leonie macht sich wirklich schreckliche Sorgen. Und ich kann sie nur allzu gut verstehen.

„Komm“, sage ich und nehme sie an die Hand. „Wir gehen ihn suchen. Weit kann er ja nicht sein.“

„Meinst du?“ Eben noch leichenblass, sieht Leonie jetzt aus, als wäre ein roter Farbbeutel in ihrem Gesicht explodiert.

„Klar, der ist bestimmt nur einmal um die Ecke und pinkelt einen Baum an.“

„Vielleicht hält er auch nach einer hübschen Hundedame Ausschau“, wirft Jette kauend ein.

Leonie grunzt gequält. Das ist bestimmt das Letzte, was sie jetzt hören will.

„Am besten wartet ihr hier“, sage ich zu Alina und Jette. „Falls Wursti gleich zurückkommt.“

Die beiden nicken und Leonie und ich ziehen los. Kreuz und quer laufen wir durch den Park. Immer wieder rufen wir nach Wursti. Wir kriechen ins Gebüsch, umrunden jeden Baum und fragen alle Spaziergänger, die uns entgegenkommen, ob sie ein süßes Hunde-Fellknäuel gesehen haben.

Leider ohne Erfolg. Niemand hat den kleinen Kerl gesehen. Er ist wie vom Erdboden verschluckt.

Der Teich liegt still und friedlich da. Vielleicht zu still und friedlich, denn Leonie fragt mit wackeliger Tränenstimme: „Und wenn er nun ertrunken ist?“

„So ein Quatsch.“ Ich streichele ihren knuddelweichen Nacken. „Hunde können doch schwimmen.“

„Oder er ist auf die Straße gelaufen und überfahren worden! Oder jemand hat ihn geklaut! Oder vergiftet!“

Arme Leonie. Immer malt sie sich gleich das Allerschlimmste aus. Tröstend lege ich meinen Arm um ihre Schulter. „Wahrscheinlich ist er längst bei Alina und Jette und wartet sehnsüchtig auf dich.“

Ich wünsche mir so sehr, dass ich Recht behalte, nur dieses eine Mal, doch als wir zum Ausgangspunkt zurückkehren, stehen Alina und Jette immer noch wie begossene Pudel da. Wie begossene Pudel, die Lakritzschnecken mampfen.

Und dann laufen bei Leonie die Tränen. Erst nur ein bisschen, schließlich heult sie Rotz und Wasser. Ich habe mich selten so hilflos gefühlt, doch sosehr ich mich auch anstrenge, mir fallen einfach keine aufmunternden Worte mehr ein. Wursti ist weg. Futsch, futschikato, verschwunden. Und es steht in den Sternen, ob sich ein kleines Hündchen, das sonst rund um die Uhr von Leonie und anderen Familienmitgliedern umsorgt wird, im Großstadtdschungel zurechtfindet. Und ob es den Weg nach Hause notfalls auch allein findet, ist sowieso fraglich.

Leonies Blick geht zu Jette. „Das ist nur passiert, weil du die ganze Zeit von diesem Mr Geheimnisvoll gefaselt hast.“

„Spinnst du?“, faucht Jette. „Jetzt bin ich schuld, dass Wursti weggelaufen ist? Du hast wahrscheinlich die Leine losgelassen.“

„Hab ich nicht!“

„Hast du doch!“

„Jetzt hört auf, euch zu streiten“, gehe ich dazwischen. „Das bringt jetzt auch nichts.“

„Was machen wir denn nun?“ Alina ist ganz blass um die Nase.

Hoffentlich ist sie nicht unterzuckert. Sie hat nämlich Diabetes und muss immer aufpassen, dass ihr...

Erscheint lt. Verlag 24.3.2017
Reihe/Serie Mia
Mia
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 Jahren • Abenteuer • Bücher Mädchen • Erste Liebe • Freche Mädchenbücher • Freundschaft • Geschenk Mädchen • Heirat • Kinderbuch • Liebe • Lola auf Hochzeitsreise • Lola Buch • lustiges Kinderbuch • Oma • starke Mädchen Bücher • Traumberuf • verliebtsein
ISBN-10 3-646-92954-5 / 3646929545
ISBN-13 978-3-646-92954-6 / 9783646929546
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